Wir hatten das Thema ja schon kürzlich angeschnitten, als es um die Nur-Die-Besprechung ging, aber so ganz allgemein möchte ich das noch mal aufgreifen - vor allem auch weil mir letzter Zeit in den Strumpfabteilungen der grossen Kaufhäuser der Anteil der strumpfhosenwühlenden Männer immer grösser zu werden scheint.
Vielleicht kann man an dieser Stelle ja mal eine Sammlung von guten und schlechten Erfahrungen eröffnen. Natürlich habe ich ich auch schon viele gute hinter mir, aber die schlechten bleiben mir doch in besserer Erinnerung - weil sie einfach mehr Situationskomik haben.
Irgendwie scheinen sich die Verkäuferinnen ja immer noch nicht so richtig auf männliche Kundschaft eingestellt zu haben, zumindest ist es mir kürzlich erst passiert, dass ich an einem Wühltisch regelrecht weggemobbt wurde, indem einer älteren Dame, die sich nicht so richtig traute, mit Hilfe einer beratenden Verkaufshilfe ein Platz an der Sonne verschafft wurde.
"Oh weiche von mir, du männlicher Eindringling !" wurde zwar nicht wörtlich ausgesprochen, aber mit einem wenig freundlichen "darf ich mal eben dort dran" wurde der von mir beanspruchte Platz kurzerhand der weiblichen Kundschaft freigemacht.
Nun macht sowas niemand mit mir ungestraft und nach einer kurzen Überlegung fiel mir auch das Passende ein und ich suchte eine SH raus, die ganz deutlich mit "Baumwollzwickel" ausgeschrieben war.
Nachdem sie ihre Lieblingskundin freundlich zuende bedient hatte und auch sonst niemand mehr da war, kam sie endlich zu mir und stellte die übliche (wenngleich überflüssige) Frage:
"Kann ich ihnen helfen ?"
"Ja, können sie mir vielleicht erklären wozu ein Baumwollzwickel gut ist ?"
erwiderte ich.
Ihr Blick flüchtete vor meinem und sie brauchte lange um sich die Antwort zu überlegen, sehr lange. Nach einem hilflosen Blick, ob nicht eventuell eine Kollegin in der Nähe ist (war nicht *g*), versuchte sie es mit Correctness: "Es gibt Kundinnen, die bevorzugen diese Hosen, damit sie keine weitere Unterwäsche benötigen." Man merkte ihr die Erleichterung an, dass sie zu einer solchen relativ neutralen Antwort gefunden hatte, schnell kam dann: "...und was suchen SIE genau ?" damit versuchte sie in ihr routiniertes Gebiet zu flüchten, was mein Blick aber eher nicht zuließ.
"Eine Strumpfhose, vielleicht auch zwei." - ja klar, was denn sonst, aber irgendwie hatte sie einfach nicht damit gerechnet. Ob sie jetzt eine versteckte Kamera vermutete oder ähnliches kann ich nicht beurteilen, aber möglich ist es schon, auf jeden Fall fühlte sie sich irgendwie veräppelt.
"Sie ? Damenstrumpfhosen ?" Ganze Sätze formulieren konnte sie jetzt scheinbar nicht mehr.
"Ja, ich ! Ich frage sie jetzt nicht, ob sie etwas dagegen haben, weil es sie nicht interessiert, aber was MICH interressiert ist, ob das für sie wirklich so ungewöhnlich ist...ich meine, dass Männer Strumpfhosen kaufen."
Damit konnte sie sich endlich auf vorgetäuschte Diskretion zurückziehen und mir wunderbar ausweichen: "Dazu sage ich nichts, eigentlich ist meine Kundschaft eher weiblich."
"Aso, eher weiblich - haben Sie denn noch ein paar Sonderangebote für mich, was eher männliches vielleicht, dunkle Farbe, ein wenig blickdicht ?"
Ich lies nicht locker, ich hätte ja eigentlich die Sache längst beenden können und die Abteilung einfach verlassen, aber ich hatte gerade vorher eine mehrstündige Auftragsverhandlung hinter mir, die auch noch vergeblich war und ich musste mich irgendwie bis zur Abfahrt meines Zuges beschäftigen.
Sie war in einer verzwickten Lage, eigentlich wollte sie mich nicht weiter bedienen, weil ihre Verkaufsberatung ihr merklich Unbehagen bereitete, aber andererseits konnte sie jemanden, der wahrscheinlich besser gekleidet war, als ihr oberster Chef, nicht einfach so stehen lassen.
"Erst mal müssen wir schauen, ob es überhaupt etwas in ihrer Größe gibt." Endlich fing sie an ihren Job ordentlich zu machen.
"Gut, wenn sie etwas finden, in L oder 44/46 oder so, dann schau ich mir das mal an, ich suche derweil mal selbst noch ein wenig," war mein eigentlich gut gemeinter Vorschlag, aber das passte ihr anscheinend auch nicht.
"Nein, dort gibt es nichts männliches" bemerkte sie und versuchte mich von den Stützstrumpfhosen wegzubekommen, als wiederum eine ältere Dame nach einer Beinkleidberatung Ausschau hielt, die zudem auch noch nach klassischem Stützstrumpfklientel aussah.
Das war mir dann auch recht, da mir eh nicht nach Stützstrumpfhose zumute war, also suchte ich selbst bei den Blickdichten und wurde auch fündig. Ein gutes Sonderangebot von Elbeo, rausgefunden in meiner Grösse und Farbe. Die Erfahrung dreissigjähriger Strumpfhosenkaufleidenschft bringt's einfach immer noch am ehesten.
Ich zahlte an einer anderen Kasse und ging - auf das Ende des Damenprogramms zu warten hatte ich nun keine Lust mehr.
