Ein wenig krass kommt der Ausgangssatz freilich schon rüber. In abgewandelter Form sehe ich es aber ähnlich. Wenn man ?Macht? weiter deutet, was ja möglich ist. Als Kraft, Potential, Einfluß, Magie. Und natürlich gibt es wie im Märchen ja auch gute Mächte... Insofern nutzt die moderne Frau ihr Potential nur wenig und einiges liegt brach.
Meiner Erfahrung nach liegt das an Folgendem: Viele Frauen sehen dieses Potential zweifellos gar nicht - einige sehen es, aber sie lieben es eher unauffällig. Wahrscheinlich die meisten sehen es, sie sind auch gerne mal auffällig, aber sie wollen die mögliche Wirkung einfach nicht. Sei es weil sie beim Mann lieber nicht mit so etwas wie Schein und Hokuspokus landen wollen, sei es weil sie einen Mann, der für solche Wirkungen empfänglich ist nicht wollen. Für mich könnte das der Hauptgrund sein. Die meisten Frauen stellt sich den Mann halt "männlich" vor, er ist nervenstark, eher muskulös, verläßlich, achtet auf wahre Werte, setzt durch und badet aus, ist solide. Ein Mann, der (auch) auf ?Hokuspokus? steht ist leicht zu erobern. Er ist aber auch leicht zu verwirren und frau kann ihn leider an Konkurrentinnen verlieren. Ich denke es gab unter Frauen aller Jahrhunderte daher schon immer so etwas wie eine stille Übereinkunft, Hokuspokus nur schwach dosiert oder in Ausnahmen einzusetzen. Eine Frau, die das nicht beachtet ist untendurch bei den anderen. Welche Grade gerade noch erlaubt sind ist zeitabhängig. Und da sind wir wieder beim Punkt, die Zeit besteht halt aus Hosen und erlaubt gerade mal noch etwas Makeup. Außerdem glaube ich, daß die Frau auch tatsächlich glaubt, der Mann würde sie eher mögen, wenn sie ihm ähnlich ist. Sie probagiert den Kumpel ?zum Pferdestehlen?. Das kann eine Fehlfolgerung aus der Emanzipationsbewegung sein....oder eine Überdosis Hanni und Nanni
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Das mit den Hosen ist schade. Aber konsequent. Wir hatten das schon bei den Männern, jetzt trifft es eben auch die Frauen. Früher hatten auch Männer größere Kleidungsmöglichkeiten, insondere Schmuckmöglichkeiten. Bei Eingeborenen ist der Schmuck oft ganz gleich verteilt. Sogar im militärischen Bereich haben wir heute noch männlichen Schmuck, Orden, Gehänge,Bänder. Zivil gesehen lächerlich. So ist das nun. Seit Beginn des Technikzeitalters wurde der Mann immer mehr zur neutralen Arbeitserscheinung, er hat zu funktionieren, abzusichern und verläßlich zu sein - und zwar auch im zivilen Bereich. Es scheint wie wenn der Kommunismus (zu voreilig..) einiges vorweg genommen hätte. Der Kapitalismus rutscht je länger desto mehr in ähnliche Strukturen (und nicht nur bei der Kleidung). Mao steckte sein Volk in graue Uniformen. Wir hatten eine Zeit lang fast nur noch Jeans und die ?edle Farbe Schwarz.?. Soso.
Ich hoffe nicht, daß es bei Mao endet, aber es gibt diese Tendenzen, eventuell diesen Druck, zur Anpassung - Gleichförmgkeit. Und wir sind alle sehr sensibel, was Verletzung von Gleichförmigkeiten angeht, wer will schon zu einer geouteten Minderheit gehören.. Warum sollten sich die Frauen eher davon befreien können?
Oder andere Frage: Wer ist nun das starke Geschlecht - könnten nicht auch die Männer einmal bei sich selbst mit der Kleidungsfrage beginnen? Das wäre zweifellos keine schwache Entscheidung. Also....
Grüße
Musketier