Männermode und Strumpfhosen

Warum tragen Männer keine Röcke? (Michela Seggiani, Universität Basel)

Resümee:

Michela Seggiani schrieb:
... der Mann jedoch, der einen Rock trägt, verzichtet damit auf seinen männlichen Status.

Blöderweise suchen sich Frauen vorzugsweise männliche Männer aus. Wenn Mann also eine für ihn akzeptable Frau abbekommen und von anderen (männlichen) Männern für voll genommen werden will, ist das eher kontraproduktiv.

... und mit der Feinstrumpfhose verhält sich das auch nicht anders. Ich fürchte wir alle hier werden einen eventuellen Paradigmenwechsel nicht mehr erleben, Mode hin oder her.
 
Also spätestens seit den letzten Beiträgen finde ich es eigentlich schade, dass diese wirkliche Diskussion in "Des Kaisers Bart" geführt wird. Aber warum mal nicht "etwas anderes" hier....?

Danke jedenfalls für die guten Denkanstöße.

Paule
 
Ok, wieder zurück verschoben.
 
Kurzes Zitat: der Mann wertet sich ab ( mit dem Rock ). Auch mit Strumpfhose und Shorts ? Selbst mit normalen Farben ?

Nur mit einer Änderung dieser Denk und Sichtweise wird es dann zu einer Änderung in der Männermode kommen . ( Rock/ Shorts mit Strumpfhosen )

Aber wer will sich Gesellschaftlich abwerten ?

Oder er will gegen den Strom als Ausseiter schwimmen .
 
Hallo AJR,

du schriebst:
Blöderweise suchen sich Frauen vorzugsweise männliche Männer aus. Wenn Mann also eine für ihn akzeptable Frau abbekommen und von anderen (männlichen) Männern für voll genommen werden will, ist das eher kontraproduktiv.

Suchen sich denn wirklich alle Frauen "männliche Männer" aus?
War nicht schon in alten Zeiten der Hofnarr, der durch Intelligenz glänzte und nicht durch seine Fähigkeiten mit dem Schwert, ein offenbar lohnenswertes Ziel der weiblichen Begierde?

Was mich aber vor allem stört ist das "abbekommen" und die "akzeptable Frau", um dann "für voll" genommen zu werden.
Ehrlich gesagt, bleibt mir da die Spucke weg.
Mein Haus, Meine Frau, Meine Pferde, oder wie?
Da entspinnen sich in meinem Kopf so Aussagen wie "Naja, sie sieht halt ******e aus, aber vielleicht hat sie ja Charakter", oder "Dumm ****t gut und die Titten sind toll!" und ich kann dann innerlich froh sein, wenigstens "die" noch "abbekommen" zu haben, weil sie mit ein wenig Styling doch "akzeptabel" ist...
Aber du lieferst den Grund dafür, so zu denken/fühlen/handeln ja gleich mit, denn Mann will "für voll genommen werden", was offenbar nur gelingt, wenn die 'eigene' Frau den gängigen Schönheitsidealen entspricht, nicht übergewichtig und in jedem Fall immer perfekt gestyled ist, damit die anderen Männer einen auch um dieses Kleinod beneiden..
Naja, ich denke, du fühlst das nicht so, aber der zitierte Satz sagt das schon im Kern aus.

... und mit der Feinstrumpfhose verhält sich das auch nicht anders. Ich fürchte wir alle hier werden einen eventuellen Paradigmenwechsel nicht mehr erleben, Mode hin oder her.

Da hast du wahrscheinlich recht, aber ich denke, wenn es weniger auf die akzeptable Frau als mehr auf die/den Partner/in ankommt, wäre schon viel gewonnen!

Beste
Adrian
 
Selbstverständlich funktionieren nicht alle Frauen so, aber das brauch' ich Dir ja vermutlich nicht zu erzählen, dass evolutionsbedingt die Frauen sich gerne die starken Alphamachos aussuchen, wenn man sie lässt (, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, ihren Nachwuchs gut über die Runden zu bringen) und die Männer die sexuell attraktiven Frauen, wenn man sie lässt, woraus folgt, dass die Alphamachos oft die Hübschen bekommen, die nicht notwendigerweise die Intelligentesten sein müssen, weil für intelligent hält sich das Alphatier ja selbst, womit das Scheitern der Beziehung manchmal schon vorprogrammiert ist, weil Schönheit vergänglich ist und ein Alpha nimmt sich halt dann einfach, was er gerne hätte. Viele landen dann mit 80 bei der x-ten Frau, die dann oft nur mehr 18 (und vermutlich ziemlich geldgeil) ist. Aber das nur nebenbei.

