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Paris (dpa) - Auch Paris liebt den Minirock. Wie bereits bei den Mailänder Modenschauen rücken auch auf den Pariser Prêt-à-Porter- Defilees die Säume nach oben. Es geht um die Kollektionen Herbst- Winter 2003/04. Die Designer müssen sich also etwas einfallen lassen, soll der Mini auch in der kalten Jahreszeit bestehen.
Strumpfhosen werden deshalb manchmal zusätzlich mit über das Knie reichenden Strümpfen überzogen. Leggins erleben ein ganz starkes Comeback, Emanuel Ungaro etwa baute darüber fast seine gesamte Kollektion auf, damit die Frau in seinen kurzen Chiffonkleidchen nicht friert. Bei der Belgierin Veronique Branquinho ragten die Strümpfe aus dem Stiefelschaft heraus. Doch sie hatte auch eine Alternative zum Mini: den knielangen, ausgestellten Faltenrock. Dieses Modell, das in Mailand auch schon in Pradas Kollektionen Miu Miu zu sehen war, wirkt oft gefälliger und eleganter.
Die härteste Variante den Minirock zu tragen, liegt wohl in der Kombination mit Stiefeln, die über das Knie reichen. Sie wird von Jean-Paul Gaultier bevorzugt. Seine Faltenminis sind keck, die Stiefel von unten bis oben geschnürt. Der gläserne Laufsteg des Franzosen lag über den Köpfen in Reih und Glied aufgestellter, nackter Puppen. Das Kindliche beeinflusste auch einen Teil seiner Mode, in denen er immer wieder Baby-Doll-Elemente wie Puffärmelchen und kurze, ausgestellte, wippende Formen integriert. Doch Gaultier beherrscht auch andere Töne. Unter ein kurviges Tweedkostüm legt er Bluse und schmale Hose aus Seide. Sport fließt ein, wenn ein langer Kaftan mit Tunnelzügen geschnürt wird, sich Gurte in einen Stepp- Parka pressen oder große, aufgesetzte Taschen auf einer sehr weit geschnittenen Chiffonhose sitzen.
Für Tierschützer auf dem Laufsteg hat Gaultier überhaupt nichts übrig. Als diese, wie auf so vielen Pariser Shows, ihr «Fur kills» (Pelz tötet)-Transparent enthüllten, ließ er sie aus dem Saal führen. Nicht jedoch, ohne ihnen vorher Pelzmäntel überzuwerfen. Teile des Publikums fanden das lustig.
Bleiben die Beine schlank, bekommt der Oberkörper hingegen um so mehr Volumen und Fülle. Wieder einmal erlebt die Silhouette der achtziger Jahre in Paris ein Comeback. Beim niederländischen Avantgarde-Duo Viktor & Rolf entsprangen aus einem Revers viele weitere Kragen. Vivienne Westwood arbeitete ihre Schulterpartien oft mit markanten Konstruktionen aus. In ihrem Defilee vom Sonntag kombinierte die Engländerin zudem Faltenröcke im Stile schottischer Kilts mit grafisch gemusterten Pullovern und Strumpfhosen.
Auch Bernhard Willhelm spielt mit dem Kontrast Weite und Enge. Der gebürtige Ulmer gehört neben Lutz Hueller und Dirk Schönberger zu den deutschen Designern, die sich seit ein einiger Zeit in Paris einen Namen machen. Seinen überweiten Kleidern stehen geringelte Leggins gegenüber. Zuweilen rafft er seine Stoffmengen in Form, bändigt den freien Fall loser Kleider mit einem verstärkten Saum. In seinen zunächst naiv erscheinenden Motiven steckt eine gehörige Portion Sex. Die auf dem Kopf stehende US-Flagge darf man auch politisch verstehen.
Florale Muster gehören zu den Erkennungszeichen der französischen Marke Lèonard. Die Farben im kommenden Winter sind kräftig bis laut. Zum Kurzarm wählt die Frau bei Lèonard lange, über den Ellbogen ragende Handschuhe, die das Motiv ihres Kleides wieder aufnehmen.
Federbesatz schmückt schließlich die Pullover und Mäntel von Chloè. Phoebe Philo, die englische Designerin des französischen Modehauses, mixte im Kontrast der Stile. Unter die Smokingjacke kommt ein Kapuzen-Sweatshirt, über das gerüschte Chiffonkleid ein Motorrad- Lederblouson. Stiefel gibt es in mehreren Varianten, mit Schnallen und auch hier zuweilen bis übers Knie reichend. Chloès Steppblousons wirken wie aufgepumpt und die kurzen Röcke werden in zwei Stufen gelegt. Die Pariser Prêt-à-Porter-Schauen laufen noch bis zum 13. März.
