Gender Codes

Kathrin_TV

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Was macht eigentlich Frauenkleidung zu Frauenkleidung?
Und warum dürfen Männer sie nicht anziehen?


Habe zu diesem Thema einen ganz interessanten Artikel gefunden, den ich Mal zur Diskussion stellen möchte:

Gender Codes

Ein etwas provokanter Auszug aus dem Beitrag:

Nylonstrümpfe sind bloß deshalb „weiblich“, weil Männer sie nicht für sich reklamieren. Würden genug Männer Kniestrümpfe und Socken in 20-DEN tragen, dann würden solche Strümpfe nicht mehr „weiblich“. Sie wären geschlechtsneutral wie eine Jeans. Im Barockzeitalter wurden Seidenstrümpfe von Männern getragen. Stolz zeigten sie ihre bestrumpften Waden, die dank Kniebundhosen und Schuhen mit hohen Absätzen schön betont wurden. Doch die aufgekommene Mode der langen Hosen machte dem ein Ende. Würden viele Männer anfangen „ganz normal“ statt Wollstrümpfen oder Baumwollsocken dünne Nylonstrümpfe zu tragen, würden sie sehr schnell aufhören einen weiblichen Gender Code zu haben. Sie würden, wie es auch der „männlichen“ Hose passiert ist, in den Unisex-Bereich verlagert werden.“

Was meint ihr dazu? Sind wir letztlich selber Schuld? Wie könnte das „reklamieren„ konkret aussehen, das es zu gewünschten Veränderung kommt?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann dem nur zustimmen.Strumpfhosen,Makeup und noch so einiges mehr waren erst nur für Männer bestimmt, einschließlich Heels.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein freundliches Hallo ! (Ist wohl heutzutage nicht mehr die Regel)

Was ist die Regel zum Thema?

Die heutigem Männer wurden dazu erzogen, Männer zu sein. Hart, konsequent, vielleicht sogar Gefühlslos. Eben den Mann in der Gesellschaft zu stehen. Welcher „normale“ Mann denkt dabei an feine Stoffe, angenehme Dinge.... Das gehörte lange nicht dazu.

Die ganze Genderdiskusion (Genderscheiße) wird das in der näheren Zukunft wohl ändern. Den Kindern wird ja heute eine Meinung eingehämmert und abverlangt, die alles was war in Frage stellt. Mann sein? Warum. Sei was du willst. Die Auswahl aus über 100 Geschlechtern ist riesig. Und wenn der kleine, verwirrte Junge (der er nicht sein darf) nicht weiß was er sein will, dann ist er eben divers.

Wer wird wohl in einigen Jahren den anderen komisch anschauen wenn er “etwas“ anders ist ?

Nichts dagegen, jedem seine Meinung, seine Freiheit und damit seine Vorlieben zu lassen. Ich gehöre ja selber zu denen, die sich momentan noch „anders“ verhalten. Aber was gerade läuft, auch wenn es dazu führen sollte, daß Strumpfhosen wieder zum Mann gehören, finde ich völlig absurd und bescheuert.

Meine Meinung. Sonst nichts.

Gruß, (wohl auch nicht mehr üblich)

FrankB
 
Hallo,

Was macht eigentlich Frauenkleidung zu Frauenkleidung?
Und warum dürfen Männer sie nicht anziehen?
von Kathrin_TV

Stimme dem Artikel von Kathrin_TV voll zu.
Trage selbst schon lange beim Tanzen, Strumpfhosen und Bodys seit meiner Jugend.
Trage auch beim Arbeiten tagsüber immer Strumpfhosen und Dessous unter der normalen Kleidung. Abends, wenn ich zu Hause bin, trage ich Strumpfhosen und ein Minikleid oder Bluse mit Glockenrock mit Pumps und es wird ein schöner Abend.

021019.JPG

Auf dem Bild bin ich gerade auf einer Privaten Party.
LG engelchen33
"Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum" (Tommaso Campanella)
 
Engelchen du siehst aus wie ein Engelchen.
 
