Welche Männer tragen FSH offen, welche Erfahrungen?

Schon klar, ich bin ja bei dir.

Mich wundert es nur, dass die Strumpfhose bei Modezeitschriften etc. inzwischen so negativ konnotiert ist. Manchmal erinnert mich das an die Zeit, als Frauen sich den BH vom Leib gerissen haben und "frei" sein wollten. Übertragen: Als ob die Strumpfhose jahrzehntelang die Freiheit eingeengt hat, und daher jetzt "bäh" ist und weg muss.
Der Freiheitsgedanke ist vielleicht gar nicht so verkehrt. Für sehr viele in diesem Forum ist fsh ja nicht (nur) praktisch, sondern ein Symbol. Zum Teil ein erotisches Symbol aber auch für die Darstellung einer irgendwie gearteten gesellschaftlich erwarteten Darstellung von Weiblichkeit.
In meiner Jugend trug Frau halt fsh; vermutlich fast immer ohne erotische Intention. Heute ist das Teil eines gewählten Looks, also eine eher bewußte Entscheidung der Trägerin in Abhängigkeit der Situation und der erhofften Wirkung. Welche Wirkung das auch immer sei.

Auch wenn ich selbst gerne fsh trage, so gebe ich zu, dass diese Kunstfasern für das physische Wohlbefinden für mein Empfinden oft nicht so geeignet sind, wie es manchmal hier dargestellt wird (zu kalt, zu warm, schwitzen). Bei mir geht es fast nur um das mentale Moment, wenn ich fsh trage. Eine kleine weibliche oder nonbinäre Note zeigen…

Es bleiben halt für die meisten Frauen nicht viele Gründe übrig, oft fsh zu tragen. Früher war Frau „ohne“ nicht ordentlich angezogen. Das ist zum Glück vorbei.
 
Warum betont Ihr immer, dass niemand etwas gesagt habe? Das hat ja nur einen Sinn, wenn Ihr der Meinung wärt, es gäbe etwas zu sagen. Andererseits wird immer betont, wie normal das offene Tragen von FSH ist.
Tja, was nu?
 
Warum betont Ihr immer, dass niemand etwas gesagt habe? Das hat ja nur einen Sinn, wenn Ihr der Meinung wärt, es gäbe etwas zu sagen. Andererseits wird immer betont, wie normal das offene Tragen von FSH ist.
Tja, was nu?
Einerseits und Andererseits. Dass beide Positionen hier vertreten werden, ist ja nicht weiter verwunderlich. Die Einen nehmen es so war und die Anderen eben anders.

Und gerade hier in diesem Forum ist das „offene Tragen“ von fsh eines der Themen, das sehr viele hier beschäftigt. Mich auch. Daher ein paar Zeile dazu.

Vordergründig wird es spannend, wenn ein und derselbe fsh-Träger vermeintlich beide Positionen gleichzeitig vertritt. Aber eben nur vordergründig, denn natürlich werden die meisten Mitmenschen den fsh-Träger bemerken und sich ihren Teil dabei denken (was auch immer). Und vielleicht auch etwas sagen. Gleichzeitig ist unsere Gesellschaft aber glücklicher Weise „überwiegend“ so liberal, dass mann in fsh nicht als männliche Hexe verbrannt wird. (Ironische Übertreibung… Außerdem ist es eh nicht sehr ökologisch, diese Kunststoffstrumpfhosen einfach so zu verbrennen…). Mann darf(!) in fsh auf die Strasse.

So gesehen mag es „normal“ (ein bißchen im Sinne von „erlaubt“) sein, wenn mann fsh trägt und gleichzeitig ist es schon eine Bemerkung wert, wenn es keine Kommentare gibt. Natürlich umso mehr, je „crosser“ das „dressing“ ist.

Ich verstehe martin-nbg so, dass er darauf hinweisen möchte, dass hier eine innerer Widerspruch besteht: "Ist es nun normal oder nicht? - Entscheidet Euch!“ Ich denke, dass es hier eine überwiegende Einigkeit gibt, dass offen fsh-tragende Männer eine Minderheit sind, die im Alltag auffallen. So normal wie Jeans, sind fsh für Männer heute bestimmt nicht. Aber Einhörner sind deutlich seltener.

