G
Gelöschtes Mitglied 26246
Gast
Hallo,
ich bin in Behandlung wegen einer rezidivierenden depressiven Störung, gegenwärtig geht man von einer mittelgradigen Episode aus.

Die Belastungen im Alltag wurden einfach zu groß, deswegen musste ich mich aufgrund einer psychischen Erkrankung einem Psychologen anvertrauen.
Ich sollte meine Probleme schildern, diese Schilderung kopiere ich euch mal, vielleicht ist meine Biografie interessant.
Meine Hausaufgabe/ derzeitige Probleme/ Problemlösung im wesentlichen in Bezug auf Transvestitismus
Sehr geehrte Frau Mustermann,
ich schätze ihre Kompetenz und ihr Einfühlungsvermögen sehr und habe selbst durch die ersten Sondierungsgespräche schon mein Selbstwertgefühl stärken können, was in der Folge zu mehr Selbstbewusstsein geführt hat. Der Transvestitismus primär gesehen ist nicht mehr das Problem, weil ich damit in letzter Zeit offen umgehe und vor allem auch die Gesellschaft demgegenüber toleranter geworden ist. Ich habe mich in meinem überschaubaren Bekanntenkreis dazu geoutet – die Reaktion war überraschend, denn ich erhielt durchweg positives Feedback. Es reichte von Anerkennung bis hin zu Komplimenten, weil ich durch Make Up und Perücke eine komplette Typänderung vollziehe und damit das gesamte Erscheinungsbild stimmig ist. Anmerken möchte ich, allein durch das Tragen der Kleidung des anderen Geschlechts geht keine Erregung aus. Ich finde es für mich als das absolut Normale. Trotzdem empfinde ich dabei ein unbekanntes Gefühl, welches man vielleicht als ein komplett übersteigertes Wonnegefühl bezeichnen könnte. Deswegen fühle ich mich richtig schlecht, wenn ich die Kleidung des anderen Geschlechts nicht tragen kann, es entsteht ein extremer Leidensdruck welcher nicht beschrieben werden kann. Ich könnte von Suchtpotenzial, oder Entzugserscheinung sprechen. In männlicher Kleidung fühle ich mich völlig unwohl, stehe unter extremen Stress, zudem ist auch das Tragegefühl unbequem und unpraktisch.
Der Wunsch nach geschlechtsangleichenden Maßnahmen oder chirurgischer Korrektur besteht nicht mehr. Nach dem Missbrauchsfall empfand ich Ekel beim Anblick des weiblichen nackten Körpers. Daraufhin habe ich (wie bereits erwähnt) für einige Jahre Frauen (ca. bis zum 23. Lebensjahr) absolut nicht mehr beachtet, da ich auch Lehrerinnen, spätere Vorgesetzte, Frauen in Ämtern wie „Luft“ behandelt habe, wurde eine soziale Integration völlig unmöglich. In dieser Zeit wollte ich aber auch selbst aus dem Transvestitismus heraus, habe damit gerungen die weibliche Kleidung abzulegen. Habe mir eine Vielzahl von typischen männlichen Hobbys zugelegt und diese zur Perfektion gebracht.
Darunter eben auch die Restaurierung von insgesamt 9 Oldtimern (ein weiteres Restaurierungsprojekt ist zu 90% fertiggestellt, ich kam in 2014 nicht weiter, als die Depressionen begannen. Eigentlich hatte ich für die meistens Hobbys überhaupt kein Interesse, habe sie trotzdem exzessiv betrieben.
Zugegebenermaßen hatte ich auch das Bedürfnis nach Aufmerksamkeit, denn ich galt als unmöglich und wurde als „Nichtskönner“ abgestempelt, dabei war gerade ich handwerklich hochbegabt.
Ich habe jetzt einige Zeit darüber nachgedacht, ob ich nur gesellschaftskonform sein wollte, oder ob ich aufgrund des Missbrauchs aus der weiblichen Rolle versuchte zu fliehen – Ich finde nicht die Richtige Antwort. Den Missbrauch im Alter von ca. 11- 13 Jahren bewerte ich eigentlich nicht über, die Zeit davor war mit dieser Frau sehr schön. Außerdem gebe ich mir uneingeschränkt die Schuld, sie meinte es nur gut.
