Hilft eine Ehe/Paartherapie, damit der Fetisch in der Beziehung Platz hat?!?

F

fshpaar_nrw

Gast
Hallo um es im vorfeld zu sagen das Thema betrifft NICHT uns(Christian und mich)es soll nur als hilfestellung für andere Betroffene dienen.

Ich (Ines) habe als wir den "langen harten Kampf" hatten sehr oft über eine Eheterapie nach gedacht es aber nie durchgezogen als Christian mir sagt er sei Fetisch.
Nun würde es mich aber im nachhinein doch mal interesieren ob eine Ehe/paarterapie überhaupt hilft damit der Fetisch in der Beziehung einen platz finden kann und die Beziehung nicht den Bach runtergeht.?
Haben vieleicht sogar schon Betroffenen darüber nachgedacht?
Oder vieleicht hat ja jemand schon halt eben wegen des Fetisch eine Ehe/paarterapie gemacht und kan evtl über seinen erfolg oder misserfolg berichten und anderen mut und hilfe leisten?


Lg Ines und Christian

(Ines verfasserin des Beitrag)
 
Ich glaube es ist ein Drang man kann in verschieben aber er kommt wieder.Auf einander zu gehen wäre eine Lösung.
 
Ich fürchte, dass Therapeuten - mangels Verständnis - versuchen würden, den Fetisch "zu heilen"

Ich halte ohnehin nichts von solchen Therapien.
:abgelehnt
 
LadyGaladriel schrieb:
Ich fürchte, dass Therapeuten - mangels Verständnis - versuchen würden, den Fetisch "zu heilen"

Ich halte ohnehin nichts von solchen Therapien.
:abgelehnt


Wir glauben eher, daß ein Therapeut NICHT den FETISCH versucht zu heilen, sondern (wenn es ein Therapeut ist, der was von seinem "Handwerk" versteht) versucht, beiden "beizubringen" mit sowas umzugehen, bzw. wie sie miteinander umgehen.
Irgendwomit müßen die doch auch ihr Geld verdienen.

LG
Christian und Ines
 
Liebes Forum!

Wirklich gute Therapeuten leisten sich keine Meinung, beurteilen nicht, ob etwas vertretbar, verstehbar oder nachvollziehbar ist, sondern leisten Hilfe, es zu akzeptieren. Im Falle unseres Fetischs, der ja völlig harmlos ist, würde im Rahmen der Hilfestellung durch einen guten Therapeuten, der sein Fach studiert hat und optimaler Weise ein paar Järchen Erfahrung einbringen kann, also lediglich "Zwang" behandelt werden.

Das selbe kann auch in Gesprächen zwischen den Menschen einer Paarbeziehung stattfinden. Der Zwang, den Fetisch zu nähren und der Zwang, der im Extremfall zur Abscheu davor führt, sind die beiden Extrempositionen, die einander angenähert werden sollen. Der ablehnende Teil soll akzeptieren lernen und der fetischierende Teil soll auch mal ohne auskommen lernen! Wenn man das zu zweit nicht (mehr) schafft, wird man wohl oder übel einen Moderator aufsuchen.

Also: Paartherapie kann helfen, wenn man die kommunikative Ebene zu zweit verloren hat - gilt wie für alle anderen Paare auch, ODER ?

Liebe Grüße + REDET MITEINANDER,

Euer

LouisXV
 
fshpaar_nrw schrieb:
Wir glauben eher, daß ein Therapeut NICHT den FETISCH versucht zu heilen, sondern (wenn es ein Therapeut ist, der was von seinem "Handwerk" versteht) versucht, beiden "beizubringen" mit sowas umzugehen, bzw. wie sie miteinander umgehen.

LouisXV schrieb:
Wirklich gute Therapeuten leisten sich keine Meinung, beurteilen nicht, ob etwas vertretbar, verstehbar oder nachvollziehbar ist, sondern leisten Hilfe, es zu akzeptieren. Im Falle unseres Fetischs, der ja völlig harmlos ist, würde im Rahmen der Hilfestellung durch einen guten Therapeuten, der sein Fach studiert hat und optimaler Weise ein paar Järchen Erfahrung einbringen kann, also lediglich "Zwang" behandelt werden.

