feinstrumpfhosenwerbung

und hier noch ein alter Werbespot: Elbeo Werbung 1993

 
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Das ist doch mal mehr oder weniger suggestiv, dass Strumpfhosen nicht nur für die Beine allein sein können. Wobei der letzte irgendwie am unangenehmsten ist.

Ich verstehe nicht so ganz worauf Du hinaus willst, denn in allen Clips werden die Strumpfhosen ganz klar an den Beinen getragen - okay, wenn man ganz kleinlich sein will, werden sie am kompletten Unterkörper getragen, aber das hat ein Kleidungsstück mit dem Wort Hose im Namen wohl so an sich - Strümpfe wären dann wohl "nur" für die Beine.
Aber wie dem auch sei, um sie an den Beinen - oder am kompletten Unterkörper - zu tragen, dazu werden Strumpfhosen ja auch hergestellt und für nichts anderes, das braucht mir keiner zu suggerieren, dsss ist eigentlich so klar wie Kloßbrühe. Klar kann man sie auch für andere Dinge nutzen, Putzlappen, Staubtuch, Keilriemen oder Zwickel raus schneiden, Füße abschneiden und als langärmeliges Oberteil tragen - aber das gehört eher in die DIY-Bastelecke.

Und was Du am letzten nun so unangenehm findest, kann ich nun wirklich nicht nachvollziehen. Daß Strumpfhosen nicht an Baumwollbüschen wachsen - schon gar nicht in der Packung - sollte jedem klar sein, zumal der Baumwollanteill von Strumfhosen in der Regel nicht sehr hoch ist.

Ist es Dir unangenehm, daß das Baumwollzwickel hier so demonstrativ in die Kamera gehalten wird?
Oder ist es Dir unangenehm, daß hier ganz offen angedeutet bzw. suggeriert wird, daß das Baumwollzwickel extra dafür da ist und entwickelt wurde, damit Frau die Strumpfhose auch ohne Slip drunter tragen kann?! Hat übrigens eher komfortable Gründe oder ästhetische Gründe (damit sich der slip nicht unter dem Kleid abzeichnet) und hat für die meisten Frauen - wenn sie sie denn mal so tragen - eher keine erotischen Gründe. Und ist dank Baumwollzwickel auch nicht wirklich eklig. Hier wird also nichts perverses ekliges beworben.
Natürlich hätte man auch sagen / einblenden können "Die neue Leggs Strumpfhose - jetzt auch mit Baumwollzwickel, damit Sie sie auch bequem ohne Slip tragen kann". Wäre heutzutage - bei uns - kein Thema, würd sich keiner drüber aufregen.
Aber hier muß man berücksichtigen, daß der Spot wohl von Ende der 70er Anfang der 80er ist - und das er aus den USA ist. Dort ist das Schamgefühl generell anders gelagert, würde man dort offen eine Strumpfhose bewerben, die Frau ohne Slip tragen kann oder sogar soll, würde das vermutlich für Empörung und einen kleinen Skandal bei den Zuschauern sorgen. Wenn der Spot denn überhaupt gesendet werden würde. Deutet man das hingegen nur an, weiß zwar jeder was gemeint ist, aber es regt sich keiner drüber auf, weil es eben nicht offen angesprochen wird.

Ich finde absolut nichts anstößiges daran, wenn eine Frau ihre Strumpfhose ohne Slip trägt oder wenn in irgendeiner angedeutet wird, daß frau das ja machen kann. Zumal Frauen sich auch nicht wirklich was dabei denken - wenn sie sich das denn überhaupt trauen - und man von einer Frau wohl auch recht selten die Begründungen dafür hören würde, wie man sie hier im Forum zuhauf liest. Wenn eine Frau den Slip unter der Strumpfhose wegläßt, hat das meist eher praktische oder komfortable Gründe, nach dem Motto "wozu noch einen Slip drunter ziehen, wenn die Strumpfhose schon Slip und Strümpfe in einem sind?" Und wenn die Strumpfhose vernünftig sitzt und ein Baumwollzwickel hat, werden da bei den betreffenden Damen wohl kaum erotische Gefühle aufkommen - die freuen sich eher, daß sich unter dem engen Kleid der Slip nirgends abzeichnet.
Klar sieht das sexy aus und bei so manchem Mann kocht da das Kopfkino hoch. Aber für die Frau ist es vielleicht was besobderes, aber nichts ungewöhnliches, weswegen sie irgewelche Hintergedanken haben müßte. Deswegen ist da auch nicht wirklich was anstößiges oder unangenehmes dran - zumindest sehe ich das nicht so.
 
