Strumpfhosen aus Chicorée

Grübel, grübel.Das würde vielleicht erklären warum die langen Strümpfe die wir als Kinder trugen so gekratzt haben.War vielleichjt auch kein richtiges Garn-wer weiß?
 
Hat jemand die letzte Zeit dazu was neues gehört seit 2016?
 
Hat jemand die letzte Zeit dazu was neues gehört seit 2016?

Nee. Alle Nachrichten dazu stammen aus dem Jahr 2016:







Seit 2016 gibt es keine neueren Artikel mehr dazu.
 
Es hängt von der Art des Polyamids ab, wie hoch der biobasierte Anteil sein kann. Perlon (Polyamid 6) kann 100% biobasiert sein, während Nylon (Polyamid 6.6) bis zu etwa 50% biobasiert sein kann. Beides ist chemisch und von den Eigenschaften nicht von den erdölbasierten Polyamiden zu unterscheiden, aber die Herstellung ist teurer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die interessante Info, @Denkste. Bist Du vom Fach? Kennst Du Dich da näher aus?

Übrigens gab es wohl auch mal Ansätze, Nylon 6,6 aus Holzabfällen herzustellen, wie in einem Bericht der taz aus dem Jahr 2014 zu lesen ist:

Anscheinend konnte sich das ebensowenig durchsetzen wie die Strumpfhose aus Chicoréewurzeln.
 
Wir haben 2 Chemiker mit Doktortitel in der Familie, da ist das Nachfragen einfach. Einfach gesagt: Viele Kunststoffprodukte können (ganz oder teilweise) aus Biomasse gewonnen werden, je nach Art der Pflanzen ist der Aufwand aber unterschiedlich.
 
Weiß jemand, wie groß der Anteil von Strumpfware am weltweiten Nylon 6.6 - Bedarf ist? Polyamid findet man ja auch in 1001 anderen Produkten, z.B. in vielen technischen Kunststoffteilen.
 
Bei Wikipedia habe ich einige Zahlen gefunden, aber nicht so spezifisch wie gewünscht.
2004 wurden etwa 6,8 Millionen Tonnen Polyamide produziert, davon 38% PA 6.6, und davon waren 1,6 Millionen Tonnen Fasern. Ein Großteil der Fasern wanderte in die Textilproduktion. Werte für Strumpfwaren habe ich auf die Schnelle nicht gefunden.
 
Werte für Strumpfwaren habe ich auf die Schnelle nicht gefunden.
Danke! Aber konkrete Werte für Strümpfe zu finden, ist wohl auch nicht so einfach. Hersteller wie z.B. Falke produzieren ja nicht nur Strümpfe, sondern auch Wäsche, Sportkleidung etc., in denen das Zeug landet. Man müsste also auch direkt bei den Herstellern nachfragen. Wie auch immer, die Frage wäre, wie weit man den Bedarf tatsächlich durch pflanzliche Ausgangsstoffe decken könnte. Mit anderen Worten: Wie groß müsste die weltweite Anbaufläche für Chicorée sein, um allein daraus alle Nylonstrümpfe herstellen zu können? Und dann fragen wir auch noch nach der Ökobilanz.... Müssen wir nicht weiter vertiefen. Wie in vielen vergleichbaren Fällen, ist so ein Gedanke ganz interessant, aber die praktische Umsetzbarkeit dann doch eher ungewiss, vermute ich zumindest.
 
Bei diesen Anwendungen geht es meiner Meinung nach eher darum, etwas noch nicht Dagewesenes für eine Doktorarbeit in Chemie zu finden. Grob gesagt kann man aus praktisch allen Agrarprodukten Alkohol oder andere Vorstufen für Treibstoffe bzw. Chemieprodukte gewinnen. Und da bietet sich doch die Vielzahl an möglichen Varianten für eine Doktorarbeit geradezu an: Perlon aus Kartoffeln, Nylon aus Chicoree, Perlon aus Blumenkohl, Nylon aus Petersilie, Perlon aus Birke, Nylon aus Seetang usw. usw.! ;)
 
Ja, da hast Du wohl recht. Von Forschungsergebnissen zur praktischen Anwendung ist oft ein weiter Weg. Und jetzt drehen wir den Spieß mal um: Nahrungsmittel aus Kunststoffen... Na Prost Mahlzeit! Und ich nehme an, einschlägige Gesetze hätten da was dagegen. Aber theoretisch vermutlich machbar. Vielleicht finden sich Liebhaber für Würstchen o.ä. aus chemisch recycelten Strumpfhosen.
 
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