Interessant wäre für mich, was die Verkäuferin hierbei gedacht hatte
Eventuell hatte sie verhalten in sich hineingegrinst, denn dieses Argument für das Tragen einer Strumpfhose ist doch recht "sonderlich".
Auch ich finde, dass diese Argumentation nicht überzeugend wirkt, aber steckt in dem Wort "Verkäuferin" nicht auch das Verb "verkaufen"?
Soweit ich mich erinnern kann, war der Februar 2025 nicht durch durch konstante Minustemperaturen geprägt. OK, ich kenne den gewöhnlichen Aufenthaltsort von
@Emton nicht, aber der Deutsche Wetterdienst schreibt allgemein von einem milden, sonnigen und extrem trockenen Monat. Zu NRW, wo die Geschichte ja stattfand, meldet der DWD eine Durchschnittstemperatur von 3,0 Grad, so dass man nicht von Dauerfrost sprechen kann, damit eine Strumpfhose "manchmal" nützlich sein kann.
Wenn dann eine Freundin ins Spiel gebracht wird, die ausser dem Tipp, es mal mit Strumpfhosen zu versuchen, keine detaillierten Ergänzung mitliefert oder eine Strumpfhose von sich zur Feststellung der richtigen Größe (falls sie auch nichts mit einem Größeraster anfangen bzw. fehlende eigene Erfahrung) oder des Wärmeerfolgs anbietet, dann wird das Begehren noch durchsichtiger.
Dies wird noch dadurch unterstreichen, dass Emtom auch noch zugibt, dass er es mit einer zu kleinen Strumpfhose es schon probiert hat.
Wenn mir eine Strumpfhose zu klein oder zu eng ist, dann probier ich es mit ein bis zwei Nummern größer, dafür braucht man keine Größenberatung und auch nicht eine Beratung, wie das Größenraster auf der Rückseite einer Verpackung zu lesen ist. Mit diesen Eckdaten kann man schon ohne Verkäuferin viel erreichen, sonst hätten die Verkäuferin ja besser seine Körpergröße nachgemessen und ihn unter Umständen auf eine Waage gestellt.
Nein, ich gehe davon aus, die Verkäuferin bemerkte schnell, hier handelt es sich um einen Fetischsisten oder dergleichen, der will so oft wie möglich das Wort Strumpfhose hören und schon klingelt die Kasse, wofür sie eigentlich bezahlt wird.
Ich bin mir sicher, eine erfahrene Verkäuferin erkennt an der Gestik und Sprache, woher der Wind weht, da dienen angeblicher Dauerfrost und eine ominöse Freundin nur zur Bestätigung ihrer Einschätzung.
Vielleicht hat sie auch mit der Frage nach der offenen oder verdeckten Trageweise ihn aus der Reserve locken wollen, aber auch die Antwort mit Testphase wirkt auf mich nicht sehr souverän.
Wenn es nur um eine gelegentliche Strumpfhose bei konstanten Minustemperaturen gehen sollte, wie kommen dann "NurDie leichte Beine" mit normal 20 Den und eine Ergee Seidenmatt15 (so weit ich weiß ist Ergee seit 2009 nicht mehr Bestandteil der Vatter-Gruppe, sprich Rheine) ins Spiel?
Mit den zunächst gelieferten spärlichen Eckdaten hätte in meinem Augen die Verkäuferin bei 80 Den aufwärts bis hin zur Strickstrumpfhose loslegen können, aber ich denke, sie hat schnell erkannt, hier kann ich alles andrehen, Hauptsache Strumpfhose.
Auch hier habe ich meine Zweifel:
Ich vermute, die haben sich gedacht „der kauft wohl was für seine Frau“.
Zwar glaube ich auch, dass andere Kundinnen nicht das ganze Gespräch intensiv belauscht und inhaltlich verfolgt haben, eher ist es für mich möglich, das sie aus dem Augenwinkel beobachtet haben, wie lange dauert das Ganze noch, ich habe nur eine konkrete Frage oder wann kann ich endlich bezahlen (falls keine separate Kassiererin anwesend war), aber sicher nicht mit der zitierten Vermutung.
Welche Frau schickt ihren Mann los, damit er sich über ein Produkt, dass alleine für sie bestimmt ist, beraten lässt? Ich gehe davon aus, dass bei Beratungsbedarf sie das Zepter nicht aus der Hand gibt, sonst besteht die Gefahr wie beim Spielchen "Stille Post", wo ja am Ende nichts Gescheites rauskommt.
Ich kann mir umgekehrt vorstellen, dass ein Frau ihren Mann mit einem konkreten Einkaufszettel mit Marke, Modell, Farbe Größe und Stärke losschickt, aber nicht ohne Informationen, so dass er mit 11 (unterschiedlichen) Strumpfhosen nach Hause kommt und sie auf bis zu 10 nicht gewünschten Strumpfhosen sitzen bleibt.
Das wäre für mich, als wenn ein Mann seine Frau losschickt, sie solle sich über Rasiermöglichkeiten beraten lassen und sie kommt mit einer Palette an Elektro- und Nassrasierern samt unterschiedlichen Aftershaves zurück.
Eigentlich schade, hier handelt es um zwei gut zu lesende Beiträge, bei denen mir erst beim zweiten Lesen durch die Anmerkung von Samuel einige Ungereimtheiten aufgefallen sind, so dass ich sie in den Bereich einer Sage vermute: Es gibt einen wahren Kern, sprich den Besuch eines Outlet-Geschäftes glaube ich gerne, aber bei der empathischen, aber irgendwie naiven Verkäuferin sowie den anderen teilnahmslosen Kundinnen komme ich ins Grübeln.