Crossdressing – eine Sache der Vernunft?

Kerstin

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In den letzten Tagen wurde in einem Beitrag Rollenverhalten hier über Mascara und gesellschaftlich als „weiblich“ abostrophierte Kleidung am Mann diskutiert. Bis zum Hinweis, ob und wie sich die Chancen für erfolgreiche Partnerwahl mindern und wie es um den Reproduktionsdrang bestellt ist. Macht es nicht Sinn, dass einmal detaillierter anzuschauen?

Als Crossdresser werden Personen bezeichnet, die die Kleidung des anderen Geschlechts tragen. Das bezieht sich auf Männer wie auf Frauen. Wobei Frauen sich bei Herrenkleidung bedienen können, ohne aufzufallen. Bei Männern, die das mit Frauenkleidern tun, mag es anders aussehen. Der männliche Crossdresser wird oft belächelt oder als Spinner abgetan. Doch ist das nicht zu kurz gedacht?

Gibt es vielleicht ganz „vernünftige“ Gründe fürs Crossdressing? Einige kommen einem da spontan in den Sinn.

1. Damenjeans statt Herrenmodell
Obwohl es Jeans in einer Vielfalt von Bundweiten und Längen gibt, stellt man(n) oft fest, dass sie nicht richtig passen. Passt der Bund, ist der Rest zu weit und umgekehrt. Man(n) probiert eine Damen-Jeans und stellt plötzlich fest, dass die Passform perfekt ist und die Hose sich schön an die Figur anschmiegt. Auch das Material ist elastischer, was sich angenehm trägt. Der Reißverschluss ist andersherum. Die Gewöhnung daran dürfte nicht schwer fallen.
Keine Frage: Der nächste Kauf einer Jeans führt in die Damenabteilung.

2. Rock und Strumpfhose im Sommer statt Anzug
Ein warmer Sommertag. Im Anzug geht der Mann ins Büro. Es ist warm und nach einer Weile klebt die Hose am Bein. Wie angenehm wäre es stattdessen, einen Rock und Strumpfhose zu tragen. Die Beine sind bedeckt und sehen vorteilhaft aus, sofern sie rasiert sind. Aber das ist ohnehin sinnvoll, denn bei Verletzungen der Haut ist es sonst unschön. Nicht umsonst haben alle Radrennfahrer rasierte Beine. Und wenn man in der Sonne unterwegs ist, fühlt man sich trotzdem angenehm temperiert, weil der Luftzug unter dem Rock um die Beine streicht.
Keine Frage also: Der Rock ist die bessere Alternative.

3. Shapewear oder Mieder tragen
Man möchte gern schlank aussehen. Wenn sich zu viel Hüftgold angesammelt hat, wirkt das unschön. Und der moderne Mensch möchte schlank, fit und gesund wirken. Warum also nicht eine gut formende Miederhose tragen, die die Pölsterchen im Zaum hält? Dieses Problem betrifft immerhin rd. 60 % der Männer über 30. Sollten sich an den Rändern kleine Speckwülste bilden, dann schafft ein Korselett Abhilfe. Der gesamte Oberkörper wird in einem Stück geformt, was ein vorteilhaftes Erscheinungsbild liefert. Und die Folge ist ein gesteigertes Selbstbewusstsein. Das hilft sowohl im beruflichen Alltag als auch im privaten Bereich. Wem fällt es nicht leichter, die nette Dame im Café anzusprechen, im Bewusstsein eine elegant sportliche Erscheinung zu haben?
Fazit: Shapewear ist ein sinnvolles Mittel, um attraktiver zu wirken. Für Männer genauso zu empfehlen wie für Damen, die ein Pölsterchen etwas kaschieren möchten.

4. Einen BH tragen
Der BH ist das weiblichste Kleidungsstück. Für Männer völlig undenkbar. So oder ähnlich hört man es immer wieder. Denn der Mann habe ja keinen Busen, den es zu stützen gilt. Klare Sache. Aber halt. Stimmt nicht so ganz. Das Phänomen Gynäkomastie, d.h. das Männer Brüste entwickeln, gibt es häufiger, als man denkt. Laut deutscher Ärztezeitung liegt die Prävalenz für Männer im erwachsenen Alter Brüste zu entwickeln, bei 40 – 60 %. Das stört und fühlt sich nicht angenehm an. Warum keinen BH anziehen, um dem Problem zu begegnen? Denn für männliche Brüste tut der BH dasselbe wie für weibliche. Er hält und unterstützt.