Das ist die schöne Theorie. Leider sieht die Praxis anders aus. Drei meiner Freunde/Bekannte (2 Männer und 1 Frau) haben unabhängig voneinander Rat bei einem Therapeuten gesucht.
Einer ("Klinikmaso") hat sich nach einigen Wochen Therapie freiwillig einweisen lassen, weil er jetzt glaubt, irgendetwas in seiner Kindheit sei gnadenlos schief gegangen. Er ist sein einem Jahr öfter in der Klinik als auf Freigang.
Der andere (DWT) hat sich von seiner Therapeutin zu seiner Familiensitzung überreden lassen mit seinen Eltern und seiner älteren Schwester. Resultat: Papa hat ihm noch in der Praxis Prügel verpasst und als er nach Hause kam, standen seine Sachen (er war damals Mitte 20 und fast mit dem Studium rum) vor der Tür.
Die Frau (Spanking-Maso) ging auf Wunsch ihres damaligen Partners zum Therapeuten, weil ihr Mann meinte, sie sei krank, sich schlagen zu lassen und er fand das scheußlich und mit so einer Frau wolle er kein Kind haben. Diese Dauertherapie war äußerst "erfolgreich". Die Beziehung hielt fast 3 Jahre, dann traf sie einen alten Freund, der verhaute sie und dann fühlte sie sich so "krank", dass sie eine Überdosis Tabletten nahm. Zum Glück sind die rezeptfreien nur gut für einen Trip, aber man überlebt meist ohne Probleme. Da hat ihr Mann sie dann sitzen lassen, sie konnte den Therapeuten nicht mehr bezahlen und jetzt geht es ihr (nach gut einem Jahr) wieder besser.
Kinder hat sie übrigens keine, Antidepressiva bremsen das anscheinend aus.

Ich habe auch "normale" Freunde, die zum Therapeuten gehen und bis auf eine Ausnahme war das jedesmal ein Schuss ins eigene Knie.
 
So eine Partnertherapie ist sicherlich kein Allheilmittel, kann aber sicherlich dazu beitragen die Sichtweise des jeweils anderen besser nachzuvollziehen, nach gemeinsamen Lösungen zu streben und auch Konflikte bzw. Rückschlage besser zu verarbeiten. Ein Mindestmaß an Toleranz und Einfühlung in den Anderen auch schon als Voraussetzung zu Beginn einer Therapie halte ich allerdings für unerläßlich!.
Grüße N.D.
 
@mylady!

Tut mir aufrichtig Leid, was ich über deine Musterfälle gelesen habe. Augenscheinlich gibt es in der Branche der Therapeuten sehr, sehr viele schwarze Schafe und natürlich ist die Auswirkung in einem derart sensiblen Bereich fatal.

Ich persönlich stecke ja wie sattsam bekannt in einer gleichsam exogenen vorprogrammierten Langzeitkrise und bin daher seit mittlerweile drei Jahren wöchentlich in Therapie, allerdings nicht zur Fetisch- "Bewältigung". Klarer Weise kennt meine Anlaufstelle aber meine Faibles und, da es sich um eine grandiose Fachkraft handelt, werden diese Schwächen (die ich ja nur spaßhalber als faible=schwach bezeichne, weil ich sie für Stärken halte) auch als positiv gesehen. Ich habe mit "Verrücktheiten", mit Usancen, die vom Mainstream stark abweichen, geschafft, über eine schwere Periode meines Lebens hindurch meinen Humor, meinen Optimismus und meine positive Lebenseinstellung zu behalten, und das unter voller argumentativer Unterstützung eines Menschen mit einem Doktorat aus klinischer Psychologie.

Natürlich gestehe ich ein, dass ich nicht auf den Mund gefallen bin und mir meine Besonderheiten nicht leicht madig machen lasse. Aber ich muss noch einmal betonen, dass dies auch nie versucht wurde, im Gegenteil. Und immerhin standen Dinge wie Sorgerecht für die Herrschaften Sprösslinge auf dem Spiel...

So, Lanze für die Psychologen gebrochen, aber, noch einmal, @mylady, ich weiß, es gibt sicher auch den Typ den du beschreibst, die im Miesmachen eines Fetischs tatsächlich einen gangbaren Weg sehen! Ich hoffe sehr, du hast durch deine Sicherheit deinen Freunden eine bessere Hilfe sein können...

Wer also einen Psychologen aufsucht, sollte vielleicht den im Vorfeld ein wenig abchecken (wenn das geht, ich mein, ich glaub ich hab's getan aber ich bin im nachhinein gar nicht mehr so sicher ob nicht einfach nur die Chemie gestimmt hat, weil wie soll man das denn tun??), also jedenfalls: SELBSTBEWUSST ZU DEN NEIGUNGEN STEHEN, das kann nie schaden!

Liebe Grüße,

LouisXV
 
LouisXV schrieb:
Wirklich gute Therapeuten leisten sich keine Meinung, beurteilen nicht, ob etwas vertretbar, verstehbar oder nachvollziehbar ist, sondern leisten Hilfe, es zu akzeptieren.

