Transsexuelle Kinder - Fernsehhinweis

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Daphne

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Aktueller Hinweis auf "Extra - das RTL-Magazin" heute (09.06.) um 22:10.

Darin angekündigt der Beitrag Transsexuelle Kinder: Wenn kleine Jungen schon Mädchen sein wollen
 
Danke, Daphne, für den Tipp.
 
Danke für den Tipp. Wenn ich es zeitlich schaffe, sehe ich es mir gerne an.

LG,
Miri
 
Danke für den Tipp. Wenn ich es zeitlich schaffe, sehe ich es mir gerne an.

LG,
Miri

sehr interesantes thema.
mal sehen ob rtl damit fachlich umgehen kann oder nur schlagzeilen machen will. (leider fürchte ich das schlimmste)
vielleicht magst ihn nachher kurz für uns zusammenfassen

pezi - hat keinen fernseher
 
Hallo Pezi!

Schön, von Dir zu lesen!

Klar, mache ich das.


Ich beginne zuerst mit Deiner Befürchtung, der sachlichen Herangehensweise seitens RTL an dieses spezielle Thema, um Dich ein wenig beruhigen zu können.

Die Aufnahmen waren gelungen und nicht belastend für das junge transsexuelle Kind (Junge-zu-Mädchen), die befragten Personen (Eltern, FreundInnen, Bruder, Facharzt) wirkten ruhig und verständnisvoll, einfühlsam und wirkten nicht, also würden sie das Kind unter Druck setzen, doch ein Junge zwangsläufig sein zu müssen.

Zu der Reportage:

Mit drei Jahren stellte Joey fest, dass er vielmehr eine sie ist und lieber Jody heißen möchte (den Namen gab er/sie sich selbst).
Seiner Mutter teilte er sich mit und weinte eines Abends in seinem Bett, ohne zu wissen, weshalb. Er vertraute sich seiner Mutter an und lehnte seinen Körper ab. Eines Nachmittags kam er zu seinen Eltern und befragte sie, wann denn sein P.... verschwinde?

Die Eltern hatten schon versucht, ihn/sie für die Jungenrolle zu begeistern. Die Mutter gab Jody bspw. einen weiten Pullover ihres Bruders, den sie ablehnte.
Für ihren Bruder ist sie eine Schwester und man sah, dass er tatsächlich keine Probleme damit hatte.

Auch andere Aufnahmen verliefen kindgerecht und während der Dokumention unbeschwert, ohne den Stellenwert dieser speziellen Situation zu unterschätzen.
Jody wurde beim Herumtollen mit zwei ihrer Freundinnen auf dem Spielplatz gezeigt, hatte sich unbekümmert in ihrem Zimmer geschminkt, wurde beim Kochen mit ihrer Mutter gezeigt (die Mutter half mit!) und auch sonst wirkte das Kind nicht verängstigt.

Die niederländischen Eltern wurden ebenfalls über Probleme befragt, die es bspw. in der Schule gab und gibt (sie ist mittlerweile ca. 7 Jahre alt). Manchmal, wenn manche Kinder nicht mit Jody spielen möchten, fühlt sie sich wie ein "Niemand", wie nicht sicher, was und wer er/sie ist.

Zuhause darf sich das Kind schminken. Nach Draußen würden die Eltern aber auch keine Tochter lassen, die sich dick rot die Lippen geschminkt hätte und die Augen betont habe, so der Vater.

Bestimmt kommt erleichternd hinzu, dass man Jody gar nicht ansieht, dass er eigentlich ein Junge ist. Auch die Interessen sind weiblicher Natur (Puppen, Tanzen, mit den Freundinnen spielen / herumtollen, schminken, lange Haare...).

Die Menschen, die um die Wahrheit wissen, akzeptieren Jody.

Selbstverständlich wurde ebenfalls ein kompetenter Facharzt befragt, der, sollte während der Pubertätsphase Jody nicht doch lieber Joey sein wollen, in diesem Fall Transsexualität als gegeben sieht.

Sie ist der jüngste Fall, der schon im Kindergartenalter genau weiß, der er weiblich ist.
Jody erhält pubertätshemmende Mittel, kann ab 16 Jahren mit der Vorbereitung für eine geschlechtsangleichende Operation beginnen, die ab 18 Jahren durchgeführt werden darf.

Ich empfand es durchaus als positiv, wie das Kind dargestellt wurde, trotz der schwierigen Situation, in der er / sie sich befindet und möglicherweise noch befinden
wird (der Druck von Außen wird sich wahrscheinlich noch erhöhen, wobei viele ihr Aussehen zunächst nicht männlich beurteilen würden und somit der Druck etwas genommen werden kann).

In der Schule darf sich Jody bei den Mädchen umziehen (wie das später ist, wird sich vielleicht noch zeigen).


So weit erstmal.

LG,
Miri
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey Miriam

Kann mich deiner Darstellung der Sendung nur anschließen.
Der Beitrag war ohne jede Effekthascherei sehr gut und kompetent zusammengestellt.
Ausnahmsweise mal ein gelungeener Beitrag des Senders.

Gruß Nylonhotte
 
Hallo,

ich habe gestern durch Zufall beim Zappen diese Sendung erwischt und kann Miriam nur zustimmen, es war ein Beitrag, der nicht Effekthascherei war wie sonst eher üblich bei solchen Magazinen.

