Frauen(mode) und Hosen

Das die Damen generell und meistens "nichts" gegen einen Mann in Feinstrumpfhosen sagen, kann ich nicht bestätigen. Hier meine ich nicht die Ausgangslage, wo der Mann seiner Frau beichtet, dass er gern Feinstrumpfhosen trägt. Dann dulden sie es meist und der Mann muss entscheiden, ob es das wert ist.

In den letzten Jahren ist es immer wieder mal vorgekommen, dass wir im Büro, unter Bekannten, etc. Mode angesprochen haben. Besonders dann, wenn bei exklusiven Modeschauen die Männermode sehr feminin ausgefallen ist. Klare Botschaft der Damen

"...... ich möchte keinen Mann im Sommerkleid haben wollen ...."

Meine Frau denkt hier ähnlich. Ihr gefällt mein getrimmter dichte Bart, meine (obwohl immer mehr grau durchkommt) dichten beinahe schulterlangen Haare, meine Schultern, schmaler Po und meine Beine, die durch viele 1000 Km Rennrad recht muskulös geworden sind. Sie fühlt sich zu dieser Optik hingezogen und sagt mir recht offen, welche Herren-Kleidung sie an mir gern sieht. Ein Kleid/Rock und Strumpfhose würde sie nur mir zuliebe dulden. Daher tue ich alles, um auch ihr zu gefallen, da es ihr wichtig ist.

Die figurbetonte Hose ist nach meinen Erfahrungen erst in den 80ern so richtig zur Geltung gekommen.

Vor einigen Tagen habe ich eine passende Möglichkeit gehabt, in einer größeren Bekanntenrunde genau dieses Thema anzusprechen. Wir waren mehrere Pärchen und recht gut drauf.

Meine Frage war direkt:
"... Warum tragt ihr Frauen so oft Hosen ?..."

Ich fasse mal einige Punkte der schönen, echt lebhaften Gesprächsrunde zusammen.

"... frag ihn mal (sie zeigte auf ihren Mann), der würde ja die Wände hochgehen, wenn ich nicht mehr seine geliebten Jeans anziehen würde...."

"... meine Beine sind ok, aber mit meinen Besenreisern traue ich mich nichts ins Kleid. Meine Hosen sind figurbetont und mir gefallen sie ..."

"... ich mag ihren Po in den knallengen Hosen sehr ...."

"... Im Kleid? Dann müsste ich ja Strumpfhosen bei kaltem Wetter anziehen... Ich hasse Strumpfhosen.... "

"... Ich mag es nicht, wenn die Männer auf meine Beine glotzen, wenn ich einen Rock trage ...."

"... im Haushalt und bei meinem Tagesgeschäft (sie meint Besorgungen in der Stadt, im Garten, mit den Kindern) ist eine Hose einfach praktischer .."

"... wenn ich einen Rock trage, ist die Strumpfhose so gut wie beerdigt. Die Laufmaschen gehen mir auf den Keks..."

Ich habe dann, schon beinahe "verschmitzt" die Frage gestellt, ob sie denn nicht einfach Männerhosen tragen können, sähen doch gleich aus. Die Antwort war schon markant: "... als Akademiker bist du so schlau, aber von Mode hast du als Mann keine Ahnung...". War jetzt eher im Spaß gemeint, aber es wurden genau die Aspekte genannt, welche ich schon kannte:

".... die Damenhose ist figurbetont und soll Po und Beine zeigen und hätte mit Herrenhosen nichts gemeinsam...."

"... ich hatte mal von ihm (sie meinte ihren Mann) eine Jeans angehabt, da sah ich aus wie Lumpi. Für die Gratenarbeit hat's gereicht..."

und abschliessend auf meine letzte "Forumsfrage", meine Frau grinste mich nur noch an, dass ja eine Frau alles tragen darf und Männer hätten nur langweiligen Kram von der Stange, wurde dieses Gespräch damit beendet

".... Du Kante in einem Blümchenkleid, dass wäre der Party-Brüller (da hat sie Recht)..."

und bemerkenswert

"... vielleicht ist es euch Männern nicht bewusst, aber die schärfsten Modekritiker sind wir Frauen selbst. Einmal einen modischen Fauxpas geleistet und du bist unten durch..."

Wie gesagt, nur die Highlights des Gesprächs und bestimmt nicht maßgebend, aber für mich aufschlussreich. Ich möchte damit erneut zeigen, dass die Meinung über das Thema Mode nicht immer so unisex ist, wie es vielleicht gern gewünscht wird.
 
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