Zusammenfassung der vergangenen Monate

Joselle

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24 Juli 2012
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235
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Ort
Sankt Augustin
Geschlecht
weiblich
So Ihr Lieben,

hier mal eine Zusammenfassung, was sich so die letzten Monate im Leben von Joselle so ergeben hat:

Vorsicht, ist länger geworden

Nachdem die Karnevalssession vorbei war, kam turnusmäßig die Erkältungswelle und die hat mich fast sechs Wochen fest im Griff gehabt.

Darunter hat auch das Leben von Joselle gelitten. Denn je mehr Frau etwas möchte und es nicht bekommt, desto größer ist der Wunsch…

Und so ergab es sich, dass an einem der besseren kranken Tage Ende Februar….

ich mich wegen der Kälte mal nicht für einen Rock oder Kleid, sondern für eine Hose entschieden hatte in der Joselle die täglichen Dinge des Lebens
(einkaufen) erledigen sollte. Bis hierhin nichts Dramatisches – außer die Begegnung mit meinen Nachbarn. Mit denen habe ich auch öfter im Beirat zu tun.
Und so bot ich ihnen an, dass ich später vorbeikomme und Ihnen Joselle erkläre.
Für solche Fälle, habe ich mir einen bebilderte „Erklärungsflyer“ geschrieben. Nach einem netten Gespräch über das was Frau bewegt war das Thema auch erledigt.
Ich weiß, dass die Nachbarn damit nicht hausieren gehen – und die anderen sind mir schnuppe. Ich kann ja nicht warte, bis es wieder Winter wird,
und ich mich im Schutze der Dunkelheit bewege.

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Schuhtick

Die Schuhtickausstellung in Bonn neigte sich dem Ende entgegen und ich wollte diese noch unbedingt ansehen.
Es ergab sich eine Begegnung aus einem anderen Forum, dass eine Mitbegleiterin mit seiner Frau auch in diese Ausstellung wollte.
Und so verabredeten wir uns am letzten Ausstellungstag in Bonn, genossen die Ausstellung, tranken noch was in der Cafeteria.

„Oh, die vier Frauen wollen wohl in die Schuhtickausstellung“, begrüßte uns die Dame am Einlass.

Ein gelungener Nachmittag und wir vier erzählten und erzählten….

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Ostern auf Schloss Satzvey und die Eisenbahnfreunde in Heinsberg


Ein Ostermarkt eröffnete auf Burg Satzvey, und so verabredeten sich Joselle mit seiner Frau und einer Freundin zu diesem Ausflug.
Drei Frauen auf dem Ostermarkt oder ist denn heut´ schon Weihnachten müßte es eigentlich lauten.
War das ein Schneegestöber? Aber auch hier ein gelungener Auftritt von uns dreien. Wir schauten uns die Buden an, machten
Erinnerungsfotos und tranken gegen die Kälte einen Kaffee.

In Heinsberg, standen die Kleinbahnfreunde am Ostermontag unter Dampf. Hier wurde in die Saison gestartet. Und das bei schönsten Wetter.

Konnte es gestern nicht so sein?

Zugegeben, die/der ein oder andere schaute ein wenig auf meine Beine, aber wir beide fühlten uns Pudelwohl.

Die Beine waren wohl wegen der Strümpfe der Blickfang.

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Der Papa ist halt die Mama (einer meiner wichtigsten Erlebnisse!)


Und dafür muss ich ein wenig ausholen.

Meine Frau hat eine beste Freundin, die ich auch seit vielen Jahren kenne und mich sehr häufig als „Papa“ bezeichnete.

Und so konnte meine Frau es sich nicht mehr für sich behalten, dass noch eine weitere Seele in meinem Herzen schlägt.
Es begab sich an diesem Tag, dass ich meine Frau an diesem Tag von der Arbeit als Joselle abholen wollte (mache ich öfter wenn sie Spätdienst hat)
und das auch telefonisch ankündigte.

Nachdem sie mir sagte, dass die Freundin auch mitfährt, war ich im ersten Augenblick enttäuscht, da ich mich schon wieder im Männdermodus sah.

Aber sie sagte sogleich, dass T… Bescheid weiß und Joselle kennen lernen möchte.