Die heutigem Männer wurden dazu erzogen, Männer zu sein. Hart, konsequent, vielleicht sogar Gefühlslos. Eben den Mann in der Gesellschaft zu stehen....

Darf ich diese Liste ein wenig fortsetzen?

... dominant, autoritär, patriarchalisch, sexistisch. homophob, skrupellos, bigott, rechthaberisch, .... wie man sich eben "echte" Männer so vorstellt, die "Eier in der Hose" haben, schrecklich!

Ich selbst versuche all diese Attribute möglichst zu vermeiden und ich habe mich bemüht, meine Kinder ebenso zu erziehen, mit Erfolg, wie ich meine.

Ich gebe zu, dass immer noch jede Menge solcher Männer in freier Wildbahn rumrennen (und diese von etlichen Frauen auch angehimmelt werden). Die Anzahl wird aber immer kleiner und vielleicht sind das auch irgendwann nur mehr irgendwelche Exoten, die gesellschaftlich keine Rolle mehr spielen.

Ach ja, noch zum Thema Grüßen: Es handelt sich bei einem Internetforum um keine formale Briefkorrespondenz. Es wäre wohl ein absoluter "Overkill", wenn jeder seine Beiträge mit formalen Begrüßungs- und Verabschiedungsteilen versähe.
 
Darf ich diese Liste ein wenig fortsetzen?

... dominant, autoritär, patriarchalisch, sexistisch. homophob, skrupellos, bigott, rechthaberisch, .... wie man sich eben "echte" Männer so vorstellt, die "Eier in der Hose" haben, schrecklich!

Ich selbst versuche all diese Attribute möglichst zu vermeiden und ich habe mich bemüht, meine Kinder ebenso zu erziehen, mit Erfolg, wie ich meine.

Ich gebe zu, dass immer noch jede Menge solcher Männer in freier Wildbahn rumrennen (und diese von etlichen Frauen auch angehimmelt werden). Die Anzahl wird aber immer kleiner und vielleicht sind das auch irgendwann nur mehr irgendwelche Exoten, die gesellschaftlich keine Rolle mehr spielen.

Ach ja, noch zum Thema Grüßen: Es handelt sich bei einem Internetforum um keine formale Briefkorrespondenz. Es wäre wohl ein absoluter "Overkill", wenn jeder seine Beiträge mit formalen Begrüßungs- und Verabschiedungsteilen versähe.
Aber zeitgleich wird das geschrieben:
Zitat: Die ganze Genderdiskusion (Genderscheiße) wird das in der näheren Zukunft wohl ändern. Den Kindern wird ja heute eine Meinung eingehämmert und abverlangt, die alles was war in Frage stellt. Mann sein? Warum. Sei was du willst. Die Auswahl aus über 100 Geschlechtern ist riesig. Und wenn der kleine, verwirrte Junge (der er nicht sein darf) nicht weiß was er sein will, dann ist er eben divers.

Wie passt das zusammen? Erst wird erzählt das Männwr die ( nicht ?) harten sein sollen aber ein Absatz weiter wird die Genderdabatte als Scheisse tituliert.
Man sollte sich schon überlegen was man will.
 
AJR: Klar darfst Du die Liste fortsetzen, zumal ich ja zur Diskussion eingeladen habe! Und wenn Du es schaffst andere Werte zu vermitteln insbesondere in der Erziehung spricht das für Dich.

Das ein oder andere an den erwähnten Beispielen gibts ja auch auf der weiblichen Seite finde ich. Es geht ja auch weniger darum zwischen den Geschlechtern zu spalten.

Mich hat der erwähnte Artikel sehr angesprochen. Ich frage mich ja wirklich was Frauen anders machen bzw. wie sie es schaffen männliche Gender Codes im Bereich Kleidung zumindest in Richtung Unisex zu verändern. Ich würde nicht behaupten, das Feinstrumpfhosen Unisex Kleidung ist, auch wenn viele hier einen mehr oder weniger offenen Umgang pflegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein freundliches Hallo ! (Ist wohl heutzutage nicht mehr die Regel)
......
Gruß, (wohl auch nicht mehr üblich)

da hast du möglicherweise recht, dass dies heute nicht mehr so üblich ist. AJR hat oben ja bereits angeführt, warum dies in virtuellen Foren eher nicht passiert.
Lobenswerterweise grüßt du in der Regel, wenn du einen Beitrag schreibst. Das gilt es anzuerkennen. (auch wenn du selbst - soweit ich das sehen kann - dich noch nie im Begrüßungsforum vorgestellt hast)

...
(Genderscheiße)
...

