Männer, die offen FSH tragen, was haben Freunde/Verwandte gesagt?

bernie

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Hallo zusammen,

in einem früheren Thread habe ich allgemein nach den Erfahrungen gefragt, welche Männer gemacht haben, wenn sie offen FSH tragen.

Hier würde mich nun im Speziellen interessieren ebenfalls von den Männern, die offen Feinstrumpfhose tragen, was Freunde und Verwandte gesagt haben, wenn sie es das erste Mal gesehen haben.

Vermutlich geht es hier vielen wie mir. Seit der Kindheit wurde einem immer wieder eingetrichtert, dass Männer so etwas nicht tragen. Vermutlich haben auch einige schon in der Kindheit schlechte Erfahrungen gemacht, dass sie ausgelacht wurden etc.
Da es damals kein Internet gab, dachte man, man wäre als einziger nicht normal. Über die Jahre hat sich dies ins Gehirn und Gedächtnis gebrannt. Offenbar ist es nicht so einfach diese Gedanken und Befürchtungen wieder los zu werden.

Wenn ich bedenke, dass es sich eigentlich nur um etwas transparenten Stoff handelt, den man sich über die Füße zieht, kann ich in einem rationalen Moment diese Befürchtungen und Gedanken gar nicht nachvollziehen. ("Was ist da schon dabei, einfach anziehen?")
Aber sie sind eben vorhanden.

Mittlerweile wage ich es immer öfter, Strumpfhose auch sichtbar (kürzere Hose etc.) zu tragen, mit dem Ziel irgendwann diese Hemmungen abzulegen, und FSH als ganz normales Kleidungsstück tragen zu können.
In der Fremde mag dies schon ganz gut funtionieren. Einerseits was kümmert es einen, wenn Fremde schauen, außerdem würden Fremde vermutlich eh nichts sagen,was sie in meinem Fall auch noch nie getan haben.

Allerdings was passiert, wenn Freunde oder Bekannte es sehen? Sagen diese etwas? Eventuell etwas Abfälliges?
Oder ist ihnen am Ende - da sie mit dem Thema nichts zu tun haben, und sie absolut unbelastet sind- diese Tatsache absolut egal. Und diese gewachsenen Befürchtungen bestehen nur in meinen Gedanken und wären absolut unnötig.

Vielleicht mag ein Mann, der FSH ganz offen und ohne Bedenken trägt, von seinen Erfahrungen berichten.

Grüße
Bernie
 
Ich bin einer der leidenschaftlichsten FSH-Träger(23,5 Stunden am Tag), habe unheimlich viel usw.Aber keiner meiner Freunde/Bekannte(außer hier) weiß etwas davon.
Es ist besser so. Eine meiner Kolleginnen, der ich immer von meinen Freunden und Treffen mit denen erzähle(SH.net), möchte seit zwei Jahren wissen, was wir für ein Club sind. Ich werde es ihr nicht vor meiner Rente erzählen.
 
Bernie, ich hoffe, du legst deine Hemmungen bald ab. Warum nicht Strumpfhosen tragen? Wie du schreibst, ein Stück transparenter Stoff.

Ich unterscheide zwischen privat und beruflich. Im beruflichen Umfeld verzichte ich darauf, es öffentlich zu machen. Zu gern wird alles, was anders als das gewohnte Bild ist, negativ gesehen und auch gegen einen verwendet.

Im privaten Umfeld ist das etwas anders. Vor Jahren hatte ich ein Schlüsselerlebnis. Es war Sommer und ich hatte zu Shorts und T-Shirt eine Strumpfhose an. 15 Den hautfarben. Meine Frau kam vom Einkaufen wieder. Sie hatte wohl nicht erwartet, dass ich schon zuhause war. Denn sie wurde von einer ihrer Freundinnen gegleitet. So saß ich gemütlich im Wohnzimmer als die Beiden hereinkamen. Was sollte ich tun? Also wartete ich ab, obwohl ich damals am liebsten im Boden versunken wäre. Zuerst passierte gar nichts. Doch dann fielen die Blicke der Freundin auf meine Beine. Sie schaute und fragte dann ganz direkt, ob ich Strumpfhosen anhätte. Ich konnte gar nichts anders sagen als ja, dass ich es bequem fände. Sie fragte dann, ob ich das öfter machen würde, was ich bejahte. Damit war das Thema für sie erledigt. An unserem Verhältnis hat sich nichts geändert. Einige Male wenn wir uns trafen, zog sie mich lächelnd auf und fragte, ob ich wieder eine Strumpfhose anhätte.
Ich denke mal, so wird die Mehrzahl von Bekannten oder Freunden reagieren. Und wer sich darüber aufregt, da kann man nichts machen. Es besteht immer die Gefahr, dadurch einen Freund zu verlieren. Aber wenn eine Strumpfhose ausreicht, um eine Freundschaft infrage zu stellen, dann war es wohl eh nicht das Richtige.
 
