Musketier schrieb:
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Und immer wieder die Liebe.... Sied ihr nun glücklich oder nicht? Oder drückt euch der Anspruch von Liebe?
.... Das Aufeinanderprallen von Fetisch/Nichtfetisch ist grundsätzlich ein Beziehungskiller meine ich, da hilft auch Liebe nur im Einzelfall...
Hallo Musketier,
ein wirklich grosses Posting von dir, es steckt viel Weisheit, vor allem in Bezug auf Liebe und Beziehungen darin.
Ich denke, die nachträgliche Forderung an eine geliebte Partnerin, den bis dahin vernachlässigten Fetisch zu befriedigen, ist ziemlich hoffnungslos. Aus Liebe etwas zu tun, was man selbst eigentlich nicht nachvollziehen kann und vielleicht sogar verabscheut, das ist auf Dauer genauso ein Killer, wie der eigene Verzicht auf den Genuss des Fetischs.
Also befindet sich eine solche Beziehung schnell in einer Krise, aus der eine Entrinnen kaum möglich ist. Scher wäre eine tolerante , offene Einstellung zum Fremdgehen eine der wenigen Möglichkeiten, wenigstens die Liebe zu retten.
Aber auch das ist ein äußerst riskanter Weg, für beide Seiten.
Eine Sekundärbeziehung, die in der Lage ist über den Fetisch Zugang zu den geheimsten Träumen des Festischisten zu finden, nimmt sicher schnell sehr viel Raum in seiner Phantasie ein; mit einer Mächtigkeit, die eine noch so grosse Liebe schnell zur Nebensache in Erotik und Sinnlichkeit werden lässt.
Und natürlich lässt eine solche Beziehung auch die toleranteste Partnerin der Primärbeziehung ständig an dem Sinn der ganzen Konstellation zweifeln. Nicht wenige Frauen wollen den einen Mann für sich, wollen vor allem auch Mittelpunkt seines Seelenlebens sein.
Wo bleibt da der Platz für die Liebe ?
Ein wirklich grosses Thema und mich wundert auch ein wenig, dass diese Thematik von der Literatur noch nicht so richtig entdeckt wurde.
Ob das Glücklichsein allerdings wirklich vom Fetisch abhängt, mag ich mittlerweile sogar bezweifeln. Der Extremfall, also nur gemeinsamer Fetisch und sonst keine emotionalen Berührungspunkte, das sicher nicht der Sinn Lebens.
Gut, solche Extreme sind sicher selten, die Realität liegt wohl irgendwo dazwischen und das Geheimnis einer allumfassenden Beziehung liegt sicher in der Offenheit von Anfang an.
Aber das ist dann wieder ein anderes - hier auch schon zur Genüge diskutiertem Thema.
Grüße
teka
P.S. noch eine kleine Ergänzung zu seams. In der Wahl seiner Worte, war er undiplomatisch und vielleicht sogar etwas
verächtlich, aber ich fand seinen Beitrag inhaltlich in Ordnung. Man kann es so sehen, da ist sicher etwas dran. Zumindest kann man es diskutieren, ohne gleich über eine deratige Meinung herzufallen.