Männer in Nylon & DDR - ein Rückblick

nyder

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Wie oft haben wir schon den 3.10. gefeiert? Mir fallen dazu viele Strumpfhosenfragen ein! Wer hilft mit Antworten?

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(Bildrechte freigegeben, Quelle pixabay.com)

Männer in Strumpfhosen im Osten unseres Nylonlandes? Wie waren all diese Themen eigentlich < 1989 in unserer besseren Hälfte? Stramme Systemfrauen in Nylon habe ich hier aus der W-Perspektive nicht bewusst wahrgenommen. Was machst du, wenn du deine Liebste endlich um Nylons gebeten hast, es aber gar keine gibt? Entwickelt man in solch einer Umgebung überhaupt einen Fetisch?

Wie lange dauerte es, bis der IM einen auf FSH ansprach? War man dann zum ewigen Verpfeifen verdammt? Gab es gar Nylons für handfeste Vorwürfe gegen Arbeitskollegen oder Nachbarn? Verhörerinnen in Strapsen bis zur Gefügigkeit des Nylonfreundes? Und die Nylons? Kamen die aus dem Westen? Konnte man mit FSH im Trabbi sitzen? Kloppte man sich zu Hause mit der Frau um die besten Stücke?

Fragen über Fragen - schreit nach Aufklärung. Ich möchte mich hier in keiner Weise negativ oder despektierlich über unsere bessere Hälfte äußern. Ich war immer heilfroh, vom Wind des politischen Wettbewerbs mit dem Storch nach Westen gepustet worden zu sein. Und mir war immer klar, das wir immer nicht nur DAS, sondern auch EIN Volk waren und sind. Nicht zuletzt bin ich heute begeisterter Be-Reisender der fünf schönen Bundesländer und bekennender Quedlinburg-Fan (welches hier nur federführend für alle schönen Ecken steht).
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hatte mal einen Bekannten namens Charlotte von Mahlsdorf (Lothar Berfelde, Berlin-Mahlsdorf) . Der war schwuler TV, sehr bekannt, und hatte bestimmt viele heimliche Gleichgesinnte damals. Ich traf ihn das erste Mal im Frühjahr 1990 zu einem von mir initierten TV-Treffen in Kudamm-Nähe.
 
Abgefahren, (den) - ähm, die habe ich doch mal im TV gesehen und dicke gestaunt! :oops: Habe ich dich am Ende auch im TV gesehen?
 
nyder: Es waren 1990 und später bei der Eröffnung des Beate Uhse-Museums, Joachimstaler Straße am Zoo(Berlin) keine Kameras dabei. Er ist dann ja auch bald mit zwei Freundinnen nach Schweden gezogen.
 
Hallo nyder,
einen längeren zu Strumpfhosen in der DDR gibt es bereits hier. Da geht es aber eher um Strumpfhosen allgemein, nicht speziell von Männern getragen. Insofern stellst Du durchaus neue Fragen.
Bin mal gespannt, ob da neue Antworten kommen.

Viele Grüße
Paule

P.S.: Um ihn von dem eingangs erwähnten Thread abzugrenzen, erlaube ich mir mal, Deine Threadüberschift um "Männer in..." zu ergänzen, also "Männer in Nylon & DDR- ein Rückblick zu ändern (obwohl aufgrund des Unterforum, in dem der Thread steht, ja eigentlich klar ist, dass es hier um Nylon tragende Männer in der DDR geht).
 
Zuletzt bearbeitet:
Schade - bisher wenig Echo, oder reicht die regulierende Macht eines totalitären Systems bis über 30 Jahre über deren Ende hinaus? „Weißensee“ ließ ja Böses vermuten. Mundtot bis 2022?

Hat am Ende die Freiheit einer Gesellschaft einen Einfluss auf die (Nicht-) Entwicklung eines Fetischs? Und gab es das tatsächlich nicht in der DDR?

Traut euch!
 
Da bei uns vieles sehr sachlich gehandhabt wurde, wird es hier wohl kaum viele Antworten geben.
 
Kinderstrumpfhosen waren absolut unisex .Wer als Erwachsener Strumpfhosen trug der machte das eben,fertig, Hierzulande war eine Strumpfhose damals ein wärmendes Kleidungsstück im Winter und Feinstrumpfhosen waren halt für Damen.Dickere, blickdichte trug wers halt wollte.Herrenstrumpfhosen kenne ich ab 1980, erst für 22, dann für 34 Mark.
 
