pstoe

Stammmitglied
So recht will‘s nirgends hin passen, vielleicht am ehesten hier.
Ich bin ein Mann und empfinde männlich, aber auch wie mir meine Frau bescheinigt, weiblich, mich interessierten weibliche Themen, wenn mich etwas berührt, was öfter vorkommt, kommen mir die Tränen… Ich bin keine „TUNTE“(sch…wort), ich bin öfter verwirrt warum es so ist, daß ich „weiblich“ empfinde.
Ich trage gern weibliche Kleidung, Slips, Strumpfhosen, Bodies mit Wissen und halbwegs Billigung meiner Frau. Schuhe mit Absatz, natürlich nicht aus dem Männerregal. Hosen mit frechen Farben: woher wohl? Das geht so weiter, und bringt mich zurück zum Thema. Unisex wurde mal als Schlagwort erfunden, viel ist davon nicht übrig. Frauen ziehen Männerkleidung an, aus praktischen Gründen, um „keß“ zu sein( ja, ich bin demnächst 67). An meinem 67. Geburtstag werde ich eine recht freche Kunstlederhose, meine Hochfrontpumps und ein weich fließendes weißes Hemd tragen und die Verwandten ins Restaurant einladen. Das ist kein „Outing“. Es ist, was ich gern anziehe, und so ist es gut. War jetzt ein bisschen lang, oder?
 
War jetzt ein bisschen lang, oder?
.... nein, denn in einer Hinsicht ein wenig zu kurz. Welchen Bezug hat dein Text zur Überschrift? Empfindest du deine "kesse" und "freche" Kleidung, wie auch immer diese Art nun definiert ist, als Unisex? Du betonst eindeutig, dass du weibliche Kleidung trägst. Daher diese Frage.

Der Unisexgedanke ist in diesem Forum weit verbreitet und wird recht farbenfroh als Grund für das Tragen von Damenbekleidung herangezogen. Diese Aussage

Frauen ziehen Männerkleidung an, aus praktischen Gründen
ist leider nicht richtig. Ich kenne keine Frau, die sich Männerkleidung anzieht, welche sie aus der Herrenabteilung erstanden hat.
 
So recht will‘s nirgends hin passen, vielleicht am ehesten hier.
Ich bin ein Mann und empfinde männlich, aber auch wie mir meine Frau bescheinigt, weiblich, mich interessierten weibliche Themen, wenn mich etwas berührt, was öfter vorkommt, kommen mir die Tränen… Ich bin keine „TUNTE“(sch…wort), ich bin öfter verwirrt warum es so ist, daß ich „weiblich“ empfinde.
Ich trage gern weibliche Kleidung, Slips, Strumpfhosen, Bodies mit Wissen und halbwegs Billigung meiner Frau. Schuhe mit Absatz, natürlich nicht aus dem Männerregal. Hosen mit frechen Farben: woher wohl? Das geht so weiter, und bringt mich zurück zum Thema. Unisex wurde mal als Schlagwort erfunden, viel ist davon nicht übrig. Frauen ziehen Männerkleidung an, aus praktischen Gründen, um „keß“ zu sein( ja, ich bin demnächst 67). An meinem 67. Geburtstag werde ich eine recht freche Kunstlederhose, meine Hochfrontpumps und ein weich fließendes weißes Hemd tragen und die Verwandten ins Restaurant einladen. Das ist kein „Outing“. Es ist, was ich gern anziehe, und so ist es gut. War jetzt ein bisschen lang, oder?
Hallo @pstoe:
So ganz verstehe ich das nicht und kriege das auch nicht mit älteren Posts von Dir übereinander. Aber vielleicht ist das ja ein Mißverständnis.

Aus älteren Posts hatte ich den Eindruck gewonnen, dass Du Deine Leidenschaft schon länger in einem gewissen Maße auch mehr oder weniger öffentlich lebst. Aus Deinem letzten Post lese ich aber große Zweifel ("Ich bin keine Tunte“) und Deine Ausführung zu „Frauen in Männerkleidung“ liest sich für mich wie eine Art (wenig überzeugende) Rechtfertigung vor Dir selbst. Und dann folgt die Beschreibung Deines geplanten Geburtstagsevents: Ich lese das so, dass Du Dich das erste Mal im Fummel Deinen Verwandten zeigen willst. Ist der Eindruck falsch? Was ist das denn, wenn es kein Outing ist?

Wenn Du eine Bestätigung haben möchtest, dass das der richtige Schritt ist, dann stimme ich da nicht ein.