Und was ist mit schlanken, sportlichen Männern? Schauen wir auf das Beispiel Läufer. Lange Strecken zu laufen ist gesund und macht Vielen Spaß. Doch oft kommt es bei langen Strecken vor, dass die Brustwarzen scheuern und wund werden. Jeder Marathonläufer kennt das Problem und klebt die Brustwarzen deshalb ab. Leider löst sich das Tape unter dem Einfluss von Wärme und Schweiß. Was liegt also näher als einen Sport-BH zu tragen? Und das Problem ist gelöst.
Fazit: Der BH nur für Frauen? Stimmt offenbar nicht ganz.

5. Dekorative Kosmetik nutzen
Dass empfindliche Männerhaut auch Pflege braucht, haben vermutlich selbst die harten Kerle erkannt, die ihre Bierflasche immer mit den Zähnen aufmachen. Etwas Feuchtigkeitscreme ist also keine Schande. Im Winter sieht man meist blass aus. Warum nicht ein wenig getönte Feuchtigkeitscreme nehmen? Damit sieht man leicht gebräunt und gesünder aus. Im Sommer setzt man sich, durch den Klimawandel verstärkt, zunehmender UV-Belastung aus. Als Folge alter die Haut schneller, vom Risiko für Hautkrebs einmal ganz abgesehen. Viele getönte Tagescremes haben einen UV-Filter.
Leider ist die Gesichtshaut oft nicht so gleichmäßig, wie man sich das wünscht. Rote Stellen oder Mitesser wirken störend. Was liegt näher, als die Stelle mit etwas Concealer oder wenn sie größer ist, mit einem leichten Makeup abzudecken?
Öfter passiert es einem, dass man eine Wimper ins Auge bekommt. Ist störend und Reiben hilft auch nicht viel. Warum nicht etwas Mascara auftragen? Die Wimpern werden verlängert und das Problem ist aus der Welt geschafft.
Wir alle wollen durch gesundes und strahlendes Aussehen überzeugen. Weis man doch durch Studien, dass attraktive Menschen es leichter haben. Warum nicht die Augen durch etwas Lidschatten betonen?

6. Eine Ergänzung: Die Handtasche
Für Frau eine Selbstverständlichkeit. Die Handtasche ist immer dabei. Bei Männern eher Fehlanzeige. Doch auch der Mann trägt einiges mit sich herum. Brieftasche, Geldbörse, Wohnungs- und Autoschlüssel, Handy, vielleicht noch eine Brille oder zumindest die Sonnenbrille an hellen Tagen, um die Augen zu schützen. Da kommt Einiges zusammen. Und zum Thema Handy: Zunächst wurden die Handys immer kleiner. Seit Einführung des Smartphones, ohne das der urbane Mensch nicht mehr wirklich vorstellbar erscheint, ist die Größe wegen der Bildschirme wieder gewachsen. Und um auf die Lieblingsmusik nicht zu verzichten, hat man die Ohrhörer dabei. Manche Zeitgenossen auch richtige Kopfhörer, Bluetooth versorgt und kabelfrei, auch wenn die Silhouette damit etwas an einen Osterhasen erinnert. Das beult die Taschen des schlank geschnittenen Businessanzugs doch ordentlich aus. Was liegt also näher, als diese Dinge in einer schönen Handtasche aus einem handschmeichelnden Leder zu verstauen?
Fazit: Auch für den Mann ist die Handtasche ein äußerst praktisches und nützliches Utensil.

Was lässt sich erkennen? Die aufgezählten Beispiele, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben (Hinweise auf Ergänzungen werden gern angenommen), machen eines deutlich: Für einen Kleidungsstil, der als Crossdressing bezeichnet wird, gibt es ganz offensichtlich eine Reihe vernünftiger Gründe. Erscheint es nicht angemessen, einen Mann, der einen als „weiblich“ bezeichneten Kleidungsstil praktiziert in einem anderen Licht zu sehen?
 
