Es gibt wohl auch unsichtbare Aufkleber, wenn Du verstehst, was ich damit meine. Die muss man gar nicht bewusst anbringen. Das ist es, was ich oben mit unterschiedlichen "Takelagen" andeuten wollte.
Da kommt man natürlich schnell an ein Problem, denn derjenige der auf irgendeine Takelage reagiert, ist ja auch ein Faktor.
Ist freizügige Kleidung für den oder die Trägerin Ausdruck der Sebstbestimmung, kann diese doch von einem Rezipieten als Aufforderung zur (sexuellen) Annäherung gesehen werden.
Consensual ist heute, dass auf jeden Reiz bitte niemand übergriffig reagieren möge, ein bisschen hat das aber von dem Laserpointer, mit dem die Katze sich zum Spielen animieren lässt, obwohl sie ihn nie fangen kann.
Die Crux ist, dass man darauf baut, dass sich jeder soweit "in der Gewalt hat", auf jegliche sexuelle Provokation nicht etwa hormongesteuert, sondern "gesittet" zu reagieren.
Ich bin von einer Schuldumkehr weit entfernt, aber man muss sich schon fragen, warum sich Menschen bewusst sexualisiert kleiden, um sich hernach darüber zu beschweren, dass sie objektisiert und als Sexualobjekt betrachtet werden?
"Hey, ich zeig Dir meine Nippel und vielleicht noch meinen Arsch, um dich zu reizen, aber fass mich nicht an!"
Wie soll der einfach gestrickte, hormongesteuerte Mann mit vielleicht noch anderer Sozialisierung darauf reagieren?
Ich glaube nicht, dass der normale Mensch immer kontrolliert handelt, und bei dargebotenen Takelagen erst mal nachdenkt, ob das Objekt der momentanen Begierde es nun wirklich darauf anlegt, sexuelle Kontakte zu knüpfen, eher wird man da wohl -wie auf dem Wochenmarkt- davon ausgehen, dass die süßem Früchte zum Verkauf und nicht nur zur Ansicht dargeboten werden.