"Kann ich ihnen helfen ?" - was für eine bescheuerte Frage das nächste Mal werde ich mit einem "ich wüsste nicht wie" antworten.
Grüße
teka
Vielleicht kann man an dieser Stelle ja mal eine Sammlung von guten und schlechten Erfahrungen eröffnen. Natürlich habe ich ich auch schon viele gute hinter mir, aber die schlechten bleiben mir doch in besserer Erinnerung - weil sie einfach mehr Situationskomik haben.
Irgendwie scheinen sich die Verkäuferinnen ja immer noch nicht so richtig auf männliche Kundschaft eingestellt zu haben, zumindest ist es mir kürzlich erst passiert, dass ich an einem Wühltisch regelrecht weggemobbt wurde, indem einer älteren Dame, die sich nicht so richtig traute, mit Hilfe einer beratenden Verkaufshilfe ein Platz an der Sonne verschafft wurde.
"Oh weiche von mir, du männlicher Eindringling !" wurde zwar nicht wörtlich ausgesprochen, aber mit einem wenig freundlichen "darf ich mal eben dort dran" wurde der von mir beanspruchte Platz kurzerhand der weiblichen Kundschaft freigemacht.
Nun macht sowas niemand mit mir ungestraft und nach einer kurzen Überlegung fiel mir auch das Passende ein und ich suchte eine SH raus, die ganz deutlich mit "Baumwollzwickel" ausgeschrieben war.
Nachdem sie ihre Lieblingskundin freundlich zuende bedient hatte und auch sonst niemand mehr da war, kam sie endlich zu mir und stellte die übliche (wenngleich überflüssige) Frage:
"Kann ich ihnen helfen ?"
"Ja, können sie mir vielleicht erklären wozu ein Baumwollzwickel gut ist ?"
erwiderte ich.
Ihr Blick flüchtete vor meinem und sie brauchte lange um sich die Antwort zu überlegen, sehr lange. Nach einem hilflosen Blick, ob nicht eventuell eine Kollegin in der Nähe ist (war nicht *g*), versuchte sie es mit Correctness: "Es gibt Kundinnen, die bevorzugen diese Hosen, damit sie keine weitere Unterwäsche benötigen." Man merkte ihr die Erleichterung an, dass sie zu einer solchen relativ neutralen Antwort gefunden hatte, schnell kam dann: "...und was suchen SIE genau ?" damit versuchte sie in ihr routiniertes Gebiet zu flüchten, was mein Blick aber eher nicht zuließ.
"Eine Strumpfhose, vielleicht auch zwei." - ja klar, was denn sonst, aber irgendwie hatte sie einfach nicht damit gerechnet. Ob sie jetzt eine versteckte Kamera vermutete oder ähnliches kann ich nicht beurteilen, aber möglich ist es schon, auf jeden Fall fühlte sie sich irgendwie veräppelt.
"Sie ? Damenstrumpfhosen ?" Ganze Sätze formulieren konnte sie jetzt scheinbar nicht mehr.
"Ja, ich ! Ich frage sie jetzt nicht, ob sie etwas dagegen haben, weil es sie nicht interessiert, aber was MICH interressiert ist, ob das für sie wirklich so ungewöhnlich ist...ich meine, dass Männer Strumpfhosen kaufen."
Damit konnte sie sich endlich auf vorgetäuschte Diskretion zurückziehen und mir wunderbar ausweichen: "Dazu sage ich nichts, eigentlich ist meine Kundschaft eher weiblich."
"Aso, eher weiblich - haben Sie denn noch ein paar Sonderangebote für mich, was eher männliches vielleicht, dunkle Farbe, ein wenig blickdicht ?"
Ich lies nicht locker, ich hätte ja eigentlich die Sache längst beenden können und die Abteilung einfach verlassen, aber ich hatte gerade vorher eine mehrstündige Auftragsverhandlung hinter mir, die auch noch vergeblich war und ich musste mich irgendwie bis zur Abfahrt meines Zuges beschäftigen.
Sie war in einer verzwickten Lage, eigentlich wollte sie mich nicht weiter bedienen, weil ihre Verkaufsberatung ihr merklich Unbehagen bereitete, aber andererseits konnte sie jemanden, der wahrscheinlich besser gekleidet war, als ihr oberster Chef, nicht einfach so stehen lassen.
"Erst mal müssen wir schauen, ob es überhaupt etwas in ihrer Größe gibt." Endlich fing sie an ihren Job ordentlich zu machen.
"Gut, wenn sie etwas finden, in L oder 44/46 oder so, dann schau ich mir das mal an, ich suche derweil mal selbst noch ein wenig," war mein eigentlich gut gemeinter Vorschlag, aber das passte ihr anscheinend auch nicht.
"Nein, dort gibt es nichts männliches" bemerkte sie und versuchte mich von den Stützstrumpfhosen wegzubekommen, als wiederum eine ältere Dame nach einer Beinkleidberatung Ausschau hielt, die zudem auch noch nach klassischem Stützstrumpfklientel aussah.
Das war mir dann auch recht, da mir eh nicht nach Stützstrumpfhose zumute war, also suchte ich selbst bei den Blickdichten und wurde auch fündig. Ein gutes Sonderangebot von Elbeo, rausgefunden in meiner Grösse und Farbe. Die Erfahrung dreissigjähriger Strumpfhosenkaufleidenschft bringt's einfach immer noch am ehesten.
Ich zahlte an einer anderen Kasse und ging - auf das Ende des Damenprogramms zu warten hatte ich nun keine Lust mehr.
"Kann ich ihnen helfen ?" - was für eine bescheuerte Frage das nächste Mal werde ich mit einem "ich wüsste nicht wie" antworten.
Grüße
teka
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