Sind Veganer Ökospinner - sind Fleischesser Mörder? Moralische Aspekte der Ernährung.

Fahrenheit451

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Hier kann sich austoben wer will. Mir sind die moralischen Aspekte zwar nicht egal (d.h. sie gewinnen mehr und mehr an Bedeutung, je mehr ich mich mit dem Thema beschäftige), aber es liegt mir fern irgendjemanden in eine Ecke zu stellen - allerdings möchte ich mich dort auch nicht hineindrängen lassen. Sollte Befarf an einer solchen Auseinandersetzung bestehen, ist hier sicher ein guter Platz dafür. In diesem Sinne: "Feuer frei".

LG
451°F
 
Ach Fahrenheit,

das ging ja doch nicht gegen Dich. Wenn jemand schon ankündigt, ab und zu mal Fleisch zu essen, dann ist er bei den Hardcoreveganern eh schon unten durch. Also nix für ungut. Ich halt mich besser etwas zurück bevor ich noch mehr Porzellan zerschlage.
Meine Hochachtung vor jedem, der zu seiner wie auch immer gearteten Meinung steht. Aber ich wollte nur die überkandickelten Tierfreunde mal aufs Korn nehmen. Jeder Ideologismus, in welche Richtung auch immer ist mir suspekt. Ist eben leider schiefgegangen.
 
Ach Leute, nicht immer so engstirnig sein. Ich fand, dass die Ironie von Leonhard recht gut erkennbar war.

Irgendwie geht hier manchmal der Humor flöten und es nehmen leider die Themen zu, in denen sich die Leute bis aufs Blut bekämpfen. Siehe dazu ja auch den Thread über den Glauben, wo Leute, die glauben, sich anhören dürften, dass sie andere gern auf den Scheiterhaufen bringen würden.

Vegan zu leben ist schon ein starkes Statement, denn es geht über das Thema gesunde Ernährung ja weit hinaus. Das soll aber jeder für sich entscheiden, wie sie/er leben möchte. Leben und leben lassen.
 
Früher hab ich Veganer schon recht kritisch betrachtet. Heute verstehe ich die schon besser durch die unzähligen Skandale, besonders ums Fleisch. Leider ist mittlerweile kein Nahrungsmittel davon befreit nicht irgendwie in einen Lebensmittelskandal
verwickelt zu sein oder das es auszuschließen wäre, nicht irgendwann in einen Skandal verwickelt zu werden. Neuestes Beispiel
ist die Gute alte Milch.
Also esse ich das wo ich Bock darauf habe ohne mir groß einen Kopf mache. Wo komme ich dahin wenn ich überlegen muss ob der
Käse nun von der Milch stammt wo die Tiere verschimmeltes Futter bekommen haben und ob das was drin ist was da nicht reingehört, das wird mir zu kompliziert. Ich esse gerne Fleisch und das werde ich auch weiterhin so machen, auch wenn mein
Rinderfriko anfängt zu wiehern. Ich achte nur ein wenig darauf nicht zu viele Kohlenhydrate , vor allen Abends zu mir zu nehmen.

Also für mich sind Veganer keine Spinner und Fleischesser sind keine Mörder !
 
Da ich aus dem Rheinland bin vertrete ich die Meinung "Jeder Jeck ist anders und Leben und Leben lassen". Ich finde es persönlich gut, wenn jemand sich für den Weg des verganen Leben entschieden hat. Nur für mich wäre das nichts, weil ich viel zu gerne Fleisch esse, aber wie gesagt Respekt an alle die danach Leben. Meine Schwester zum Beispiel wurde vom Arzt geraten auf Fleisch zu verzichten, nachdem man bei ihr Multiples Sklerose festgestellt hat jetzt ist sie schon seit über 10 Jahren keine Fleischprodukte mehr und geschadet hat es ihr auch nicht.
Und bevor wieder jemand mit der Belehrung kommt, ich weiß das meine Schwester Vegetarier ist und kein Veganer.
LG
Satin Sheers

p.s.: das Rezept in dem anderen Thread hat sich gut angehört und ich spiele mit dem Gedanken das Rezept mal auszuprobieren, werde davon bestimmt nicht sterben.
 
Der Begriff Öko-Spinner an sich stört mich schon ungemein.

Das was vor 30 Jahren noch als Spinnerei abgetan wurde ist heute Allgemeingut.

Als die ersten Öko-Läden aufmachten war es selbstverständlich "Spinnerei", heute können nicht genug ökologische Lebensmittel produziert werden um den wachsenden Bedarf zu decken.