© dpa - Meldung vom 09.03.2003 15:14 Uhr
http://portale.web.de/Schlagzeilen/News/?m...716431&show=img
:yltype: :herzis:
ukeface:
Strumpfhosen werden deshalb manchmal zusätzlich mit über das Knie reichenden Strümpfen überzogen. Leggins erleben ein ganz starkes Comeback, Emanuel Ungaro etwa baute darüber fast seine gesamte Kollektion auf, damit die Frau in seinen kurzen Chiffonkleidchen nicht friert. Bei der Belgierin Veronique Branquinho ragten die Strümpfe aus dem Stiefelschaft heraus. Doch sie hatte auch eine Alternative zum Mini: den knielangen, ausgestellten Faltenrock. Dieses Modell, das in Mailand auch schon in Pradas Kollektionen Miu Miu zu sehen war, wirkt oft gefälliger und eleganter.
Die härteste Variante den Minirock zu tragen, liegt wohl in der Kombination mit Stiefeln, die über das Knie reichen. Sie wird von Jean-Paul Gaultier bevorzugt. Seine Faltenminis sind keck, die Stiefel von unten bis oben geschnürt. Der gläserne Laufsteg des Franzosen lag über den Köpfen in Reih und Glied aufgestellter, nackter Puppen. Das Kindliche beeinflusste auch einen Teil seiner Mode, in denen er immer wieder Baby-Doll-Elemente wie Puffärmelchen und kurze, ausgestellte, wippende Formen integriert. Doch Gaultier beherrscht auch andere Töne. Unter ein kurviges Tweedkostüm legt er Bluse und schmale Hose aus Seide. Sport fließt ein, wenn ein langer Kaftan mit Tunnelzügen geschnürt wird, sich Gurte in einen Stepp- Parka pressen oder große, aufgesetzte Taschen auf einer sehr weit geschnittenen Chiffonhose sitzen.
Für Tierschützer auf dem Laufsteg hat Gaultier überhaupt nichts übrig. Als diese, wie auf so vielen Pariser Shows, ihr «Fur kills» (Pelz tötet)-Transparent enthüllten, ließ er sie aus dem Saal führen. Nicht jedoch, ohne ihnen vorher Pelzmäntel überzuwerfen. Teile des Publikums fanden das lustig.
Bleiben die Beine schlank, bekommt der Oberkörper hingegen um so mehr Volumen und Fülle. Wieder einmal erlebt die Silhouette der achtziger Jahre in Paris ein Comeback. Beim niederländischen Avantgarde-Duo Viktor & Rolf entsprangen aus einem Revers viele weitere Kragen. Vivienne Westwood arbeitete ihre Schulterpartien oft mit markanten Konstruktionen aus. In ihrem Defilee vom Sonntag kombinierte die Engländerin zudem Faltenröcke im Stile schottischer Kilts mit grafisch gemusterten Pullovern und Strumpfhosen.
Auch Bernhard Willhelm spielt mit dem Kontrast Weite und Enge. Der gebürtige Ulmer gehört neben Lutz Hueller und Dirk Schönberger zu den deutschen Designern, die sich seit ein einiger Zeit in Paris einen Namen machen. Seinen überweiten Kleidern stehen geringelte Leggins gegenüber. Zuweilen rafft er seine Stoffmengen in Form, bändigt den freien Fall loser Kleider mit einem verstärkten Saum. In seinen zunächst naiv erscheinenden Motiven steckt eine gehörige Portion Sex. Die auf dem Kopf stehende US-Flagge darf man auch politisch verstehen.
Florale Muster gehören zu den Erkennungszeichen der französischen Marke Lèonard. Die Farben im kommenden Winter sind kräftig bis laut. Zum Kurzarm wählt die Frau bei Lèonard lange, über den Ellbogen ragende Handschuhe, die das Motiv ihres Kleides wieder aufnehmen.
Federbesatz schmückt schließlich die Pullover und Mäntel von Chloè. Phoebe Philo, die englische Designerin des französischen Modehauses, mixte im Kontrast der Stile. Unter die Smokingjacke kommt ein Kapuzen-Sweatshirt, über das gerüschte Chiffonkleid ein Motorrad- Lederblouson. Stiefel gibt es in mehreren Varianten, mit Schnallen und auch hier zuweilen bis übers Knie reichend. Chloès Steppblousons wirken wie aufgepumpt und die kurzen Röcke werden in zwei Stufen gelegt. Die Pariser Prêt-à-Porter-Schauen laufen noch bis zum 13. März.
© dpa - Meldung vom 09.03.2003 15:14 Uhr
http://portale.web.de/Schlagzeilen/News/?m...716431&show=img
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