Kinderstrumpfhosen waren absolut unisex .Wer als Erwachsener Strumpfhosen trug der machte das eben,fertig, Hierzulande war eine Strumpfhose damals ein wärmendes Kleidungsstück im Winter und Feinstrumpfhosen waren halt für Damen.Dickere, blickdichte trug wers halt wollte.Herrenstrumpfhosen kenne ich ab 1980, erst für 22, dann für 34 Mark.

Sind dir auch fetischistische Nutzungen von (West-) Feinstrumpfhosen bekannt gewesen?
 
wie sollte das den bekannt werden?

es gab eine schwulenszene, eine künstlerszene in der es teilweise auch auch crossdressing /travestie gab, zum fasching hat sich auch mal ein mann als frau verkleidet u.a. und der rest blieb im privaten bereich.

übrigens wurde der unsehlige schwulenparagraph (strafbarkeit von homosexualität) in der DDR um einige jahre früher abgeschafft als im westen. ebenso der kupplerparagraph

und nein, die stasi hat nicht beim fenster reingeguckt ob du strumpfhosen trägst und im ND stand kein artikel darüber.

als ich im sommer 1988 als junger mann mit rock am ostseestrand rumlief und so auch mit meiner freundin in die disco ging, hat das niemand groß interessiert. insgesamt waren die leute in der ddr wesentlich weniger verklemmt als die wessis
 
Zuletzt bearbeitet:
Bin ja auch in der DDR groß geworden, war 26 als die Mauer fiel, aber Männer in Ny,lons sind mir hier im nordöstlichen Zipfel Deutschlands nicht aufgefallen und gehört habe ich von solchen Männern auch nichts. Hier in unserem ländlichen Raum gab es so was wohl noch nicht, zu mindest ist da keiner öffentlich mit rum gelaufen. Oder es lag daran das ich in meiner wilden Zeit ;) immer nach hübsche Frauenbeinen ausschau gehalten habe.

S.G.
OnneG
 
@Krabat - dass die Wessis verklemmter sind/waren wusste ich wohl - ich glaube allerdings, dass es sich dabei nur um die Öffentlichkeit drehte, denn im Privaten dürfte es ausgeglichener gewesen sein. Zugegeben hatte ich die ungewöhnlichste erotische Erfahrung meines Lebens aber tatsächlich mit einer Ossi-Lady (damals leider noch ohne FSH). Ist aber wohl wenig repräsentativ.

Auch im Westen war es in den 80/90-ern bestenfalls in einigen Großstädten möglich, FSH-, DWT oder sonstige Mutige in der Öffentlichkeit zu treffen. Bei mir in der Kleinstadt gab es genau ein Gerücht in meiner gesamten Jugend über einen FSH-Träger. Gesehen habe ich aber nur einen - und zwar im Spiegel.

Trotzdem danke für die Infos!
 
Ich hatte mal einen Bekannten namens Charlotte von Mahlsdorf (Lothar Berfelde, Berlin-Mahlsdorf) . Der war schwuler TV, sehr bekannt, und hatte bestimmt viele heimliche Gleichgesinnte damals. Ich traf ihn das erste Mal im Frühjahr 1990 zu einem von mir initierten TV-Treffen in Kudamm-Nähe.
Den kannte ich auch, jeder der in Mahlsdorf gewohnt hat, kannte den
 
Es gibt keinen objektiven Gradmesser für"Verklemmtheit" zwischen Ost und West, anders als zum Beispiel für Durchschnittstemperaturen.

Wenn Krabat einen Ostseespaziergang im Rock im Sommer 1988 in die Runde wirft, dann fehlt ein Nordseespaziergang im Rock im Sommer 1988.
Wäre er dort wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses verhaftet worden, dann hätte ich eine nachvollziehbare Argumentation.

Mag in der DDR prozentual zur Bevölkerungszahl eine größere FKK-Szene vorhanden gewesen sein, es fand doch in Reservaten statt. Ein Bummel über den Alexanderplatz im kompletten FKK-Outfit ohne Komplikationen schätze ich als unwahrscheinlich ein, wenn schon Punker Probleme durch staatliche Organe hatten.

Umgekehrt gab es im Westfernsehen zum Beispiel "Mary&Gordy", hatte das das DDR-Fernsehen das auch zu bieten und gab es auch Pornokinos und etwas wie Tante Beate in der DDR?
 
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