Ich holte beide ab, und wurde sofort mit Tränchen in den Augen umarmt. Nachdem ich Ihr meinen Vorstellungsflyer überreichte und sie ihn durchlas,
wurde die ganze Heimfahrt über gequatscht. Die Freundin selber empfindet als biologische Frau genau anders herum und hat somit sehr viel Verständnis für mich / uns.
Beim Aussteigen gab sie mir die Flyer zurück und meine Frau wollte wissen, ob sie diese nicht behalten wolle.

Jetzt ist der Papa halt die Mama und mehr muss ich nicht wissen!

So, verlief das zweite Outing.


Mit neuen Haaren ertappt, oder der erste Ausflug in unseren Garten

Da sich Joselle soweit Kleidungstechnisch entwickelt hat, war es an der Zeit sich auch um die Haare zu kümmern. Dieses Mal mit Anprobe und Beratung.

Ab nach Köln und schon wollte sich meine Frau an mir vorbeischlängeln. Ich sagte, ich möchte die Haare und gehe auch als erste in das Geschäft.
Ich glaube soweit zu sein, dass ich nicht beschützt werden muss.

„Wie kann ich Ihnen helfen“, wurde ich gefragt, und entgegnete „Neue Haare bitte ;)“. Das Verkaufsgespräch verlief einfach super und ich fühlte mich richtig wohl.

Einige Tage später wollten wir das schöne Wetter ausnutzen und einen Tag in unserem Kleingarten verbringen (Chillen und später was grillen).

Ich hübschte mich auf und nachdem wir alles für unseren Ausflug zusammengepackt haben, sind wir auch schon losgefahren, und überlegten heute oder morgen zu tanken.

Wir entschieden uns für das jetzt….

Im Augenblick war es ein Fehler, aber im Nachhinein….

Doch der Reihe nach.

Beim Einbiegen auf das Gelände der Tankstelle, dachte ich noch, dass Joselle heute mal Bekanntschaft mit ein paar Motorradfahrern in Kutten macht.

Doch weit gefehlt – J… kannte sie alle. Sie waren im engeren und weitläufigeren Bekannten und Freundeskreis. Oh weh, was nun. Weglaufen macht keinen Sinn.

Und nachdem man mich nur an unserem Auto und in Begleitung meiner Frau erkannte, wurde bei einigen doch über das Gesicht gegrinst.

Doch wie wird die befreundete Chefin darauf reagieren? Einer der Freunde war der Lebensgefährte von Chefin.

Erst mal fertig getankt und in die Hütte gefahren. Da ich online alles dabei hatte, habe ich eine SMS gesendet an einer der Freunde gesendet,
und gefragt, ob wir uns am Abend darüber unterhalten können?

„Ja klar, mache Dir mal keine Gedanken“ kam die prompte Antwort.

Wieder ein Outing erledigt, wenn auch unfreiwillig. Doch was war mit Chefin am kommenden Tag?

Nach dem schon immer gleichen Ablauf der morgendlichen Begrüßungen und Austausch der Datensicherungen, habe ich die Tür geschlossen und um eine
„Audienz“ mit den Worten gebeten, dass wir uns mal unterhalten sollten.

„Ich dachte du rufst mich am Abend noch an“, war die Antwort. Ich erklärte Ihr um was es bei mir geht und sie tat sehr verständnisvoll. Wohl gleich mit den Bemerkungen,
was wohl die Mandanten von mir denken sollen, wenn die mich so sehen, und bat darum, so nicht zur Arbeit zu kommen bzw. durch den Ortsteil zu gehen.

Ebenso möchte sie Joselle auf keiner der Feiern sehen.

Vielleicht möchte Joselle auch auf keine Feier hier gehen, war meine Antwort. Aber verstecken, tue ich mich ab sofort nicht mehr. Es bleibt immer noch meine Entscheidung,
wie ich mich kleide. Auf der Arbeit ist das klar, aber in meiner Freizeit mache ich doch das wozu ich Lust habe.

Ist halt Schade, dass alle anderen „Freunde“ damit keine Probleme hätten, außer halt die Chefin und sie spricht für alle Männer, dass sie damit ein Problem haben werden.

Und das, obwohl sie Joselle noch nicht einmal gesehen hatte. Nach zwei weiteren Wochen, hat sie dann doch gefragt, was wir am Wochenende so machen,
und da habe ich Ihr den Vorstellungsflyer von Joselle gegeben, mit den Worten, dass ich Paßbilder machen lasse.

