Frauen dürfen sowas...

wstf2000

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Gerade eben habe ich im Fernsehen ein schönes Beispiel gelungener Emanzipation gesehen. Schauspielerin Alexandra Kamp erzählte in einem Interview, daß sie privat am liebsten Herrenjeans und Herrenhemden trüge. Man stelle sich diese Situation einmal anders vor. Was wäre, wenn man einen männlichen Kollegen von ihr interviewt hätte und der bekannt gegeben hätte daß er privat am liebsten Strumpfhosen und Röcke trägt?
Am nächste Tag wäre das wahrscheinlich eine Schlagzeile in der Bildzeitung.
Frauen aber dürfen sowas ungeniert sagen und da kann man sehen, das die Frauen in Ihrer Emanzipation doch schon eine Menge erreicht haben und wir Männer von solchen Freiheiten nur träumen können. Aber wer weis, vielleicht in ferner Zukunft...

Gruß

WSTF

PS: Ich möchte hiermit keine neue Diskussion über die weibliche Emanzipation entfachen. Ich weiß, daß es auch an vielen anderen Stellen Unterschiede zwischen der Behandlung von Frauen und Männern gibt und das Frauen auch heute leider noch vielfach benachteiligt sind. Aber auch das werden wir hoffentlich in Zukunft einmal in den Griff bekommen.
 
Am nächste Tag wäre das wahrscheinlich eine Schlagzeile in der Bildzeitung.
Frauen aber dürfen sowas ungeniert sagen und da kann man sehen, das die Frauen in Ihrer Emanzipation doch schon eine Menge erreicht haben und wir Männer von solchen Freiheiten nur träumen können. Aber wer weis, vielleicht in ferner Zukunft...

Gruß

WSTF

PS: Ich möchte hiermit keine neue Diskussion über die weibliche Emanzipation entfachen. Ich weiß, daß es auch an vielen anderen Stellen Unterschiede zwischen der Behandlung von Frauen und Männern gibt und das Frauen auch heute leider noch vielfach benachteiligt sind. Aber auch das werden wir hoffentlich in Zukunft einmal in den Griff bekommen.



Nun ja, ich kann mich da nur immer wiederholen, das "Problem" ist bei den Männern selbst zu suchen.

Wo ist denn die Bewegung bei den Männern, "Frauenklamotten" zu tragen? Hier sind wir unter uns, insofern betrachte ich dieses Forum nicht als den Nabel der Welt.

Aber solange es keine "Massenbewegung" geben wird, dass Männer FSH tragen wollen, solange wird sich auch nichts ändern.

Und das sehe ich in naher Zukunft überhaupt nicht.

Gruß
Satinlook
 
Wenn es üblich wäre, das Männer auch Frauenkleidung "legal" tragen "dürfen", dann würden sich viele hier die Grundlage für ihren eigenen Fetisch entziehen.
Und wer will das schon ?

Außerdem: Wenn Frauen Männerkleidung tragen, dann tun sie das nicht aus sexuellen Gründen. Bei Euch schaut das ja wohl in den allermeisten Fällen ganz anders aus ... .
 
Wenn es üblich wäre, das Männer auch Frauenkleidung "legal" tragen "dürfen", dann würden sich viele hier die Grundlage für ihren eigenen Fetisch entziehen.
Und wer will das schon ?
...

Das Argument mag auf einige zutreffen, aber nicht auf alle ;) Jedenfalls ist nicht die Grundlage meines Fetischs das es nicht üblich oder was auch immer ist das ich Strumpfhosen trage.