Erst zwei Jahrzehnte später fand ich den weiblichen Körper wieder erotisch und entwickelte langsam wieder sexuelle Reize. Der Genitalbereich ist aber noch bis heute Tabu, dass macht eine harmonische nachhaltige Beziehung unmöglich. Weil dadurch kein Geschlechtsverkehr stattfinden kann. Probiert habe ich es, es kommt aber zu einer sofortigen Verkrampfung und Erschlaffung. Ich bin heterosexuell, der Austausch von Zärtlichkeiten und Liebe mit einer Frau ist mir wichtig (dieses Verlangen war durch die ständigen depressiven Episoden viele Jahre komplett unterdrückt.) Ab dem Zeitpunkt, wo ich den weiblichen Körper wieder erotisch fand habe ich auch den Transvestitismus stärker gelebt, ganz weg war diese Neigung nie – aber stark unterdrückt.
Unter all diesen Umständen, ist Transvestitismus für mein Wohlbefinden essenziell und darf nicht „aus“- therapiert werden. In dieser Rolle kann ich Stress abbauen, fühle mich absolut ausgeglichen, konzentrierter und deutlich leistungsfähiger. Ich kann selbst große Schmerzen, Zahnschmerzen, OP- Schmerzen signifikant besser ertragen.
Problematisch und derzeit ohne geeignete Lösungsstrategie ist die Tatsache, dass ich mich in vielen Dingen extrem in der Rolle der Frau fühle.
Männerumkleideräume sind für mich ein absolutes No-Go, öffentliche Männertoiletten habe ich in meinem Leben nie aufgesucht. Es ist mir selbst unangenehm und ich stehe unter großer Anspannung wenn mich ein Arzt untersucht z.B. abtastet...bei einer Ärztin hätte ich überhaupt kein Problem. Völlig unwohl fühle ich mich z.B. im Krankenhaus unter anderen Männern im Zimmer, ein Leidensdruck (ich möchte das jetzt nicht als „Folter“ assoziieren, aber ist so), welcher für Außenstehende in keiner Weise nachvollziehbar ist. Ich habe damals bei meiner Becken- OP meine Schmerzmittel gegen das Morphium der anderen Patienten ausgetauscht (im Einverständnis der Anderen), sonst hätte ich diesen Zustand nicht ertragen.
Deswegen habe ich panische Angst in eine stationäre therapeutische Einrichtung zu kommen, für eine Therapie würde dieser Versuch komplett fehlschlagen.
Hinzu kommt noch die schizoide Persönlichkeitsstörung, welche ohnehin nur einen bestimmten Kreis von Menschen zulässt. Genau das ist das weitaus größere Problem, ich sehe die Ursache im Kontaktverbot zu Mädchen in meiner Kindheit. Ab dieser Zeit habe ich mich komplett von allem abgekapselt. Ich bin heute nicht gesellschaftskonform, aber irgendwie wollte ich es immer sein. Nur durch Beobachtung und des Kopierens von Verhaltensweisen anderer, habe ich mich zwangsintegriert. Dadurch habe ich auch meine Facetten mehrmals im Leben geändert, weil ich anderer Verhaltensweisen als zweckmäßiger erachtet habe. Ich wirke auf jeden Menschen aufgeschlossen, freundlich, höflich und manchmal auch emphatisch. Echte Freundschaften entwickeln sich daraus nie, weil ich nur eine bestimmte Nähe zulasse. Es ist also nur Fassade, die mir viel Kraft kostet. Ich hatte immer nur einen Schul(freund), einen Kollegen, konnte mich nur auf ein Enkel meiner Leidensgefährtinnen einstellen und tatsächlich kann ich mich auch nur auf ein einziges Tier fixieren.
