der androgyne Mann, mehr modische Freiheit?

bernie

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männlich
Hallo,

wie mir scheint, gibt es doch einige Männer, denen die Eintönigkeit und Uniformität der Männermode gehörig auf die Nerven geht.

Wer sich modetechnisch allerdings zu weit vom Mainstream entfernt, erntet gerne auffällige Blicke. Dies ist komplett unabhängig vom Geschlecht.
Da allerdings Männermode sich in engeren Grenzen bewegt, fällt Mann wohl wesentlich schneller auf.

Generell würde ich auch behaupten wollen, dass Männer in ihrem Verhaltensspektrum, welches gesellschaftlich geduldet ist, auch wesentlich mehr eingeschränkt sind, als Frauen.

Frauen haben dies bezüglich ein wesentlich größeres Spektrum zur Verfügung, das eben auch von der Mode abgedeckt wird.

Vom auffälligen und verführerischen Püppchen zur taffen Karierefrau bis hin zur unauffälligen teilweise androgynen Frau, die in ihrer Erscheinung der männlichen schon sehr nahe kommt. (und noch viele andere Ausrichtungen)
Mir ist es schon passiert, dass ich erst auf den zweiten Blick erkannt habe, dass es sich um eine Frau gehandelt hat. Oder die Frau vom Gesicht her absolut androgyn wirkte, die Kleidung dann aber einen weiblichen Touch hatte.

Nun meine Überlegung, als adrogyner Mann sollte man doch auch wesentlich uneingeschränkter bewegen können, ähnlich einer androgynen Frau.

Mein Gedanke ist es, den männlichen Ausdruck in meiner Erscheinung so weit zu verringern, dass man als Mann die Vorzüge der weiblichen gesellschaftlich geduldeten Androgynität genießen kann, ohne allerdings als Frau aufzutreten.

Dies sollte doch möglich sein?

Mir ist klar, dass dies wohl auch sehr vom Gesichtsausdruck abhängt, je nach dem wie markant ein Gesicht von Natur aus wirkt.

Was meint Ihr? Wie nimmt man einem Gesicht die Markanz und lässt es androgyner erscheinen?

Grüße
 
Ich finde den Gedanken toll,den naturgegebenen anatomischen Körperbau einen Vorteil abzuringen.

Makeup kann helfen ein Gesicht neutraler zu gestalten.
 
1. supergründliche Bartrasur.
2. Augenbrauen zupfen (was mir persönlich aber schon zu weit ginge).

Was anderes fällt mir nicht ein; Kosmetik sieht sehr schnell "mehr als androgyn" aus.

Die Überlegung, dass ein von seinen Zügen her androgyn auftretender Mann mehr modische Freiheiten hat, insbesondere wenn es um Modeartikel geht, die eher femininen Charakter haben, scheint mir nicht falsch zu sein. Auch der Behauptung, dass Frauen deutlich mehr Freiheitsgrade haben, was ihre Typgestaltung angeht, würde ich zustimmen. Auch wenn man nicht vergessen darf, dass Männer durchaus auch sehr viele Freiheiten haben. Nur erstrecken sich diese vielleicht entlang einer anderen Achse. Vom alternativen Langhaar-Öko bis zum Dressman vielleicht, oder so ähnlich.

Die Tatsache, dass ich das ähnlich empfinde wie Du, ist für mich eine große Motivation, öfter mal Strumpfhosen öffentlich zu tragen. Ich empfinde es als einen Befreiungsschlag, der durchaus auch etwas trotziges an sich hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man muss ja nicht gleich zupfen, man kann ja auch rasieren.

Also für mich wäre Kosmetik auch voll in Ordnung, wer sagt denn, daß Kosmetik und Schminke nur für Frauen ist. Geschminkt wäre für mich auch noch androgyn.

Wo ist denn die Grenze für androgynes Auftreten, also noch ein Auftritt als Mann, und dem Auftritt als TV?

Für mich, solange ich keine weiblichen Geschlechtsmerkmale vortäusche, wie Brust etc. ist der Auftritt androgyn. In den Augen anderer mag dies schon weiblich wirken.
So in der Art könnte ich es mir vorstellen:
Emo Boy Frisuren – japanische Männerfrisuren | Männerfrisuren
 
Andrej Pejic ist ein schönes Beispiel für einen androgynen Mann. Und er hat alle Möglichkeiten.
So muss es sein. Das ist sozusagen göttlich - weil Gott hat auch kein Geschlecht - auch wenn ihn uns die Katholiken als alten Mann verkaufen wollen!st

Es ist sowas von befreiend wenn man anziehen kann was man will.
Würde die Krankenkassen von Milionenzahlungen befreien.
 
