Kurze Story

SatinDoll

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26 Mai 2002
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männlich
Nachdem in letzter Zeit mehrere Beiträge von UserInnen auftauchen, wo sie ihrem Unverständnis, warum manche Männer Feinstrumpfhosen für Damen tragen wollen, Ausdruck verleihen (was durchaus legitim ist, man muss nicht alles verstehen, allerdings beschäftigt sich dieses Forum eben sehr intensiv damit und müsste eigentlich genügend Insiderwissen bieten), habe ich mir jetzt einmal ein wenig Zeit genommen und schreibe etwas aus meinem Werdegang bezüglich des Tragens von fsh:
Vor vielen Jahren sah ich eines Tages in der Fussgängerzone der Altstadt eine Dame, welche zu kurzen Shorts (Hotpants) Feinstrumpfhosen trug. Mir hatte diese Kleidungskombination sehr gut gefallen und gleichzeitig verspürte ich einen Wunsch, ebenfalls einmal dieses Tragegefühl zu erleben: Und zwar im normalen Freizeitgeschehen, tagsüber wo es bei entsprechenden Temperaturen in der schönen Jahreszeit auch für einen Mann nicht unschicklich ist, kurze Hosen zu tragen. Nach einigem Überlegen kam ich zu dem Schluss, dass doch nichts Abwegiges dabei sein kann, wenn ich dazu hauchdünne Damenstrumpfhosen trage. Wenn mir dieses Kleidungsstück besonders in der Kombination mit den kurzen Shorts bei jener Trägerin so gefallen hatte, musste dies ja nicht bedeutetn, dass ich mich jetzt als Frau herrichten will, was auch nicht im geringsten meine Absicht war oder ist. Es war nur dieser Wunsch, meine Freizeitkleidung mit Feinstrumpfware zu kombinieren auf eine diskrete Art, die nicht als anstößig empfunden werden kann und mir doch das Gefühl vermittelt, ein Kleidungsstück, welches mir gefällt so zu tragen und geniessen zu können, dass es sich nicht um ein Versteckspiel handelt. Ich habe dabei keine Ambitionen, Leuten gefallen zu wollen oder für Unisexkleidung zu propagieren. Es geht mir einfach darum, vor mir selber geradestehen zu können und nicht feiger zu sein als die eingangs erwähnte Dame, welche ja wohl auch ihren persönlichen Grund gehabt haben wird, sich an jenem Tag so zu kleiden wie sie es tat. Nach einer "Generalprobe" daheim, ich hatte mir die Beine enthaart, fand ich dass ich bezüglich meiner Beinform eigentlich von der Natur begünstigt zu sein scheine für das Tragen von Damenstrümpfen. Ich musste dann feststellen, dass das Tragegefühl im Freien eine äusserst angenehme interessante Erfahrung ist, es "fühlt" sich einfach anders an als nackte Beine zur kurzen Hose . Seitdem sind viele Jahre vergangen und ich möchte zur entsprechenden Jahreszeit im entsprechenden Umfeld (eben an Orten und zu Tageszeiten, wo reine Freizeitkleidung nicht verpönt ist) diese Kleidungskombination nicht mehr missen.
 
hallo
sehr tolle story finde ich
mir gehts es genau so,warum sollte ich wenn es warm ist ist nicht zu meiner kurzen jeanshose eine schöne feinstrumpfhose tragen? mache dieses gerne im sommer- an warmen tagen.ich trage ja eigentlich immer fsh,warum auch nicht im sommer
gruss fsh14den
 
Hallo Dolly,
die Story hast Du gut geschrieben! Aber ich traue mich persönlich immer noch nicht so in der Öffentlichkeit so rumzulaufen! Bei einem privaten Treffen unter gleichgesinnten schon!
 