Thema Emanzipation: hat es denn eine gegeben? Und wenn ja mit welchem Ziel? Das Frauen sich nun genauso daneben benehmen wie Männer? Das Sie 'Macht' im Beruf erlangen und untergebene Mobben können? Wenn Emanzipation für die Frauen bedeutet exakt den Film zu fahren den Männer seit Äonen drauf haben, ist die Emanzipation schon im Ansatz gescheitert. Wenn einme Frau um 'emanzipiert' zu sein, Hemden Krawatten und Anzüge braucht, dann ist das absolut armselig, schliesslich müsste eine echte Emanzipation im Kopf anfangen. Ja, und nur um heiko noch ein wenig zu ärgern: Ich denke schon das in einer freien, emanzipierten Gesellschaft der strumpfhosentragende Mann ins normale Strassenbild gehört!
 
Wiso wird das Tragen von Frauenkleidern als Fetisch abgetan?
Selbst hier! Da fängt das Problem doch schon an.

Ich bin ne Transe und das ist auch gut so. Aber ich brauche keine
"weibliche Bekleidung" zum Sex. Es ist kein Fetisch!
 
... Aber ich brauche keine
"weibliche Bekleidung" zum Sex. Es ist kein Fetisch!

Ich versteh, was Du sagst.
Ein Fetish ist meist ein Schutz(Objekt) Die meisten Menschen
benötigen beim Sex nur den Schutz von Kondomen. Aus diversen Gründen.
Jedoch nicht unbedingt einen Fetish.........
Sex funzt (brutal gesagt) ohne Fetish. Aber auch mit. :)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Also, ich finde auch, man sollte trennen, zwischen dem Bedürfnis, Frauenkleider nur aufgrund sexueller Motivation und durch deren Notwendigkeit erst Sexualität erleben zu können und der oftmals psychisch schwierigen Situation von, selbstzweifelnden und von aussichtslosen Gefühlen geplagten, Transgendern, unterscheiden.

Fetisch:

Interessant ist, dass bestimmt die meisten mit einem Art Fetish begannen, denn für diejenigen, die schon in der Pubertät auf weibliche Kleidungsstücke zurückgreifen konnten, war vielleicht auch der sexuelle Reiz nicht ganz unwichtig; schliesslich veranlasst die Pubertät auch dazu, seinen Körper zu ergründen und auch diverse, damit verbundenen "Spielarten" auszuprobieren.
Mancher Festisch ist vielleicht auch erst durch das öffentliche Erblicken der Objekte entstanden.

Bestimmt verdrängten viele "Betroffene" auch ihren Hang zu einer weiteren Verweiblichung.
Wenn ich an mich und meine damalige Schulzeit denke (von der Grundschule bis zur gymnasialen Zeit), dann hatte man wenig zu lachen, wenn man mal etwas anderes ausprobieren wollte ... oder gar sich anderes zu fühlen "erdreistete".
Vieles verdrängt man auch und was liegt nahe, dass verstecktes Anwenden seiner Bedürfnisse, mit den "verbotenen", "verpönten", aber bei heterosexuell-weiblich empfindenen Menschen auch sexualisierenden Objekten, zu verbinden? - Das manche auf "die Idee" stossen, manche Objekte auch in ihre Sexualität einzugliedern, halte ich nicht für abwegig; das liegt schon sehr nahe.

Aber es ist die Frage, wie sehr diese Objekte von einer festischorientierten Person Besitz ergreifen? - 1. Kann ein Mensch noch ohne diese Objekte sexuelle Handlungen vollziehen?
2. Wenn Nein, wie viel misst er seiner Partnerin bei? Ist diese ebenfalls nur ein zum Objekt degradiertes Subjekt oder bleibt der Mensch, bei allen sexuellen "Stimmungsmacher", im Vordergrund (ich hoffe mal, das der Mensch hierbei nicht vergessen wird!!)?



Transgender:

Der Drang, weibliche Kleidung tragen zu wollen, ist teilweise unterschiedlich stark, was nicht bedeutet, dass man sich nicht auch weiblich fühlen kann, wenn man männliche Kleidung trägt. Manche kombinieren auch ihre männliche Alltagskleidung mit der weiblichen Kleidung, wenn auch nicht unbedingt sichtbar (= Underdressing).