Wenn die Annahme richtig ist, dass Deine Verwandtschaft Deine Leidenschaften nicht kennt, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie nicht das sehen werden, was Du zeigen möchtest. Die werden einen komischen Alten sehen (Willkommen im Club ;-)). Die Wahrscheinlichkeit, dass Du das zurückbekommst, was Du Dir wünscht, halte ich dann für sehr gering. Vermutlich wirst Du keine Anerkennung bekommen; viel schlimmer: Sie werden ein Bild von Dir haben, welches Du vermutlich nicht beabsichtigst. Es sei denn, dass Du auf Provokation oder Horror stehst…

Aus meiner Sicht viel wichtiger ist aber das Folgende: Wenn Du es machst, dann sprich das mit Deiner Partnerin ab. Es ist eine Sache, dass Du Dich „speziell“ präsentierst; es ist aber eine ganz andere Nummer, Deine Lebenspartnerin in Zugzwang zu setzen und sie sich evtl. genötigt fühlt, sich gegen ihren Willen oder Überzeugung für Dich rechtfertigen zu müssen. Und das in der Familie!

Aber diese Einschätzung sind natürlich subjektiv und basieren nur auf meinem(!) Verständnis Deiner Texte, die bei mir den Eindruck erwecken, dass Du Dir nicht wirklich sicher bist. Siehe es mir bitte nach, wenn das ein großes Mißverständnis meinerseits ist.

VG
Tricky
 
Ich lese das so, dass Du Dich das erste Mal im Fummel Deinen Verwandten zeigen willst.
Ich komme auch nicht so ganz draus. @pstoe sieht sein kommendes Geburtstagsoutfit offensichtlich nicht als Fummel, sondern als Unisex.
Also ich habe den Eindruck und lasse mich gerne eines besseren belehren, dass bei ihm Frust darüber besteht, dass Frauen vermeintlich männertypische Kleidung ohne Kommentare anderer tragen können, das aber im umgekehrten Fall nicht so ist.
Ich fürchte, das ist ein Kampf gegen Windmühlen. Das kann man bemängeln oder sich damit abfinden und dabei Wege für sich finden. Für mich wäre es kein Weg, mit einem unter Umständen zu ungewöhnlichen Outfit die gesamte Familie beschämt hüsteln zu sehen, weil niemand recht weiss, was er sagen soll. Etwas unbedingt ausleben zu müssen, zeigt immer auch einen gewissen Egoismus. Ob man den Eindruck wirklich auf andere machen will, sollte man sich vorher überlegen. Nachher ist es zu spät.
@pstoe, wenn deine Frau doch gewisse Dinge toleriert, andere im Forum sagen, dass ihre Frauen das an ihnen lieben :(, dann besprich deinen Wunsch mit ihr. Allermeistens kommt durch Kommunikation ein gutes Ergebnis heraus.
 
@trickywoo , @pstoe hat sich ganz sicher nicht in einem "Fummel" seinen Verwandten gezeigt. So verstehen das nur die hier (vorsichtig gesagt), Damenwäsche-Kranken.
@pstoe hat viel mehr seinen Verwandten gezeigt, dass er für sich auch Damen-Bekleidung, Schuhe und Sonstiges zu lässt, ohne je doch von nun an irgendwelche Transen-Allüren zu haben.
Ich mache das seit einigen Jahren auch so und kann sagen, es wird gut im Bekannten- und Freundeskreis angenommen, ohne dass man sein Selbstwertgefühl verliert.

Das ist ein riesen Unterschied, wenn man weiß, worum es hier geht.
 
Damenwäsche-Kranken
Ich meine aus seinen Beiträgen gelesen zu haben, dass @trickywoo das nicht ist. Er reflektiert sehr wohl, was er tragen will und wie das wirken könnte.
Zum Outfit vom @pstoe meine Meinung:
Hochfrontpumps gingen für mich nicht. Eventuell DocMartens, Chelsea-Boots oder auch Loafer. Kunstlederhosen sind so gar nicht mein Geschmack, weder bei Männern noch bei Frauen. Mir gefallen Wide-Leg Hosen. Solche könnte ich mir dann auch vorstellen, wenn ich so zum Geburtstag erscheinen wöllte. Eine weisse Hemdbluse aus fliessendem Stoff könnte ich mir gut vorstellen. Kommt drauf an, wie sie geschnitten ist. Manchmal passen Damenschnitte so überhaupt nicht für einen Mann. Aber generell finde ich so ein Ding schön.
So, das war jetzt meine Meinung zum Thema.
 