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Im großen und ganzen stimme ich dir zu. Ist mir alles, und mehr, bekannt. D.h. habe ich ja "nicht nur für die Beine allein" geschrieben. Was den letzten Spot angeht: Im englischen hätte ich "cringeworthy" geschrieben. Kenne aber keine gute deutsche Übersetzung. Also anders gesagt finde ich den Eiertanz, welche die Dame machen muss, unangenehmen peinlich. Sie hätte auch einfach "Angenehm auf der Haut" sagen können. Das hätte auch Kunert sagen können, als sie die neue Chinchillan bewarben, bevor die mit der Beauty 7 in Übergröße den Vogel abgeschossen haben. Dazu später mehr.
Das Problem ist nur, dass Strumpfhosen seit Jahrzehnten am meist Nackten Körper präsentiert werden. Egal ob Frau, Mann oder Kind. Zumindest was Verpackungen und Printmedien betrifft. Auch in den USA. So warb Glen Raven, Inc. 1966 in einer wechselseitige Werbeanzeige "How do gals get this sleek bell bottom look without the bumps of garters and panties?They don’t wear any. They wear Glen Raven Panti-Legs in Cantrece." Und bebilderte das Drüber und Drunter mit Fotos. Und die hatten keinen Baumwollzwickel. Nur ein blickdichtes Höschenteil mit genau so dickem Drachenzwickel. Was bei genauem hinsehen (Ich konnte welche der 2. Generation, also kürzeres Höschenteil für (damals) knie-lange Miniröcke, erwerben) nicht so sonderlich blickdicht ist. Naja, bei den weißen Baumwollsloggies konnte ich schon mal die Beschriftung der Binde lesen. Also soviel zum Thema Scham. Könnte man fürs Erste meinen.
Die Idee (FR000001168224A beim deutschen Patentamt) mit dem Baumwollzwickel bei synthetischen Strumpfhosen gibt es seit mindestens 1956. Aber wie beim Badeanzug nicht für jede Frau notwendig, für andere Frauen oder auch Monatsblutungen wiederum, nicht genug.

Ich merke gerade das es ganz schön viel Text wird. Also mache ich es jetzt ultra kurz.

Obwohl die Darstellung auf nackter Haut weit verbreitet ist, wird so etwas in der Realität schon fast verteufelt. Da werden kleine Kinder in Gruppen vom Ballettunterricht abgemeldet. Die wildesten Geschichten über Hormonausströmungen und Pilzinfektionen verbreitet. Und wenn drauf hingewiesen wird das eine Strumpfhose auch nicht viel anders als Spitzenbody oder Badeanzug ist, und wegen der integrierten Socken ohnehin nur einmal getragen und gewaschen wird, wird das Ignoriert. Als ob man einem Kreationisten fehlende Fossilienfunde zeigen würde. Und dann gibt es noch die Klatschpresse und bestimmte dreibeinige Artgenossen. Oh Man(n).

Warum eigentlich? Ist man(n) von der Werbung so over$ext und ausgeburnt, dass man so etwas nicht mehr wahrnimmt? Oder weil die Werbung trotz allem "$ex sells" einen Eiertanz macht? Nicht fähig zu sagen: "Ja, unter den oder den Umständen meinen wir das wirklich so"
Wie hätte ich's gemacht?

Da der Body, vorallem der Blusenbody wieder in Mode kam, hätte Kunert mit der neuen Chinchillan gleich drei bis sechs Produktmerkmale auf einmal anpreisen können, die ihr Geld (das der Kunde zahlt) wert sind.

"Keine Laufenmaschen (1) im seidig-weiche Bein.

Luftig transparent hoch bis (2) zum druckfreiem Wohlfühlbund (4) in der Taille.

Mit Wäscheflachnaht (5) und Baumwollzwickel (3) angenehm auf der Haut.

Passend zu Bodys, Hotpants und allem was viel viel Bein zeigt"


Eine Kamerafahrt die einer Hand folgt, die an der Beinaussenseite mit reisenden Bewegungen von den Zehen bis zum Bund hochfährt. Der Hintergrund ist dunkel, das Bein hell. Mit dem Zeigefinger den Bund demonstrativ anhebt. Die Kamera fährt dem Bund entlang, verliert dabei die Hand aus dem Bild, bis zur Wäscheflachnaht. Fängt an der Naht nach unten zu folgen, als eine Hand, etwas unscharf, von Oben nach Unten mit dem vorderen Höschenteil eines weißen Bodys die Sicht versperrt. Ein Gesicht, noch unschärfer, kommt ins Bild. Die Kamera stellt auf einen mahnend winkenden Zeigefinger scharf und gleich darauf auf einen sich verneinend schüttelnden Kopf mit verschmitztem Lächeln. Nächste Szene: Das Bild ist zunächst sehr unscharf. Man kann vielleicht erahnen, das die Dame gerade den Schrittverschluss verschließt, was meist wenig elegant aussieht. Das Bild wird scharf, und wir erkennen einen gut trainierten, geringfügig älteren Herren im Bademantel, mit Kamera. Sie posiert kurz neckisch, zeigt aber nie die Pofalte ihres Stringshirtbodys. Wir sehen aber ein Stückchen Haut (-farbene Strumpfhose) zwischen dem Beinausschnitt am Rücken und dem Bund eines cremefarbenen Bleistiftrocks, den sie bis zu Taille hochzieht und verschließt. Den passenden Blazer überzieht. In die Peeptoes schlüpft (6). Das Haus in einen Sommertag blickend verlässt.
 
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Strumpfhosenwerbung von 1978
Boutique für Sie - Opal Couture


Wer erinnert sich noch daran?
 
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