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Paßbilder bzw. ein weiteres unfreiwilliges Outing

„Sie lächelt so schön“, sagte eine Kundin beim Fotografen zu meiner Frau, als ich mir Paßbilder habe machen lassen.
Ja, sagte meine Frau, mit der Kamera spielt sie gerne. Auch der Fotograf fand mich ansprechend und so waren die Bilder viel zu schnell erledigt.

Aber Joselle hat eigene Paßbilder für den beantragten Zusatzausweis (DGTI).

Der Sonntag, sollte vom Wetter her schön werden, und wir beschlossen einen weiteren Tag im Garten einzulegen.

Nachdem wir es uns auf der Terrasse gemütlich gemacht haben, traute ich meinen Augen nicht. Da war meine Tante mit einer meiner Zwillingscousins im Anmarsch.

„Einen hübschen Hut hast Du aber auf“, sagte meine Tante. Ja, sagte ich, der passt gut zu meinem übrigen Outfit.

Was soll ich sagen, nachdem sie mich über vierzig Jahre als Mann kannte, war das natürlich ein Schock, aber einer über den sie sofort hinwegkam. Ebenso mein Cousin.
Ich übergab die Flyer und sie verstanden mich.

Warum hast Du nie etwas gesagt? Waren die spontanen Reaktionen. Warum wohl? Weil ich selber Angst davor hatte.

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Fortsetzung:

Weiter Ausflüge

unternahmen meine Frau und ich gemeinsam oder auch gelegentlich alleine. Es ergab sich, dass ich morgens die Brötchen schon als Joselle holte, oder mal kurz in den Getränkemarkt gefahren bin.

Wir besuchten Städte in der näheren Umgebung und so fanden ganz nebenbei unsere Garderobe und konnten an einem der ach so schönen Regentage unseren Flur renovieren, nachdem wir schon mehrere Jahre alles andere zusammen hatten.

Wir wurden stets höflich und zuvorkommend aber auch fragend behandelt. Es waren allesamt positive und tolle Erlebnisse.

Auch war es einen Herausforderung vier Tage am Stück Joselle zu sein (Line 2013 war bisher eines der Highlights dieses Jahres). Benötigen wir doch ein bisschen mehr Zeit zum fertig machen.

Die größte Menschenansammlung ergab sich auf der Messe Rheinschau in Köln. Da taten mir am Ende auch mal die Füße weh.

In der Zwischenzeit wurden ein Rollenworkshop (weibliche Bewegungsabläufe) und ein Schminkkurs belegt. Auch konnten diese Erkenntnisse auf der Line 2013 durch unsere Top-Visagistin vertieft werden (nochmals Danke für das Schminken beim Bunten Abend :-x).




Ich hab Dich lieb


„egal ob als J… oder Joselle“ war die Aussage meiner Frau. Und das war für mich ebenfalls einer der Highlights die sie mir sagte.

Man kann ich sentimental werden und wusch die Tränchen einfach weg.


So Ihr Lieben,

Ich weiß, dass der Bericht etwas länger ausgefallen ist als ich ursprünglich wollte, aber ich wollte Euch einfach an den Erlebnissen teilhaben lassen, und auch den mutlosen Mut machen.

Auch wenn meine Outings fast alle unfreiwillig waren, so hat es für Joselle doch immer ein gutes Ende genommen.

Liebe Grüße

Joselle

P.S. Auch die Familie von meiner Frau wurde zwischenzeitlich mit meinem Vorstellungsflyer eingeweiht und reagierten ebenfalls positiv (so was ahnten wir schon immer usw.) auf Joselle
 
Hi Joselle
Danke für Deinen ausführlichen Bericht. Werde Ihn nachher ein 2tes mal lesen. Was du alles erlebst-fantastisch. Ich kann nachempfinden wie es Dir geht wenn Du Dich immer weiter "öffnest",Deiner 2ten Seele freien Lauf läßt. Ich hoffe das jetzt irgendwie passend formuliert zu haben. Auch ich habe "draußen",Outdoor als Frau gestylt nur positives erfahren. Die Kleidung sollte halt irgendwie passend sein-nicht zu freizügig. Schön das Du Deine Frau als Beraterin da hinzuziehen kannst. Ich wünsche Dir weiterhin viel Verständnis auf Deinem Weg. LG Veronika
 
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