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Das ist aber das Grundprinzip der darwinistischen Evolutionstheorie. "The survival of the fittest" ist möglicherweise die Ursache, dass viele Menschen danach streben, sich permanent mit anderen zu messen.
 
Hmm - ja, imho war damit ursprünglich angedacht, das sich die beste Lösung behaupten kann und nicht das, was von neureichen Volkswirtschafstheoreikern, daraus gemacht wurde.
Zu gern wird der von dir zitierte Satz ins Spiel gebracht um jedwede gesellschaftliche Benachteiligung vieler, zugunsten der Bereicherung von wenigen, als Ergebnis einer natürlichen, naturgewollten Evolution darzustellen.

Aber ja, das Bedürfnis sich mit anderen messen zu wollen, mag entwicklungsgeschichtlich darin begründet sein. Nur das der Mensch heutzutage nicht mehr profitiert - ich meine, schau dir den Zustand der Welt doch an.

LG

PS: Der Mensch als Spielart der Wirbeltiere konnte sich duch durch seine relativ universelle Konstuktion gut gegen Konkurrenten durchsetzen, aber innerhalb der Spezies Mensch, hat es keinen echten Vorteil mehr, sondern führt folgerichtig zur Ausrottung. Na ja, wir hatten unsere Chance und der Planet ist noch jung genug, um nachfolgenden Arten neue Chancen zu bieten. Immerhin; das ist tröstlich.
 
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Man kann das aber auch von einer völlig anderen Seite betrachten. Der Mensch hat im Grunde die Evolution außer Kraft gesetzt, weil ja die Schwächeren, infolge der entwickelten Sozialsysteme, sehr wohl mitgenommen werden und die ihre Gene weitergeben können. Bei diesem Thema muss man sehr vorsichtig sein, weil etliche politische Führer, allen voran die Nazis, ja versucht haben, eine Selektion wieder einzuführen, aber eben nicht die natürliche, sondern eine nach eigenem Gutdünken.

Allerdings halte ich genau dieses "außer Kraft setzen" der Evolution für eine der größten Errungenschaften der Menschheit, weil es damit gelungen ist, den Wohlstand auf eine wirklich breite Basis zu stellen, zumindest in den entwickelten Ländern. Der seit der Jahrtausendwende einsetzende rücksichtslose Raubtierkapitalismus ist nun offenbar wieder ein Schritt in Richtung "Selektion", der aber den Gesamtzustand der Welt sichtlich wieder verschlechtert, oder eben besser, die Schere zwischen arm und reich wieder weit aufgehen lässt.
 
Wir haben als Nomaden begonnen (Jäger und Sammler), wir sind dank Viehzucht und Ackerbau sesshaft geworden und nun sind wir dabei wieder Nomaden zu werden. Im Anfang ging es um Nahrung - nun geht es um den Vorläufer der Nahrung (Arbeit und Geld). Der Effekt ist für die Unterschicht und neuerdings für den Mittelstand der gleiche. Die Zwänge waren früher tatsächlich naturbedingt - heute werden diese gezielt installiert, um egoistische Ziele zu verwirklichen. Der Zenit ist überschritten.

Ich könnte auch zu dem Schluss kommen, das einige nach wie vor Viehzucht und Ackerbau betreiben, nur ist es jetzt kein Vieh mehr, sondern Menschen. Man könnte es auch abmildern und lediglich von Sklaverei sprechen. Dazu gibt es recht interessante Schätzungen, aber ich habe momentan keine Lust die Links herauszusuchen.

In deinem ersten Absatz gab es Potential für eine Fülle von Möglichkeiten, in deinem zweiten Absatz ist genug Potential für Unausweichlichkeit eines völligen Desasters - wobei "wir" es ja machen können wie immer, wenn es nicht mehr weiter geht, wird einfach alles in Schutt und Asche gebombt. Und danch halt wieder Business as usual. Bis zum nächsten Mal. Zu pessimistisch?
Na warten wir es ab.
 
Nun es gibt ja nicht wenige Zeitgenossen, die meinen, nur nach einem großen Krieg kann es den Menschen breitflächig gut gehen, weil dann nämlich für alle genug zu tun da ist, um alles wieder aufzubauen. Ich hör' nicht selten, hauptsächlich von der jungen Generation, dass die Art und Weise, wie unsere Vorväter nach dem Krieg Karriere gemacht haben, und dass damals fast schon jeder Trottel etwas geworden ist, heute nicht mehr möglich sei, weil der Konkurrenzkampf jetzt derart intensiv ist, dass zwangsläufig ein Teil auf der Strecke bleiben muss. Die logische Schlussfolgerung "Ein Krieg muss her", ist natürlich erschütternd.
 
