Hi Robert,
da ich schon in jungen Jahren tiefe Beinvenenthrombosen hatte, beidseitig, trage ich schon seit Jahrzehnten Kompressionsstrumpfe- und Strumpfhosen regelmäßig und von Beginn an. Ich weiss ja nicht, wo deine Thrombose stattfand (in einem Bein?), und je nachdem glaube ich, dass dir demnächst Kniestrümpfe (AD) ausreichen könnten. Bei mir hat sich im Laufe der Jahrzehnte ein sog. postthrombotisches Syndrom entwickelt. Meist hatte ich auch nur Strümpfe AD in KKl. 3.
Immer wieder mal probierte ich Kompressionsstrumpfhosen (AT), weil ich prinzipiell merkte, dass meine Beine sich damit besser anfühlen. ABER: ich habe das immer nur kurz durchgehalten, da es oft Probleme in der Kniekehle gab, und die Hosen im Laufe des Tages immer etwas runterrutschten, so dass ich auf dem Klo oft nachjustieren musste. Seit vielen Jahren kriege ich aber Flachstrickkompression verordnet. Die wird nicht nur maßgefertigt, sondern sitz auch viel gleichmäßiger als die "üblichen" Rundstrick. Das war ein absoluter Gamechanger für mich! Die Strumpfhose sitzt den ganzen Tag perfekt, ohne dass ich da was korrigieren müsste. So soll es sein. (Allerdings weiss ich nicht, ob bei dir medizinische Gründe vorliegen für so eine Verordnung.)
Ein Vorteil von Kompressionsstrumpfhosen ist m. E. auch, dass man sie besser unter kurzen Hosen tragen kann. Denn ich finde, Kniestrümpfe unter der Shorts sehen doof aus. (Ist nur meine Meinung.) Deswegen hatte ich Jahre lang keine kurzen Hosen mehr getragen. Jetzt, die Strumpfhosen trage ich fast die meiste Zeit des Jahres unter einer kurzen Hose, in jeder Situation. Hatte nie irgendwelche negativen Bemerkungen dazu bekommen. Wenn man sich erstmal überwunden hat, sich so vor seinen Bekannten und Arbeitskollegen sehen zu lassen, dann gibt einem das genug Aufschwung, um generell kein Problem mehr zu haben. Einfach machen!
Ich denke, es ist wichtig, wenn man so normal wie möglich damit auftritt. Also nicht ständig umblicken und gucken ob jemand guckt. Oder sich versuchen, irgendwie zu verstecken. Nein, ganz offen damit umgehen. Und nicht gleich "entschuldigend" damit rausrücken, dass man die verordent bekommen hat. Unsicherheit überträgt sich nämlich auf den Betrachter, und wenn er Unsicherheit spürt, denkt er, es ist etwas nicht normal.
Ich weiss, es ist leichter gesagt als getan. Aber nachdem die Sommer auch immer heißer geworden sind, hatte ich die Schnauze voll, mich hinter langen Hosen zu verstecken, obwohl ich für meine Beine etwas gutes tue! Diese Entschlossenheit hat mir sehr geholfen, und das "Thema" war bei mir schon nach wenigen Tagen erledigt. Und, ich finde es nicht schlimm, wenn mal jemand guckt, denn das ist normales menschliches Verhalten, wenn etwas ungewohntes zu sehen ist. Und wenn der Betrachter merkt, die Person benimmt sich völlig normal und sicher, dann empfindet der Betrachter das auch so und interessiert sich nicht weiter dafür. Und ehrlich gesagt: so viele gucken gar nicht.