Das selbe kann auch in Gesprächen zwischen den Menschen einer Paarbeziehung stattfinden. Der Zwang, den Fetisch zu nähren und der Zwang, der im Extremfall zur Abscheu davor führt, sind die beiden Extrempositionen, die einander angenähert werden sollen. Der ablehnende Teil soll akzeptieren lernen und der fetischierende Teil soll auch mal ohne auskommen lernen! Wenn man das zu zweit nicht (mehr) schafft, wird man wohl oder übel einen Moderator aufsuchen.

Also: Paartherapie kann helfen, wenn man die kommunikative Ebene zu zweit verloren hat - gilt wie für alle anderen Paare auch, ODER ?

LouisXV hat die Herangehensweise eines Psychotherapeuten und die Möglichkeiten einer Therapie sehr treffend beschrieben.

Wenn innerhalb einer Partnerschaft Probleme in der Kommunikation bestehen, die die Partner alleine nicht lösen können - aber beide Partner gewillt sind, etwas an diesem Zustand zu ändern, dann ist es sicher kein falscher Gedanke, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Und bei der Auswahl des passenden Therapeuten, der passenden Therapeutin ist die „passende Chemie“ nicht das schlechteste Kriterium. Denn schließlich muss man sehr viel Vertrauen zu dieser Person aufbringen, um sich wirklich öffnen zu können. Und bei einem Menschen, der einem nicht sympathisch ist, wird das nicht funktionieren.

Wer also Hilfe braucht, sollte sich nicht scheuen, diese auch in Anspruch zu nehmen.

Entscheidend für den Erfolg einer Psychotherapie ist aber immer der Wille, etwas zu ändern. Dabei kann die Therapie unterstützen; die Arbeit an der eigenen Person, bzw. die Arbeit an der Partnerschaft, nimmt sie einem aber nicht ab.

Viele Grüße,
Antonia & Hannes
 
Ich pflichte Lady Galadriel bei. Die meisten Besuche bei einem Therapeuten sind ein Schuß ins Knie.

Habe es am eigenen Leib erfahren, daß dort so viel Müll gequatscht wird, soviele Theorien angedacht werden, daß man nach der dritten oder vierten Sitzung glaubt, wirklich krank zu sein.

Jeder hatte wohl in der Kindheit schlechte Erfahrung mit irgend etwas gemacht. Das heißt aber doch nicht, daß daraus automatisch ein Fetisch wächst.

Ich bin der Meinung, daß MITEINANDER REDEN, offen und ehrlich sein, die beste Therapie ist.

Vorteil: sie kostet kein Geld, nur Überwindung (sowohl vom Erzähler + vom Zuhöhrer)

Also redet mehr miteinander
 
erfolgreiche Therapie....

für den Erfolg einer Therapie gibt es einige Voraussetzungen :

- die Chemie zwischen Therapeut und Patient muss stimmen. dafür gibt es Beratungsgespräche und bei den von den Krankenkassen finanzierten, kann nach, wenn ich mich recht erinnere, 6 Sitzungen nochmal eine Entscheidung getroffen werden, ob es denn mit beiden paßt und ob es dann weuter gehen soll.

- es sollte beim Patienten ein gewisser Leidensdruck da sein, der die Bereitschaft fördert, etwas in den verhaltensweisen zu ändern und die, durch die Therapie in Gang gesetzten, emotionalen Prozesse auch mit zutragen. Es kann natürlich soweit kommen, das sich das Leben im laufe der Therapie völlig ändern kann, und das sich die Therapie auch auf die Personen im Umfeld des Patienten auswirkt.

- der Patient sollte in der Lage sein, sich selbst zu reflecktieren, um die Anregungen des Therapeuten für sich selbst zu prüfen und auch mal das Risiko ein gehen, etwas vollkommen anderes, als seine Gewohnheiten, aus zu probieren.

Im übrigen ist es meine Erfahrung, das immer dann, wenn Erlebnisse nicht wirklich emotional verarbeitet werden konnten, diese im Unterbewußtsein nach KLärung fordern: ständig wiederkehrende Träume, sich wiederholende Situationen am Arbeitsplatz, sich wiederholende Streitigkeiten mit Nachbarn oder das Liebesgefühle zu Menschen auftreten, die einem in letzter Konsequenz nicht wirklich gut tun!
Was das super Gefühl bei mir, beim tragen FSH ausmacht, wieso es mich und in welchen Situationen einfach innerlich zufrieden macht, daran arbeite ich .........
schöne Grüße
Kompi
 
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