Warum tragen Männer jenseits der 50 deutlich öfters Röcke oder andere feminine Kleidung?

Gotti

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männlich
Hallo in die Runde

Jenseits aller Leidenschaften für DW und FSH geht mir zunehmend eine Frage durch den Kopf die ich gerne mit Euch teilen möchte. Wenn ich in diesem Forum oder anderswo Männer in mehr oder weniger femininer Kleidung zu sehen bekomme die auch weiterhin klar als Mann zu erkennen sind, also keine CD oder TV, so sehe ich dort zu 98% Männer die dem Aussehen nach die 50 mehr oder weniger deutlich überschritten haben wozu auch zweifelsfrei ich mich selbst zählen darf.

Will heißen Männer im Alter von 20-50 sind hier sehr eindeutig in der Minderheit und ich frage mich jetzt woher dieses soweit kommt. Dabei möchte ich sog. Influencer ganz bewusst aussen vor lassen da diese weder repräsentativ sind, noch möchte ich öffentlich schreiben was ich von dieser speziellen Berufsgruppe halte.

Mal abgesehen davon das ich seit meiner Kindheit eine ausgesprägte Schwäche für DW habe, so sind FSH aus eher praktischen Gründen erst in den letzten 8 Jahren dazu gekommen. Auch mein Bedürfnis Röcke zu tragen ist seit gut 2 Jahren aus eher rein praktischen Gründen dazu gekommen da ich eine Orthese trage die meine Hosen mitunter massiv beschädigt und Röcke tatsächlich die einzige Möglichkeit sind dieser Problematik aus dem Weg zu gehen. Und jetzt, je älter ich werde, desto stärker stelle ich meinen Wunsch nach deutlichen Farben fest. Wenn ich mir Kataloge für Männerbekleidung ansehe, so sehe ich, wenn ich von Anzügen absehe, oft genug nur Kleidung in dunklen Farben wo ein Mann mitunter wie der letzte Proll aussieht. Ich allerdings bevorzuge kräftige Farben wie Rot, Grün, Blau oder auch Gelb und das alles in kräftigen hellen Farben. Mein Zahnarzt z.B. der macht mir für meine farbigen Hosen jedes Mal Komplimente.

Ich frage mich jetzt letztlich ob dieses Ausbrechen aus vorgegebenen Strukturen ein Anzeichen von Altersschwachsinn, Altersstarrsinn oder deutliche Anzeichen einer sog. Midlifecrises sind. Ich weiß das ich die Ausdrücke bewusst überspitzt habe, ich diese insoweit nicht ernst meine. Mir geht es um die Frage warum man Männer in jüngeren Jahren nur selten im Rock oder anderweitig mehr oder weniger femininer Kleidung sieht. Denn letztlich scheinen auch hier in unserer erlauchten Runde die Männer, die weiter als Männer zu erkennen sind, und sich aber dennoch per Bild in femininer Kleidung zeigen die 50 locker erreicht bzw. überschritten zu haben. Oder wie seht ihr das soweit?



PS1: Wenn ein Admin meint das mein Beitrag in einem anderen Unterforum besser aufgehoben ist, darf dieser Beitrag gerne verschoben werden.

PS2: Für Kommata, Punkte und andere Dinge scheinen in China wieder akute Lieferschwierigkeiten zu existieren. Ich bitte um gnädige Nachsicht.
 
Es könnte auch an der allgemeinen Altersstruktur hier im Forum liegen, ich denke ü50 ist stark überrepräsentiert.
 
Wenn ich mich dagegen außerhalb des Forums bewege sehe ich eher u50 Männer in femininer Kleidung, wenn überhaupt.
 
Das könnte allerdings auch daran liegen daß mein Bekanntenkreis einige High-Heeler beinhaltet, was mit zunehmendem Alter schwieriger wird.
 