Müßig mich zu fragen, ob ich das gut finde. Ich habe dieses Auswahlverfahren ja nicht erfunden. Ich gebe auch gerne zu, dass es überzeichnet. Ich halte es aber im Kern für zutreffend und damit eben für einen Wettbewerbsnachteil, wenn ein Mann in Rock und Strumpfhose auf Brautschau geht, oder gesellschaftlichen Anschluss sucht.

Und ja, beispielsweise sieht man in Russland ganz deutlich, dass die (hübsche) Frau von den Männern als Statussymbol betrachtet und gehalten wird. Das traut sich bei uns zwar keiner mehr zu sagen, aber konkludent sehen das meines Erachtens auch viele bei uns noch so.

Ich bin seit über 30 Jahren mit meiner Frau verheiratet, die ich sehr liebe und mit der ich in den meisten Belangen zumindest auf Augenhöhe bin. Auf manchen Gebieten ist sie mir überlegen. Aber ich fürchte, das ist nicht selbstverständlich, wenn ich mir meine Umgebung und mein Land so ansehe.
 
Ich möchte zuerst nochmal Ellas Ausgangsbeitrag aufgreifen und in Erinnerung rufen:
Hallo Leute,
da hier viele Männer im Forum ihre Leidenschaft für Strumpfhosen heimlich ausleben und draussen sie nur getarnt unter einer langen Hose verstecken,hab ich mir auch so meine Gedanken drüber gemacht, wie man die Strumpfhose besser in die Alltagskleidung für Herren integrieren kann.
Muss zugeben,es ist ne echte Herausforderung.Das größte Problem was ich dabei sehe ist,wie kann ein Mann mit offen getragener Strumpfhose noch männlich genug aussehen,um für das weibliche Geschlecht attraktiv zu wirken.
Nicht falsch verstehen liebe Männer,ich bin sehr tolerant was das Thema anbelangt und nicht wenige Männer haben bestrumpft,richtig hübsche Beine. Aber Strumpfhosen wirken auf mich automatisch feminin,ob jetzt von Männlein oder Weiblein getragen.

Nun meine Frage,gibt es eine Möglichkeit, Strumpfhosen an Männern, männlicher wirken zu lassen? Ist es die Farbe oder das Muster der Strumpfhose? Die dazu getragenen Schuhe? Oder was habt ihr noch für Ideen?

Ich finde ja Camouflage-Muster könnten ein Anfang sein. Auch kann ich mir vorstellen,das die Kombi zerrissene Jeans und Netzstrumpfhose,sehr gut als männliche Variante funktioniert.

Ich glaube, das Thema "Männermode und Strumpfhosen" im engeren Sinne ist ausdiskutiert: Es gibt nach überwiegender Meinung auch der männlichen Member nur sehr wenig Spielraum, auch als Mann in Strumpfhosen männlich zu wirken. Was offen sichtbar geht, ist allenfalls eine (möglichst komplett) blickdichte Strumpfhose in gedeckten Farben- und auch das nur, wenn der Mann die passende Figur und Ausstrahlung dafür hat.
Mumbel hat darüber hinaus gehende Outfits gezeigt, ist damit aber auf einhellige Ablehnung gestoßen. Ich bin nicht so streng wie beispielsweise mecki, der sie als „Thema verfehlt“ einstuft, schließlich hast Du, @ Mumbel, sie ja als Mann getragen. Aber auch ich glaube nicht, dass es die von Dir präsentierten Outfits jemals den Weg aus der Fetischecke ins allgemein übliche Straßenbild schaffen.

Mittlerweile hat sich eine Diskussion entsponnen, was Mode überhaupt ist und Männermode, sei es unter den momentan herrschenden Konventionen oder überhaupt jemals, sein kann.
Hier möchte ich an den von SH Veteran von Wikipedia zitierten Definitionen und meinen Begriffen von "Mode" anknüpfen:
Zitat aus Wikipedia:
"Der Begriff „Mode“ beinhaltet folgende Bedeutungsaspekte:

  • etwas, das dem gerade vorherrschenden bevorzugten Geschmack oder den vorherrschenden Überzeugungen entspricht.
  • etwas, was gerade üblich ist: Sitte, Brauch, Gewohnheit.
  • etwas, was einem ständigen Wandlungsprozess unterzogen ist, einem Wandlungsprozess bzgl. dessen, was in einem gesellschaftlichen Kontext als üblich, vorherrschend oder als dem Zeitgeschmack entsprechend angesehen wird."
Ich finde den letzten Punkt am spannendsten, gerade weil er- zumindest theoretisch- mit den beiden anderen, vor allem dem ersten, in Einklang gebracht werden kann.

