Hi Dolly,
ich neige dazu, diese Geschichte ganz anders zu deuten:
SatinDoll schrieb:
Was bedeutet das eigentlich? Wird sich die Partnerin plötzlich dessen bewusst, das ein bestimmtes Kleidungsstück, welches sie bislang eher "einfach so" trug (wenn es gerade zum Anlass oder outfit passte), plötzlich Gegenstand sexueller Anziehung ist, bekommt Angst davor und reagiert entsprechend "stur"? Ist es für die betreffende Frau gar so schrecklich, auf einmal zu wissen, dass es den Partner antörnt, wenn sie welche trägt oder zu wissen, dass es ihn antörnt, selber welche zu tragen? Oder ist es einfach ein uralter Mamainstinkt? So nach der Art. "Das Bubi war nicht brav, also nehm ich im sein Spielzeug weg"????
Reagiert eine Frau derart ablehnend, dann bedeutet das meines Erachtens um einen bewussten Verzicht auf Reize, die die "Gefahr" mit sich bringen, sexuelle Handlungen auszulösen.
Ich würde sagen, in einem solchen Fall handelt es sich um nichts anderes, als eine - sexuell gesehen - völlig abgeflachte Beziehung. Normalität nennt wohl so etwas in solchen Kreisen. Und Normalität duldet nichts, was von "normalem Sex" abweicht.
Was nicht gerne zugegeben wird, die Erotik einer sexuelle Normalbeziehung erreicht nach einigen Monaten, spätestens nach 2 bis 3 Jahren ein ganz ganz niedriges Niveau, die Spannung lässt meistens vollkommen nach.
Sicher mag es Ausnahmen geben, aber wenn man wirklich genauer hinschaut und sich auch getraut nachzufragen, erhält man das meistens als Ergebnis.
Und bevor jetzt ein Sturm der Entrüstung lostbläst, würde ich sagen, festhalten, Herztabletten hervorholen und mal in Ruhe ein Zitat von einem der namhaftesten Sexualwissenschaftlern als Hinweis nehmen, dass mein Eindruck vielleicht nicht so ganz abwegig ist. (Aber Vorsicht, die Begriffe Perversion und Fetischismus sind medizinisch zu sehen und nicht umgangssprachlich):
Prof. V. Sigusch : Leitsymptome süchtig-perverser Entwicklungen - Deutsches Ärtzeblatt PP 2 schrieb:
Bei der Perversion sind alle Sinne und alle Sensationen der Kindheit wie in einem Fetisch zusammen geschoben. Bei der normalen Sexualität liegt dagegen eine Zerstreuung vor: Haut, Brust, Gesäss, Ausscheidungen, Stimme, Kleidungsstücke etc. werden mehr oder weniger milde fetischisiert, ohne zum Reiz schlechthin zu werden. Ohne eine gewisse Fetischisierung aber erlischt das Sexualbegehren der Normalen sehr schnell. Das Geheimnis jener Paare, die viele Jahre immer wieder erregend miteinander sexuell verkehren, scheint darin zu liegen, dass sie durch eine milde perverse Inszenierung wirksam aufeinander bezogen und miteinander verbunden sind, am Besten ohne es zu wissen.
Läuft es nämlich so ideal bei Dolly und vielen anderen, die diese "milde perverse Inszenierung" (sorry für den Ausdruck, aber es gibt halt nichts besseres) bevorzugen, dann läufts auch mit dem Sex.
Macht doch einfach viel länger Spass und schaden tuts auch niemandem, dass sollte die Botschaft sein.
Mit Dominanz und Devotheit hat das meiner Meinung nach relativ wenig zu tun. Eine D/s - Beziehung ist zwar häufig darauf angelegt, den devoten Partner zu demütigen, aber in sexuell durchaus positvem Sinne. Denn es ist ja die Grundlage der D/s Leidenschaft, diese auch zum Zwecke der Befriedigung zu provozieren. Eine "Wegnahme des Spielzeuges " würde nur zeitweise Sinn machen - Entzug der Vorliebe als wirkliche Bestrafung.
Aber die funktioniert ja nur, wenn die Vorliebe ansonsten zugelassen wird.
Grüße
teka