Eine wirklich sehr schöne Erklärung, ich bin Begeistert
 
Ich finde die Punkte 2 und 3 haben sich gegenseitig auf... Man kann nicht mit der Bequemen Damenkleidung argumentierten und dann in Bereich Unterwäsche sachen wie Miederhosen oder Corsagen hervorzaubern.
Übrigens gibt es das sowie auch für Männer... nennt sich nicht shapeware sondern z.B. Compressionsshirt.

Ansonsten ersätzt hochwertige Sportunterwäsche auch einen BH wenn es um das scheuern an den Nippeln geht.

Handtaschen sind solange total praktisch solange man sie nicht selber trägt. Übrigens haben Herrenhosen in der Regel mehr Taschen als Damenhosen so das auch kein Bedarf nach einer Handtasche besteht.
 
Ich war vorhin mit einer Herrenjeans unterwegs und wollte keine Jacke mit ins Kaufhaus nehmen, also linke Hosentasche vorne Handy und Brille, rechte Hosentasche rechts vorne Auto und Wohnungsschlüssel und hinten rechts
einen Geldbeutel. Das alles hätte super in eine Handtasche gepasst ohne das es mir die Hose ausgebeult hätte
LG Laura
 
Ein wirklich sehr interessanter Beitrag dem ich mich anschliessen möchte. Punkte 1 und 3 treffen voll auf mich zu schon seit vielen Jahren.
 
Damenjeans statt Herrenmodell
Ich frage mich, warum die Jeanshersteller noch Herrenmodelle herstellen, wenn die Damenmodelle den Herren so viel besser passen.

Rock und Strumpfhose statt Anzug im Sommer
Ein Rock ist luftig und praktisch im Sommer. Schon oft habe ich von Kolleginnen gehört, wie sehr sie uns Männer bedauern, wenn wir bei Bruthitze noch in langer Hose rumlaufen müssen. Warum aber brauche ich im Sommer eine Strumpfhose zum Rock?

Shapewear und Mieder formen den Body und machen selbstbewusst
So so. Ist Mann auch noch so selbstbewusst, wenn er nach dem ersten Date mit zu ihr oder sie mit zu ihm geht und er das Muskelshirt auszieht und die Hose runterlässt?

Einen BH tragen, um beim Sport die Brustwarzen zu schonen
Ja, ja. Warum bin ich nur noch nicht darauf gekommen? Warum gibt es eigentlich extra Sport BHs für Frauen? Aber vielleicht war der ja auch gemeint.

Dekorative Kosmetik nutzen
Warum nicht? Wem's gefällt, der kann und soll das gerne tun.

Handtasche
Passt viel rein, ja. Von Frauen hört man aber immer wieder, dass sie ihre Sache in den Tiefen der Handtasche nicht wiederfinden. Und wie soll die Handtasche aussehen? Eine Clutch zum Umhängen? Eine Shopping Bag mit Bügel? Oder doch die "Herrenhandtasche" für das Handgelenk?

Also ehrlich. Ich habe Verständnis für alles, was nicht in die Norm passt. Aber die von Dir, benno, gegebenen rationalen Begründungen erscheinen mir doch sehr irrational, an den Haaren herbeigezogen und am Ende...? ...Unehrlich?
 
Zuletzt bearbeitet:
Damenjeans statt Herrenmodell
Ich frage mich, warum die Jeanshersteller noch Herrenmodelle herstellen, wenn die Damenmodelle den Herren so viel besser passen.
Es kommt natürlich auf die Figur an, aber ich habe auch schon die Erfahrung gemacht, dass bei mir Damenjeans besser sitzen - zumal Herrenjeans bei mir am Arsch überhaupt nicht sitzen - gut, die meisten tragen sie eh so, dass der Arsch in den Kniekehlen hängt, aber ich für meinen Teil finde halt, dass eine Jeans auch am Hintern gut sitzen sollte und dass ist bei mir im allgemeinen nicht der Fall.
Außerdem sind sie mir oft in der kleinsten Größe, die es dort wo ich gucke, noch eine Nummer zu groß. Wenn das natürlich jeder, der etwas schlanker ist so hin nimmt und die Jeans halt nur mit Gürtel trägt, dann wundert esmich natürlich nicht, dass sie bei vielen so bescheiden sitzen.
 
