Röcke (und Kleider) auch für Männer?

Paule

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Jedes Jahr, wenn die Temperaturen steigen, denke ich, wie bequem es doch die Frauen haben, auf luftige Röcke und Kleider umsteigen zu können. Auch von Frauen, die "uns Männer" bedauerten, zumindest im beruflichen oder sonst "offiziellen" Umfeld, auf Hosen beschränkt zu sein, wurde mir das bestätigt.

Aber Achtung! Das soll jetzt keine Klage oder Jammerei werden, wie "arm dran" Männer doch bezüglich der Kleidungswahl sind. Vielmehr würde mich interessieren, welche Vorstellungen und Ideen Ihr habt, Röcke auch für Männer, zumindest im Hochsommer, "gesellschaftsfähig" zu machen.

Ich hatte ja, glaube ich, schon an anderer Stelle schon geschrieben, dass ich der Meinung bin, dass, je "weiblicher" das Kleidungsstück ist, es eines umso stärkeren Kontrasts Bedarf, wenn ein Mann ein solches trägt. Feminine Schnitte und Muster scheiden deshalb für mich aus. Aber warum nicht ein unifarbener (beiger, blauer oder schwarzer) Rock im Sommer? Strumpfhosen oder Schuhe im femininen Stil dazu sind nicht meins und passen nach meinem Geschmack nicht dazu. (Und ein Kleid, außer, wenn es sein muss, einem unifarbenen weit fallenden im arabisch-orientalischen oder auch gemustert im afrikanischen Stil, kann ich mir für mich beim besten Willen nicht vorstellen. Aber so heiß ist es hierzulande noch nicht.).

Sicher gibt es Männer hier, die das anders sehen und sagen: "Es geht doch alles. Ich trage, was ich will und mir gefällt und habe keine gesellschaftlichen Probleme damit." Aber darum geht es mir in diesem Thread weniger als vielmehr um die Frage "Wie können Röcke auch von Männern so getragen, dass sie eine Chance haben, nach jetzigem Stand gesellschaftlich akzeptiert zu werden?" //Wobei mir klar ist, dass die Formel "nach jetzigem Stand gesellschaftlich akzeptiert" auch schon wieder sehr subjektiv ist. Ich hoffe, Ihr wisst trotzdem, was ich meine.

Edit: Für Röcke (oder Kleider) im Winter sehe ich für mich als Mann keine Notwendigkeit oder Vorteile.
 
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Hallo Paule,
machst Du da nicht den zweiten Schritt vor dem ersten Schritt?

Es gibt doch die kurze Hose, je wärmer, umso kürzer, also ist kein Neid auf Frauen und ihre Röcke/Kleider erforderlich.

Hier im Forum wimmelt es doch von Männern, die nach eigenen Angaben sehr häufig in kurzen Hosen unterwegs sind.
Oder handelt es sich nur um das Mittel zum Zweck, damit man seinen Fetischismus ausleben kann?

Solange die kurze Hose nur dem Freizeitbereich zuzuordnen ist, (wer geht zum Beispiel zu einer Hochzeit oder einen Vorstellungsgespräch in kurzen Hosen?), dann ist es für mich Utopie, einen Mann im Rock vorzustellen, zudem vom Sichtschutz her die kürzeste Hose doch entscheidende Vorteile gegenüber einen Rock hat.

Gruß
Placebo
 
Die Schotten haben es bereits vorgemacht und demonstrieren immer wieder aufs Neue, das Damenkleider oder Röcke nicht nur den Damen vorbehalten sind. Jeder eingefleischte Schotte trägt einen Kilt, einen schweren Rock im typischen Karomuster, der auch im Winter sehr warm hält. Die Bequemlichkeit dieser Röcke ist zweifelsohne enorm, ein Schottenrock gibt größtmögliche Bewegungsfreiheit. ;)

 
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Solange die kurze Hose nur dem Freizeitbereich zuzuordnen ist, (wer geht zum Beispiel zu einer Hochzeit oder einen Vorstellungsgespräch in kurzen Hosen?), dann ist es für mich Utopie, einen Mann im Rock vorzustellen, zudem vom Sichtschutz her die kürzeste Hose doch entscheidende Vorteile gegenüber einen Rock hat.

Hallo Placebo,
natürlich würde auch ich Rock wie kurze Hose eher dem Freizeitbereich zuordnen. Was den Sichtschutz betrifft, kommt es darauf an, wie kurz der Rock ist. Ich habe einen beigefarbenen Rock, der genauso viel Sichtschutz bietet und auf den ersten Blick auch genauso aussieht wie meine gleichfarbigen Shorts. Dennoch habe ich das Gefühl, dass er mehr Luftdurchlässigkeit bietet als diese Shorts.

