Damenwäscheträger = Herrenwäscheträgerinnen

steffiSH

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Nahezu 100 % der Menschen des weiblichen Geschlechts sind HWT (Herren-Wäsche-Trägerinnen) und es ist gesellschaftlich völlig ok.
Etwa 5 % der Menschen männlichen Geschlechts sind DWT (Damen-Wäsche-Träger) und es ist gesellschaftlich überhaupt nicht ok.
Woran liegt das?
Meiner Meinung nach, weil Frauen damals mutiger waren.
 
Nahezu 100 % der Menschen des weiblichen Geschlechts sind HWT (Herren-Wäsche-Trägerinnen) und es ist gesellschaftlich völlig ok.
Etwa 5 % der Menschen männlichen Geschlechts sind DWT (Damen-Wäsche-Träger) und es ist gesellschaftlich überhaupt nicht ok.
Woran liegt das?
Meiner Meinung nach, weil Frauen damals mutiger waren.
Da ist viel wahres dran...
 
@steffiSH : Ich habe Deinen Beitrag zum Anlass genommen, ihm einen eigenen Thread zu widmen, den er verdient hat.

Zum Thema: Diese Gleichung sehe ich nicht erfüllt. Selbst wenn man männliche Damenwäscheträger mit Frauen, die sich an der Kleidung des anderen, in ihrem Fall männlichen, Geschlechts bedienen, gleichsetzt, sind die Motive nach meiner Erfahrung doch in vielen Fällen grundsätzlich andere. Zur Geschichte von Frauen in Hosen s. Frauen(mode) und Hosen | Strumpfhosenforum. Frauen, die ich kenne, tragen keine Hemden und "Boyfriendjeans", um männlicher zu erscheinen. Jedenfalls werden sie nicht so wahrgenommen, wenn sie sich nicht auch ansonsten bewusst männlich geben. //Bitte jetzt nicht fragen, was "männlich geben" heißt. Ich denke, dafür haben wir Männer alle ein Gespür.

Gemeinsam ist vielleicht ein emanzipatorisches Motiv. Doch wer verbietet es in Zeiten der allgemein propagierten Gleichsetzung von Frauen und Männern, Männern in "Frauenkleidern" herumzulaufen? Was hält einen Mann davon ab? Fehlender Mut? Und wenn er fehlt: Wie kommt das?
 
Können wir mal die Begriffe definieren:

Ein Damen-Wasche-Träger (interessant, woher kommt der Wert von 5%?) ist für mich ein Mann, der in Damenslips, Miederhosen, Korseletts, BHs und/oder Feinstrumpfwaren rumläuft, oftmals sexuell motiviert. Schließlich haben doch damals zum Beispiel die entsprechenden Seiten in einem Versandhauskstalog oder Wäscheleinen bei vielen in einer prägenden Zeit, mich eingeschlossen, für rote Ohren gesorgt.

Nahezu 100% der Frauen tragen als HWTinnen Herrenunterhemden, Herrenslips mit Eingriff und knielange Baumwollsocken, und das mit dem Vergnügen des möglichen sexuellen Hintergrunds?
Haben die HWTinnen auch ihre speziellen Seiten in Katalogen verschiungen oder verschämt Wäscheleinen inspiziert?

Wie war das mit Äpfeln und Birnen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke mir halt dass es bei HWT'innen eben keinen sexuellen Hintergrund gibt.
Bei den Frauen geht es stattdessen um eine Befreiung aus der langen Zeit der restriktiven Damenbekleidung hin zu legerer bequemer Kleidung, die eben der Herrenbekleidung sehr ähnlich ist.
Sicher gab es auch Zeiten, in denen es bei Frauen einen kleinen sexuellen Hintergrund gab, ich denke an die Phase in der Weimarer Republik, als bestimmte Damen sogar Schnurrbart aufmalten oder aufklebten. Das war aber eher die Ausnahme.
Deswegen sehe ich bei Frauen eben keine Crossdresser/ Herrenwäscheträger, anders als bei einigen von uns, auch von mir
 
Kennt ihr Frauen, die Kleidung aus der Herrenabteilung bestellen? Z.B. bei Ulla Popken (Frau) und JP 1880 (Männer) im gleichen Katalog bzw. Männer JP als Beilage. Typisch, tausend Frauensachen im Hauptkatalog. Hundert Sachen im kleinen Männerkatalog. Das ist eine bequeme Möglichkeit, geschlechtsübergreifend zu bestellen. Ich habe da schon Damenwäsche und FSH neben Männerpoloshirts bestellt, im gleichen Paket erhalten.
Aber welche Frau braucht Männerhemden und Unterhosen mit Eingriff u.a.?
 