Hallo Gotti

Sehr interessantes Thema.
Meine Vermutung dazu ist das die jungen Leute sich mehr von dem was gerade in ist leiten lassen und dazu zählt Damenwäsche ja nun mal nicht.
Wenn man dann älter wird dann hält man sich nicht mehr so an dem was gerade Mode ist, weil einem die neue Mode nicht mehr so zu sagt.
Jetzt sind andere Sachen Mode als damals wo wir jung waren und irgend wie hängt man da dann noch dran und mit dem was jetzt Mode ist kann man sich nicht so anfreunden.
Im Alter wird einem das vielleicht auch eher egal als da wo man Jung war weil man da mit der Mode mit halten mußte/wollte um dazu zu gehören oder anderen zu imponieren.
Mir ging/geht das jedenfalls so, als 20 jähriger hätte ich niemals in der Öffentlichkeit eine Strumpfhose angezogen.
Wer weiß wie viele Junge Leute gerne SH oder DM anziehen würden aber sich nicht trauen weil sie Angst haben bei ihren Kumpels oder Freundinnen dann out zu sein.

S.G.
Enno
 
Ich glaube ein ganz wesentlicher Punkt ist der, dass früher als wir Jung waren, die Strumpfhose allgegenwärtig als normales Kleidungsstück getragen wurde. In meiner Kindheit bis zu einem Alter von ca. 12 bis 13 Jahren hatte ich eigentlich ständig Strumpfhosen an. Auch die Mädchen um mich herum liefen sehr häufig in Strumpfhosen herum. Zuhause war das sogar die normale Kleidung zum spielen. Das hat sich im Laufe der Zeit massiv geändert.

Moderation: keine Beiträge über Kinder


Mich jedenfalls hat das Tragen von Strumpfhosen mein Leben lang geprägt. Es gab nur mal eine kurze Phase so zwischen 13 und 16 wo ich keine Strumpfhosen hatte. Sonst hat mich dieses Kleidungsstück mein Leben lang begleitet. Und es übt noch heute die gleiche Faszination auf mich aus wie vor 40 Jahren. Ein Leben ohne Strumpfhosen möchte ich mir nicht vorstellen. Allerdings ist das - abgesehen von Leggings und Hotpants - das einzige feminine Kleidungsstück welches ich regelmäßig trage.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Oder.
Es gibt in jede Altersklasse männer in Rock Strumpfhose usw.
Oder Männer bis 50 Jahren mehr schiss haben sich zu zeigen.
Und männer ab 50 Jahren es mehr egal ist ob sich jemand so sieht.

Who knows why. ?
 
Ich glaube das nicht. Ich denke man muss einfach in der Zeit, wenn man sich vom Kind zum Jugendlichen und dann zum Erwachsenen entwickelt, einen gewissen Bezug zu Strumpfhosen haben. Hier werden alle Weichen für die Zukunft gestellt. Natürlich wird es auch Menschen geben die aus welchen Gründen auch immer, erst viel später zu Strumpfhosen gekommen sind. Aber die Ü50er dominieren einfach diese Szene - und die sind mit Strumpfhosen aufgewachsen.
 
Ist ein wirklich interessantes Thema. Ist mir da ich auch nach einiger Zeit hier aufgefallen, nachdem ich etwas aktiver wieder geworden bin, das "relativ" wenig Jüngere da sind. Meinen Vermutungen nach kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen, in meiner Kindheit/Jugend war Nylon allgegenwärtig.

Heute mutet es teilweise wie ein Relikt aus Alter Zeit an. Wenn ich auch heute mal mir so die Damenwelt anschaue (betrifft meine Region) sieht man kaum Mädchen/Frauen die noch Nylon tragen.

Auch kann ich mich der These anschließen, die Unsicherheit in den Jungen Jahren. Wie gehe ich mit meinem Fetisch um. Irgendwann wird man ja auch entspannter mit dem Umgang. Wie dies im Zusammenhang mit anderer femininen Kleidung steht kann ich nicht sagen. Vielleicht einfach dem Verlangen "mehr" zu tragen nachgehen ?
 
Erst einmal vielen Dank für die bisherigen Rückmeldungen wobei es mir am wenigsten um das tragen von FSH oder DW im Sinne von Damenunterwäsche geht. Das sind Dinge die man, selbst wenn man keine Tarnsocken oder keine dicken Pulli´s trägt, auch noch relativ unproblematisch offen tragen. Faszinierend finde ich allerdings den Umstand wenn Männer offen Röcke, oder auch Kleider tragen und dabei weiter als Mann durch das Leben gehen. Von daher wollte ich CD oder TV aus dieser Diskussion aussen vor lassen.

Auf der Plattform GuteFrage sind auch dort relativ viele Männer zu finden die Teils mit Rock auch zur Arbeit fahren. Aber auch das sind Männer die die 50 schon locker gerissen haben.