Persönlich ist mir schon bewußt, dass ich hier in dem Forum auch Bestätigung suche, „normal“ zu sein. Und „nüchtern“ betrachtet, kann das natürlich objektiv in dieser Blase nicht gelingen… Für mich persönlich ist es „normal“im Sinne, das es „erlaubt“ ist und wenn ich nur Zustimmung haben möchte, dann sollte ich fsh nicht zu offensiv zur Schau stellen - oder es gibt Feedback, was mir sehr wahrscheinlich zu oft nicht gefällt..
 
Zuletzt bearbeitet:
So gesehen mag es „normal“ (ein bißchen im Sinne von „erlaubt“) sein, wenn mann fsh trägt und gleichzeitig ist es schon eine Bemerkung wert, wenn es keine Kommentare gibt.
Den Zusammenhang verstehe ich gerade nicht. Warum soll, erstens, etwas Normales denn überhaupt kommentiert werden. Kein Mensch steht an einer Strasse und kommentiert ständig, dass gerade ein Auto oder ein Velo vorbei fährt. Zweitens schreibst du vorher, es ist eine liberale Zeit. Wenn man davon ausgeht, dass die Mitmenschen liberal sind, muss man doch erst recht nicht betonen, dass keiner etwas sagt.
Meiner Meinung nach ist der Zusatz, dass keiner etwas sagte, ein Hinweis an alle, die sich irgendetwas nicht trauen würden. Vielleicht auch eine Selbstbestätigung.
Fragwürdig finde ich, warum man überhaupt betont, dass man zu Strumpfhosen und Shorts keine Tarnsocken anzieht. Tarnsocken bis zur Hüfte? Vielleicht muss man da auch gar keine Kommentare erwarten, eher Gesten.
 
Für mich persönlich ist es „normal“im Sinne, das es „erlaubt“ ist und wenn ich nur Zustimmung haben möchte, dann sollte ich fsh nicht zu offensiv zur Schau stellen - oder es gibt Feedback, was mir sehr wahrscheinlich zu oft nicht gefällt.
Ja, das ist sicher oft die eine Seite der Medaille und ich bin nun wirklich nicht derjenige, der im Winter unbedingt Shorts tragen muss, um "lange Hosen zu vermeiden", wie es hier einmal irgendwo formuliert wurde, sondern ich trage auch im Sommer eher lange Hosen. Das allerdings nicht, um meine Strumpfhose zu verbergen, einfach, weil ich Männern in Shorts, Hotpants, was auch immer, optisch nichts abgewinnen kann.
Die andere Seite der Medaille ist natürlich die, das "Auffallen", "gesehen werden" in Strumpfhosen ganz ubedingt und zwanghaft verbergen zu wollen.
Letzteres macht am Ende ebenso "unfrei", vielleicht "fremdbestimmt", wie die Planung der Strumpfhosendicke in Herst und Winter, um sie auf Gedeih und Verderb auch bei Kälte unter kurzen Hosen zur Schau zu stellen.

Ich selbst trage fast immer Strumpfhosen unter langen Hosen und ich muss inzwischen nicht mehr nachdenken, wenn ich irgendwo in der Öffentlichkeit sitzen muss, was jemand denken könnte, wenn ihr/ihm das auffällt, ich würde aber auch ebensowenig auf die Idee kommen, besonders darauf zu achten, dass meine Knöchel sichtbar sein müssten, wie das hier ja auch schon geschildert wurde.
Was ich damit sagen will, ich will es nicht präsentieren, "Seht her, ich trage Strumpfhosen!", wenn es aber jemand am Rande wahrnimmt, ist mir das ebenso gleich.
Ich bin sicher, dass in einem Wartezimmer oder beim Friseur, einfach in einem Cafe, wo man halt so öffentlich sitzt (grins), Menschen meine Knöchel wahrgenommen haben, da es mir aber völlig gleich ist, reagiere ich darauf nicht.