Damenjeans statt Herrenmodell
Ich frage mich, warum die Jeanshersteller noch Herrenmodelle herstellen, wenn die Damenmodelle den Herren so viel besser passen.
Jetzt muss ich doch sehr an die Zeit denken, bevor wir unsere Arbeitsklamotten bei Engelbert Strauss bestellen durften.
Das war ein einziger Krampf für eine Frau, in einem handwerklichem Beruf, ne vernünftig passende Hose zu finden.
Von Schuhen ganz zu schweigen...
Ich hab im Verhältnis zur Hüfte ne schmale Taille und bin eher klein. Mit passen keine Herrenhosen, auch nicht wenn es Arbeitshosen sind!
Da steht der Bund hinten extrem weit ab, die Leibhöhe ist zu kurz und die Beine zu lang.
Ich musste immer erst mal alles umständlich umnähen.
(Ich muss allerdings zugeben, dass mir sogar bei Damenhosen oft der Bund zu weit ist)

Natürlich kommt es letztlich auf die Figur an, wie Mecki auch schon schrieb.
Aber irgendeinen Grund muss es für die doch sehr unterschiedliche Schnittführung
bei Damen und Herrenbekleidung ja geben...!?
 
Ich frage mich, warum die Jeanshersteller noch Herrenmodelle herstellen, wenn die Damenmodelle den Herren so viel besser passen.
Da gibt es eine größere Auswahl an skinny Jeans. Habe ich auch mal gemacht. Aber mittlerweile gibt’s auch bei Herren eine größere Auswahl.
Warum aber brauche ich im Sommer eine Strumpfhose zum Rock?
Weil dann die Beine eine vernünftige Optik haben. Wie bei Frauen. Deswegen gibt’s es Strumpfhosen. Geht auch mit Shorts .
Shapewear und Mieder formen den Body und machen selbstbewusst
Gerade Frauen sind da die größten Täuscher . Also warum sollte Mann nicht auch täuschen?
Handtasche
Passt viel rein, ja. Von Frauen hört man aber immer wieder, dass sie ihre Sache in den Tiefen der Handtasche nicht wiederfinden. Und wie soll die Handtasche aussehen? Eine Clutch zum Umhängen? Eine Shopping Bag mit Bügel? Oder doch die "Herrenhandtasche" für das Handgelenk?
Meine Handtasche heißt Rucksack. Ein City Mode Rucksack. Geld , Papiere Schlüssel, Taschentücher, Lippenpflegestift , Handcreme... all das ist da drin. .
Herrentaschen sehen in der Regel so grausam aus. Warum muss das so sein?
Da muss man wirklich lange suchen.

Bh verbuche ich unter Fun. Aber mancher könnte das wirklich gebrauchen. Wenn ich an die Ostsee denke was sich da so präsentiert....da hätte ein Bh Nutzen und Dekorationscarakter
Es gibt durchaus einiges was Mann auch nutzen kann ( wenn er will .)
Das meiste gibt’s auch als Herrenvariante.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Einen BH tragen, um beim Sport die Brustwarzen zu schonen
Ja, ja. Warum bin ich nur noch nicht darauf gekommen? Warum gibt es eigentlich extra Sport BHs für Frauen? Aber vielleicht war der ja auch gemeint.
Den Sport-BH hatte ich explizit erwähnt. Wurde mir übrigens von einer erfahrenen Läuferin empfohlen, es damit zu probieren.

Also ehrlich. Ich habe Verständnis für alles, was nicht in die Norm passt. Aber die von Dir, benno, gegebenen rationalen Begründungen erscheinen mir doch sehr irrational, an den Haaren herbeigezogen und am Ende...? ...Unehrlich?

Hallo Paule,
könnte es sein, das sanfte Ironie nicht so dein Ding ist?
Warum etwas irrational sein soll, was ich gerade versucht hatte, rational nicht emotional zu begründen, erschließt sich mir nicht.
Und was hat das mit ehrlich oder unehrlich zu tun?
Vielleicht passt auch die Sichtweise des Beitrags nicht in dein persönliches Weltbild.
 