Gemeinsam ist vielleicht ein emanzipatorisches Motiv. Doch wer verbietet es in Zeiten der allgemein propagierten Gleichsetzung von Frauen und Männern, Männern in "Frauenkleidern" herumzulaufen? Was hält einen Mann davon ab? Fehlender Mut? Und wenn er fehlt: Wie kommt das?
Die Motive mögen unterschiedlich sein zwischen Mann und Frau. Das Rollenbild ist bei der älteren Genaration (die hier stark vertreten ist) halt noch anachronistisch: Der Mann steht über der Frau und diese will durch die männliche Kleiderwahl "aufsteigen", der Mann wertet sich demnach ab wenn er Frauenkleider trägt und begeht Verrat an seiner höher gestellten Gruppe in der Gesellschaft.
Ich habe meine Behauptungen bewusst nicht abgemildert, sie SOLLEN etwas provokativ klingen damit eine Diskussion darüber beginnen kann.
 
Das Rollenbild ist bei der älteren Genaration (die hier stark vertreten ist) halt noch anachronistisch
Ich bin meine Generation, mein Umfeld ist meine Generation und ich sehe in meinem letzten Lebensdrittel keinen Sinn, alles über den Haufen zu werfen. Es kann vielleicht Vorteile für mich geben, aber ich denke, die Nachteile überwiegen.
Ich könnte mir auch die Strumpfhosen aus dem Kopf schlagen, aber das möchte ich auch nicht.
Also lebe ich weiter ziemlich sorgenfrei ohne eine "Revolution" zu starten.

Auch sehe ich bei der Kleidung keinen Aufstieg oder Abstieg.
Frauen nehmen sich nur das Recht heraus, das anzuziehen, was wärmend, praktisch und bequem ist, so wie bei Männern auch zum Beispiel die Krawatte auf dem absteigenden Ast ist.

Ein Mann kann schlecht die Vorteile von seinen Highheels der Öffentlichkeit verkaufen, es sei denn er ist ehrlich und sagt, er braucht sie zum Frau-Spielen.
 
Kennt ihr Frauen, die Kleidung aus der Herrenabteilung bestellen? Z.B. bei Ulla Popken (Frau) und JP 1880 (Männer) im gleichen Katalog bzw. Männer JP als Beilage. Typisch, tausend Frauensachen im Hauptkatalog. Hundert Sachen im kleinen Männerkatalog. Das ist eine bequeme Möglichkeit, geschlechtsübergreifend zu bestellen. Ich habe da schon Damenwäsche und FSH neben Männerpoloshirts bestellt, im gleichen Paket erhalten.
Aber welche Frau braucht Männerhemden und Unterhosen mit Eingriff u.a.?
Ulla Popken hat ja auch schöne Unisex Schwimmanzüge und Unterhemden, die Extra lang sind, da kaufe ich auch gerne ein.
 
Der Mann steht über der Frau und diese will durch die männliche Kleiderwahl "aufsteigen", der Mann wertet sich demnach ab wenn er Frauenkleider trägt und begeht Verrat an seiner höher gestellten Gruppe in der Gesellschaft.
Ich habe meine Behauptungen bewusst nicht abgemildert, sie SOLLEN etwas provokativ klingen damit eine Diskussion darüber beginnen kann.
Diese Meinung ist nicht provokant, sie hat ein wackeliges Fundament. Welche Kleiderwahl hast Du denn hier im Sinn? Nur die Hosen? Mir fällt nämlich kein weiteres Kleidungsstück ad hoc ein, welches die Damen vor über 100 Jahren für sich entdeckt hatten. Ist Marlene Dietrich in Hosen auch nur ein Hauch maskuliner geworden? Ich habe einen Link eingestellt (bitte löschen, falls nicht zugelassen)

