Der Banker-Dresscode

Daphne

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Nur fleischfarbene Unterwäsche!

Von Alex Rühle

Vorschriften vom Scheitel bis zur Sohle: Die Schweizer Bank UBS hat auf 44 Seiten festgelegt, wie sich die Mitarbeiter zu kleiden haben. Schon beim Lesen bekommt man Mitleid.

Dass der durchschnittliche Bankangestellte nicht in Trainingshosen und ollen Wohnpullis am Arbeitsplatz zu erscheinen habe, ist klar. Der Dresscode aber, den die UBS-Bank all ihren Mitarbeitern im Privatkundengeschäft anempfiehlt und den die Genfer Zeitung Le Temps nun veröffentlichte, ist von solcher Strenge, dass man aus dem Stand Mitleid bekommt.

44 Seiten umfasst das Dokument, und es schreibt vom Scheitel bis zur Sohle, von der Anzahl der höchstens zu tragenden Schmuckstücke (sieben für Frauen, plus Ehering, drei für Männer, die Sonnenbrille zählt mit) bis zur Farbe der Unterwäsche alles minutiös vor:
Die Mitarbeiter sollen alle vier Wochen zum Friseur gehen; Parfüm ist morgens aufzulegen, "direkt nach einer heißen Dusche, solange die Hautporen noch offen sind. Bitte vermeiden Sie, sich in der zweiten Tageshälfte nochmals zu parfümieren und probieren Sie auch keine neuen Parfüms in Ihrer Mittagspause aus".

Männer haben schwarze Socken ohne Muster und schwarze Schnürschuhe mit Ledersohle zu tragen, "die stets mit Hilfe eines Schuhlöffels anzuziehen sind," Frauen sollten nie "neue Schuhe tragen, die Schmerzen bereiten, was Ihre Zuvorkommenheit den Kunden gegenüber schmälern könnte". Überhaupt: die Frauen. Ihre hauptsächliche Aufgabe scheint darin zu bestehen, sich appetitlich zu verpacken.

Sie dürfen keine blickdichten Strümpfe anziehen, sollten nichts in den Blazertaschen haben, damit diese nicht ausbeulen, und stets geschminkt sein. Und die Unterwäsche - bitte Mikrofasern, Baumwolle kann knittern - hat unter weißen Hemden fleischfarben zu sein.

Was tun? Amnesty einschalten? In schlecht riechende Jutesäcke gehüllt vor der Firmenzentrale demonstrieren? Dem Unternehmen drohen, dass man die skandalöse Wahrheit in alle Winde trage? Zu spät, die Wahrheit hat UBS nämlich selbst gepachtet: Das Unternehmen erklärt, es wolle mit diesem Dressur-, Pardon, Dresscode "klarmachen, was wir unter den Begriffen Klarheit, Performance und Wahrheit verstehen".

Quelle: Stilkritik: Der Banker-Dresscode - Nur fleischfarbene Unterwsche! - Job & Karriere - sueddeutsche.de

Jetzt wissen wir also endlich, wie sich die Bankangestellte zu kleiden hat.:cool:
 
Dresscode hin und her.....aber man kann es auch übertreiben, finde ich.

Nur, wer bei dieser Bank anfängt zu arbeiten weis, auf was er/sie sich einlässt...
Entweder man akzeptiert das oder sucht einen anderen Arbeitsplatz.

Was mich allerdings interessiert ist:
Wird, wenn man bei dieser Bank einen neuen Job anfängt, vor der Unterschrift auf dem Arbeitsvertrag durch den Arbeitnehmer oder erst danach der Kleidungsvorschriftenkatalog vorgelegt?
Danach wäre, meiner Meinung nach nicht Rechtens.... aber vielleicht irre ich ja auch.

Ich würde mich jedenfalls solchen Regeln nicht unterwerfen wollen und würde deswegen bei solch einem Arbeitgeber nicht anfangen zu Arbeiten.