Rock und Strumpfhose statt Anzug im Sommer
Ein Rock ist luftig und praktisch im Sommer. Schon oft habe ich von Kolleginnen gehört, wie sehr sie uns Männer bedauern, wenn wir bei Bruthitze noch in langer Hose rumlaufen müssen. Warum aber brauche ich im Sommer eine Strumpfhose zum Rock?
weil dann auch im Sommer die Optik einfach schöner ist und ich finde eine dünne strumpfhose bei Hitze angenehmer an den Beinen und Füßen als ohne bzw. nackt
 
weil dann auch im Sommer die Optik einfach schöner ist und ich finde eine dünne strumpfhose bei Hitze angenehmer an den Beinen und Füßen als ohne bzw. nackt
Dem kann ich nur zustimmen. Bestrumpfte Beine sehen einfach besser aus als nackte. Und es fühlt sich besser. Mit 15 Den kommt man auch bei mehr Wärme gut zurecht.
 
Crossdressing – eine Sache der Vernunft?
Die Antwort der Gesellschaft auf diese Frage hat nichts mit Vernunft zu tun, denn Du kannst 1000 Gründe aufzählen warum Du lieber Kleidung aus der Damenabteilung trägst, von Leuten die am alten Rollenbild festhalten wollen wirst Du immer eine ähnliche Antwort wie :
" Biste schwul oder was ? " bekommen. Das ist so, weil die männliche Rolle bei diesen Leuten in subriler Form immer noch über der weiblichen positioniert wird. Und wer da ausbricht übt Verrat an der eigenen Geschlechterrolle und muß deswegen ausgegrenzt werden. Des Weiteren ist es aber auch so, daß Homosexuelle wesentliche entspannter mit dieser Rollenverteilung umgehen und nicht nur als Stubentransen durch die Welt marschieren, weswegen diese Denkweise auch immer wieder bestätigt wird.
Das ist meine These.
 
steffiSH, du hast völlig Recht. Genau darum ging es mir. Das altbewährte männliche Rollenbild ist emotional und hat nichts mit vernünftigen Aspekten zu tun. In der letzten Woche wurde in einem Thread über Rollenverhalten diskutiert. Dir ist sicher der ironische Unterton nicht entgangen.
 
Aber irgendeinen Grund muss es für die doch sehr unterschiedliche Schnittführung
bei Damen und Herrenbekleidung ja geben...!?
Natürlich hat es seinen Grund und für einen großen Prozentsatz trifft das so wohl auch zu, aber eben nicht für alle. Wir entsprechen eben auch da nicht alle einer bestimmten Norm....
Habe vor einiger Zeit mal einen Recht interessanten Artikel über das Dilemma mit den Konfektionsgrößen gelesen, denn die letzte große Vermessung fand wohl in den 70ern statt und zum Zeitpunkt des Artikels hatte sich herausgestellt, dass viele Größen und Maße nicht mehr stimmen, weil die Menschen mittlerweile teilweise größer werden und sich auch die Durchschnittsfigur verändert hat.
Zu der Zeit fand wohl auch gerade eine neue Vermssungsaktion mit neuesten digitalen Messmethoden, aber längst nicht mit sovielen Probanden, wie in den 70ern - ein paar 1000 pro Geschlecht - das kann natürlich bei einer Bevölkerung von 80 Mio. nicht wirklich repräsentativ sein, irgendwer rutscht da immer durch für den die ermittelten Maße trotz richtiger Körpergröße und Geschlecht absolut nicht zutreffen.
Was also tun? Fressanfälle kriegen, Magersüchtig werden oder Kraftsport machen, damit es passt oder nach sinnvolleren und einfacheren Alternativen suchen?
Ich kann mich beim besten Willen nicht mehr dran erinnern wann und wo ich den Artikel mal gelesen habe - kann vor 5, 10 oder 15 Jahren gewesen sein, ich weiß es einfach nicht mehr - ich kann mich nur noch einigermaßen an den Inhalt erinnern. Schade eigentlich.
Aber wenn mal etwas sucht, dann findet man diverse Artikel, wo erklärt wird, wie die Konfektionsgrößen ermittelt werden, ich glaube in der Wikipedia ist auch ein Artikel hierzu, und dabei wird halt relativ schnell deutlich, dass die Methode nicht perfekt ist oder repräsentativ ist und dass die ermittelten Maße längst nicht auf jeden zutreffen können oder müssen. Es gibt immer mal Ausreißer hier und da. Und Leute bei denen alle Maße und Schnitte zutreffen können sich glücklich schätzen, dass sie dem gesellschaftlichen Durchschnitt (Mittelmaß) entsprechen, aber das trifft eben längst nicht für alle zu.
 
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