Hätte ich vor zwei Jahren nicht das Problem bekommen das mir meine Orthese bestimmte Hosen von mir ruiniert wäre ich vermutlich nie auf den Gedanken gekommen einen Rock anzuziehen. Heute habe ich einen Punkt erreicht das ich dankbar dafür bin das mir der liebe Gott eine wundervolle Frau an meine Seite gestellt hat, die mich auf diesem Weg begleitet und unterstützt. Darüber hinaus ist es mir total wurscht was andere Leute sagen oder auch nicht. Mit Anfang 60 ist man in einem Bereich wo man nicht mehr so genau weiß wie lange das Leben noch ist und da habe ich schon noch das Bedürfnis das Ein oder Andere auszuprobieren ohne Rücksicht auf Verluste solange sich meine Frau dabei wohl fühlt. Dabei denke ich an farbige Röcke wo ich bis jetzt nur Jeans Röcke getragen habe und vielleicht auch an Blusen und ansonsten egal ob Herren- oder Damenkleidung einfach nur mit ganz vielen kräftigen Farben. Meine Frau hat sich da schon von mir anstecken lassen und bezieht ebenfalls deutlich mehr Farben in ihre Kleidung mit ein als dies bisher der Fall war.
 
@Paule @Krabat

Ursprünglich hatte ich auch den Gedanken den Thread im Crossdresser Stübchen unterzubringen. Andererseits hat der Begriff Crossdresser einen sexuell motivierten Hintergrund mit dem ich das Thema definitiv NICHT in Verbindung bringen wollte.

Und last but not least - nur zum Verständnis einer Umfrage. Muss eine Umfrage im ursprünglichen Unterforum definitiv festgelegte Antworten zum ankreuzen enthalten?

Aus meiner Sicht ist es immer noch eine Umfrage mit offenen Antwortmöglichkeiten.

Letztlich ist es mir aber egal wo es steht.
 
Hallo Gotti,

ich kann natürlich nur von mir sprechen und da gibt es einen großen Unterschied zwischen dem Wollen und dem machen.

Das erste was ich machen wollte und als Mann/Junge nicht konnte, war Ohrringe tragen. Das war schon in der Grundschulzeit. Es gab immer wieder solche scheinbar unerfüllbaren Wünsche, egal ob damals die großen Tücher und Schals in den 80ern oder das Schminken, etc. 2005 war dann einerseits mein Leidensdruck sehr hoch und auf der anderen Seite mein Vater schon 3 Jahre tot. In dieser Situation habe ich "die Flucht nach vorne angetreten" (da war ich Mitte 30). Es hat jetzt dann noch bis Anfang dieses Jahres gedauert, bis ich mich auch an Röcke getraut habe bzw. mich mit meiner Frau einigen konnte, unter welchen Umständen sie das tolerieren kann. Kurz danach sind die ersten Bilder von mir im Rock entstanden.

Ich kann natürlich nicht ausschließen, dass auch die Veränderungen der äußeren Umstände eine Rolle gespielt haben, aber in erster Linie hat es bei mir einfach solange (von ca. 1989 meinem ersten Ohrring bis 2023 zum ersten Rock) gedauert, bis ich schrittweise einen Weg gefunden habe meine Bedürfnisse nach weiblicher Kleidung und Accessoires auch öffentlich ausleben zu können.
 
Ich kann nicht verallgemeinern, sondern nur von mir selber reden:

Mit rund 30 habe ich sehr gern sehr sexy Damensachen getragen, aber nur für mich allein in meinen geschlossenen vier Wänden.

Mit rund 40 habe ich den Vornehmlichkeiten nachgegeben und trage zum Beispiel nur noch Nachthemden. Seit dieser Zeit offenbare ich mich auch immer mehr Gleichgesinnten.

Mit rund 50 habe ich weitere Hemmungen abgelegt und trage (maskulin wirkende) Kleider auch in meinem direkten Umfeld (Müllentsorgung, Paketdienste, Briefkasten, Keller, etc.), weil ich es einfach bequem finde und mich darin wohl fühle.

Bei mir ist der sexuelle Reiz dem eher praktischen Gründen gewichen und zusätzlich ist die Selbstsicherheit gestiegen.
 
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