Ich habe seit zwei Jahren mit einem Kumpel ein Geschäft. Der hat noch absolut nie irgendwas gesagt. Wo ich mal vor einem Festival im Hotel zum Frühstück runtergekommen bin, mit blickdichten schwarzen (40 den Wolford, so fast blickdicht halt), da haben alle Leute gekuckt und es kamen ein paar Kommentare, wie "sportlich unterwegs heute", oder "sind das Strumpfhosen?". Bin zu meinem Kumpel gesessen, mit ihm nachher zum Festival. Viele Leute haben gekuckt, er hat keine Miene verzogen. Ist ihm schnurzegal. Solche Kollegen kann man sich doch nur wünschen.

Dann habe ich noch ein zweites Geschäft, da empfange ich auch Kunden gehobeneren Alters zu Hause. Kein Problem mit Shorts, die schauen manchmal zweimal hin, aber nie ein Kommentar.

Nichtsdestotrotz, mit Shorts unterwegs wird man halt angekuckt, wer da behauptet das merkt kein Mensch, der liegt falsch. Aber was soll man schon sagen? Ich finde auch nicht alles toll, was andere Leute tragen, aber deshalb gebe ich ja auch nicht gleich immer einen Kommentar ab.
 
Diese Blockade besteht nur bei transparenten Strumpfhosen, bei Röcken habe ich z.B. fast gar keine Hemmungen mehr.
In der Arbeit würde ich zwar auch nie im Rock erscheinen, ansonsten kennen mich alle meinen Freunde und auch Familie im Rock. Spätestens als ich im Kilt geheiratet habe, sollte es allen bekannt sein.
Das Röcketragen habe ich erst wesentlich später begonnen im Erwachsenenalter, die Resonanz war überwiegend positiv (von Frauen, die nicht die eigenen waren, sogar überwältigend).
Dies hat wahrscheinlich auch dazu beigetragen, dass ich mir beim Rocktragen so gut wie keine Gedanken mehr mache und keine Bedenken habe.
Bei Strumpfhosen sieht dies hingegen ganz anders aus.
Als Bub habe ich noch ganz offen in der Familie Feinstrumpfhosen getragen, und es war überhaupt kein Problem. Meine Eltern haben es gewußt, meine Mutter hat mir sogar die erste FSH zu Weihnachten geschenkt, nachdem ich mir eine gewünscht hatte. Diese hatte ich zuhause immer an, ohne "Tarnsocken" (welch verhaßtes Wort). Meine Schwestern haben es gesehen, deren Freundinnen, und auch meine Freunde.
Bis dann mal ein blöder Spruch kam, und alles vorbei war. Aus Scham trug ich sie dann nur noch heimlich.
Mittlerweile weiß es nur meine Frau, die damit gut umgehen kann. Und ein Freund, mit dem ich mal beim Radln war. Als es zu kalt wurde,zog ich eine FSH an. Er hat zwar anfangs seltsam geschaut, fand es dann aber sehr gut.
 
@Bernie: Mit transparenten Strumpfhosen fällt man auch auf, wie ein bunter Hund. Bei Blickdichten ist das wesentlich weniger der Fall. Schade, dass Du so ein negatives Erlebnis hattest. Wenn man sich ein bisschen anders anzieht, dann muss man wohl leider auch ein bisschen eine dickere Haut haben (was wohl keiner hat als Jugendlicher).
 
Eine meiner Kolleginnen, der ich immer von meinen Freunden und Treffen mit denen erzähle(SH.net), möchte seit zwei Jahren wissen, was wir für ein Club sind. Ich werde es ihr nicht vor meiner Rente erzählen.

Wie Binnies, müssen wir noch soviele Jahre auf diese Reaktion warten? :D

r.
 
@Bernie: Mit transparenten Strumpfhosen fällt man auch auf, wie ein bunter Hund.

Mit schwarzer FSH und Radlerhose mit Sicherheit!


Aber darum geht es mir hier auch gar nicht, ob man in der Öffentlichkeit auffällt. Dazu habe ich schon genügend Versuche und Erfahrung gemacht. Z.B. halblange Hose und hautfarbene FSH fällt gar nicht auf, und Du kannst völlig unbehelligt durch die Stadt gehen, was ich schon gemacht habe. Da kann mir keiner etwas anderes sagen.
Außerdem in der Fremde ist mir das ziemlich egal, ob einem doch etwas auffällt und dann hinter meinem Rücken tuschelt. Ich werde es nie erfahren.