Und in den letzten, wieder zurecht und dankenswerter Weise in diesen Thread zurück verschobenen Beiträgen wird der Bogen noch weiter geschlagen und der Aspekt "Funktionen von Mode im Geschlechterbild und –Verständnis" diskutiert. Gerade die Beiträge von AJR und Mumbel bringen die biologisch-sexuelle Funktion gegen die Genderfragen ins Spiel.
Danke Euch beiden, denn damit befinden wir uns in den wesentlichen Bereichen unserer Existenz: Biologie und Sozialem.

Ist das ein überhaupt ein Gegensatz? Der Mann, der sich Adrian Leverkühn nennt, hat ja imho sehr gut erklärt, dass beides zusammengehört, auch, dass Fortentwicklung im Sinne der gemeinschaftlichen Evolution nicht ohne das Wohl des Individuums auskommt. Dafür mein besonderer Dank.

Hat das alles noch was mit "Männermode und Strumpfhosen" zu tun? Ich glaube: Ja. Wenn vielleicht auch in anderem Sinne als von der Threaderöffnerin gemeint oder erwartet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sehe es eigentlich weniger als Problem der männlichen Herkunft und Eigenschaft. Was ich mit meinem Beitrag anzeigen wollte, war ehr das schwierige Miteinander in der sogenannten Gesellschaft.

Klar ein Leverkuehn, ein Mumbel, ein beinkleid und vielleicht noch ein paar Andere hier, können und wissen mit ihrer vorhandenen Weiblichkeit zu spielen und diese einzusetzen. Vielleicht auch ohne Verlust an der männlichen Akzeptanz. Ich würde sagen das sind einige wenige starke Charktere, die auch schon im Vorfeld Reaktionen der Umwelt abstecken können. Diese werten und aushalten können.

Aber wie sieht die große Masse aus?
Ich denke es ist hier so wie in der Berufswelt. Es gibt viele gute Arbeiter. Echte Fachleute auf ihrem Gebiet. Es gibt aber nur wenige, die auch Führung und Verantwortung übernehmen könnten. Für die Meisten, ist der steigende Druck und die steigenden Erwartungen der Gesellschaft, der blanke Horror. Bewußt Neues durch zusetzen, wie man so schön sagt, bewußt mal "unbequem" sein und doch wissen was man tut und die Richtung beibehalten. Diese Nervenstärke zu haben, liegt nicht jedem.
"Ausgebrannt sein" ist ein Schlagwort unserer Zeit.

Wenn wir uns nun aufmachen würden, bewußt neue Kleidungsstile der Männerwelt zuverändern, in welcher Richtung auch immer. Wieviele würden an der Unkenntnis und Ablehnung der Gesellschaft scheitern? Klar einbisschen Schwung ist immer, auch im besten Krieg. Und brauchen nicht die meisten Menschen unter uns diese "Leitkultur der Gesellschaft, um sich selbst werten und ausrichten zu können?

Es ist mir gestern wieder aufgefallen. Ein Kunde rief an. Seine Garagenwand zu Nachbargrundstück hin muss saniert werden. Auslöser für diese Maßnahme ist ein Eigentümerwechsel im Nachbarhaus. Orginalton vom Kunden "der könnte ja sonst denken bei uns ist nicht alles normal".

Auf der Rückfahrt, habe ich mich dann gefragt, was wohl 12 m² Wand über einen Menschen hinter der Wand aussagen. Ich bin zum Schluß gekommen, dass mich beides, weder Wand noch Mensch dahinter nicht interessieren würde, da man ja sein eigenes Leben genießt.

Bei vielen anderen wäre das nicht so.
Oder warum tauchen hier so Fragen wie "kann ich Strumpfhose auch bei der Arbeit unter der Hose tragen" auf? ich könnte ja ein Unfall haben und bloßgestellt werden.
Es ist der gesellschaftliche Druck den viele nicht aushalten können und der Ängste schürrt.

Klar wir müssen daran arbeiten . . .

@Mumbel, ich halte es da mit Herbert Feuerstein. Der sagte mal zum Thema "Warmduscher", ich bin ein bekennender Warmduscher.

Ich auch . . .
 
@ beinkleid gute Stichworte : das schwierige miteinander in der Gesellschaft, Gesellschaftlicher Druck .

