Hallo Pezi!
Schön, von Dir zu lesen!
Klar, mache ich das.
Ich beginne zuerst mit Deiner Befürchtung, der sachlichen Herangehensweise seitens RTL an dieses spezielle Thema, um Dich ein wenig beruhigen zu können.
Die Aufnahmen waren gelungen und nicht belastend für das junge transsexuelle Kind (Junge-zu-Mädchen), die befragten Personen (Eltern, FreundInnen, Bruder, Facharzt) wirkten ruhig und verständnisvoll, einfühlsam und wirkten nicht, also würden sie das Kind unter Druck setzen, doch ein Junge zwangsläufig sein zu müssen.
Zu der Reportage:
Mit drei Jahren stellte Joey fest, dass er vielmehr eine sie ist und lieber Jody heißen möchte (den Namen gab er/sie sich selbst).
Seiner Mutter teilte er sich mit und weinte eines Abends in seinem Bett, ohne zu wissen, weshalb. Er vertraute sich seiner Mutter an und lehnte seinen Körper ab. Eines Nachmittags kam er zu seinen Eltern und befragte sie, wann denn sein P.... verschwinde?
Die Eltern hatten schon versucht, ihn/sie für die Jungenrolle zu begeistern. Die Mutter gab Jody bspw. einen weiten Pullover ihres Bruders, den sie ablehnte.
Für ihren Bruder ist sie eine Schwester und man sah, dass er tatsächlich keine Probleme damit hatte.
Auch andere Aufnahmen verliefen kindgerecht und während der Dokumention unbeschwert, ohne den Stellenwert dieser speziellen Situation zu unterschätzen.
Jody wurde beim Herumtollen mit zwei ihrer Freundinnen auf dem Spielplatz gezeigt, hatte sich unbekümmert in ihrem Zimmer geschminkt, wurde beim Kochen mit ihrer Mutter gezeigt (die Mutter half mit!) und auch sonst wirkte das Kind nicht verängstigt.
Die niederländischen Eltern wurden ebenfalls über Probleme befragt, die es bspw. in der Schule gab und gibt (sie ist mittlerweile ca. 7 Jahre alt). Manchmal, wenn manche Kinder nicht mit Jody spielen möchten, fühlt sie sich wie ein "Niemand", wie nicht sicher, was und wer er/sie ist.
Zuhause darf sich das Kind schminken. Nach Draußen würden die Eltern aber auch keine Tochter lassen, die sich dick rot die Lippen geschminkt hätte und die Augen betont habe, so der Vater.
Bestimmt kommt erleichternd hinzu, dass man Jody gar nicht ansieht, dass er eigentlich ein Junge ist. Auch die Interessen sind weiblicher Natur (Puppen, Tanzen, mit den Freundinnen spielen / herumtollen, schminken, lange Haare...).
Die Menschen, die um die Wahrheit wissen, akzeptieren Jody.
Selbstverständlich wurde ebenfalls ein kompetenter Facharzt befragt, der, sollte während der Pubertätsphase Jody nicht doch lieber Joey sein wollen, in diesem Fall Transsexualität als gegeben sieht.
Sie ist der jüngste Fall, der schon im Kindergartenalter genau weiß, der er weiblich ist.
Jody erhält pubertätshemmende Mittel, kann ab 16 Jahren mit der Vorbereitung für eine geschlechtsangleichende Operation beginnen, die ab 18 Jahren durchgeführt werden darf.
Ich empfand es durchaus als positiv, wie das Kind dargestellt wurde, trotz der schwierigen Situation, in der er / sie sich befindet und möglicherweise noch befinden
wird (der Druck von Außen wird sich wahrscheinlich noch erhöhen, wobei viele ihr Aussehen zunächst nicht männlich beurteilen würden und somit der Druck etwas genommen werden kann).
In der Schule darf sich Jody bei den Mädchen umziehen (wie das später ist, wird sich vielleicht noch zeigen).
So weit erstmal.
LG,
Miri