Genervt im Chat

Grundsätzlich stimme ich Dir zu Iris. Korrekte Rechtschreibung sollte eigentlich jeder Mensch beherrschen. Allerdings gibt es da auch eine Kehrseite der Medaille, die mir gar nicht gefällt.

Bildung, zu der die Rechtschreibung dazuzählt, wird von vielen Menschen als Statussymbol betrachtet, bzw. als Vehikel verwendet, um sich von der "Plebs" abzuheben. Ganz nach dem Motto:"Sieh' her ! Du bist ein ungebildeter Tölpel der Unterschicht, und ich ein ehrenwertes Mitglied der Gesellschaft. Du schaffst es ja nicht einmal korrekt zu schreiben !"

Meist sind es genau diese Leute, die Aussagen wie:"95% der Bevölkerung besteht aus Idioten." von sich geben. Da kann ich für mich selbst nur sagen, mir ist eine Mensch, der die Rechtschreibung nicht hundertprozentig beherrscht, dafür aber anständig und ehrlich ist, viel lieber, als jene Leute, die vielleicht rechtschreiben können, aber sonst arrogante Arschlöcher sind. (Natürlich zähle ich Dich da nicht dazu.)

Andreas
 
Hallo Iris!

Wer frei von Schuld ist werfe den ersten Stein!

In Deinem Beitrag vor einer Woche zum Thema "Warum muss Frau immer schön sein?" waren 2 orthografische Fehler: auffasssen + Mineung.......

Sorry! :rolleyes:

Gruß Gemini
 
Im allgemeinen kann ich den Chat nur positiv erwähnen. Natürlich gibt es schwarze Schafe, was wahrscheinlich auch nicht zu vermeiden ist. Ich schließe mich auch der Meinung von AJR an, daß man nicht so auf die Rechtschreibung achten sollte. Mir passiert es auch, daß ich mich im Eifer des Gefechtes verschreibe. Aber ansonsten gefällt es mir im Chat sehr gut.
 
Sicher ist die korrekte Rechtschreibung wichtig in formellen Briefen, Arbeitsberichten,....
Aber mal ehrlich, wenn man bei jedem Beitrag im Forum genau darauf achtet wie man schreibt und ob alles richtig ist, dann würden sich hier viel weniger Menschen mitteilen. Und gerade im Chat ist es viel zu zeitaufwendig. Wenn ich immer darauf schau`n müsste alles richtig zu schreiben, wäre meine Antwort viel zu spät zu lesen und das Gespräch schon viel weiter.
es fällt doch keinem ein stein aus der krone wenn man im netz ein paar vereinfachungen macht. Das Wichtigste ist doch der Inhalt und dass dieser richtig rüber kommt! Oder?
Es gab hier auch mal eine Diskussion weil ein Mitglied nicht so gut rechtschreiben konnte und der Inhalt deßhalb schwer zu verstehen war. Er wurde darauf hin nicht gerade nett auf seine Fehler hingewiesen und (mir zumindest ist aufgefallen) man liest jetzt gar nichts mehr von ihm. Das ist doch schade, wenn manche sich nicht mehr traun zu schreiben nur weil andere so viel Wert auf Rechtschreibung legen!!!
Klar ist es auch ein Problem (gerade bei Jugendlichen) dass die deutsche Sprache und die Rechtschreibung/Grammatik verkommt (durch komische Abkürzungen bei sms und Chat).
Die Verenglischung der Sprache ist zum Teil von Vorteil, da es internationale Ausdrücke sind (und die "Weltsprache" ist nunmal Englisch).
Z.B.: in der Wissenschaft (besonders bei Informatik) kann man sich international unterhalten weil gewissen Ausdrücke allgemein bekannt sind!
Lg Mia
 
In vielen Punkten muß ich Iris Recht geben. Es gibt eine ganze Reihe von Leuten, die sich in dieser Hinsicht gehen lassen oder tatsächlich über sehr schwache Rechtschreibkenntnisse verfügen. Diese Leute sollten daran arbeiten sich in dieser Hinsicht zu verbessern.
Man sollte jedoch zwischen "Verschreibern" und echten Fehlern unterscheiden.

Regelrecht falsch ist aber Deine Äußerung in Sachen Internationalisierung. Iris, Globalisierung heißt andere Sprachen und Kulturen zu kennen bzw. sprechen zu können, nicht aber die eigene Sprache zu verstümmeln oder gar zu verleugnen !