Gruß Henry
 
Ich kenne ja nun eine Reihe von Bankern, vorallem aus Frankfurt und weiß, dass diese gerne von einem solchen Dresscode abweichen. Investmentbanker, die viel Umsatz machen, tragen zum Beispiel gerne auffällig Hosenträger, kein Jacket, dafür aber vielleicht eine schöne Wolford Strumpfhose unter der Anzugshose, wer weiß wer weiß, habe ich alles schon gesehen!
 
wir haben keinen Dresscode, nur nicht hipi outfit anziehen.
alles andere ist egal
 
Ich war gestern auf meiner Bank (Volksbank,ehemalige Credit und Volksbank) Geld wechseln.
Am Schalter war eine ganz süße mit einem kurzen Rock und einer blickdichten Strumpfhose.
Röcke sind dort für Frauen aber nicht vorgeschrieben.

lg.
Jürgen
 
Eine Art "Dresscode gibts bei meinem Arbeitgeber (Krankenkasse) auch. Allerdings längst nicht so extrem.

Wir als Herren der Schöpfung haben "angemessene Oberbekleidung" und eine Krawatte zu tragen.

Fragt sich, was "angemessen" ist. Im Laufe der Jahre haben sich Jeans durchgesetzt, wenn sie einigermassen passabel aussehen, ist es kein Problem.

Bloss die Krawatte nervt mich manchmal ein wenig:(

lg
Satinlook
 
Ich muss sagen das sind "arme Mitarbeiter" wer so von seiner Firma gegängelt wird sollte sich eine neue Stelle suchen.
 
Im Außendienst trug ich immer eine Anzughose, ein weißes Hemd und eine Krawatte - so fühlte ich mich auch wohl. Ein Jackett hatte ich allerdings immer gehaßt, das war schon zu Prüfungen so. Kleider machen Leute, wenn ich im Kaufhof bummeln war kam es nicht selten vor das mich Kunden wegen einer x-beliebigen Sache ansprachen. Die dachten, wegen meiner geschäßigen Kleidung gehöre ich zum Personal. :D

Bei Frauen mag ich die Kombination auch einem Kostüm und dunkelbraunen Nylons und Pumps. Gerade die Kombiantion aus dem konservativen Kostüm und den geilen Nylons sowie Pumps fand ich so sehr anziehend. Das reizte mich viel mehr als ein saloppes Äußere mit Minirock.
 
Auf meiner Arbeitsstelle haben wir auch ein Personal und Lohnbüro.
Dort gibt es natürlich auch für die weiblichen Mitarbeiterinnen Publikumsverkehr.
u.a.habe ich auch da eine "Werksfreundin".
In Rock und Strumpfhose habe ich sie schon gesehen.
Seit einiger Zeit,sehe ich sie aber öfters in einer Jeanshose.
Die Sekretärin des Werksleiters ist auch eine "WF",und sie sehe ich meistens nur in Jeans.

lg.
Jürgen
 
Hallo,

ich sag da nur "Dienst ist Dienst, und Schnaps ist Schnaps". Wie weit ein Arbeitgeber dabei geht, ist natürlich Ansichtssache. Sinn macht es allemal, kein Polizist ohne Uniform, kein McDonalds ohne alberne Papierhütchen, kein Fußballer auf dem Platz ohne Vereins-Trikot. Im Grunde sind Dresscodes sind sinnvoll. Was anderes ist es, wenn mir jemand vorschreiben würde, was ich in meiner Freizeit anziehe, und selbst da sollte man sich je nach Aktivität an Dresscodes halten. Wenn ich unbedingt ins Spielkasino oder ein gutes Restaurant gehe will, dann kleide ich mich dem Anlaß entsprechend und habe auch keine Problem damit, einen Langbinder zu tragen, auch wenn ich die Dinger sonst hasse wie die Pest.

Gruß
GrandCru
 
...dass es noch strenger als bei der UBS zugehen kann beweisst ein Urteil des LAG Köln...

