Ist wohl einer der ersten TVs, von dem etwas bekannt wurde:
Charles-Geneviève-Louis-Auguste-André-Thimothée d'Éon de Beaumont, auch: le Chevalier d'Éon (* 5. Oktober 1728 in Tonnerre (Frankreich), 21. Mai 1810, London.
Berühmt wurde der Chevalier d'Eon, weil er weite Teile seines Lebens als Frau lebte und erst eine Leichenbesichtigung die Zweifel über sein wirkliches Geschlecht endgültig ausräumte.
1763 wurde er als Sekretär des Botschafters de Nivernais, insgeheim aber als Diplomat mit Verhandlungsvollmachten (ministre plenipotentiaire), nach London gesandt. Er war in zahlreiche Intrigen verwickelt und knüpfte seine Kontakte in Kreise des englischen Adels gern durch Belieferung mit selbst angebauten Weinen. Georg III. wählte ihn als Überbringer der Ratifikationsurkunden für die Friedensschlüsse aus, und d´Eon erhielt darauf von Ludwig XIV. den Orden vom Heiligen Ludwig, der ihn in den Rang eines Chevalier erhob. Da er in London in direktem geheimem Auftrag des Königs handelte, der seinen Außenminister nicht einweihte und offiziell jede Verbindung abstritt, geriet er mit diesem in Konflikt, als ein neuer Botschafter de Guerchy nach London entsandt wurde. Nachdem er sich dem Befehl widersetzte, sein diplomatisches Amt abzugeben und London zu verlassen, blieb er als politischer Exilant in London, wobei er wichtige Staatspapiere in seinen Besitz brachte. Zu seiner Verteidigung ließ er 1764 die diplomatische Korrespondenz über seine Abberufung in London veröffentlichen. Ab etwa 1763 lebte d'Eon zumindest zeitweise in weiblicher Identität - möglicherweise auch um eine Auslieferung zu erschweren. In London wurde als Freimaurer in der La Loge de l'Immortalite No. 376, einer französischen Loge unter englischer Konstitution. 1769 wurde er im Januar zum Meister erhoben. 1766 erhielt er von Ludwig XV. eine jährliche Pension von 12.000 Livre und setzte seine Spionagetätigkeit fort.
Nach dem Tod Ludwig des XV. im Jahr 1774 bemühte sich d'Eon um eine Rückkehr nach Frankreich. Ludwig der XVI. stimmte dem zu, setzte ihm für die Rückgabe geheimer Staatspapiere eine hohe Pension aus, machte aber ausdrücklich zur Bedingung, dass d'Eon Frauenkleider tragen müsse. 1777 kehrte Chevalier d'Eon als „Chevaliere Charlotte d´Eon“nach Frankreich zurück. Dazu soll ihn der nach London gesandte Theaterschriftsteller und Agent Beaumarchais überredet haben. Als er 1779 diese Rolle satt hatte und wieder als Mann auftrat, wurde er vom König inhaftiert und erst wieder freigelassen als er zustimmte wieder Frauenkleider zu tragen.
1785 übersiedelte er wiederum nach England. Infolge der französischen Revolution verlor d'Eon seine Pension, so dass er gezwungen war seinen Lebensunterhalt durch Verkauf seiner wertvollen Bibliothek und durch öffentliche Fechtduelle in Frauenkleidern zu verdienen, die er veranstaltete bis er 1796 schwer verwundet wurde. Er erbot sich aber zur Unterstützung der französischen Revolution ein Frauenregiment aufzustellen und zu führen, was trotz Lazare Carnots Fürsprache abgelehnt wurde. Seine letzten Lebensjahre lebte er mit einer Witwe namens Cole zusammen[3]. 1805 begann er seine Autobiographie zu schreiben, die aber zu Lebzeiten nie erschien (schon 1779 ließ er von einem Freund Memoiren drucken). Von der englischen Königin Sophie Charlotte von Mecklenburg-Strelitz, die er schon seit seiner Fahrt 1756 nach Russland kannte, erhielt er eine Pension. Er starb 1810 in London im Alter von 83 Jahren.
Der Sexualforscher Havelock Ellis prägte Anfang des 20. Jahrhunderts unter Bezug auf Chevalier d'Eon den Begriff "Eonismus" für transvestitische Neigungen.
Wiki
LG, ciao,
Miri