Das scheint allerdings heutzutage immer üblicher zu werden, dass man Inhalte, denen man selbst nicht zustimmt, als "Scheiße" bezeichnet, anstatt sich argumentativ damit auseinanderzusetzen.

Ich selbst habe (obwohl ich Kinder und Enkelkinder habe und viel beruflich mit Erzieher_innen zu tun habe) es noch nie erlebt, dass man in pädagogischen Einrichtungen bewusst versucht Kindern "eine Meinung einzuhämmern oder abzuverlangen", egal in welche Richtung. Sicherlich gibt es immer wieder Erwachsene, die Kinder versuchen ihre eigene Meinung und Sicht aufzudrücken) aber aus Sicht der professionellen pädagogischen Ausbildung und Praxis kann ich deine Behauptung nicht bestätigen.

Was tatsächlich zunehmend passiert ist, dass man mehr darauf achtet, dass ein Kind nicht mehr bestimmten Rollenerwartungshaltungen entsprechen muss (z.b. hart und gefühlos sein um sozial als männnlich anerkannt zu werden.)
Mit anderen Worten Männlichkeit und Weiblichkeit wird erweitert gesehen. Es ist genauso männlich, wenn ich mich schminke wie wenn ich den harten Macker markiere. Als Mann muss ich mich nicht mehr einseitig verhalten, sondern kann auch als weiblich geltende Anteile in mein Mannsein integrieren, ohne meine soziale Anerkennung als Mann automatisch zu verlieren. Was daran "Scheiße" sein soll, erschließt sich mir nicht.

Desweiteren hat die Genderdebatte dazu geführt, das man mittlerweile berücksichtigt, das es (nicht nur in Bezug auf das soziale Geschlecht (Englisch: Gender) sondern auch aus biologischer Sicht (Englisch: Sex) mehr als zwei Geschlechter auf der Erde gibt.
Auch hier erschließt sich mir nicht, was daran "Scheiße" sein soll, hat dies doch die potentielle Chance die Situation der betroffenen Menschen zu verbessern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man muss diese Genderdebatte auch nicht in allen Einzelheiten verstehen. Dafür ist sie zu kompliziert. Aber das heißt nicht das sie falsch ist . Und dazu kommt das sie neu und noch lange nicht am Ende ist . Sie rückt im jedem Fall Sachverhalte in eine Neubetrachtung .
Am Ende könnte das auch für die Mitglieder hier von Nutzen sein . (wenn man es noch erlebt) .
Ich denke bloß an die ewigen Diskussionen welche Kleidung aus der Damenabteilung Mann anziehen kann und dennoch als Mann gesehen wird . Also Scheisse ist nichts . Vielleicht kompliziert.
 
Es gibt halt Leute, die sich nicht mit etwas auseinandersetzen möchten, was sie nicht kennen, oder was nicht zu ihrem schön gefügten Weltbild gehört. Und einfach mit Schei... zu reagieren, ist einfacher als anzufangen, zu Denken und womöglich noch Erkenntnisse dazu zu gewinnen.
 