Ja Dolly hat es nett geschrieben, und genauso lebe ich es auch :) .-


Maulwurf
 
Das hat er aber schön erzählt, der Dollie ! :rund_10:
 
Hallo Satindoll,
die Gründe für eine solche intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Strumpfhose liegen liegen bestimmt nicht darin das Du einmal eine Frau mit Strumpfhose und Hotpants gesehen hast. Die Ursachen für Fetischismus sind auf unbewußte frühkindliche Erlebnisse zurückzuführen, die sich ihr Ventil dann eben im Versuch der Lösung mittels eines Fetisches zeigen. Im Klartext heißt das dann das sich die erlebte Kastrationsangst (Entmännlichung durch Ablehnung der Bezugsperson) durch Anwendung eines Fetisches neutralisiert werden soll. Fetisch als Ersatz für mangelndes Selbstbewußtsein, gleichzeitig Ersatz der Bezugsperson. Diese Erkenntnis ist nicht nett und wird deshalb von vielen Fetischisten nicht anerkannt. Die Ursachen (Schuld) für den Fetischismus werden dann oft vom ich weggeschoben auf einen anderen Auslöser. Also, nicht ich bin Schuld an meinem (abweichenden) Verhalten sondern Person/Situaion X. Das macht auch das Spannungsfeld deutlich in dem wir leben. Einerseits das Ausleben des Fetisches im Privaten und andererseits der Versuch einer Legitimation durch die Öffentlichkeit welches dann die Anerkennung unserer Person bedeuten würde.
Gruß WOW
 
WOW,

nehmen wir einmal an das stimmt so, wie Du das darstellst. Dann kann man im Wesentlichen das Ganze unter "schwierige Kindheit" subsumieren.

Es gibt deutlich problematischere Methoden eine "schwieriege Kindheit" aufzuarbeiten (Gewalt, Pedophilie, Beziehungsunfähigkeit, et cetera, et cetera). Ich persönlich sehe nur positive Aspekte, wenn eine "schwierige Kindheit" durch das Ausleben des Fetisches "Tragen von Sturmpfhosen" aufgearbeitet wird.

Andreas
 
Hallo AJR,
danke für deinen Hinweis! Der Begriff einer schwierigen Kindheit ist sehr umfassend und ungenau, verlaufen doch alle Kindheiten verschieden. Festzuhalten ist, unabhängig davon welche guten oder schlechten Erfahrungen ein Mensch in seiner Kindheit macht, speziell die Fetischisten eine Situation der Zurückweisung fälschlicherweise auf Ihr eigenes Fehlverhalten zurückführten und nun eine Rehabilitation versuchen.
Mir geht es bei diesem Thema nicht um Aufarbeitung der Kindheit. Wichtig scheint mir zu verstehen wie Fetischismus funktioniert und wie wir damit umgehen können um zu mehr Entspannung und Zufriedenheit zu kommen. Viele werden sagen, was bildet der sich ein, wir sind zufrieden, alles kein Problem. Das mag auf einige zutreffen, ich behaupte aber das die meisten Fetischisten Probleme mit Ihrem Fetisch haben und auf der Suche nach einer Lösung sind. Um diese Aufgabe zu lösen muss man erstmal lernen ehrlich zu sich zu sein, auch wenn das unangenehm ist. Die Frage "Warum bin ich Fetischist?" beantwortet sich nicht in der Frage "Darf ich mit der Strumpfhose in die Öffentlichkeit?" sondern damit, warum ich mit meinem Fetisch öffentlich werden will.
Gruß WOW
 
WOW,

also schön, selbst wenn ich mir die Frage stelle: "Warum will ich mit meinem Fetisch öffentlich werden" ? und als Antwort akzeptiere: "Weil ich in meiner Kindheit zurückgewiesen worden bin", was ändert das an dem Fetisch Verhalten ? Das einzig Wesentliche ist doch, dass man selbst ausgeglichen und mit der eigenen Lebenssituation einigermaßen zufrieden ist. Das gilt meines Erachtens ja generell und nicht nur auf den Fetisch bezogen.

Jetzt gebe ich Dir durchaus Recht, dass es etliche Menschen gibt, die mit Ihrem Fetisch unglücklich sind. Um aber auf den Verfasser dieses Threads und seine Geschichte zurückzukommen, ich kenne den Dollie persönlich und ich habe nicht den Eindruck, dass er irgendwie unglücklich mit seinem Fetisch wäre und so wie es Ihm geht, geht es mir auch und vermutlich vielen Anderen in diesem Forum.