Als wir vor 30 Jahren in Brokdorf oder im Wendland gegen die Atomenergie protestierten waren wir natürlich auch Spinner, manche nannten uns auch "Terroristen". Und uns wurde von manchen Zeitgenossen freundlich mit auf den Weg gegeben "Geht doch nach drüben".
Und was ist heute? Der Atomausstieg ist beschlossene Sache.

Was ich damit sagen will? Manche Ideen die Anfangs als Spinnerei verlacht werden, werden irgendwann gesellschaftsfähig, die Gesellschaft verändert sich und das ist auch gut so.

Insofern würde ich sagen, vegane Ernährung ist sicherlich kein Spinnkram, auch wenn es vielen Menschen (noch) sicher schwerfällt, sich darauf einzulassen.

Ich selber esse in der Woche immer vegetarisch, mir selbst ist es wichtig viel Gemüse zu mir zu nehmen. Aber genauso bin ich auch gern mal beim Griechen oder Italiener und esse dann gern auch mal Fleisch.

lg
Satinlook
 
Ich weiß gar nicht, wer den Begriff Ökospinner hier ins Gespräch gebracht hat. Ich wars jedenfalls nicht. Satinlook, ich Du sprichst mir aus dem Herzen. Eine kleine Ergänzung will ich anbringen: Veganismus als Ideologie ist mir zuwider, wie jede Ideologie. Vegane Ernährung, o.k. wer sich darauf einlassen will. Allerdings hätte ich Bedenken wegen der Gefahr einer Mangelernährung bei völligem Verzicht auf tierische Nahrungsmittel. Und, wenn schon Fleisch, dann lieber eines, das ich selber beim vielzitierten Metzger meines Vertrauens gekauft habe. Mitunter esse ich auch Fleisch im Gasthaus, aber ehrlich gesagt immer mit einem etwas unguten Gefühl: Wo kommt es her? Noch größer ist das Unbehagen z.B. bei Pizza mit Salami oder Schinken (Formfleisch? Analogkäse?) Na ja, ganz konsequent bin ich da auch nicht immer: Augen zu und durch!
 
Ich schrieb ja schon, dass ich denke, jeder soll sich so ernähren, wie sie/er mag. Aber wo Satinlook gerade ein Beispiel mit den Anti-Atom-Protesten herausgeholt und damit auch eine gesellschaftliche Ebene angesprochen hat, möchte ich als kleinen Exkurs mal etwas ansprechen.

Wir sollten uns auch einmal darüber klarwerden, dass wir in der glücklichen Lage sind, uns überhaupt Gedanken machen zu können über solche Themen wie veganische oder vegetarische Ernährung. Den meisten Menschen auf der Welt und sogar vielen Menschen in unserem Land ist das nämlich total egal, weil sie nichts oder zu wenig zu essen respektive kein Geld für hochwertige Produkte haben.

Der Mehrheit in diesem Land geht es glücklicherweise aber noch so gut, dass sie sich mit solchen "Luxusproblemen" herumschlagen können. Das sollte jetzt keiner missverstehen. Ich will hier niemanden ans Bein pinkeln. Nur wenn ich erlebe, wie manche aufeinander losgehen bei solchen Themen, dann denke ich so bei mir, dass es denen einfach viel zu gut geht. Ich habe das "Vergnügen", fast jeden Tag Menschen zu treffen, die richtige Probleme haben. Das rückt meinen eigenen Blick auf mich, auf meine Probleme, aber auch auf meine Umwelt, immer wieder gerade auf die wesentlichen Elemente. Diese "Einnordung" hilft mir persönlich dabei, mich selbst nicht zu wichtig zu nehmen und gewisse Themen etwas lockerer anzugehen.

Von daher, hier geht es nicht um entweder/oder, sondern im Grunde genommen nur um eine Bitte, Rezepte für veganische Gerichte zu sammeln. Lassen wir also die Kirche im Dorf. :)
 
So war es von mir auch gedacht. Die von dir beschriebenen Aspekte habe ich ja auch bei Dihydodingenstralala angesprochen - wohl wissend, das viele Menschen (auch hierzulande) keine Alternative haben. mir ist es im Grunde völlig wumpe, was wer ißt. Nur habe ich für mich (aus den erwähnten gesundheitlichen Gründen), dei Reißleine gezogen. Ein weiterer Gedanke war, die Comm ein bißchen neugierig zu machen; vegane Ernährng ist weit mehr, als Rohkost und Salat. Ebenfalls war/ bin ich gespannt darauf, ob es bei denen, die sich davon inspirieren lassen, ebenso zu positiven Veränderungen kommt. Nicht mehr und nicht weniger. Ich sehe mich weißgott nicht in der Rolle des Ernährungspabstes und gehe an diese Thematik nicht ideologisch heran. Mich nervt nur, wenn es. und sei es nur spaßeshalber, auf diese Ebene geführt wird. Deshalb dieser Thread.
 