Mir gehts darum, was z.B. Freunde sagen, wenn man die Schuhe auszieht, und sie die bestrumpften Füße sehen.
Vielleicht passiert ja gar nichts, außer vielleicht dass sie sagen, "ah du trägst Strumpfhose". Oder sie sagen gar nichts.
Wer hat es denn schon ausprobiert, und kann von seinen Erfahrungen berichten.
 
Z.B. halblange Hose und hautfarbene FSH fällt gar nicht auf, und Du kannst völlig unbehelligt durch die Stadt gehen, was ich schon gemacht habe. Da kann mir keiner etwas anderes sagen.

Ja klar, das bemerkt ja kaum jemand. Aber mit schwarz oder sonst einer Farbe schauen die Leute einfach hin, wenn sie transparent ist.
 
Jede meiner Partnerinnen wussten es, jedenfalls jede mit der ich länger als ein paar mal zusammen war und ich befürchtete nach jeder Trennung, dass ich geoutet würde. Das geschah nie weil es offensichtlich für die Frauen nie wirklich ein Thema war.

Einmal ließ meine Ex-Frau einen guten Freund rein und ich saß nur mit Strumpfhose auf der Terasse. Ich war geschockt und gelähmt weil es ausgerechnet einer der größten Machos im Bekanntenkreis war. Aber keine Silbe zu meinem Aufzug und auch niemals später drauf angespielt.

Ein Kollege spielt bei einem historischen Stadtfest Söldner, den fragte ich "trägst du da Wollstrumpfhosen" worauf der antwortete niemals im Leben ziehe er Strumpfhosen an: "Ich bin doch nicht schwul"

ES GIBT HALT KEINE ALLGEMEINE GLEICHE MEINUNG DA MUSS MAN NOCH 1000 JAHRE WARTEN GLAUBE ICH
:eek:
 
Auf meiner Arbeitsstelle fragte mich heute eine "Putzfreundin",wie es mir gehen würde.
Ich sagte ihr,das ich total gespalten bin.
Einerseits traurig wegen weil,andererseits ginge es mir aber "Sehr gut".
Worauf sie antwortete: "Es ist ja auch kalt genug,um unter einer Jeans eine Strumpfhose anzuhaben".
"Sehr gut" ist unser Erkennungszeichen,wenn ich eine Strumpfhose anhabe.
Umgekehrt ist es aber genauso,wenn sie unter ihrer Arbeitshose ebenfalls eine trägt.

lg.
Jürgen
 
Hi Bernie!

Verwandten würde ich nicht verraten wollen, dass ich SH trage. So weit bin ich noch nicht; muss vllt auch nicht sein. Die wohnen allerdings auch alle weit genug weg, kein Problem also.

In der Öffentlichkeit, die mich hier umgibt, bin ich "behutsam mutig". Stadt / Fußgängerzone: gerne mit SH (schwarz, dunkelgrau oder marineblau, immer blickdicht) + Sneakers + Shorts. Habe dabei auch schon entferntere Bekannte getroffen. Mein Eindruck: sie sind ein kleines bisschen "verlegen" und trauen sich nicht, nachzufragen. Die Blicke zeigen aber eindeutig, dass sie recht genau hinschauen. Inzwischen mache ich nicht mehr den Fehler, unaufgefordert eine Erklärung abzugeben. Denn damit macht man sich selber kleiner, als notwendig ist - "Rechtfertigungshaltung" - man gesteht damit ja quasi ein, dass man sich ein bisschen unsicher fühlt und nun unbedingt was sagen muss, um das Spannungsfeld aufzulösen. Wenn man den anderen dagegen erst gar nicht merken lässt, dass es so ein Spannungsfeld überhaupt gibt, kann man ein sehr souveränes Bild abgeben. Fazit: wer mich fragt, bekommt eine Antwort; wer nicht fragt, muss die Spannung aushalten - ich kann gut damit leben, wenn ich bei jemandem Fragen aufwerfe. Man wir dadurch ja ggf. auch zu einer interessanteren Persönlichkeit für andere.