Für mich war der Knackpunkt, dass die Eltern sich zwar anfangs bemühten, den Jungen in seine traditionelle Rolle zu bewegen, dies aber nicht mit Zwang, sondern durch Angebote aus der Jungenwelt wie zb diesen Jungenpullover. Nachdem sie gemerkt hatten, dass der Junge darauf nicht anspringt, haben sie seinem Wunsch nachgegeben und das Kind ganz natürlich als Mädchen aufwachsen lassen.

Ich selber hatte nie den Gedanken, dem falschen Geschlecht anzugehören, aber ich stelle mir vor, dass hier dem Kind sehr, sehr viel Leid erspart wurde. Wie sehr müssen Menschen wohl leiden, wenn sie nicht über sich selbst bestimmen können und sich im falschen Körper fühlen und nichts daran ändern können. Gezwungen dazu, eine Identität anzunehmen, die nicht die ihre ist, ist es doch eigentlich logisch, dass das nicht ohne Folgen bleibt.

Sicherlich würde es nie eine einfache Situation sein, wenn das eigene Kind plötzlich sagt, dass es sich im falschen Körper fühlt. Es ist ja nicht nur der Kampf des Kindes selber, auch die Eltern müssen sich mit einer neuen Situation befassen. Dazu kommt dann noch eine Umwelt, die nur zu gerne jede Abweichung des Alltags aufgreift, um sie gegen die zu verwenden, die anders sind. Aber letztendlich ist es meine Meinung, dass man ein Kind am besten dadurch beschützt, dass man ihm seine Identität ausleben läßt und dann so gut wie möglich darauf vorbereitet, dass es Menschen gibt, die nicht in der Lage sind, mit einer solchen Lebenssituation umzugehen.

Gruß

Moreau
 
Danke Miri für deine Zusammenfassung.

Ich hab mal einen Bericht über ein transsexuelles Kind (Bub zu Mädchen) gesehen, allerdings aus Deutschland. Der war auch sachlich gemacht.

Gut ist, wenn die Phase früh ist, es gibt sehr viele TS die ihr ganzes Leben darunter leiden im "falschen" Körper leben zu müssen. Hauptsächlich kommt der Druck von unserer lieben Gesellschaft.

Dabei sind sehr viele darunter die gar keine geschlechtsangleichende OP anstreben, ich kenne solche auch. Viele wollen einfach mehr die Frau aus sich rauslassen, und das auch äusserlich zeigen, ohne den Mann verlieren zu wollen.
Aber da kommen dann wieder "Probleme" auf sich zu. Ich will möglichst weiblich aussehen, aber z.B. in der Arbeit soll das nicht auffallen. Eine Gratwanderung die anstrengend ist.

Solch Probleme können meist Schlaflosigkeit auslösen, in der Arbeit bringt man dadurch nicht mehr seine Leistung, und verliert unter Umständen den Arbeitsplatz.

Ich weiss, dass ist krass ausgedrückt, kommt aber bei TS Personen gar nicht selten vor. Viele Aussenstehende können solche (psychischen) Probleme nicht verstehen, und es tut nicht gut als "krank" angesehen zu werden, insbesondere da man in solchen Phasen äusserst psychisch labil ist.

Viele denken an so schlimmen Tagen an Selbstmord, da sie den Kampf nicht mehr gewachsen sind, bzw. das Gefühl haben so nicht mehr weiterleben zu wollen. War bei mir nicht anders, gottseidank aber bion ich über die "Zeiten" hinweg.

Sicher, es gibt Tage an denen ich auch melancholisch drauf bin, aber die hat jeder.

Komplimente die so gehen wie "du hast ein Mädchen- Gesicht", oder "deine Beine wollten so manche Frauen sich wünschen", oder "deine Haare sehen toll aus" wirken an schlechten Tagen oft Wunder, naja, bei mir jedenfalls.

Aber sorry, bin mal wieder vom Thema abgedriftet, ist ja eine alte "Krankheit" von mir, hi hi.

Zurück zum Thema:
Manche werden sagen dass es im Kindesalter zu früh ist sich dem äusserlichen Geschlecht abzuwenden, aber wenn die Gefühle so stark sind, dann sollte man das respektieren. Ausserdem haben Kinder oft sehr viel mehr Gespür wie manch Erwachsene.
Wie schon richtig gesagt wurde, auf keinen Fall unter Druck setzen.

Sicher, ich bin aus bekannten Gründen auf dieses Thema sensibilisiert, und ich schreib immer so wie ich es fühle, drum hör ich besser auf jetzt.
Beim Thema Transsexualität, die so extrem breitgefächert ist, komme ich sehr leicht "in Fahrt".

Also ich wünsch euch einen schönen Tag,

lg,
chris
 
vielen dank für die berichte.
richtige dankes folgen sobald ich dazu in der lage bin
gruß
p.
 
Ich habe Verständnis für diese Diskussion hier. Sie verläuft auch in vollkommen geordneten Bahnen. Allerdings möchten wir hier alle Belange, die Kinder betreffen, ausklammern, weil solche Sachen oft recht schnell aus dem Ruder laufen, zur großen Freude von latent pädophil veranlagten Leuten. Und weil Kinder in diesem Forum tabu sind, mach ich hier mal zu.
 
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