Transgernderorientierte Menschen (bspw. CD, TV, TS), sind oftmals zahlreichen gedanklichen Auseinandersetzungen mit dem Weiblichen, das nur in bestimmten Situationen ausgelebt werden kann, auch dann unterworfen, wenn sie keine sexuellen Reize empfinden.
Es ist nicht ausgeschlossen, dass auch diese Personengruppen zeitweise die vorhandenen weiblichen Kleidungsstücke sexualisieren, indem sie ihren männlichen Körper, verbunden mit den vorhandenen sexuellen Bedürfnissen, darauf reagieren lassen.
Aber das ist lange nicht die Regel, es trifft nicht auf alle Menschen zu, die optisch als männlich (selbst nach diversen Veränderungen) wahrgenommen werden, und sich jeglicher damenorientierten Artikeln bedienen.

Das Gefühl, anders zu empfinden, kommt von innen und lässt sich nicht verändern. Es ist Teil der eigenen Persönlichkeit. Weil diese aber nicht, selbst von Fachleuten nicht, verändert werden kann, wird das Äussere auf vielfältige Weise, an den gerade vorherrschenen Gemütszustand angeglichen.
Die Frage ist nun, kann eine vielleicht gerade weiblich ausgeprägtere oder empfundenen Seite nicht ebenfalls sexuelle Gefühle empfinden, die jedoch innerhalb eines, rein äusserlich männlichen Körpers, stattfindet?
Frauen berichten ebenfalls, dass sie sich in erotischer Wäsche auch selbst attraktiv, sexy finden, teilweise sogar etwas stimuliert fühlen.

Grosses Problem: Auch wenn manche Männer noch so sehr weiblich empfinden, sind sie doch in einem männlichen Körper geboren worden, haben diese oftmals immer noch höhere männliche sexuelle Bedürfnisse oder eine höhere Lipido, als vielleicht manche Frauen.
Manche dieser Personen haben möglichweise auch keine Möglichkeit, sich mit einem Partner/ einer Partnerin zu befriedigen.
Sie empfinden möglicherweise auch dann Erregung, während sie Frauenkleidung tragen, obwohl sie das faktisch ablehnen. Das soll heissen: Es erregt sie zeitweise, obwohl sie ihre weibliche Empfindungen (mit denen sie sich ja zu vielen anderen Situationen auseinanderesetzen) damit nicht verbinden möchten oder gar "beschmutzt" sehen möchten (nach dem Motto: "Ich mache es nicht der sexuellen Stimulanz wegen, sondern empfinde ehrlich weiblich, kann aber auch meine männlichen Gefühle nicht gänzlich ausschalten").
Sie empfinden weiblich und möchten das auch um jeden Preis ausleben (sie haben auf kurz oder lang auch keine andere Wahl!) oder manche gar alltäglich, mit allen Konsequenzen, erleben (womit mit letzterem eine transsexuell-orientiere Person gemeint sein könnte).

Transsexuellen Menschen erleben einen hohen Leidensdruck. Sie lehnen oftmals alles männliche ab, wozu möglicherweise auch die erhöhte Lipido des testosterongesteuerten männlichen Körpers zählt. Viele möchten deshalb nicht auf Sexualität verzichten, es aber auch nicht auf den oftmals höheren männlich Geschlechtstrieb reduziert sehen; eben mehr weiblicher (was nun nicht bedeuten soll, dass manche Frauen nicht auch gesteigerte sexuelle Bedürfnisse haben können und haben - sie können jedoch etwas anderes damit umgehen).

Alle anderen anders denkenden und empfindenen Menschen, stehen teilweise abgeschwächter oder eben gänzlich zwischen den Geschlechtern.
Sie gehen zwar nicht den gesamten Leidensweg einer bspw. angleichenden Operation, aber sie empfinden in ihrem Alltag und tief in ihrem Inneren ebenfalls weiblich. Die vorhandenen weiblichen Anteile sind natürlich hierbei jeweils unterschiedlich verteilt, aber das Bedürfnis, weiblich anmuten zu wollen, wenn auch zeitweise, ist ebenfalls vorhanden.