Grüße
Paule
 
Ich habe meine blauen Jeansshorts und meinen Jeansmin in derselben Farbe aufeinander gelegt.Haargenau derselbe Schnitt, dieselben Taschen und der Reißverschluß vorn auch gleich. Beide Kleidungsstücke trennt wirklich nur eine Naht. Ich bin da kein Vorreiter und will das durchboxen.Ich trage meinen Jeansmini im Freizeitbereich einfach wenn es paßt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also wenn ich Gelegenheit habe einen Rock zu tragen, dann möchte ich mich weiblich fühlen, mir geht es nicht um die Naht zwischen dem Rock ;-)
 
@Engelchen33 ein Kilt ist kein Damenrock oder -kleid, sondern ein historisches Herrenbekleidungsstueck.
Keine schottische Frau wuerde einen Kilt tragen, sondern eher einen 'kiltet skirt', also einen Rock der einem Kilt machenpfunden ist, und sich in Laenge und Schnitt von diesen unterscheidet.
Die Schotten tragen ihren Killt uebrigens eher zu besonderen Anlaessen, als im Alltagsleben.

@Paule , ich stimme Dir zu, das ein Rock, sofern er nicht zu eng ist, luftiger ist, als eine Shorts.
Meine Klits sind laenger als meine Shorts, aber luftiger und angenehmer als diese.

Einen sportlichen Rock kann ich mir fuer den Mann sicher vorstellen.
Es kommt immer auf das Gesamtbild an.

Die von Engelchen33 genannten Bilder geben ja eine grosse Spanne von Herrenoutfits mit Rock wieder.
Von Paradiesvogel ueber Sonderling mit ausgefallenem Outfit und Buehnenoutfits von Musikern und Kuenstlern bis zu durchaus alltagstauglichen Outfits fuer jedermann ist ja alles dabei.
 
Rock oder Kleid am Mann sind sicherlich alles andere als gesellschaftlich akzeptiert. Was nicht bedeutet, dass man(n) darauf verzichten muss. Es kommt meiner Meinung nach vor allem auf das Gesamtbild an. So wie auf dem folgenden Bild war ich am Sonntag längere Zeit unterwegs. Und mein Eindruck war, niemand hat groß Notiz davon genommen.
CIMG8316.JPG

Diesen Rock würde ich nicht als Mann tragen, sondern nur wenn ich mich kompllett weiblich kleide und zurechtmache.
CIMG8464 t.JPG

Und wenn mehr von uns über dein eigenen Schatten springen und so in die Öffentlichkeit gehen würden, würde villeicht auch der Rock am Mann bald zum normalen Straßenbild gehören.
 
Diesen Rock würde ich nicht als Mann tragen, sondern nur wenn ich mich kompllett weiblich kleide und zurechtmache.
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Und wenn mehr von uns über dein eigenen Schatten springen und so in die Öffentlichkeit gehen würden, würde villeicht auch der Rock am Mann bald zum normalen Straßenbild gehören.
Stimmt, Blumenmotive kommen nochmal extra weiblich rüber - das verkaften Viele auf der Strasse dann doch nur schwer.
 
Ich habe früher draußen entweder Frauenröcke-kleider mit FSH getragen oder als Mann Shorts mit oder ohne kurze Socken. Entweder Mann oder Frau.
Vor drei Jahren war mir mal nach FSH draußen anhaben. Also Sonntagnachmittag auf dem Grünstreifen der belebten Gneisenaustraße vor meinem Haus in Bermudas, Männerhalbschuhen und glänzender 20den C+A FSH. Hauptsache die FSH zeigen, das reichte mir.
 
Hallo zusammen,

@Paule
Die Frage nach dem Sichtschutz kann man sicher durch die Rocklänge aushebeln, aber der Auslöser war auch die Luftigkeit. Da zählt aber, je kürzer der Rock, um so luftiger, aber auch umso schwächer der Sichtschutz. Wenn nun ab dem 1.7. 2020 illegale „Upskirt-Fotos" nun mit bis zu zwei Jahren Haft bestraft werden können, dann hat der Gesetzgeber die Rocklänge nicht berücksichtigt. Auch eignet sich nicht jeder Rock, um einer Straßenbahn hinterher zu sprinten.
Der Rock und die kurze Hose als Freizeitbekleidung schön und gut, aber hast Du Deine Mutter schon in Deinem Rock besucht? Auch eine Familienfeier wie eine Hochzeit liegt ja übrigens auch in der Freizeit.