Ach ja, noch zum Thema Grüßen: Es handelt sich bei einem Internetforum um keine formale Briefkorrespondenz. Es wäre wohl ein absoluter "Overkill", wenn jeder seine Beiträge mit formalen Begrüßungs- und Verabschiedungsteilen versähe.
Ach komm, das könnten wir doch mal einführen und zumindest für eine Woche oder so alle Beiträge in Briefform verfassen. Mit Anfangsgruß, Anrede (natürlich wird gesiezt) und Schlußgruss und natürlich mehr als drei Sätze bzw. Zeilen. Das würde das Niveau und das Höflichkeits- und Freundlichkeitslevel doch sehr anheben. ;)
Nein, aber mal ohne Witz, so eine Aktion wäre doch vielleicht mal hilfreich, um sich darauf zu besinnen, wie man eigentlich miteinander umgehen sollte. Knigge und Netiquette lassen grüßen.
Und ja, ich bin durchaus auch nicht immer so, wie es sein sollte, das geb ich gern zu, mea culpa.
 
Ich würde gerne wieder zum Thema zurückkommen:

Habe zu diesem Thema einen ganz interessanten Artikel gefunden, den ich Mal zur Diskussion stellen möchte:
.....
Was meint ihr dazu? Sind wir letztlich selber Schuld? Wie könnte das „reklamieren„ konkret aussehen, das es zu gewünschten Veränderung kommt?


Der Artikel, der schon etwas älter ist, ist ganz nett (und was mit Gender gemeint ist ganz gut erklärt)
Wobei es auch ganz unfreiwillig lustige Stellen gibt wie z.B. "Es gibt keine Kleidungsstücke, die bloß von Männern benutzt werden, wenn ich mal von Kondomen absehe." Hüstel ... ein Kondom ist kein Kleidungsstück. Hüstel.

Zu deinen Fragen: Es geht hier nicht um "Schuld" sondern handelt sich um einen kulturellen Prozess.
Gendercodes, wie z.B. Kleidung, sind, wie der Artikel ja gut beschreibt, historisch kulturell gewachsen und verändern sich immer wieder. Und der Begriff des im Artikel erklärten "doing gender" weisst uns darauf hin, dass wir diesen Prozess bewusst oder unbewusst aktiv mitgestalten.
Die Formen und Motive dieses Mitgestalten sind aber individuell sehr unterschiedlich,
- der eine will klar als Mann kennbar sein,
- der andere findet Reiz darin auch als weiblich codierte Kleidung zu tragen,
- für den dritten würde die Strumpfhose an Reiz verlieren, wenn sie nicht mehr weiblich codiert wäre
und vieles mehr
Ab hier gibt es kein von dir definiertes "wir" mehr und das macht den zweiten Teil deiner Frage eher unbeantwortbar.

Darum frag ich mal dreist zurück:
"Welches ist die von dir gewünschte "Veränderung" und was würdest du gerne für dich "reklamieren."
Und ist es dazu wirklich notwendig oder erwünscht oder vom Vorteil,
wenn alle (oder die Mehrheit der) Männer das auch so wollen würden?
 
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Ich will gerne versuchen Dir Deine Fragen, die ich keineswegs dreist finde zu beantworten:

Vorab der Hinweis: Die Frage nach der “Schuld” war provokativ gemeint. Mir ist schon klar das es darum letztlich nicht geht.

Im Ergebnis wünsche ich mir eine Veränderung in Richtung Unisex. Dies würde es ermöglichen Nylon als normales Kleidungsstück tragen zu können. Das kann ich eben im Moment nicht so ohne weiteres. Theoretisch kann ich dies zwar tun, müsste aber bereit sein den Preis (z.B. Stigmatisierungen, Pathologisierungen etc.) dafür zu zahlen. Mit Frau und Minderjährigen Kindern, die die Folgen ja u.U. auch zu tragen hätten eher unverantwortlich. Also bleibt gegenwärtig nur es mehr oder weniger “im halbverborgenen” zu leben.
 
Kathrin_TV, wenn auf deiner Anmeldung hier im Forum 1985 stehen würde, würde ich dir das abnehmen. Aber da steht "Mitglied seit: 06.01.2020".

In der heutigen Zeit liegt es an dir selbst, "anerkannt" zu sein. In einer Zeit, wo Stellengesuche mit "m/w/d" vermerkt sein müssen, ist es doch eine Frage, ob ich das für mich beanspruche und kann ich das deutlich rüber bringen.

Nie war das Verständnis größer, als heute. Wenn man sich nur traut . . .
 
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