Die engeren Freunde weihe ich nun nach und nach ein - gezielt und wohldosiert. Meine Erfahrung: Frauen haben kein Problem damit, sie finden es eher lustig oder so; bei Männern ist mehr Peinlichkeit dabei. Bei einem guten Freund hab ich gemerkt, dass er es gar nicht einordnen konnte und dass er auch nicht drüber reden wollte (obwohl ich ihm in diesem Fall entgegen gekommen bin und ihm eine "Erklärung" serviert habe; ab dem Moment, wo ich ihm gesagt hatte, dass es eben kein einmaliger "Gag" von mir war, sondern dass es einer meiner Lieblingslooks ist, meinte er nur noch "Au Mann!!" oder sowas, und damit war das Gespräch abgewürgt oder so). Da dachte ich dann: Junge, schlaf noch drei Jahre drüber, und wenn Du mich 10mal in Shorts + SH gesehen hast, dann wirst Du vielleicht auch nicht mehr so viel drüber nachdenken müssen.

Fazit: keine Angst vor den Mädels im engen Bekanntenkreis - die meisten von denen sind einfach nur klasse und so offen für neues, dass man eher noch interessanter für sie wird, wenn man sowas macht - zumindest wenn es wirklich gut aussieht. Bei den Jungs hat man es schwerer. Da möchte ich aber gerne Benno zitieren - toll gesagt: "wenn eine Strumpfhose ausreicht, um eine Freundschaft infrage zu stellen, dann war es wohl eh nicht das Richtige".

Im Bekanntenkreis Aufklärung zu betreiben, das hat mächtig Potenzial. Auf diese Weise lernt nämlich eine ganze Handvoll von Leuten, dass es strumpfhosentragende Männer gibt, die nicht gleichzeitig irgendwie "abartig" sind. Wenn jeder in seinem Bekanntenkreis die Karten auf den Tisch legen würde, wären schon ganz schön viele Leute in unserem Land mit einer deutlichen Horizonterweiterung gesegnet.

Du schreibst, dass Du es immer öfter wagst, Strumpfhosen offen sichtbar zu tragen. Ich bin daher überzeugt, dass Du Deinen Weg machen und feststellen wirst, dass auch Dein Bekanntenkreis das gut aushalten kann, wenn Du Deinen leicht außergewöhnlichen Stil sichtbar machst. Irgendwann wird es passieren, dass Du einem Bekannten so über den Weg läufst. Sprich: selbst wenn Du Dir jetzt überlegst, ob und wann das passieren wird, denke ich, dass das meiste sich von alleine anbahnt. Vielleicht kannst Du Dir ja vorab schonmal Gedanken drüber machen, wie Du in diesem Fall dann reagieren möchtest. Begib Dich nicht zu schnell in die Position dessen, der sich "rechtzufertigen" hat. Wenn jemand fragt, erzähl, dass Du schon seit Jahren total gerne Strumpfhosen trägst. Wenn Dein Gegenüber Deine Begeisterung spürt, was soll er Diur dann vorwerfen? Nur nicht unaufgefordert zu viel plappern, das wirkt, wie schon angedeutet, eher unsicher.

Denn das wichtigste ist, dass Du Dich selber so magst, wie Du dastehst. Das kann man lernen, indem man sich immer wieder öffentlich so zeigt, wie man aussehen möchte. Niemand, der mit absolutem Selbstverständnis Strumpfhosen trägt und dabei Zufriedenheit ausstrahlt, wird von Leuten, die ihn kennen und mögen, kritisiert werden. Klar mag es immer Ausnahmen geben, aber ich denke, dass es im großen und ganzen stark in diese Richtung geht.

Alles Gute und viele Grüße
Liet-Kynes ;-)
 
Hallo Bernie,
Liet-Kynes hat es sehr schön beschrieben. Genauso hab ich es auch gemacht...meine Verwandschaft hat mich allerdings erst jetzt im Sommer in Shorts und Feinstrumpfhosen kennengelernt. Einige fanden es echt cool.
Also nur Mut....die Ängste spielen sich nur in unseren Köpfen ab.
Ich habe allerdings auch einige Jahre gebraucht, um so weit zu kommen und fühle micht jetzt total befreit von einer schweren Last.
 
Zuletzt bearbeitet:
Viel gesagt haben Freunde und Verwandte eigendlich nicht.So richtig gefragt hat auch keiner warum ich Strumpfhosen-Gothicherrenröcke trage.Meine Schwiegermutter hat nur gemeint, wenn wir sie besuchen bitte keine zu kurzen Röcke trage.Meine Schwestern finden es toll wenn der große Bruder kommt in seinem Style.Freunde und Nachbarn wissen es auch,meistens kam von den Frauen ,du hast aber schöne lange Beine.So gesagt sie nehmen mich so wie ich bin.
 
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