@GeorgM
Wenn Du hervorhebst, dass Dein Jeansmini sogar den Reisverschluss vorne hat, was hat das mit der Sache zu tun? Rock bleibt Rock, da spielt die Position des Reisverschlusses auch keine Rolle mehr. Wenn das Stückchen Stoff, was die kurze Hose vom Minirock unterscheidet, so einfach von Dir runtergespielt wird?
Warum gibt es zum Beispiel dieses Forum hier, wo über ein Stück Polyamid im zweistelligen Gramm-Bereich endlos geschrieben und diskutiert wird, was Beziehungen und Karrieren zerstören und die eigene Psyche belasten kann? Eine Plastiktüte hat mehr Kunststoff, und darüber wird ja nicht in dem Ausmaß wie hier gegackert.


@Engelchen33

Jeder eingefleischte Schotte trägt einen Kilt,
Abgesehen von der Frage, welchen Anteil die Schotten an der männlichen Gesamtbevölkerung haben, geh doch mal bei Streetview in Google Maps auf eine schottische Metropole, dann wirst Du feststellen, dass es scheinbar keine eingefleischten Schotten mehr gibt, sondern nur Zugereiste. Selbst die Bay City Rollers als Band mit Wurzeln in Edinburgh traten nicht in Kilts auf, sondern in Hochwasserhosen mit Tartan-Streifen, und umgekehrt ist Stephan Brings kein Schotte.


Die Schotten haben es bereits vorgemacht und demonstrieren immer wieder aufs Neue, das Damenkleider oder Röcke nicht nur den Damen vorbehalten sind.
Den Beweis, dass die Schotten Damenkleider und Röcke auch für Männer selbstverständlich und sie modische Vorreiter sind, bist Du uns schuldig, gerade bei Kleidern, jedenfalls sind sie damit modisch über den Ärmelkanal gekommen. Ich habe noch keinen Mann in einem Damenkleid mit oder ohne dem schottischen Muster gesehen.

Wenn Du mal im Forum stöberst, wirst Du auch diesen Satz finden, wenn es um schottische Bekleidung geht.
Schotten tragen niemal röcke. Die tragen kilts. Sag niemals zu ein schotte er trägt ein rock. Dann kannste ganz schnell ein blaues auge bekomnen.


So wie der Kilt eine hergebrachte lokale Tracht ist ohne Spielraum für modische Weiterentwicklungen(im Gegenteil, ein Clan bewahrt sein Muster), kehren wir nach Deutschland zurück:


Trägt jeder eingefleischte Bayer eine Lederhose? Ich habe auch noch kein Bild von Franz-Josef Strauß in einer Lederhose gesehen, und wenn nun irgendjemand ein Bild von ihm herauskramt, schön und gut, aber wo und wie ist es entstanden und wieso hat er seine bayrische Besonderheit dann nicht in Bonn oder auf Auslandreisen angezogen, um zu zeigen, was Bayern bedeutet? Schließlich möchte man sich ja doch von dem Rest der Deutschen absetzen.


Auch in München musst Du intensiv nach echten Lederhosen suchen, wenn nicht gerade Oktoberfest ist, und dann stellt sich die noch Frage, ob das ein waschechter Bayer ist, der darin steckt.


@benno

Dann stellen wir uns mal vor, die Farben würden verblassen und du färbst ihn zum Beispiel in schwarz uni ein: Ist dann der Rock für Männer tragbar oder bleibt es immer noch ein weiblicher Rock?
 
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Ist ja alles richtig, was Du schreibst, Placebo. Dass der Kilt kein Damenrock ist, darauf hat ja auch unitard in diesem Thread korrekter Weise hingewiesen.
Aber gerade darum geht es mir: Muss ein Kleidungsstück, das die Merkmale eines Rocks aufweist, ein Kleidungsstück bleiben, das nur Frauen tragen "dürfen"? Oder kann man einen Rock (mit und ohne Anführungszeichen) auch als Mann tragen? Und wenn ja: Wie sollte ein solcher Männerrock aussehen?

Natürlich kann man feststellen, dass sich der Männerrock nicht etabliert hat, obwohl verschiedene Modedesigner über Vivienne Westwood bis Jean-Paul Gaultier das versucht haben. Liegt das am hyperkonventionellen Rollenbild der Gesellschaft? Wie gesagt, ich kann mir durchaus Situationen vorstellen, in denen auch für einen Mann ein "Rock" durchaus "passend" sein kann, wenn er denn funktionell ist und dem Mann und dem Männerbild entspricht.

Dazu muss man noch nicht mal ein "Modeavantgardist" sein, der seinen Transvestismus hinter diesem Argument verbirgt.
 
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