Eine Frage : Warum soll ich mir rumgepöbel ( das ist so cool wie kalte Makrele ) gefallen lassen ?
Also ohne jetzt irgendwen in irgendeiner Form angreifen zu wollen, frage ich mich, warum man so überhaupt niemals nicht, unter keinen Umständen "Pöbeleien" gegen einen selbst, wenn man sie denn so empfindet, nicht einfach mal ignorieren kann, sondern getreu dem Motto "Auge um Auge, Zahn um Zahn" mit den gleichen Pöbeleien antworten muss?
Ist es wirklich so wichtig, das "letzte Wort" zu haben, und wenn ja, warum braucht man das?
Diese letzte Frage finde ich faszinierend, denn wenn ich mal in mich gehe, gibt es schon Situationen, in denen ich mich in meiner Person - manchmal auch durch Kleinigkeiten - nicht ernstgenommen fühlte, woraufhin ich gern auch mit einer gewissen Agressivität in Diskussionen eingestiegen bin, die ich rückblickend besser vermieden hätte.
Es zeugt halt nicht wirklich von einer gefestigten Position, oder gar Persönlichkeit, wenn man auf jede empfundene Provokation mit reflexkafter Bissigkeit reagiert, im Gegenteil, wenn mir IRL Leute begegnet sind, die mir unbedingt klarstellen mussten, dass sie sich wehren könnten, habe ich die immer eher als schwach empfunden.
Ich spiele gerne mit Rollen, eben auch Geschlechterrollen, ich genieße auch diese Ausflüge in ein anderes Denken und Fühlen, von daher genieße ich dann auch das, was meine Gefühle mit mir machen, wenn ich aus den gängigen Vorurteilen für mich selbst ausbreche, indem ich mal nen Lidstrich trage, mal ein bisschen mehr die Frau in mir gebe, ich höre und fühle dabei in mich hinein.
Ich würde aber nie auf die Idee kommen, meine Herangehensweise als die allerbeste für alle zu deklarieren. Ich verteidige sie zwar für mich, aber ich will nicht missionieren.
Gleiches gilt für Fertigkeiten, Fähigkeiten und persönliche Talente!
Ich käme nie auf die Idee, einen Handwerker als irgendwie "dümmer" als mich selbst zu bezeichnen, es käme mir ebensowenig in den Sinn einen Beamten auf "Knicken, Lochen, Heften" zu reduzieren, noch würde ich den Vorurteilen folgen, die Physikstudenten als generell abgehoben und mit zwei linken Händen gesegnet sehen, ich schau da lieber auf die Person, wenn ich sie denn kennenlernen darf.
Und dieses Kennenlernen kann meiner Meinung nach nur passieren, wenn beide sich sympathisch sind, sich nicht auf irgendwelche Rollen reduzieren und offen darüber reden, wie sie denn nu mal "drauf" sind.
Das muss nicht passen, aber wenn man nicht mal hinsieht, weil der eigene Status und die Selbstbehauptung im Mittelpunkt steht, dann wird das wohl nix.
Lieben Gruß
Adrian