Marlene Dietrich in Hosen

Urteilt, selbst. Wie wirkt dagegen ein Mann in Kleid, Pumps und Feinstrumpfhosen? Die Begeisterung ebbt ganz bestimmt jenseits dieses Forums rapide ab. Und das ist auch der Grund, weshalb das "= " im Titel der Überschrift mit einem "<>" ersetzt werden muss. Hiermit können Männer mit Vorliebe für die Damengarderobe nicht punkten.

Heute nutzen die Damen die Hosen sicherlich nicht aus emanzipatorischen Gründen und können in Hosen dennoch sehr attraktiv aussehen .
 
Ich finde, da ist was dran an Steffis These, dass sich ein Mann in den Augen seiner Geschlechtsgenossen, insbesondere jener mit den dicken Eiern in der Hose, abwertet, wenn er weibliche Verhaltensweisen zeigt, oder sogar weibliche Kleidung trägt. Auch bekennende Feministen werden von Machos gerne ins Lächerliche gezogen. Um bei Machoseilschaften mitmachen zu dürfen, muss man eben auch den Macho raushängen lassen.
 
Auch wenn ich den Gruppenzwang durch Machogehabe nachvollziehen kann und ich ihn nicht mit absurd wegwischen möchte,
hat für mich der Siegeszug der langen Hose und sonstige Wandel der Damenbekleidung der emanzipatorische Aspekt eine untergeordnete Rolle.

Frauen haben sich das Recht genommen das anzuziehen, wo sie Vorteile entdecken.

-Es zieht nicht mehr von unten
-Es gibt einen Schutz gegen Upskirt-Gaffer
-Es gibt etwas, wo man kein Augenmerk auf die Laufmaschen-Gefahr legen muss.
-Es gibt Schuhe, die nicht schmerzen
-Es gibt mehrere Sachen, mit denen man schneller unterwegs sein kann
-und, und, und ohne Anspruch auf Vollständigkeit

Frauen haben es einfach gegen alle Widerstände gemacht, sogar ohne im Internet zu jammern, und welcher Frevel, ohne die Männer um. Zustimmung zu bitten.
Also Emanzen.

Wenn ein Mann nun freiwillig (vielleicht mit einem sexuell orientieren Hintergrund) nun in diesen weniger praktischen Klamotten rumlaufen will.,dann liegt es doch auf der Hand, dass die große Mehrheit ihm einen Dachschaden oder mehr, mit Luft nach oben, unterstellt.

Wenn man heute eine X-beliebige Frau anspricht, warum sie gerade eine Hose und keinen Rock trägt, ich bin mir sicher, die Antwort lautet das ist bequem, praktisch und/oder wärmer und das Wort "Emanzipation" kommt nicht vor.

Wenn man einen Mann fragt warum er in Rock und Feinstrumpfhosen rumläuft/rumlaufen will, dann könnte man mit seinen "Argumenten" ganze Internetforen füllen.
 
Ulla Popken hat ja auch schöne Unisex Schwimmanzüge und Unterhemden, die Extra lang sind, da kaufe ich auch gerne ein.
Das ist reines Marketing, aber schlecht ist es auch nicht denn es zeigt ja schon irgendwie daß die Wirtschaft sich gegen das zur Zeit noch existierende Paradigma stellt.
 
Tja, das mit der Gleichberechtigung [Art. 3 (2) GG, „Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.“ ] sieht zumindest im Modenereich für die Männlein eher dürftig aus. Die "Manzipation"-Phase haben wir ja weitgehend träge verschlafen. Jetzt steht uns Männlein halt ein langer (modischer) Kampf bevor, wenn wir diesen denn auch wollen.
FSH, Rock, Kleid und BH am Mann werden wohl nicht einfach durchsetztbar sein, aber ja, ich will.
Vor 1,5 Jahren hat auch noch niemand FFP2-Masken getragen, jetzt ist es normal. Vielleicht wird das beim Genderdressing auch mal so sein.
 
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