Ich lebe seit Jahren zurückgezogen im Wohnmobil....
ich bin in Behandlung wegen einer rezidivierenden depressiven Störung, gegenwärtig geht man von einer mittelgradigen Episode aus.

Die Belastungen im Alltag wurden einfach zu groß, deswegen musste ich mich aufgrund einer psychischen Erkrankung einem Psychologen anvertrauen.
Ich sollte meine Probleme schildern, diese Schilderung kopiere ich euch mal, vielleicht ist meine Biografie interessant.
Meine Hausaufgabe/ derzeitige Probleme/ Problemlösung im wesentlichen in Bezug auf Transvestitismus
Sehr geehrte Frau Mustermann,
ich schätze ihre Kompetenz und ihr Einfühlungsvermögen sehr und habe selbst durch die ersten Sondierungsgespräche schon mein Selbstwertgefühl stärken können, was in der Folge zu mehr Selbstbewusstsein geführt hat. Der Transvestitismus primär gesehen ist nicht mehr das Problem, weil ich damit in letzter Zeit offen umgehe und vor allem auch die Gesellschaft demgegenüber toleranter geworden ist. Ich habe mich in meinem überschaubaren Bekanntenkreis dazu geoutet – die Reaktion war überraschend, denn ich erhielt durchweg positives Feedback. Es reichte von Anerkennung bis hin zu Komplimenten, weil ich durch Make Up und Perücke eine komplette Typänderung vollziehe und damit das gesamte Erscheinungsbild stimmig ist. Anmerken möchte ich, allein durch das Tragen der Kleidung des anderen Geschlechts geht keine Erregung aus. Ich finde es für mich als das absolut Normale. Trotzdem empfinde ich dabei ein unbekanntes Gefühl, welches man vielleicht als ein komplett übersteigertes Wonnegefühl bezeichnen könnte. Deswegen fühle ich mich richtig schlecht, wenn ich die Kleidung des anderen Geschlechts nicht tragen kann, es entsteht ein extremer Leidensdruck welcher nicht beschrieben werden kann. Ich könnte von Suchtpotenzial, oder Entzugserscheinung sprechen. In männlicher Kleidung fühle ich mich völlig unwohl, stehe unter extremen Stress, zudem ist auch das Tragegefühl unbequem und unpraktisch.
Der Wunsch nach geschlechtsangleichenden Maßnahmen oder chirurgischer Korrektur besteht nicht mehr. Nach dem Missbrauchsfall empfand ich Ekel beim Anblick des weiblichen nackten Körpers. Daraufhin habe ich (wie bereits erwähnt) für einige Jahre Frauen (ca. bis zum 23. Lebensjahr) absolut nicht mehr beachtet, da ich auch Lehrerinnen, spätere Vorgesetzte, Frauen in Ämtern wie „Luft“ behandelt habe, wurde eine soziale Integration völlig unmöglich. In dieser Zeit wollte ich aber auch selbst aus dem Transvestitismus heraus, habe damit gerungen die weibliche Kleidung abzulegen. Habe mir eine Vielzahl von typischen männlichen Hobbys zugelegt und diese zur Perfektion gebracht.
Darunter eben auch die Restaurierung von insgesamt 9 Oldtimern (ein weiteres Restaurierungsprojekt ist zu 90% fertiggestellt, ich kam in 2014 nicht weiter, als die Depressionen begannen. Eigentlich hatte ich für die meistens Hobbys überhaupt kein Interesse, habe sie trotzdem exzessiv betrieben.
Zugegebenermaßen hatte ich auch das Bedürfnis nach Aufmerksamkeit, denn ich galt als unmöglich und wurde als „Nichtskönner“ abgestempelt, dabei war gerade ich handwerklich hochbegabt.
Ich habe jetzt einige Zeit darüber nachgedacht, ob ich nur gesellschaftskonform sein wollte, oder ob ich aufgrund des Missbrauchs aus der weiblichen Rolle versuchte zu fliehen – Ich finde nicht die Richtige Antwort. Den Missbrauch im Alter von ca. 11- 13 Jahren bewerte ich eigentlich nicht über, die Zeit davor war mit dieser Frau sehr schön. Außerdem gebe ich mir uneingeschränkt die Schuld, sie meinte es nur gut.
