Bin schon über siebzig und bitte um Nachsicht für eine Einstellung, die manche nicht (mehr) verstehen können. Für mich sind so manche Entwicklungen der letzten Jahrzehnte traurig und nicht nachvollziehbar. In meiner Jugend haben alle meine Freundinnen grundsätzlich Röcke getragen. Täglich. Natürlich auch die entsprechenden sonstigen Kleidungsstücke. Natürlich auch Strümpfe. Mit 12 oder 13 habe ich mich geweigert Kniestrümpfe, Söckchen oder irgendwelche Wollstrumpfhosen zu tragen. Meine Mutter meinte zwar, ich würde die dünnen Strümpfe sofort kaputt machen, aber dem war nicht so. Ich habe eben aufgehört, wie ein kleines Mädchen herumzutoben und auf Bäume zu klettern (das war sowieso nie so eine große Leidenschaft von mir). Meine Freundinnen und ich wollten uns damenhaft bewegen. Unser Traumberuf: Mannequin oder Stewardess. Wenn man alte Filme anschaut, sieht man wie wir mit 14, 15 herumgelaufen sind. Kleid, Kostüm oder Rock und Strickjacke (hieß damals so). Ich habe mir das erhalten können und auch wollen, weil, ja weil ich es mochte. Feine Stoffe, schön anzufassen und zu tragen. Ich habe dann einige Jahre in Frankreich gelebt und war entsetzt, welche Entwicklung in den 60ern begonnen hatte. Während man in Frankreich noch bis in die 80er nicht weiter auffiel, wenn man im Kostüm "unterwegs" war, erregte man in Deutschland schon Aufsehen. Alles trug Hosen, kurze Haare, "bequeme" Schuhe und fing sich ganz allgemein an, zu vermännlichen: man promenierte nicht mehr, man (und Frau) hatten es auf einmal immer eilig. Was wir als Teenies nie machten, jetzt war es gang und gäbe: herumstapfen wie ein Bauer. (Nichts gegen Bauern, aber warum sollten Frauen den Gang eines Bauern nachahmen?). In den Geschäften vollzog sich ein fürchterlicher Wandel. Keine Maßkonfektion mehr, Massenware wohin man schaute. Bei den Strümpfen, jetzt komme ich endlich(!) zum eigentlichen Thema, vollzog sich der Wandel in kleinen aber auffälligen Schritten. Auf einmal gab es die Nylons nicht mehr in verschiedenen Längen! Das hat mir einiges an Ärger bereitet. Und dann auf einmal überall Strumpfhosen, Strumpfhosen. Elastisch und nach meinem Empfinden alle kratzig (auch wenn sie "soft" hießen). Ja offensichtlich legte man plötzlich keinen Wert mehr auf glatte Strümpfe.
Nun ich habe da nicht mitgemacht, trage heute noch meine Lieblingskleidung wie in den 50ern und 60ern, wenn das Fetischismus ist, bitteschön. Ich bin jedenfalls sehr dankbar, daß man immer noch schicke Miederwaren bekommt (dank Rago u. a.). Mein besonderes Lob gilt den Chinesen. Die produzieren in den letzten Jahren wirklich tolle Strümpfe, ganz nach meinem Geschmack (und deren ja offensichtlich auch). Wollte ich mal so geschildert haben.
Nun ich habe da nicht mitgemacht, trage heute noch meine Lieblingskleidung wie in den 50ern und 60ern, wenn das Fetischismus ist, bitteschön. Ich bin jedenfalls sehr dankbar, daß man immer noch schicke Miederwaren bekommt (dank Rago u. a.). Mein besonderes Lob gilt den Chinesen. Die produzieren in den letzten Jahren wirklich tolle Strümpfe, ganz nach meinem Geschmack (und deren ja offensichtlich auch). Wollte ich mal so geschildert haben.