Meine ersten Halterlosen habe ich 1979 in Gelsenkirchen in einem großen Kaufhaus mit entsprechender Fachabteilung erstanden, aber auch nur durch die Begleitung meiner damaligen Freundin. Selber Feinstrumpfhosen zu kaufen war ja bereits ok, aber bei so etwas"Speziellen" brauchte ich doch einen Beistand bzw. Vorwand.
Die Strümpfe waren von der Firma Ergee und hießen auch "Die Halterlosen". Sie waren nicht als Blickfang unter den ganzen Feinstrumpfwaren positioniert, sondern man musste sich schon bücken, da sie neben den noch verbleibenden Halterstrümpfen vor sich hindümpelten.
Diese Strümpfe waren zu meiner Enttäuschung aus einem sehr elastischen Material, aber der Zeit entsprechend ohne Lycra. Sie hatten keinen Spitzenrand mit Silikon, sondern oben war einfach eine daumenbreite Borde angenäht, auf deren Innenseite sich durchgehend in Querrichtung profiliertes Gummi befand.
Auch ich konnte keine Alltagstauglichkeit erkennen, denn durch Rutschen-Hochziehen-Gerissen war die Lebensdauer sehr übersichtlich.
1983 fielen mir in Paris Halterlose der Fa. Le Bourget in die Hände mit einer Konstruktion, um scheinbar um die Alltagstauglichkeit zu erhöhen . Statt die Oberfläche auf der Innenseite der Abschlussrandes rutschfest zu machen, befanden sich auf der Aussenseite mehrere genähte Ösen, in denen ein angenähter Haken halt eingehakt werden musste, um den Rand einzuschnüren. Alles in Allem würde ich die ganze Konstruktion als nicht gerade "sexy" betrachten.
Die Strümpfe von Ergee habe ich übrigens 1985 in Hamburg noch einmal erstanden. Scheinbar der Versuch, von der Alltagskleidung auf "schöne Stunden" umzuschwenken, denn der Strumpf war schwarz-blau gefleckt und der bekannte Abschlußrand war durch Goldfäden aufgepeppt worden. Scheinbar ist es aber nur bei dem Versuch geblieben.