Das verstehe ich nicht. Wie kann ein Gegenstand, so auch ein Kleidungsstück, ganz normal sein und doch nutzt du es um deinen Fetisch auszuleben?
Das wäre nach meinem Empfinden etwa so, als wäre eine über den Kopf gestülpte Plastiktüte, zur Unterstützung des Wunsches nach sexuell motivierter Atemkontrolle, nach deinem Selbstverständnis, dann weiterhin eine durchschnittliche Tüte, die du trotz deines Einsatzes als Mittel für deinen Erstickungsfetisch, als normalen Alltagsgegenstand betrachtest.
Das ist alles sicher richtig, was du schreibst.
Mich treibt momentan an dieser Stelle eher die Frage um, warum man so viel Aufwand treibt bei dem Versuch genau zu ergründen, warum einen denn nun diese dünnen Fasern in der ein oder anderen Weise an anderen oder sich selbst so fasziniert, bzw. eigentlich ja bei dem Versuch, das für sich selbst als entweder "normal" oder eben "unnormal"(i.e. fetischistisch) einzuordnen.
Ich sehe irgendwo Beine in transparenten Strumpfhosen, oder auch mal nur einen Fuß mit der charakteristischen Zehenverstärkung, oder auch mal ein Bündchen einer Strumpfhose und mein (fetischistisches oder auch nicht) Hirn sagt: "Schwing!", und mein Hypothalamus löst zusammen mit Mittel- und Stammhirn eine Reaktion aus. Isso, kann ich nix dran machen, also warum darüber lange nachdenken?
Ich wollte vielleicht irgendwann mal davon viel mehr kriegen (also von den Reizen), hat aber nicht geklappt, hab ich den Reiz selbst ausgelöst, indem ich das Belohnungssystem durch das Tragen von dem Stoff und dem optischen Reiz, mich selbst darin anzugucken, angeregt habe.. mithin erfolgreich ausgetrickst

Irgendwie fand ich das sehr cool, habe damit rumexperimentiert und daraus ergab sich, dass ich Nylons öfter getragen habe, so oft, dass ich es fast schon als normales Kleidungsstück betrachtete.
Nu ist das so!
Welchen Mehrwert könnte ich daraus beziehen, wenn ich genau einordnen würde, ob das nun ein Fetisch ist, oder ich (was ich auch oft tue) die Strumpfhose als Unterwäsche betrachte? Letztlich also die Frage: wann genau ist ein Maultier Esel und wann Pferd?
Natürlich kann man das auch pathologisieren, was ja auch oft geschieht mit der Fragestellung, ob man denn auch noch sexuelle Interaktionen ohne Nylon mit seiner Partnerin habe, weil sonst ist ganz klar: Du bist ein Fetischist und solltest dringend etwas unternehmen, um "gesund" zu werden!
Erstaunlicherweise ist das auch hier unter vielen Fetischisten fast schon Konsens: Wenn "es" ohne nicht geht, hast du ein Problem!
Ich erspare mir nur halb, hier zu schreiben, worin "es" denn nach der gängigen Meinung bestehen sollte, es hat mit einem Blutstau zu tun und der wird dann ausgenutzt, um es jemandem anderen "zu machen", viel mehr Phantasie ist da oft bei "es" nicht im Spiel.
Wer nun damit nichts so recht anzufangen weiß, ist per se schon mindestens pervers und vermutlich auch Fetischist, was ja niemand wollen kann, denn man möchte doch so gern normal sein.
Man könnte natürlich auch einfach die Frage gar nicht stellen und versuchen mit sich, so wie man ist, und der Welt drumrum glücklich zu werden.