Gerade wegen der zunehmenden Golbalisierung bekommt die englische Sprache immer Bedeutung, denn irgendwie müssen sich ja die unterschiedlichen Menschen verständigen können. Also ist fleißiges Lernen von Englisch angesagt !

Aber wieso soll ich meine Muttersprache mit englischen Wörtern anreichern ??
"Entschuldigung, aber nach der Arbeit habe ich ein Treffen mit Susanne."
Dieser Satz ist doch gut !
Warum sollte ich sagen :"Sorry, nach dem Job habe ich ein Date mit Susanne." ?
So ein Unsinn ... :-(

Das hat mit Internationalisierung nichts zu tun. Das ist einfach nur eine doofe Modewelle.

PS: Nicht zu Verachten ist die Meinung der Amerikaner und Engländer zu diesem Thema. Auf der CeBit sagte mal ein Engländer zu mir: "Ihr Deutschen seit ein komisches Volk. Unter Hitler wart ihr die Größten und betrachtet die anderen Völker als minderwertig. Jetzt fallt ihr teilweise ins andere Extrem und sprecht dieses Kauderwelsch. Damit beleidigt Ihr doch auch unsere englische Muttersprache. Kontinuität, wie z.B. bei den Franzosen, ist Euch völlig fremd."
Leider hat er damit Recht.
 
Unsere Gesellschaft

Wir leben in einer leistungsorientierten Gesellschaft, und in jener werden leider unsere Leistungen als Werte verkannt. Was ich meine ist das schon von Kindheit an unsere Leistung persönlich gemessen wird. Ich glaube viele kennen die diversen Aussagen wie: du bist - blöd, unfähig, dumm, faul, usw. wenn ein Kind eine schlechte Benotung für ein Schularbeit bekommen hat. Ist es aber umgekehrt, dann sind plötzlich jene: gescheid, intelligent, brav, fleissig, anständig, usw. Doch handelt es sich hierbei nur um eine Leistung die wir erbracht haben und die beurteilt worden ist. Denn das "du bist..." ist der gravierende Unterschied, es ist die Personalform!! Mit persönlichen Werten hat das sehr wenig zu tun. Denn diese lauten z.B.: Ehrlichkeit, Offenheit, vertrauend, kooperativ, Empathie, Verantwortungsbewusstsein, usw. und haben mit dem das wir schaffen wenig zu tun. Es heisst nicht umsonst "ein besonders wertvoller Mensch".
Mir ist es in meiner Kindheit so ergangen und daher habe ich mich stets bemüht so "perfekt" wie möglich zu sein, denn sehr oft habe ich bemerkt wie diese künstlich aufgeblasene Aura, gespickt mit materiellen Werten in unserer Gesellschaft hohes Ansehen geniesen. Viele glauben wenn sie jemanden mit einem Porsche in eine Villa fahren sehen: " na der hat´s wohl geschafft", der Direktor oder Generalmanager auf der Jacht in Monte Carlo detto. Doch wie sieht es menschlich um Jene aus? Welche Leistungen haben sie da gebracht? Wie steht es um ihre menschlichen Werte wie z.B.: Verantwortungsbewusstsein? Das weiß fast niemand.
Ich bin momentan auf Jobsuche und habe einige erstaunliche Erfahrungen diesbezüglich gemacht. Da sitzen einem regelrechte Soziophaten gegenüber, erbarmungslos und gefühlskalt versuchen sie einem unbedingt bloszustellen, müssen zeigen wie mächtig und gebildet sie (nicht) sind, und da ich keine akademische Ausblidung habe, behandeln die einem manchmal wie den letzten Bittsteller. Es sind keineswegs Alle so!! Aber bei Manchen frage ich mich schon worum es wirklich geht.....

Das sind aber nur meine Meinungen und Erfahrungen dazu!!

Grüße Gemini


PS.: habe nun zum 4.mal meinen Beitrag ausgebessert, ergänzt und verändert!.....
 
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Gemini, ich finde Deinen Beitrag richtig gut und kann Dir nur zustimmen
:bravo:
 
Dankeschön, Shadok2000!!! :D

Habe aber gerade bemerkt, dass das mit dem eigentlichen Thema wenig zu tun hat!! Sorry!