Andere Menschen:

Andere Menschen erleben diesen Zustand wahrscheinlich sehr abgeschwächt - wobei hierbei auch die strumpfhosentragen Männer gemeint sein könnten.
Sie empfinden sich vielleicht nicht zwangsläufig weiblich, haben aber wahrscheinlich eine irgendwo zumindest ausgleichendere, offenere Einstellung zur weiblichen Welt und gehen nicht zwangsläufig konform mit dem traditionellen Rollenbild des Mannes.
Sie machen weniger Unterschied zwischen "männlich" und "weiblich", kombinieren und sehr wichtig, ergänzen sogar selbstwusster ihre eigene männliche Mode, die oftmals eher farblos, einheitlich und wenig flexibel anmutet. Sie widersetzen sich auch dem in einem Schneckentempo gleichenden Entwicklungsprozess männlicher Modeveränderungen.

Ich denke mal, dass diese Männer theoretisch durchaus modern gelten können. Sie sind, wenn sie sich noch weiter trauen, sogar selbstbewusst, eröffnen einen neuen Typ Mann.
Vielleicht sogar eine teilweise metrosexuelle Orientierung, die sich aber auch ganz anders zeigen kann.

Jedoch sollte man dabei immer berücksichtigen: Jeder Mann kann, muss aber nicht mitziehen. Wenn ein anderer Mann keine Strumpfhose anziehen möchte, soll er. Er zieht vielleicht auch ungern Krawatten an, obwohl seine Freundin / Frau es doch so gerne an ihm sähe. Aber, er könnte Krawatten tragen, wenn er es wollte!

Wenn es Standard wäre, dass Männer, problemlos alles tragen könnten, was sie möchten, kämen Männer, die es nicht so offen, vielleicht traditioneller halten, in Zugzwang. Nicht ausgeschlossen, dass manche von ihnen genötigt, aber gegen ihre Erziehung, innere Werte, Gefühle, Stolz (?) handeln müssten.


Fazit:

Ich denke, dass die Grenzen zwischen fetischorientierten und nicht-fetischorientiertem oder empfundenen Gefühlen fliessend sind. Sie sind bei manchen Menschen auch dann vorhanden, wenn sie ihr Bedürfniss, ja ihren Drang, weibliche Kleidung / Schuhe tragen zu wollen, nicht sexuell reduziert sehen, es aber dennoch erleben, mit oder ohne Kleidung.

Wenn es Status quo wäre, dass alle Menschen so ausgehen könnten, wie sie möchten, oder es wenigstens "erlaubt" (generell akzeptiert) wäre, dass Männer problemlos Feinstrumpfwaren, evtl. sogar weibliches Schuhwerk, öffentlich zu ihrer männlichen Kleidung tragen könnten, wäre aber dennoch denen Menschen ein Stück weit geholfen, die noch ganz andere Wege anstreben (eine höhere Verweiblichung, sei es weitgehend optisch, sei es darüber hinaus physisch).

Problematischer sind meistens die anderen Menschen von aussen - sie verstärken das, was möglicherweise erst gar kein Problem wäre.


Lg Miri
 
Zuletzt bearbeitet:
Fazit:

Ich denke, dass die Grenzen zwischen fetischorientierten und nicht-fetischorientiertem oder empfundenen Gefühlen fliessend sind. Sie sind bei manchen Menschen auch dann vorhanden, wenn sie ihr Bedürfniss, ja ihren Drang, weibliche Kleidung / Schuhe tragen zu wollen, nicht sexuell reduziert sehen, es aber dennoch erleben, mit oder ohne Kleidung.

