... Weil ich aber manchmal einfach nicht hören will reichte es ihr und die legte bei mir mal den Schalter um. Ich empfand in dem Moment so ähnlich wie die Homosexuellen und empfand Männer sexuell anregend....
...
Sie hat dir einen Raum eröffnet, in dem du deine abgespaltenen Gefühle ...
(die dir Angst machen, die nicht in dein Selbstkonzept passen, die du mühselig verdrängst und in dir bekämpfst und die sich vermutlich in zahlreichen deiner körperlichen Leiden ausdrücken),
...fühlen konntest.
Wie sie das genau gemacht hat, weiß ich nicht, da ich nicht dabei war.
Aber so was ist keine hexerei, dass passiert in jeder gelingenden tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie oder in körpertherapeutischen Prozessen. Das erreicht man mit Methoden wie beispielsweise den Wechsel von Körperanspannung und Entspannung, verschiedene Atemtechniken, Brustkorbdehnungen, Übungen zur Aufhebung von Blockaden in der Beckenmuskulatur, im Zwerchfell, in der Kiefermuskulatur, in den Knie- und Fußgelenken und an anderen verspannten und damit "blockierten" Körperstellen (z.B. in den sogenannten Chakren), die Einnahme von bestimmten Körperpositionen durch den Klienten oder Traumreisen, Hypnose und andere tiefenpsychologische Rückführungen. Auch mit Akupunktur, Akupressur kann man solche Prozesse unterstützen, oder eben auch mit Handauflegen.
Vom therapeutischen Ziel (deine Gesundwerdung) aus gesehen, scheint ihre Aktion aber nicht wirklich gelungen. Solche "Gänge nach unten" regt man nämlich nur an, wenn der Klient dafür offen ist.
Ganz offensichtlich warst du für diese emotionalen Konfrontation mit einen Teil deines Selbst nicht bereit. (Andernfalls wäre es dir gelungen, deine homosexuellen Anteile in dein Selbstbild zu integrieren und du müsstest sie nicht weiterhin mühevoll bekämpfen.)
Aus Ärger über die Sturheit des Klienten meine Macht oder Fähigkeiten als Therapeut zu demonstrieren (damit er endlich spurt), scheint mir kein wirkliche Hilfe zu sein.
Wie sagte Paul Watzlawick mal so schön:
Wenn ich die Wahl hätte ob mich meine Klienten als Guru betrachten oder als einfachen Handwerker, wähle ich lieber den Handwerker.
Übrigens, es gehört zu vielen psychischen Therapieprozessen, dass es eine Phase gibt, wo man seinen Therapeuten sozusagen auf den Thron setzt. Um den Heilungsprozess erfolgreich weiterzuführen, braucht es den Punkt wo man ihn auch wieder vom Thron stürzt und selbstbestimmt dessen Ressourcen nutzt.