Gruß Gemini
 
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Hin und wieder finde ich es auch lustig, die typische chatsprache zu lesen. Trotzdem haben diejeniegen recht, denen es um die deutsche Sprache geht. Die sollte wirklich jeder beherrschen. Wobei perfekte Groß- und Kleinschreibung für viele aufgrund der Rechtschreibreform und der Gegenbewegung inzwischen schwierig geworden ist. Geht mir genauso. Problematisch finde ich häufig in Gesprächen oder bei Äußerungen von Jugendlichen die übermäßige Verwendung von Floskeln und damit verbunden eine Unfähigkeit einen bestimmten Sachverhalt präzise darzustellen.
 
Es hat verschiedene Aspekte: Abkürzungen und 'Anglismen' beschleunigen häufig den Informationstransport, ebenso die in der Computer und Internetwelt 'übliche' generelle Kleinschreibung (Linux - Server erwarten das so, die 'hassen' gemischte Gross- und Kleinschreibung, zumindest was HTML Code betrifft). Aber klar, ein guter Stil ist das nicht. Was Ich erschreckender als die mangelhafte Orthographie betrachte, ist das viele Menschen die Semantik der Wörter gar nicht kennt, sie verwenden sie 'gewohnheitsgemäss', bestes Beispiel: "Geiz ist Geil!" Total daneben der Werbeslogan. Warum? Weil ein buchstäblich geiziger Mensch keine Unterhaltungselektronik kauft, denn die braucht er ja nicht zum Leben. Der den Slogan 'entwickelt' hat, hatte von der Bedeutung des Wortes Geiz keine Ahnung...
... man muss sprachlich flexibel sein, mit Ärzten oder Ingenieuren unterhälst Du dich nicht in Gossensprache, und in der Eckkneippe kannst Du nicht den Hochgebildeten 'raushängen' lassen ;)
 
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heiko schrieb:
Ich bin ja auch ein ganz Süßer ! :-x
Mich stören die häufigen englischen Ausdrücke in der Umgangssprache. Hätte man dies schon vor 100 oder 200 Jahren so gemacht, dann gäbe es die Ausdrücke "Dampfmaschine" oder "Dampflok" wohl gar nicht und wir würden wohl sagen: "Oh , schau mal, ´ne steam locomitiv".
Oder zur elektrischen Sicherung würden wir fuse sagen, weil dieses von Edison, also einem Ami erfunden wurde. Es würde dann wohl heißen: "Ich wechsle man die fuse aus, mal sehen, ob dann der Strom wieder da ist."

Leute, das klingt doch oberhäßlich. Außerdem ist es sprachlicher Kauderwelsch.
Entweder man spricht konsequent Deutsch oder richtig Englisch. Alles andere ist Unfug.

Ich musste wirklich schmunzeln.... Mein persönlicher Favourit an Sprachverunstaltung läuft auf Energy Hamburg, da sagen die Moderatoren immer callt durch.....
 
Und jetzt nun zum Chat: Also ich war noch nicht sehr oft im Chat, habe dabei aber auch sehr wiedersprüchliche Erfahrungen gemacht, die von sehr netten Gesprächen bis hin zu Männergehabe mir gegenüber reichten. Ich kann verstehen, dass die Damen hier echt etwas anderes im Chat suchen, als nur den schnellen Cybersex... Denn mal ganz ehrlich, ist es nicht schöner, wenn man jemandem vertraut bei solchen pikanten Dingen?

Liebe Grüße

Nils
 
crack schrieb:
Es hat verschiedene Aspekte: Abkürzungen und 'Anglismen' beschleunigen häufig den Informationstransport, ebenso die in der Computer und Internetwelt 'übliche' generelle Kleinschreibung (Linux - Server erwarten das so, die 'hassen' gemischte Gross- und Kleinschreibung, zumindest was HTML Code betrifft). Aber klar, ein guter Stil ist das nicht. Was Ich erschreckender als die mangelhafte Orthographie betrachte, ist das viele Menschen die Semantik der Wörter gar nicht kennt, sie verwenden sie 'gewohnheitsgemäss', bestes Beispiel: "Geiz ist Geil!" Total daneben der Werbeslogan. Warum? Weil ein buchstäblich geiziger Mensch keine Unterhaltungselektronik kauft, denn die braucht er ja nicht zum Leben. Der den Slogan 'entwickelt' hat, hatte von der Bedeutung des Wortes Geiz keine Ahnung...
... man muss sprachlich flexibel sein, mit Ärzten oder Ingenieuren unterhälst Du dich nicht in Gossensprache, und in der Eckkneippe kannst Du nicht den Hochgebildeten 'raushängen' lassen ;)

Nur eine kleine Anmerkung: Wie kann ein Geiz geil sein?, wenn Geiz ein (nennt man das Objekt / Subjekt??) ist...
 