Erst zwei Jahrzehnte später fand ich den weiblichen Körper wieder erotisch und entwickelte langsam wieder sexuelle Reize. Der Genitalbereich ist aber noch bis heute Tabu, dass macht eine harmonische nachhaltige Beziehung unmöglich. Weil dadurch kein Geschlechtsverkehr stattfinden kann. Probiert habe ich es, es kommt aber zu einer sofortigen Verkrampfung und Erschlaffung. Ich bin heterosexuell, der Austausch von Zärtlichkeiten und Liebe mit einer Frau ist mir wichtig (dieses Verlangen war durch die ständigen depressiven Episoden viele Jahre komplett unterdrückt.) Ab dem Zeitpunkt, wo ich den weiblichen Körper wieder erotisch fand habe ich auch den Transvestitismus stärker gelebt, ganz weg war diese Neigung nie – aber stark unterdrückt.
Unter all diesen Umständen, ist Transvestitismus für mein Wohlbefinden essenziell und darf nicht „aus“- therapiert werden. In dieser Rolle kann ich Stress abbauen, fühle mich absolut ausgeglichen, konzentrierter und deutlich leistungsfähiger. Ich kann selbst große Schmerzen, Zahnschmerzen, OP- Schmerzen signifikant besser ertragen.
Problematisch und derzeit ohne geeignete Lösungsstrategie ist die Tatsache, dass ich mich in vielen Dingen extrem in der Rolle der Frau fühle.
Männerumkleideräume sind für mich ein absolutes No-Go, öffentliche Männertoiletten habe ich in meinem Leben nie aufgesucht. Es ist mir selbst unangenehm und ich stehe unter großer Anspannung wenn mich ein Arzt untersucht z.B. abtastet...bei einer Ärztin hätte ich überhaupt kein Problem. Völlig unwohl fühle ich mich z.B. im Krankenhaus unter anderen Männern im Zimmer, ein Leidensdruck (ich möchte das jetzt nicht als „Folter“ assoziieren, aber ist so), welcher für Außenstehende in keiner Weise nachvollziehbar ist. Ich habe damals bei meiner Becken- OP meine Schmerzmittel gegen das Morphium der anderen Patienten ausgetauscht (im Einverständnis der Anderen), sonst hätte ich diesen Zustand nicht ertragen.
Deswegen habe ich panische Angst in eine stationäre therapeutische Einrichtung zu kommen, für eine Therapie würde dieser Versuch komplett fehlschlagen.
Hinzu kommt noch die schizoide Persönlichkeitsstörung, welche ohnehin nur einen bestimmten Kreis von Menschen zulässt. Genau das ist das weitaus größere Problem, ich sehe die Ursache im Kontaktverbot zu Mädchen in meiner Kindheit. Ab dieser Zeit habe ich mich komplett von allem abgekapselt. Ich bin heute nicht gesellschaftskonform, aber irgendwie wollte ich es immer sein. Nur durch Beobachtung und des Kopierens von Verhaltensweisen anderer, habe ich mich zwangsintegriert. Dadurch habe ich auch meine Facetten mehrmals im Leben geändert, weil ich anderer Verhaltensweisen als zweckmäßiger erachtet habe. Ich wirke auf jeden Menschen aufgeschlossen, freundlich, höflich und manchmal auch emphatisch. Echte Freundschaften entwickeln sich daraus nie, weil ich nur eine bestimmte Nähe zulasse. Es ist also nur Fassade, die mir viel Kraft kostet. Ich hatte immer nur einen Schul(freund), einen Kollegen, konnte mich nur auf ein Enkel meiner Leidensgefährtinnen einstellen und tatsächlich kann ich mich auch nur auf ein einziges Tier fixieren.
Ich lebe seit Jahren zurückgezogen im Wohnmobil....