Ich glaube neben Evolution, Biologie, und Genderfragen ( also soziale Normierung)
dürfte das das größere Problem sein nähmlich nicht Gesellschaftlich anerkannt zu bleiben weil man etwas anderes ist , individueller .
Geht es nicht auch darum aus dem sozialen , gesellschaftlichen Korsett auszubrechen und dennoch als Mensch anerkannt zu bleiben ohne Anfeindungen oder oder ?
Da sind wir noch lange nicht soweit wie es wünschenswert wäre .

Anders sein als andere , als die große Mehrheit , eine Minderheit, eine Randgruppe.
Aber genauso Gesellschaftlich akzeptiert !

Was kümmert es mich ob mein Nachbar schwul , lesbisch ist oder Strumpfhosen anzieht ? Wen geht’s was an ? Er schadet niemandem!
Und selbst wenn man halt androgyn wirkt, so what , Er will es so .
Will man sein Leben leben oder das Leben anderer ?

Da müssen wir hin !



Freiräume und Veränderungen in der Gesellschaft werden nicht geschenkt. Die wurden schon immer erarbeitet oder erkämpft . ( Das ist jetzt keine Aufforderung zu irgendwas. Aber etwas Flagge zeigen stärkt den Rücken . )

Zb . Frauenrechte, Gleichberechtigung, Abbau von diskriminierung von Schwulen und Lesben . Oder oder .

Alles Dinge die Minderheiten nicht geschenkt wurden.
Eine Gesellschaft zeichnet sich auch dadurch aus wie sie mit Minderheiten umgeht . Auch das gehört zur „ Leitkultur „ .
Und sei es nur die kleine Randgruppe von Strumpfhosen Freaks.
 
Männermode? Gibt es die überhaupt noch? Seit einen halben Jahrhundert kann ich da keine Änderung erkennen.
Farbe: wird zunehmend weniger, alles grau und schwarz und erdige Farbtöne.
Im Business-Bereich der Anzug, auch meist grau, dunkelblau oder schwarz, einziger Farbtupfer das Hemd oder die Krawatte.
Den Freizeitbereich dominiert die Jeans, aber in einer geringen Form und Farbvarianz. Hemd oder T-Shirt, auch da sind grelle, bunte Farben selten geworden. Bei den Schuhen wird das Bild noch eintöniger. Selbst Western-Stiefeletten für Männer sind im normalen Schuhladen kaum noch zu finden, geschweige denn mit einem etwas höheren Absatz.
Wo das Angebot so mager und eintönig ist, kann sich keine Mode entwickeln.
Klar fällt Mann da auf, wenn er von dieser „Uniform“ abweicht.
Ich trage im Winterhalbjahr auch gern mal kniehohe Stiefel, die zwar aus der Damenabteilung stammen, aber nicht soo einen hohen Absatz haben, meist in Verbindung mit Damenjeans, die etwas enger am Bein sind.
Auffallen tut das mit Sicherheit, aber nicht so, dass sich gleich jeder umdreht.
 
P.S. Selbstverständlich mit Strumpfhosen, aber nicht offen sichtbar.
 
Ja etwas ist dran !
Aber ist es nicht das alte Problem Nachfrage- Angebot? Beides ist von einander abhängig..
Betreff Stiefel : Stiefeletten mit gemäßigten Absatz bis 5 cm zu Jeans fällt fast nicht auf .
Mal was anderes als Sneaker .
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Was kümmert es mich ob mein Nachbar schwul , lesbisch ist oder Strumpfhosen anzieht ? Wen geht’s was an ? Er schadet niemandem!
Und selbst wenn man halt androgyn wirkt, so what , Er will es so .
Will man sein Leben leben oder das Leben anderer ?

Da müssen wir hin !

Genauso sehe und lebe ich das auch ! Allerdings muß ich zugestehen, das das in einer Stadt wie Berlin einfacher ist als z.B. in Schorndorf.
Aber: Wenn man zu dem steht was man tut, ist die Akzeptanz ziemlich hoch. 100% Akzeptanz erreicht man überhaupt nie, egal was man tut - es gibt immer Esel die was dagegen haben.
 
Ja Berlin ist vielfältiger . Dh . aber nicht das man zur falschen Zeit am falschen Ort nicht auch schräg angesehen wird . Das muss man schon differenzieren . Was aber auf jeden Fall gegeben ist ist die Anonymität. Das macht es etwas einfacher „individueller „ zu sein und zu leben .
 
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