Du meinst ein Substantiv (Hauptwort), ob es Objekt oder Subjekt ist, hängt vom Satzzusammenhang ab, in 'Geiz ist Geil' ist es ein Subjekt, da es im Satz das 'handelnde' (aktive) Substantiv ist. In: "XYZ ist der Geiz in Person" wäre Geiz das Objekt, da es das passive Substantiv ist. Äh, so oder ähnlich ist das...
 
Deutsch und Englisch

Zum Thema "Rechtschreibung und Anglizismen bzw. Chat" bloß soviel:

Die Sprache im Chat ist oftmals eine Lautsprache und unterliegt in diesen Fällen nicht den Rechtschreibregeln. Die fehlende Interpunktion allerdings macht (mir) oft die Interpretation schwer.

Und: die vielen Rechtschreibfehler in hochdeutschen Wortmeldungen (auch im Forum) zu monieren, ist für mich keineswegs eine Frage des Herabschauens, sondern sollte vielmehr als Impuls der eigenen, kontinuierlichen Verbesserung angesehen werden. Durch den Umstand, daß immer weniger gelesen wird, verflacht die Qualität der eigenen Sprache und natürlich auch die des Empfindens für die korrekte Schreibweise. Oft und oft ist ja die Assoziation, wie ein Wort richtig geschrieben wird, eine bildhafte. Als Beispiel: werde ich gefragt, wie man ein Wort schreibt, so muß ich im Zweifelsfall das Wort (z.B. Rhythmus) aufschreiben. Erst wenn ich es sehe, bin ich sicher.

Auch stehe ich nicht an, zu akzeptieren, wenn jemand will, daß die Rechtschreibung beachtet wird - selbst wenn der/diejenige einige Fehler einstreut (Kehricht schreibt man etwa mit "H"), weil auch ich es gut finde, wird die Sprache korrekt verwendet. Ich verurteile eher die Koketterie jener mit ihren Fehlern, die statt mit Selbstkritik mit dem Grundsatz "aus der Not eine Tugend" zu machen, reagieren.

Die Anglizismen kommentiere ich nur dahingehend: was ich beobachtet habe, versucht ein Subjekt durch die (häufige und bewußte) Verwendung von Wörtern in der herrschenden Modesprache statt der eigenen das Selbstwertgefühl anzuheben. Sprich: es findet durch die anwendende Person eine Camouflage (Blendanstrich, Verkleidung) dahingehend statt, daß eine sprachliche Überlegenheit gemimt wird. Die in Wahrheit nicht vorhanden ist und - im Extremfall - sogar erwiesenermaßen nicht vorhanden sein kann, denn bei Kenntnis des Begriffs im eigenen Sprachumfang hätte die Person ja die Muttersprache angewandt.

Daß Englisch heute Massensprache ist, sagt nichts über die Qualität dieser Sprache aus. Es beweist bloß, daß die Sieger im 2. Weltkrieg mehrheitlich englischsprachig waren und uns entsprechend zur Anwendung ihrer Sprache umerzogen haben. Im österreichischen Staatsvertrag etwa existiert (unter anderem) der Passus, daß Österreich einen Radiosender haben muß, der mehrheitlich amerikanische Musik sendet (mit Ö3 wurde dieser Passus umgesetzt).

In der Zeit der napoleonschen Kriege war übrigens Französisch die Modesprache, zu Römerzeiten Latein. Wenn wir Deutsch nach den Wortstämmen untersuchen, finden wir also Abbilder vieler Sprachen (Beispiel "ludern" kommt aus dem Lateinischen "ludere" zu deutsch "spielen").

Daß es in Fachbereichen einen gemeinsamen Sprachnenner gibt (etwa Latein (noch) in der Medizin, Biologie, etc. bis zum Recht, Englisch dafür in der Informatik), hat nur damit zu tun, daß es für die Experten in den Bereichen eindeutiger und leichter ist, sich eindeutig verständlich zu machen - selbst, wenn sie die Sprache ihres Gegenübers nicht sprechen.

Ich schließe mich der Meinung vieler Teilnehmer des Forums somit an:
Rechtschreibung und Verzicht auf Anglizismen ja, aber nicht zwanghaft
 
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