Hallo Miriam,
dein Beitrag ist schon ziemlich schwere Kost :unsure:, würde trotzdem in vielem zustimmen.
Meine einfachen Gedanken dazu:
Sicher gibt es irgendwo eine Prägung für bestimmten Fetisch. Trotzdem sehe ich das nicht so zwanghaft. Ich sehe es als eine mehr oder weniger fantasievolle Art der Selbstbefriedigung, und Selbstbefriedigung macht jeder Mann, wenn ihm danach ist, also wenn er keine Partnerin hat, oder auch mal sonst. Deshalb finde ich auch gar nichts negatives dabei ! Ich sehe es nicht als eine so grundsätzliche weitere Prägung neben hetero/homo-sexuell. Natürlich gibt es den vulgären Typus, aber davon rede ich nicht.
Und ich finde auch die Abgrenzungsversuche von Crossdressern (den Begriff kenne ich erst, seit ich dieses Forum lese) zweifelhaft, die empfinden ihr tragen von Frauenkleidern doch auch erotisch !
In deinem Beitrag stellst du bei beiden Gruppen die Ausprägungen hervor, wo mann den Fetisch bzw. das Frauenkleidertragen zum auschliesslichen bzw zum Zwang macht. Schaden tut er damit ja niemandem, aber wie du schreibst ist damit in der Regel ein Leidensweg verbunden, daher sollte er sich schon selber fragen: "ist es mir das wert, oder steigere ich mich da unnötigerweise in was rein ?"
 
Hallo Retro,

es ging vor allem darum, etwas Einblicke zu liefern, wie manche Menschen unter dem blossen Gedanken leiden können, wenn ihre weibliche Seite ausschliesslich unter das Klischeedenken des Fetischismus (meistens wird damit etwas negatives und sexuelles verbunden) fallen. Sie empfinden mehr und möchten sich dabei auch anderes wahrgenommen sehen. Die Gesellschaft stempelt zu schnell ab und kategorisiert zu schnell (Schubladendenken). Dabei machen diese Menschen, egal welcher Ausprägung sie nun in der weiblichen Richtung angehören, nichts "verbotenes", leiden aber unter dem Druck der anderen.

Darum habe ich versucht, detaillierter zu werden und auch eine Abgrenzung vorgenommen, die nur zur Verdeutlichung gedacht war.

Ein Fetisch ist nichts problematisches an sich, das sehe ich auch so. Wenn man mit anderen Menschen einen Fetisch auslebt (was reizvoll sein kann) und beide haben gleiche Interessen oder einigen sich auf etwas bestimmtes, dann ist das ebenfalls vollkommen in Ordnung.

Du hast ja geschrieben, dass Du den Begriff des Crossdressings erst durch dieses Forum kennengelernt hast.
Daher kann ich nachvollziehen, dass Du auch die Abgrenzungen nicht gänzlich ohne weitere Fragen auffassen konntest.

Es gibt unterschiedliche Ausprägungen. Manche haben einfach ihren Strumpfhosenfetisch, sind damit zufrieden, unterstützen damit ihre sexuellen Reize und das genügt ihnen.
Der Begriff Crossdressing wurde später für das Tragen der Kleidung des anderen Geschlechts gebraucht, stand aber ursprünglich für einen von heterosexellen Menschen geschaffenen Begriff, sich von dem sexuelle (transvestitischen) Fetischismus abzugrenzen.

Die Motivation ist aber entscheidend. Die Gesellschaft sieht in einem Menschen der mehr oder wenig öffentlich Damenwäsche trägt, zunächst, klischeehaft, einen homosexuellen Menschen. Das ist aber falsch und eines der grössten Irrtümer!

Es ist soziologisch erwiesen, dass alle Männer, die Damenwäsche und alle anderen weiblichen Sachen tragen, zu 90% heterosexuell sind. Die restlichen 10% dieser Personengruppe ist entweder bi- oder eben homosexuell.

Crossdressing als Begriff wurde von heterosexuellen Menschen geprägt, um sich von transvestitischen Fetischismus zu distanzieren, weil dieser meistens sexuell behaftet war, und leider heute immer noch ist.