Damit stellt sich für mich die Frage anders: "Ist es denn überhaupt sinnvoll zu versuchen vergangene Dinge aufzuarbeiten, wenn man mit dem Status quo, sowieso zufrieden ist" ? Und Jene, die permanent unter Ihrem Fetisch leiden, sollten doch in jedem Fall professionelle Hilfe in Anspruch nehmen und nicht Selbsttherapie mit Hilfe dieses Forums betreiben. Oder ?

Andreas
 
Noch etwas erscheint mir in diesem Zusammenhang wesentlich. Wenn wir alle hier von "Fetisch" sprechen, dann ist in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle das Wort "Fetisch" falsch gebraucht. Unter "Fetisch" wie er in der Medizin definiert ist, versteht man ein krankhaftes Verhalten, das z.B. in weiterer Folge dazu führt, dass der Betroffene ohne Vorhandensein des Fetisches nicht mehr orgasmusfähig ist.

Ich unterstelle, dass das für die überwiegende Anzahl der Forumsmitglieder nicht zutrifft. Ergo sollte man aber vielleicht das Wort "Fetisch" abschwächen und vielleicht durch "Marotte", "Schrulle" oder "Spleen" ersetzen. Womit sich aber sofort die Frage stellt, ob denn auch die Ursachen diverser "Marotten" in der Kindheit eines Menschen zu suchen sind.

Andreas
 
Hallo AJR,
das scheint ja eine spannende Diskussion zu werden! Danke das Du dich mit meinen Ansichten so auseinandersetzt!
Die Frage warum ich mit meinem Fetisch in die Öffentlichkeit will ist natürlich nicht mit dem Hinweis auf die Kindheit zufriedenstellend zu beantworten. Die Frage ist doch, was möchte ich denn durch mein Verhalten erreichen? Warum möchte ich in die Öffentlichkeit? Warum ist es mir wichtig das meine Partnerin meinen Fetisch akzeptiert? Warum habe ich den Schrank voller Strumpfhosen? Warum bin so oft auf der Suche nach Bildern/Geschichten/Foren? Doch nicht weil ich mit meiner Situation zufrieden bin? Ich denke das Unglücklichsein auch nicht das passende Wort ist, vielleicht eher "getrieben", und natürlich gibt es auch eine Menge Fetischisten die sehr glücklich sind mit Ihrem Fetisch.
Zum Thema Therapie: Wem's schlecht geht mit seinem Fetisch: ab zum Profi!
Wer sich mit dem Thema Fetischismus auseinandersetzt um mehr über sich und sein Verhalten zu lernen betreibt ohnehin Selbsttherapie.
Puh! Mir wirbeln die Gedanken und ich werd' erstmal Spazierengehen, es hat gerade angefangen zu schneien in Flensburg.
Gruß WOW
 
Also was meine Person betrifft kann ich alle diese Fragen mit einer einzigen Antwort bedienen: Es ist der sexuelle Kick, den ich verspüre, vermutlich vergleichbar mit dem Kick, der Leute veranlasst an Gummiseilen hängend, Brücken hinunter zu springen, oder in 5000 m Höhe aus einem Flugzeug zu hüpfen.

Andreas
 
Es ist schön, wie Dolly es geschrieben hat. Nur die Meinung von WOW kann ich nicht vertreten. Es auf die Kindheit zurückzuführen, ist wahrscheinlich etwas abwegig. Mit gefällt es schon seit meiner Jugend, Strumpfhosen zu tragen. Anfangs natürlich heimlich, mittlerweile aber auch öffentlich. Ob ich es als Fetisch hinstelle, kann ich nicht behaupten, egal was andere denken. Es ist einfach für mich ein ganz normales Kleidungsstück, das mit gefällt.
 
Beziehungsunfähigkeit - Schwierige Kindheit

Moin AJR,
Du sprichst das obige zwar in einem anderen Zusammenhang an.
(Schwierige Kindheit - Fetisch)
Was ich jetzt erzähle, gehört auch eigentlich net in diesen Thread.