ich mag die sehr weibliche Art meiner Freundin inkl toller Kleider, Strumpfhosen usw. und genau sehr möchte sie auch mit nem Kerl zusammen sein
 
ff
ich mag die sehr weibliche Art meiner Freundin inkl toller Kleider, Strumpfhosen usw. und genau sehr möchte sie auch mit nem Kerl zusammen sein

was versteht sie oder du unter Kerl? Einer der keine Strumpfhosen trägt oder wie?
Und überhaupt was willst Du mit diesem Satz sagen - ich höre hier eine Diskriminiwerung der Männer heraus die auch Strumpfhosen tragen - als admin solltest Du dann Konsequenzen ziehen und es offen kund tun das hier keine Männer erwünscht sind die Strumpfhosen tragen - oder was?
 
Zuletzt bearbeitet:
ich mag die sehr weibliche Art meiner Freundin inkl toller Kleider, Strumpfhosen usw. und genau sehr möchte sie auch mit nem Kerl zusammen sein

ich verstehe den Bezug zum Thema nicht.

Don't drink and write! Da kommt nix gutes dabei raus;)
 
Ich glaube, wenn man das Wort androgyn verwendet, sollte man sich von weiblich und männlich verabschieden, denn allgemein werden Menschen, welche sich bewusst als nicht geschlechtlich zugeordnet darstellen als androgyn bezeichnet (Wikipedia). Fällt schwer, dieser Gedanke, denken wir doch allzu gern in Schubladen.

In diesem Sinn sollte das Erscheinungsbild neutral ausfallen. Der Haarschnitt sollte kein Problem darstellen, das bekommt ein(e) Frisör(in) geregelt. Der Rest des männlichen Körpers sollte rasiert sein, insbesondere im Gesicht ist die Nassrasur vorzuziehen. Eventueller Bartschatten sollte man mit einem Make-Up kaschieren, dies ist relativ unauffällig. Etwas Rouge käme auch noch in Frage, die Augenbrauen, ob gezupft oder rasiert spielt keine Rolle (dies ist eine Frage des angeborenen Masochismus) können mit einem dafür vorgesehenen Stift nachgezogen werden. Auf den Rest des Schminkköfferchens würde ich persönlich verzichten.

Im Zeitalter, in denen Hosen bei Frauen normal sind aber der Rock für den Mann sich noch nicht durchgesetzt hat, sollte bei der Kleidungswahl eine Hose ein Muss darstellen. Es gibt Herrenhosen, zu denen Schuhe mit hohen Absätzen wirklich gut aussehen. Zur Hose kann man durchaus eine Damenbluse tragen. Sonstige Accessoires finden sich ebenfalls geschlechtsneutral im Handel.

Eine viel wichtigere Frage stellt(e) sich mir, was damit bezweckt ist.
Wie weit soll dies insgesamt gehen?
Bedeutet dieses geschlechtsneutrale Erscheinen den Einstieg in andere Sphären des Lebens?
Ist dieses Auftreten genau das, was ich mir gewünscht habe?
Ist dieses Auftreten zuviel des anderen Geschlechts angenommen.
Ist dieses Auftreten zu wenig, sprich möchte ich vielleicht doch wie das andere Geschlecht aussehen?

Kann man die letzte Frage mit Ja beantworten, wird es kritisch, denn dann muss man sich weitere Fragen stellen. Möchte ich nur gelegentlich wie das andere Geschlecht aussehen, oder soll dies ein Stück weit mein Lebensinhalt werden? Beim gelegentlichen gibt es sicherlich die wenigsten Probleme, dies muss eventuell nur mit einem Lebenspartner ausgesprochen werden, was für die Betroffenen sicher keine Leichtigkeit darstellt.

Ncihtsdestotrotz muss man sich dann fragen, ob man draußen am normalen Leben teilnehmen möchte oder ob man Szenelokale aufsuchen möchte. Ich denke, das kann man nur herausfinden, indem man den Selbstversuch startet.

Möchte man so natürlich wie nur möglich als das andere Geschlecht erscheinen, stellt sich irgendwann unweigerlich auch die Frage nach Transsexualität.

Ich hoffe, meine Fragen, die man sich selbst stellen muss, treffen nicht allzu hart. Aber es sind mehr Menschen, die sich diese Fragen gestellt und beantwortet haben. Angst vor diesen Fragen darf man nicht haben.

lg
 
Hi BigEasy,

letztendlich hast Du absolut Recht, dass man sich diese Fragen stellen sollte.

Mich haben ähnliche Fragen schon vor sehr langer Zeit beschäftigt, insofern treffen sie mich nun überhaupt nicht hart.
Klar ist mir irgendwann auch die Frage gekommen, ob man im richtigen Körper ist.