Die meisten Leute denken, dass Transvestiten (TV) oder Transsexuelle (TS) perverse, geisteskranke, sexsüchtige... usw. Menschen seien, die nur rein sexuell-motiviert handeln und damit einen blossen "Fetischismus" ausleben.

Weit gefehlt!

Weil diese Grenze hierbei für die meisten Menschen, nicht einsichtig ist, die Gesellschaft auch kaum Wert legt, das zu unterscheiden, oder sich die Mühe macht, mehr Verständnis für wesentlich ausgeprägtere Fälle entwicklen möchte (Vorurteile überwiegen!), habe ich das oben geschriebene zur Sprache gebracht.

Transsexualität hat nichts mit Sexualität im eigentlichen Sinne zu tun (glauben aber viele).
Sie erleben einen Leidensdruck, weil sie in einem von ihnen nicht akzeptierten Körper leben müssen. Geistig empfinden sie aber bspw. weiblich (Mann zu Frau, MzF), nur der Körper entspricht nicht ihrer geistigen Empfindung. Weil die geistige / seelische Empfindung nicht verändert werden kann (sie ist nicht therapierbar, weil es sich nicht um eine Krankheit handelt, wie bei TV übrigens auch), muss der körperliche Zustand an den geistigen angeglichen werden (andersherum währe es wohl bedeutend einfacher).

Auch bei TVs ist es so, dass sie nicht rein sexuell-motiviert agieren (Ausnahmen gibt es immer), lediglich der Leidensdruck ist nicht so hoch als bei einem/einer TS (auch hier können Ausnahmen auftreten und auch ein TV kann theoretisch über Jahre hinweg, zum einem/einer TS werden).

Du merkst, es geht hierbei schon tiefer, denn hier geht es nun nicht mehr um einen blossen Fetischmus, sondern um eine mehr oder minder schwere Frage nach der eigenen Geschlechtsidentität.

TVs, teilweise auch CDs, empfinden sich mehr zwischen den Geschlechtern oder merken zumindest, dass sie wenigstens zeitweise Frau sein möchten (manchmal auch mehr). Hierbei kommen dann auch mal die Gedanken an Hormone (bspw. für Mann zu Frau) ins Spiel.
Sie fühlen sich auch bspw. weiblich und merken dass auch in ihrem, bspw. männlichen, Alltagsleben.

Alles Dinge, die Fetischisten, die das eine oder andere Objekt ihrer Begierde tragen möchten und sich auch sexuell befreit fühlen, nicht in dieser Weise andenken oder so extrem empfinden.
Sie sind, im Gegensatz zu den TV und TS, mit ihrem angeborenen Geschlecht zufrieden und müssen es nicht zeitweise und ehrlich empfunden ausleben, um keine psychischen Probleme davon zu tragen. Sie streben keine möglichen (TV) oder definitiven (TS) Änderungen ihres eigenen angeborenen Geschlechts an.

Also, zwanghaft ist es nur, weil man sich nicht gegen seine vorhandene bspw. weibliche Seite wehren kann und diese auch stärker empfindet.

Bei vielen TV, teilweise auch TS, hat es aber u.a. mit einer sexuellen Motivation begonnen, die teilweise auch angehalten hat (somit, wie Du geschrieben hast, sich auch zeitweise erotisch fühlen).
Deshalb habe ich geschrieben, dass die Übergänge eben fliessend sind.

Vielleicht ist manches klarer geworden. Wenn man wenige Einblicke in die Thematik hat, ist vieles erst einmal nicht wirklich nachvollziehbar.
Aber vielleicht wurden Dir jetzt manche Unterschiede klarer und Du kannst verstehen, dass man immer ein wenig trennen sollte, zwischen dem reinen Fetisch, der an sich ja etwas Schönes ist (und normalerweise auch niemandem schadet und auch in der Psychologie nicht mehr als Krankheit empfunden wird), denn er macht glücklich, und zwischen den spezielleren Fällen, die aber nicht aus ihrer Haut herauskönnen und sowohl einen Fetisch erleben können, aber vorwiegend aus der Verlanlagung heraus handeln, ihrer eigenen, weiblich-ausgeprägteren Persönlichkeit, weiter entgegen zu leben oder diese, wenigstens zeitweise so ausleben möchten, als seien sie tatsächlich das Geschlecht, das sie teilweise oder ganz anstreben.