Ich bin in einer Zeit aufgewachsen, in der Kinder nur zu einem ganz
geringen Teil als eigenständige Persönlichkeiten "gesehen" wurden.
Sie wurden eher als "Etwas" gesehen, dass man formen, zurecht
biegen muss.
Heute mach' ich weder meinen Eltern noch meinen Erziehern daraus
einen Vorwurf. (Es gab auch Zeiten, in denen das anders war)
Die meisten Erwachsenen wussten es damals halt nicht besser.

Schon recht früh, ab dem Zeitpunkt, wo ich ca. 10-11J. alt war,
hab ich angefangen, die Erziehungs-Methoden und die herkömmliche
Rollenverteilung zu hinterfragen.
Das "brachte" natürlich nichts. Ausser in der Regel Ärger und
Unverständnis.
Da ich aber schon damals sehr hartnäckig war, fragte und bohrte
ich trotzdem.
Ich wollte einfach wissen, warum ein Mädchen/eine Frau dies und
das nicht zu tun hat.
Die Standart-Antwort: "Das gehört sich net" oder Dinge in der Richtung
hab ich eben nicht akzeptiert.

Mit ca. 12-13J. begann mich zu interessieren, warum es sich denn
nicht "gehören" soll, mehr als nur einen Partner ectr. zuhaben.
In der Theorie halt, das "Praktische" war damals noch net "dran".

Ohne überhaupt den Begriff "Nyphoman" zu kennen, bekam ich unter
anderem gesagt: "Was hast Du für Vorstellungen? Das ist doch
Krankhaft!"
Fragte ich wieso, hiess es: "Weil es so ist und basta!" Oder:
"Das gehört sich nicht." Oder krasser: "Du hast die Ideen einer Hure."

Wie ich heut im Rückblick sehe, war meine nymphomane Neigung
wohl immer schon da. Hab sie einfach mit auf die Welt gebracht.
Vielleicht hat das "nicht akzeptieren" und der "Eklärungs-Notstand"
der Erwachsenen meine Neigung "verschärft".
Das weiss ich aber nicht, bin keine Psychologin.

Bis ich ca. 18-19J. alt war, glaubte ich, nicht "normal" zu sein.
Der Begriff "Krankhaft" hatte sich wohl sehr gut in mir festgesetzt.

Ich hielt es in keiner Beziehung aus, hatte immer andere oder
mehrere "Freunde". Oder beides gleichzeitig.
Und machte mir selbst deswegen die grössten Vorwürfe.

Bis ich mit mir selber zu Rate ging. Ich hab einfach für mich
beschlossen: O.k. Ich bin so. Das ist weder Krankhaft noch
schlimm. Das einzige, was ich tun muss: Meine Neigung nicht
den Menschen verschweigen, mit denen ich zusammen bin.
Keine Heimlichkeiten. Entweder sie akzeptieren es oder eben
nicht.

Damit hab ich gut gelebt, bis ich mit ca. 35J. den "Rappel"
bekam, "normal" sein zu wollen.
Daraus wurde ein Fiasko, auf das ich aber nicht weiter
eingehn will.

Heute lebe ich wieder so, wie es meiner Neigung entspricht.
Ich bin eben Beziehungsunfähig.
Es ist o.k. für mich, ich "sehe" meine Beziehungsunfähigkeit
nicht(mehr) als Krankhaft oder "Unnormal" an.
Kann das heute sogar als eine Bereicherung für mich ansehn.
Für mich ist mein Leben durch meine Neigung um vieles bunter
und vielfältiger.

Fazit:
Ich will hier keine Dogmen aufstelllen, doch ich glaube, viele
unserer Neigungen, Fetische, Leidenschaften... wurden uns
mit in die Wiege gelegt.
Die Stärke ihrer Ausprägung und wie "gut" oder "schlecht"
wir Menschen damit leben kann auch in einer schwierigen
Kindheit liegen. Muss es aber nicht unbedingt.
 
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