Das magst du wahrscheinlich von dem alten florenzfalke-Typen gar nicht hören, aber es beschäftigt mich schon, was alles zusammenkommen musste, dass du tatsächlich zuerst das Schlechte von Männern erwartest. Ich habe die Erfahrung in meinem Leben gemacht, dass es sich sehr viel besser leben lässt, wenn man unbekannten Dingen und Personen gegenüber mit einer Portion Vorsicht aber im Grunde mit Optimismus gegenüber tritt. Das ist besser für die psychische Gesundheit, braucht aber wahrscheinlich eine gewisse Resilienz als Voraussetzung. Die muss man sich erwerben.
Ja, du hast absolut recht, dass es bei weitem mehr Männer gibt, die scheussliche Dinge tun und für Grausamkeiten verschiedener Arten verantwortlich sind, als es solche Frauen gibt. Nur allgemeine Vorurteile helfen eben nicht. Und in Zeiten, in denen im Weissen Haus einer mit Vogelnest und zuviel Selbstbräuner haust, helfen uns Mutti Merkel oder Olaf Scholz eben auch nicht. Auf stur schalten oder miesepetrig Dreinschauen hilft nicht, wenn man während des Rückflugs mit Zöllen überzogen wird.
Ich hoffe, ich trete hier im Forum den anderen Männern nicht auf die Füsse, aber ich denke, vieles liegt an der allgemeinen Verblödung von Männern. Wer geht denn in Fussballstadien und verabredet sich mit ebenso bekloppten Fans der anderen Mannschaft zum Raufhändel? Das sind zu 99.95 % Männer. Wer pöbelt Schiedsrichter im Amateurfussball an? Männer. Wer übt Gewalt gegen Andersdenkende, gegen Andersaussehende, gegen Männer und oft gegen Frauen aus? Meist junge Männer. Und so weiter und so fort. Da sind auch einige Frauen dabei, aber die sind genauso bescheuert wie die Männer. Jetzt habe ich mich gefragt, woran das liegt. Evolution ist mir zu einfach und zu endgültig. Falsche, Geschlechter-stereotype Erziehung könnte sein. Würde bedeuten, dass noch nicht alles verloren ist. Ich bin aber auch darauf gekommen, dass das gesamte Erziehungssystem auf Mädchen ausgerichtet ist und so ein Problem für Jungen sein könnte. Die werden, wenn sie nicht resilient genug sind, einfach abgehängt. Die Entwicklung der Mädchen gibt den Takt vor. In den Grundschulen gibt es fast nur Lehrerinnen. Vielleicht, das weiss ich nicht, vermute es aber, könnte es durchaus helfen, darüber nachzudenken, ob eine andere Art der Erziehung nicht besser sein kann. Ich gebe den Mädchen und Frauen überhaupt keine Schuld daran, dass es so ist. Als Gesellschaft insgesamt sollte man die Problematik angehen. Das gegenseitige Ausspielen eines Geschlechts gegen das andere halte ich für absolut falsch und wird uns jedenfalls nicht weiterhelfen. Weder sind Männer besser als Frauen noch anders herum. Am besten sollte es zusammen funktionieren. So ist es übrigens auch mit den Generationen. Die Jüngeren sind schneller, die Erfahrenen analysieren etwas umfangreicher. Erst das Zusammenspiel bringt ein gescheites Ergebnis. LG florenzfalke-Typ