Arbeitgeber dürfen ihren Mitarbeitern vorschreiben, zur Arbeit nur in weißer oder fleischfarbener Unterwäsche zu erscheinen. Dies gilt zumindest dann, wenn dies dem „Schutz der vom Arbeitgeber gestellten Dienstkleidung und einem ordentlichen Erscheinungsbild“ diene, wie das Landesarbeitsgericht (LAG) Köln in einem am Mittwoch veröffentlichten Beschluss klarstellte (Az.: 3 TaBV 15/10).

Die Richter hatten dabei über einen ganzen Katalog von Regelungen zum Erscheinungsbild von Arbeitnehmern eines Unternehmens zu entscheiden, das am Flughafen Köln/Bonn im Auftrag der Bundespolizei Fluggastkontrollen vornimmt. Der Arbeitgeber schreibt seinen Arbeitnehmerinnen mit dem Segen des LAG Köln vor, BHs zu tragen, während die männlichen Kollegen Unterhemden anziehen müssen. Die Unterwäsche darf keinerlei Muster, Beschriftungen oder Embleme haben, Gleiches gilt für Feinstrumpfhosen und Socken.

Männliche Mitarbeiter hält das Unternehmen an, „die Haare grundsätzlich sauber, niemals ungewaschen oder fettig wirkend zu tragen“. Zudem sei eine „gründliche Komplettgesichtsrasur“ bei Dienstantritt Voraussetzung, alternativ sei ein gepflegter Bart gestattet. Die Anweisung, Fingernägel „in maximaler Länge von 0,5 cm über der Fingerkuppe zu tragen“, hielten die Richter schon allein wegen der Verletzungsgefahr für die Passagiere für geboten.

Dagegen erklärten sie andere Vorschriften für unwirksam, die das Persönlichkeitsrecht der Arbeitnehmer zu stark einschränkten. So dürfen Mitarbeiterinnen nicht davon abgehalten werden, ihre Fingernägel in unterschiedlichen Farben zu lackieren, entschied das Landesarbeitsgericht. Männer dürfen ihre Haare weiterhin auch mit unnatürlich wirkenden Farben behandeln.

Die Regelungen des deutschen Arbeitgebers stellen damit die Bekleidungsrichtlinien in den Schatten, mit denen die Schweizer Bank UBS vor Weihnachten für Aufregung sorgte: Dort sind Piercing, enge Röcke und Krawatten in knalligen Farben künftig tabu. Für die Bediensteten am Schalter in fünf Pilotfilialen hatte die Bank Anweisungen für eine „gepflegte Erscheinungsweise“ gegeben.
Kleiderordnung: Arbeitgeber darf über Unterwäsche entscheiden - Recht & Steuern - Wirtschaft - FAZ.NET
 
Gestern war ich wieder auf meiner Bank Geld wechseln.
Wie vor 4 Wochen war die selbe süße Bänkerin am Schalter,und wie vor 4 Wochen trug sie einen kurzen Rock und eine blickdichte Strumpfhose.

lg.
Jürgen
 
Na ja Kürgen, da ist mir nicht ganz klar, ob sie das wegen des Drescodes trug, oder weil es gerade Mode ist. Ich glaube letzteres!
 
Hallo,

mich würden in diesem Zusammenhang einmal Kleiderordnungen (im Wortlaut) interessieren, in denen Frauen verpflichtet werden, FSH zu tragen. Müsste es ja bei Fluglinien, im Hotelfach oder eben bei der Bank geben. Auch wenn das o. g. Beispiel sicherlich bedenklich ist, "in die Strumpfhose gezwungen" zu werden hat ja vielleicht auch seinen ganz eigenen Reiz... ja, das Kopfkino ;)
 
Hallo zusammen,

Punkto Dresscode bei der UBS war bei uns in der Zeitung 20-Minuten zu lesen ,das der genannte Dresscode umgestossen wird und derzeit von 44! auf 2-4 Seiten reduziert wird.
 
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