Ich möchte von mir sagen, dass ich kein Bedürfnis habe, eine Frau zu sein oder mit einer zu tauschen. Allein der Gedanke, Kinder zu kriegen, das was ich mit Frausein am meisten verbinde, würde mich schon abschrecken.

Das Thema Mode oder Schminken verbinde ich nicht von Natur aus mit Weiblichkeit. Dies ist viel mehr durch Sozialisation zu einem weiblichen Attribut geworden.

Worum es mir geht, ist wirklich die modische Freiheit auszuleben, wie es Frauen möglich ist, ohne angestarrt zu werden wie ein seltenes Exemplar oder Sonderling.
Und gerade da ich gerade als Mann auch gerne Rock trage, könnte ich dies vermutlich mit einer androgynen Ausstrahlung wesentlich ungestörter machen.

Auf Deine drei letzten Fragen würde ich antworten,
ja vermutlich ist das Auftreten so wie ich es mir gewünscht habe.
nein, da ich mich nur modisch annähere, aber nicht die körperlichen Merkmale einer Frau annehme.
nein, da ich keine Frau sein will (siehe oben). Brüste würden mich auch nur stören; die von meiner Frau reichen mir voll und ganz :p

Da ich mich früher schon zeitweise sehr extravagant gekleidet habe, und auch so auf die Straße gegangen bin, würde ich dies so fortführen, und zwar nach Lust und Laune. Mal so mal so. Ich möchte mich nur nicht festlegen lassen auf eine so starre Männerrolle.

Worum es mir geht ist nur die modische Freiheit!
 
Hallo bernie,

ich finde sehr gut, dass Du Dir die eine oder andere Frage gestellt hast und Du Deinen Weg gefunden hast.

bernie schrieb:
Worum es mir geht, ist wirklich die modische Freiheit auszuleben, wie es Frauen möglich ist, ohne angestarrt zu werden wie ein seltenes Exemplar oder Sonderling.
Man sollte es in der heutigen Zeit kaum glauben, aber Du hast natürlich Recht. Dies ist jedermanns Recht, das zu tragen was er möchte. Leider ist die Realität oft eine andere.

bernie schrieb:
Und gerade da ich gerade als Mann auch gerne Rock trage, könnte ich dies vermutlich mit einer androgynen Ausstrahlung wesentlich ungestörter machen.
Zu einer androgynen Erscheinung siehe mein Beitrag oben. Ich weiß natürlich nicht, was Du davon schon alles ausprobiert hast, und inwieweit Deine persönliche Umwelt von Deiner Überzeugung eingeweiht ist. Dann könntest Du dies vielleicht im näheren Umfeld erproben und andere um Rat fragen. Nun ist der Schritt, falls die nähere Umwelt nichts von Deinem Vorhaben weiß, sicherlich der schwierigste Schritt mit tausenden von Möglichkeiten. So bekommst Du jedoch Feedback. Wobei ich hierbei zwischen Verwandtschaft und Freundeskreis unterscheiden würde.

Mit dem Freundeskreis geht man meistens eher aus, so hättest Du auch jemand dabei, die oder der Dich unterstützen würde, wenn es Probleme gibt. Von totaler Ablehnung bis hin zu "Ihr seid die Besten" habe ich schon alles erlebt. Die negativen Erlebnisse bleiben leider niemand erspart, man kann dies nur auf sich zukommen lassen. Wenn Du nur mal durch die Straßen schlenderst, wirst Du kaum eine Reaktion erwarten können, an Blicken und Getuschel hinter Deinem Rücken solltest Du Dich nicht stören.

Bei mir verhielt es sich anders, ich habe bemerkt, dass ich optisch alle Züge einer Frau haben möchte. Dies ist aber eine völlig andere Situation, die vielleicht auch ein anderes Vorgehen notwendig macht. Mir haben seinerzeit Transgender Treffen sehr viel weiter geholfen. In den Gesprächen ist mir dann auch letztendlich klar geworden, was ich möchte. Vielleicht gibt es in Deiner Nähe Treffen von Leuten mit ähnlichen Neigungen wie Du, oder vielleicht möchtest Du mal selbst ein solches Treffen auf die Beine stellen.

Andererseits habe ich auch nicht immer Lust, mir 1 Stunde das volle Programm anzutun, wenn ich ausgehen möchte, dann handhabe ich es so wie ich es oben beschrieben habe (einen guten dezent weiblichen Duft hatte ich vergessen aufzuführen), wobei ich in den meisten Fällen flache Damenschuhe trage. Oder es ruft jemand an, ob ich Lust habe irgendwo hin zu gehen. Dann ist auch nicht mehr die Zeit dazu, zuhause zumindest schminke ich mich nicht. In diesem Fall gebe ich Dir auch uneingeschränkt Recht:
bernie schrieb:
Worum es mir geht ist nur die modische Freiheit!