Und genau deshalb wird es immer dringender nach Alternativen zum "weiterwiebisher" zu suchen und darüber vor allem offen darüber zu sprechen. Hier ist die Politik wirklich in der Verantwortung, den Prozess anzustoßen, einen gesellschaftlichen Diskurs zu fördern. Und keine lobbygeleiteten Denkverbote!

Aber leider sind die Lobbyisten super organisiert, haben endlos Kohle und diktieren den Politikern die Gesetze in die Feder. Die Bürger sind weniger gut organisiert, werden je nach Verhalten als Wutbürger stigmatisiert, oder als weltfremd belächelt und haben im Grunde kaum Einfluss auf die Gesetzgebung. Vielleicht indirekt alle vier Jahre bei der Wahl ( ich muß schon selbst darüber lachen) um dann fassungslos mit anzusehen, wie Volkes Wille regelmäßig total anders interpretiert wird und Politiker nicht zu ihren Wahlversprechen stehen.

Ach ja.
 
Passiert aber de facto offenbar nirgendwo auf der Welt, oder fällt Dir ein einziges positives Beispiel ein?
 
Darauf muss ich mit aufrichtig inbrünstigem "leider nein" antworten. Das Bewusstsein für das kollektive Elend, in dem wir uns befinden ist leider noch nicht groß genug. Deshalb bedauerlicherweise weiter mit #21 Absatz 2 und voraussichtlich #19 Absatz 3.
 
Das ist aber das Grundprinzip der darwinistischen Evolutionstheorie. "The survival of the fittest" ist möglicherweise die Ursache, dass viele Menschen danach streben, sich permanent mit anderen zu messen.

Das ist aber eine sehr männliche Sicht der Dinge.
 
Hab' ja nicht ich erfunden, sondern der Herr Darwin und wenn man es genau betrachtet, braucht man zum Gene weitergeben die Frauen, damals wie heute.
 
Und - zumindest nach landläufigem Erklärungsmodell - finden Frauen oft das durchsetzungsstarke Asshole besonders begehrenswert. Letztlich kann sich niemand aus der Nummer herausreden; wir waren/sind alle mit dabei.
 
Dennoch bin ich der Überzeugung, dass das Dilemma schlußendlich auf einem Wahrnehmungsfehler beruht. Wir verwechseln einfach haben, mit sein. Solange sich dieser Trugschluß fortbesteht und eine Mehrheit tatsächlich glaubt, durch ein mehr an Dingen, den Mangel an sein kompensieren zu können, wird sich an der grundsätzlichen Mechanik des Problems wenig verändern. Das bedeutet nicht, das wir aufhören sollten, die Dinge zu schätzen - wir sollten uns einfach nur bewusst sein, das es nur Dinge sind, in denen wir unser Selbst nicht finden können.
 
Darwin wird ja gerne gedeutet, dass der Starke sich durchsetzt.
Soweit ich weiß meinte aber Darwin, dass sich diejenigen Arten durchsetzen, die sich am besten den Gegebenheiten anpassen können (fittest).
Andere Forscher betonen wiederrum das die Fähigkeit zum sozialen Handeln, zur Kooperation und Mitgefühl den Menschen hoch gepracht hat, insbesondere in Bezug auf die Gerhirnentwicklung.
Wieder andere betonen, dass der Mensch ein "Fluchttier" ist.
Wie auch immer, so einfach ist das auch nicht mit der biologischen Prägung des Menschen.
Nur eins ist klar, wichtig für das Überleben und Weiterentwicklung war und bleibt der Austausch von Genen, also nix mit in der Sippe heiraten. ;)
 
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So einfach ist das auch nicht mit der angeblich so negativen Entwicklung des Menschen. 6.000 Jahre sind in der Zeitrechnung der Evolution kein so großer Zeitraum. Und wo ist denn der so große Unterschied zwischen damals und heute?

Damals hatten der Pharao und ein paar VIPs rund um ihn auch fast das gesamte Kapital. Dem Volk wurde von der Ernte so viel gelassen, dass es überleben konnte, und manchmal nicht mal das. Kein Unterschied zu heute, außer dass das globalisiert und exakter zu beziffern ist. Und egal, welche Stufe der gesellschaftlichen Entwicklung man sich seither ansieht: Das Prinzip, dass einige weniger halt gleicher sind, als alle anderen gleichen, zieht sich wie ein roter Faden durch. Nur halt manchmal, wie im Kommunismus der Sowjetunion oder in China, anders verpackt. Nur die Mittel, das alles zu kontrollieren, wurden für die Mächtigen immer ausgereifter.

Das Prinzip, dass sich die Stärksten durchsetzen, ist immer gleich geblieben, nur dass das heute nichts mehr mit Muskelkraft zu tun hat.
 
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