Das hat also, vom Fetisch ausgegangen, nichts mit "hineinsteigern" zu tun, wie Du es zunächst aufgefasst hast.

Wenn Du eine Strumpfhose anziehst, machst Du das nicht, weil Du eine Frau sein möchtest. Du liebst das Gefühl, Du findest es vielleicht auch zur gegebenen Zeit erotisch, aber Du möchtest Mann bleiben.

Wenn ein(e) TV oder TS sich crossdressed, möchte er / sie so behandelt werden, wohin er / sie sich "verwandelt" hat (Ein Mann würde also als Frau behandelt werden wollen (das latente Wunschgeschlecht)). Und das, ohne unangenehm auffallen zu wollen (im Gegensatz zu Drag Queens / Kings, die mit ihrem schrillen weiblichen / männlichen Outfit provozieren möchten und den ehrlich empfindenen TV und vor allem TS das Leben viel schwerer machen, weil jeder zwangsläufig an Travestie denkt, die aber nichts mit einer Geschlechtsidentitätsproblematik zu tun hat, sondern die Leute animiert, auch TV und TS als lächerlich anzusehen -> die Folgen sind der erwähnte Druck auf diese Menschen, die nicht anderes empfinden können und darunter sehr leiden können).


Im Sinne des Themas des Threads wäre es wirklich viel schöner, wenn jeder das tragen könnte, was er / sie möchte, privat, als auch öffentlich.


Alles gar nicht so einfach, aber das kann man ja auch zunächst nicht wissen.

Sei lieb grüsst von Miri
 
Zuletzt bearbeitet:
@ miriam

Danke für deine beiden letzten Beiträge. Denen ist nicht's hinzuzufügen!
Ich schliesse mich hiermit deinen Aussagen voll und ganz an.

Auch der eine Satz von dir hat mir gut gefallen: Dass man sich auch weiblich fühlen kann ohne weibliche Kleidung.
Das sag ich immer wieder, ausserdem zeigt es die Tiefe des Transgender sein auf, insbesondere die ein Problem mit ihrer Identität haben. Für viele dieser (leider oft missverstandenen) Transgender ist die Kleidung noch das geringste Problem.
(Ich gehöre z.B. zu diesen Leuten).
Solche Personen rein auf das tragen - wollen weiblicher Kleidung zu reduzieren ist vollkommener Unsinn, und zeugt von Desinteresse gegenüber gerade genannter.

Das heisst natürlich nicht, dass ich nicht auch mal gerne weibliche Kleidungsstücke trage. Je nachdem halt, wie ich aufgelegt bin. Auch kombiniere ich liebend gerne, ohne das es wirklich auffällt, wie du ja auch geschrieben hast.
Aber dieses ganze Thema könnte man sowieso bis zum Nimmerleinstag diskutieren, da so breit gefächert.

Aber nochmals danke für deine beiden letzten Beiträge!

lg,
chris
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
ich möchte mich satinlook anschließen:
das problem liegt an den männern selbst. niemand verbietet es einem mann, öffentlich FSH und rock zu tragen. natürlich gibt es hürden, die man(n) nicht ohne weiteres nehmen kann/will wie z.b. im berufsleben.
aber auch da könnte man es evtl. durchsetzen, wenn man wirklich wollte.

in meinem freundeskreis kennen alle meinen hang zur alternativen kleidung, anfangs haben sie komisch geschaut aber nach dem 2. und 3. mal wird darüber kein wort mehr verloren.
 
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