Etwas besseres kann es nicht geben, als seine Freiheit auszuleben, wobei es Situationen gibt, in denen man auch einmal Rücksicht auf die anderen nehmen muss.

In diesem Sinne wünsche ich Dir viel Erfolg bei der Umsetzung Deines Vorhabens.

lg
 
Bestimmt hat ein androgyne Mann mehr modische Freiheit, also das heisst, er nimmt sich die Freiheit. Genau so wie die tüpischen Tomboys machen (jungen-mädchen). Selber nehme ich mir auch die Freiheit um was herum zu spielen mit Kleidung vom anderen Geschlecht. Also, bin ich dann andogyn, oder ein TomGIRL ? oder sogar ein TV?

Egal was ich bin, ich trage was ich gerne trage, das ist so 50% frauenkleiding, 50% mannerkleidung. Und fur keiner in meine umgebung ist es fremd. Es passt zu mir und meine creativität und dan ist es okey :)
 
Huhu!

Ich Quasselstrippe möcht auch was dazu sagen ^^ Also es gibt ja wahnsinnig hübsche Männer, wenn man Androgynie als Maßstab für Schönheit nimmt. Ich seh mir sowas sehr gerne an. ;) Aber im Prinzip kann eh jede/r tragen, was Er/Sie will (ziemlich oft gesagt, aber dadurch wirds nicht falscher). Youtube ist mein Freund und ich hab wirklich hübsche Beispiele gefunden (war ja klar, dass Bill Kaulitz auch dabei ist :rolleyes:):

[video=youtube;Puivcv6KduM]http://www.youtube.com/watch?v=Puivcv6KduM[/video]

Jungs & Mädels:
[video=youtube;EbNE7o7aZwY]http://www.youtube.com/watch?v=EbNE7o7aZwY[/video]

Die Asiaten:
[video=youtube;Dp4lk9SuIs4]http://www.youtube.com/watch?v=Dp4lk9SuIs4[/video]


Fakt ist, nicht jeder kann androgyn wirken. Aber Respekt und Anstand kann man(n) jeden schenken. :rund_08:
 
Hallo herrenfsh,

Also, bin ich dann andogyn, oder ein TomGIRL ? oder sogar ein TV?
So genau läßt sich Deine Frage nicht beantworten, da hierzu auch psychologisch-medizinische Gutachten umstritten sind, zumal die Grenzen fießend sind.

Androgyn bezeichnet, dass man sowohl ein männliches als auch ein weibliches Selbstbild innehat. Dies betrifft sowohl das äußerliche als auch die Verhaltensmuster. Äußerlich würde ich sagen, dass dies jene Menschen sind, denen Du ihr Geschlecht nicht auf Anhieb ansiehst. Am Verhaltensmuster könnte man z.B. festmachen, dass ein Mann den Gang einer Frau annimmt.

Ein TV ist jemand, der die Kleidung des anderen Geschlechts als Ausdruck der eigenen Geschlechtsidendität trägt. Üblicherweise wird ein männlicher Transvestit sich auch schminken.

Beide Arten können eine Form der Transsexualität sein.

Eine andere Art, zu der ich bernie zähle, ist das Cross Dressing. Hierbei trägt jemand nur die Kleidung des anderen Geschlechts, privat und/oder öffentlich, überlicherweise nicht in allzu übertriebener Form. Wobei auch hier wieder die Grenzen zum Transvestitismus fließend sind.

Eine weitere Form sind sogenannte Damenwäscheträger (DWT), das im Prinzip eine Form des Cross Dressing darstellt, es beschränkt sich jedoch auf Kleidungsstücke, die unter der Oberbekleidung nicht zu sehen sind, aus welchen Gründen auch immer.

Bei jeder Form sind mehr oder weniger stark Einflüsse einer anderen Form normal und dies ist auch gut so. Denn hierdurch bewahren wir unsere Individualität. Wichtig erscheint mir nur, dass jeder seinen Weg zwischen den vielen Formen findet.

lg
 
Es macht schon einen Unterschied ob man naturgegeben sich nicht oder kaum von einer Frau unterscheidet als Mann.
Aber vorallem ist die Annäherung an das weibliche Geschlecht auch das Ziel bei den ganzen Änderungsversuchen.

Aber man sollte nicht den Fehler machen,nur damit man von der Umwelt angenehmer empfunden wird,sich in irgendeine Sackgasse zu verrennen.
Wenn man Probleme hat,von seinen Verwandten verständnisvoller Umgang zu erhalten,sollte man nicht auf sein "Hobby" verzichten.Irgendwo wird da eine Blockade ausgelöst,die sicherlich später nur sehr schwer zu lösen ist.
 
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