Ich denke, dass es die Übertreibenden immer in beide Richtungen gibt. Die vermeintlich überall Tragenden ohne jedes Problem genauso, wie die sich ewig Versteckenden, die hinter jedem Baum einen Strumpfhosenhasser vermuten. Für mich ist der Mittelweg entscheidend: Ich würde nicht zu meinen guten Freunden, die nichts von meiner Leidenschaft wissen, zu einem Abend-Empfang gehen und dabei den zarten Stoff offen tragen. Warum liegt auf der Hand, wenn sie es bis dahin nicht wissen, müssen sie es auch an einem solchen Abend nicht erfahren?
Ich würde genauso wenig in einer dicht besetzten Öffentlichkeit, wo letztlich wenige Kritiker in meiner Nähe sein könnten, offenherzig, herumlaufen. In der trägen Masse der anderen nehme ich aber an, dass es den Leuten doch mehr oder weniger egal ist, was die anderen an haben. Und so laufe ich beispielsweise beim Rasenmähen durchaus mit Shorts und FSH herum, liege manchmal bestrumpft im Garten auf der Liege, auf der ich problemlos zu sehen bin, oder gehe zum Sport oder beim Fahrradfahren wie selbstverständlich mit FSH unter der Leggings los. Es gab tatsächlich noch nie einen Kommentar, wenn es einen geben würde, würde ich schlicht und einfach darauf bestehen, dass meine Garderobe einzig und allein meine Sache ist. Und damit hätte sich die Sache für mich auch erledigt. Und was die anderen sagen und machen, das können ja die anderen entscheiden.
Jetzt gerade im Urlaub campe ich und gehe in FSH duschen, gestern einen langen Spaziergang über den Platz, heute beim Frühstück in der Sonne Blicke vom Nachbarn. Ich denke die meisten rätseln. Kurzzeitgedächtnis und tschüss. Gestern beim Spaziergang hat mich eine Mittvierzigerin ertappt. Ich hörte sie noch mit ihrem Mann lachen. Stört mich das - nö.
Einzig ein gegenüberstehendes junges Paar gab mir zu denken. Sie waren so um die 30. Sahen mich. Verschwanden nach wenigen Momenten im Wohnwagen und ließen dabei die Tür offen. Ich gebe zu – darüber habe ich eine ganze Zeit nachgedacht, was mochte das wohl zu sagen gehabt haben?
Wie schön, dass es für uns alle das Reich der Fantasie gibt.