Is ja gut. Du hast völlig recht und niemand hat Dich als Ernährungspapst oder gar als Ökospinner gesehen. Aber wer mit dem Thema rauskommt, der hat auch den ganzen ideologischen Ballast am Hals, ob er will oder nicht. Also ertrag es einfach. Zumindest hier im Forum hat keiner es bös gemeint. Moreau hat aus meiner Sicht leider recht: Solange wir nur solche Probleme haben... Friede sei mit uns allen!!!

Herzliche Grüße
Leonhard
 
Ja ja ...Lebenseinstellungen können manchmal ganz schön für Diskussion sorgen...;)
Finde ich auch gut, so lange es im Rahmen bleibt und ohne Beschimpfung oder Beleidigung ausgeht bzw geführt wird....bei jedem Thema..!!!

Was meine/Unsere Ernährung betrifft, da achte ich meist drauf, dass sie ausgewogen und abwechslungsreich ist.

Mal verzichten wir auf Fleisch, mal essen wir es.... Wir essen eben das worauf wir Lust und Appetit haben.

Meine ältere Tochter ernährt sich ja überwiegend vegetarisch, aber bei Geflügel oder einem leckeren Wurstbrot sagt sie ab und zu auch nicht nein..

Die Lütte und ich sind da ein wenig anders.. Mich kann man schon fast als Fleisch-fressende Pflanze bezeichnen...die Lütte hält es danders . . .isst Fleisch, aber weniger als ich.

In den warmen Sommermonaten essen wir sehr oft einfach nur einen Salat mit leckerem Dressing.... aber wenn es gewünscht ist, dann kommen in den Salat auch einige Stücke angebratenes Hähnchenfilet.. Vitamin B14 ist ja auch wichtig für den Körper, findet man aber fast nur in Fleisch.
Allerdings befindet sich B14 auch in Bierhefe....Die kann man in einem Getränk auflösen und so zu sich nehmen, um den B14-Mangel, wenn man sich nur vegetarisch ernährt, aufzufüllen.

Als Ökospinner würde ich mich nicht bezeichnen, aber als einen Menschen, der Umweltbewusst lebt..... Z.B.könnten hier alle Atomkraftwerke abgeschaltet werden, oder es sollten alle Leute den Müll trennen, so wie ich es mache....
In Punkto Ernährung achte ich schon darauf, was ich zu mir nehme bzw zum Essen anbiete.

Wie sagt man so schön?

Der Mensch ist ein Jäger und Sammler.....

Und meine Meinung und Einstelllung dazu ist noch: Guck Dir das Gebiss eines Menschen an ....

Das ist dafür ausgelegt, Fleisch und auch Pflanzen zu kauen und verdauungsfähig dem Magen anzubieten... Deswegen halte ich es so:

Mal mit Fleisch, mal ohne....

Gruß Henry
 
Wenn Du die Entwicklungsgeschichte ansprichst @Spree, sind wir zwar Jäger und Sammler, aber der Urmensch hatte eher selten Jagdglück. Damit will ich nur sagen, das die vorrangige Ernähung aller Wahrscheinlichkeit nach hauptsächlich auf dem Verzehr von Beeren, Wurzeln und Pilzen basierte.

Lg
 
...andererseits gibt es die Theorie dass ohne Fleischkonsum die Ur-Menschen nicht einen Intelligenz bzw. Evolutionssprung bekommen hätten und wir immer noch in der afrikanischen Savanne nach Wurzeln suchen würden...

lG

katy
 
Wenn Du die Entwicklungsgeschichte ansprichst @Spree, sind wir zwar Jäger und Sammler, aber der Urmensch hatte eher selten Jagdglück. Damit will ich nur sagen, das die vorrangige Ernähung aller Wahrscheinlichkeit nach hauptsächlich auf dem Verzehr von Beeren, Wurzeln und Pilzen basierte.
... und Insekten und Meeresfrüchte
 
Zuletzt bearbeitet:
Veganer habe ich noch keine kennengelernt, aber Vegetarier, vom ganz lieben bis zum kämpferisch beleidigenden. Ich gestalte meine Ernährung nach den Erfordernissen. Jetzt wo ich noch zu Hause bin eher weniger Fleisch, auch fleischlose Gerichte bereiten mir keine Probleme, wenn ich wieder arbeite, dann kann ich einfach nicht 5 mal am Tag Obst essen- so eine gehörte Ernährungsempfehlung im TV-. Zudem bin ich und meine 2. Hälfte Leute die einfach gerne mal ein Steak vom Grill genießen.
 
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