@florenzfalke , gut, über Kunstleder-Hosen kann man sich streiten, aber gesehen habe ich es bei guten Freunden im Bekanntenkreis schon öfters. Hochfront-Pumps hört sich gefährlicher an, als es ist. Trage ich auch und geht problemlos. Meine haben 8 cm Blockabsatz, sind schwarz matt und unauffällig. Klar als Lackschuh ein Nogo. Da muss man schon gut überlegen, wie weit man geht.

Aber das ist alles noch weit entfernt von Marke Bordsteinschwalbe, wie es hier oft getrieben wird.
 
Ich möchte zu den Begriffen "Fummel" und "Transen-Allüren" Stellung nehmen. Ganz unabhängig von der Frage, ob ich @pstoe s Beitrag mißverstanden habe; das habe ich in meinem Post ausreichend unter den Vorbehalt eines Mißverständnisses meinerseits gestellt, denke ich.

"Fummel" ist von mir in keiner Weise abwertend gemeint, sondern vielmehr eine durchaus selbstironisch verwendete Bezeichnung für Kleidung, die ursprünglich für das andere Geschlecht angeboten wird, und mit der Intention getragen wird, dass das auch mehr oder weniger gesehen wird. Welcher Zweck auch immer dann dahinter steht.

Beim Tragen der "anderen" Kleidung gibt es natürlich Abstufungen: Von einem "es ist kaum zu sehen" bis hin zu z.B. vollständig en femme. Warum auch immer man das macht.

Wenn es keiner sieht, dann gibt es hier natürlich nichts zu besprechen.

Bevor ich im Sommer zu diesem Forum gestoßen bin, hatte ich für mich auch die Argumentation, dass FSH und vielleicht eine Superskinny-Jeans aus der Damenabteilung als eine geeignete Darstellung meines klein bißchen "kleines w/d bei großem M" durchgeht. Ich war immer auf der Suche nach einer "Unisex"-Kleidung in dem Sinne, dass ich mein gefühltes Maß an Androgynität darstellen könnte, ohne als CD gesehen zu werden.

U.a. durch die Beschäftigung mit diesem Forum hat sich diese Einschätzung geändert. Auch habe ich ein bißchen mehr ausprobiert und habe bewußter auf meine Wirkung auf meine Umwelt geachtet. Inzwischen bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass es im Grunde so gut wie keine unisex-Kleidung gibt. Vielleicht ein paar Baumwollsocken... Eine Damenjeans bleibt eine Damenjeans. fsh ist in der Wahrnehmung der allermeisten Menschen ein Kleidungsstück für w und nicht für m. Das Tragen von fsh oder Damenschuhen ist für mich inzwischen klar eine Form eines gewissen Cross Dressings.

Es ist woanders schon geschrieben worden: Ein Mann in Frauenkleidung ist ein Mann in Frauenkleidung.

Das ist keine Resignation o.ä.. Ich trage weiterhin fsh. Mal mehr und mal weniger sichtbar. (Die superskinny Jeans eher seltener, weil diese Mode inzwischen wohl etwas vorbei ist und ein alter Mann (also ich…) damit im Alltag wohl eher wie "Teenager-Spätlese von gestern" wirkt.) Vielmehr denke ich damit nun einen realistischereren Blick auf mich selbst zu haben und auch auf das, was ich in meiner Kleidung bewirke. Jeder/jede/jedes darf tragen was er/sie/es möchte. Und das ist gut.

Fast alle von uns machen das, um in einer gewissen Art und Weise wahrgenommen zu werden. Ich plädiere sehr dafür, dass man bei der Überlegung, wie man auf andere wirkt, erst einmal von einer eher "pessimistischen" Sicht ausgehen sollte; dann kommt man wohl sehr nahe bei der Realität raus... Die Betrachtung vor dem Spiegel daheim hilft nur bedingt; da sieht man nur das, was man sehen möchte.

Ich feiere jeden, dem es gelingt, seine Einzigartigkeit im Einklang mit sich selbst (und ideal auch mit dem direkten Umfeld / Familie) zu leben! Daher kann ich mit dem Begriff "Transen-Allüren" nichts anfangen; der Begriff wirkt abwertend auf mich. Wenn sich ein Mann als Frau gefällt, so ist das doch vollkommen ok. Ich bewerte Männer, die gerne en femme unterwegs sein wollen, nicht als besser oder schlechter im Vergleich zu Männern, die gerne sichtbar fsh tragen. Sind wir nicht alle gleich "bekloppt"? Zur Sicherheit: „Bekloppt" ist liebevoll ironisch gemeint und ich fühle mich in gleichem Maße bekloppt; im Sinne von "etwas anders als die anderen da draußen"!
 
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