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Meines Erachtens kommt da noch eine menschliche Eigenart dazu. Sobald es einem Individuum, oder einem Clan gelungen ist, die Macht an sich zu reißen, wird versucht, diese möglichst langfristig für Clanmitglieder, in der Regel Familienmitglieder, zu erhalten und alle Clanfremden abzuwehren. Das konterkariert natürlich die Darwinsche Lehre "The survival of the fittest", weil dann irgendwann einmal auch ziemliche Trottel das Sagen haben, wie Habsburger und Hohenzollern beispielsweise recht eindrucksvoll bewiesen. Nichts desto trotz versuchen praktisch alle reichen Familien weltweit, eigentlich recht erfolgreich, den Reichtum in der Familie zu halten und sind somit naturgemäß für die Reduktion der staatlichen Sozialausgaben, gegen Erbschafts- oder Vermögenssteuern, für Privatschulen (um den Mob draußen zu halten), gegen den Zuzug von Fremden und allgemein für "mehr privat" und "weniger Staat".

Conclusio: Darwin wird zwar gerne, meist von der konservativen Elite, strapaziert, um irgendwas zu rechtfertigen. Diese Elite sorgt aber dann selbst dafür, aus den eben angeführten egoistischen Gründen, dass beileibe nicht "The fittest" an die Macht kommen. Darum ist es ja auch so wichtig, dass wir uns eine funktionierende Demokratie bewahren, so schlecht diese zeitweise auch funktionieren mag.
 
Sag mal heiko, mich würde im Zusammenhang mit dem vorigen Beitrag sehr interessieren, ob Du auch "rechts" wärst, wenn es die Flüchtlingsproblematik nicht gäbe und wenn ja warum, weil alle anderen Voraussetzungen, die zu "rechten" Gesinnungen führen, sind ja bei Dir nicht gegeben, oder?
 
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