Vor einigen Jahren hatte ich mich mal mit meiner Bonustochter in Köln zu einem Aperol verabredet . Da hatte ich gerade den Trip, mich wieder etwas jünger zu stylen und ging in einem weiten Hemd, Jeans und Converse-Chucks hin. Darunter eine Strumpfhose in schwarz, so ein Muster aus transparent und blickdicht, dass sich in Spiralen das Bein hochzieht, und weil es erstens warm war, ich zweitens fand, dass das ganz neckisch aussah und drittens überhaupt, krempelte ich die Jeans unten etwas hoch.
Die Bonustochter erwähnte, dass sie das Outfit cool fände, und ich hatte in der Zeit mittem im Trubel nicht das Gefühl, dass irgendjemand der umgebenden besonders Notiz von meinem Beinkleid genommen hätte. Gut, meine Bonustochter war da 25, ist blond und ausnehmend hübsch und vermutlich fragten sich die Leute eher, was so ein hübsches Mädchen von so einem alternden Sack wir mir wollte (zumal ich die Rolex und das Goldkettchen zuhause gelassen hatte :))

Vielleicht kann ich meinen Punkt in der Sache zusammenfassen mit: eine Sache hat meist nur die Bedeutung, die man selbst ihr zumisst?

Gott zum Gruße
Adrian
 
Was ich damit sagen will, ich will es nicht präsentieren, "Seht her, ich trage Strumpfhosen!", wenn es aber jemand am Rande wahrnimmt, ist mir das ebenso gleich.
Danke für den Beitrag, der zeigt, wie du vollkommen normal mit dem Thema umgehst!
So gehts mir im Grunde ebenfalls. Strumpfhosen anziehen, aber nicht zwanghaft präsentieren, also lange Hose drüber. Wenn es jemand sieht, dann ist es eben so. Im Sommer kann es niemand sehen, da ist es mir für Strumpfhosen zu warm. Auch in Shorts beim Sport.
 
Warum soll, erstens, etwas Normales denn überhaupt kommentiert werden.
Deine Antwort ging zwar nicht an mich, aber mein Mitteilungsdrang war nicht zu bremsen!
Vor so zwanzig Jahren fing ich an, Strumpfhosen unter der Hose zu tragen und auch ohne "Tarnsocken".
Jede Situation, in der es möglich wurde, die Feinstrumpfhhose an den Knöcheln zu erspähen wurde für mich schwierig, weil es eben für mich im Kopf nicht normal war, als Mann Feinstrumpfhosen zu tragen, und weil das für mich zu der Zeit noch recht stark mit sexuellem Fetisch "angereichert" war.
Es trieb mir wörtlich die Schamesröte ins Gesicht, wenn ich unvorhergesehen irgendwo sitzen musste, wo ich die Knöchel den Blicken preisgab. (Tipp: Barhocker sind ne ganz schlechte Idee!)
Es hatte wie für so viele andere hier und auf anderen Plattformen für mich eine recht starke sexuelle Komponente, und es sind ja auch heute noch zuhauf Schilderungen zu finden, wie sexy doch auch Männerbeine in Strümpfen aussehen können (was ich im Übrigen nicht bestreiten möchte).
Es war ein Stück weit das Heraustragen einer (sexuellen) Vorliebe in die Welt und es war ein Stück weit die Scham darüber, das zu tun, was mich erröten ließ.
Die eigene Sexualität gehört nicht in die Öffentlichkeit, das würde ich heute noch unterschreiben und doch war dieser Knöchel in Nylon nichts anderes als das.
Aus dieser Warte, auch mit Angst behaftet, erwartet man dann die Kommentare der Umwelt, weil man überzeugt ist, jeder wisse, aus welchen Gründen man gerade gekleidet ist, wie man eben gekleidet ist ;)
Da beruhigt es natürlich ungemein, zu lesen, dass andere weitaus gewagter gekleidet in der Öffentlichkeit nicht wahrgenommen wurden, zumindest nicht negativ kommentiert.
Meiner Meinung nach ist der Zusatz, dass keiner etwas sagte, ein Hinweis an alle, die sich irgendetwas nicht trauen würden. Vielleicht auch eine Selbstbestätigung.
Da bin ich ganz Deiner Meinung.

Gott zum Gruße
Adrian
 
Normal hätte ich in An- und Ausführungszeichen schreiben sollen. So war es jedenfalls gedacht. Es ist eben nicht so besonders normal, als Mann transparente SH zu tragen. Auch, wenn es immer wieder betont wird. Ich bin gar nicht davon überzeugt.
Meine bevorzugten Strumpfhosen sind deswegen welche, wo (ein kleiner Seitenhieb an Spree) mehr als 50 den haben.
 
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