Zum Thema: ich habe mich oft im Sportunterricht geschämt. Nicht wegen des Tragens von Strumpfhosen, sondern weil ich motorisch eher ungeschickt war. Fußball konnte ich gar nicht spielen; Vollkatastrophe! Ich wurde immer, wenn es darum ging Gruppen zu bilden, als letztes ausgewählt.
Beim Volleyball war es etwas besser, aber auch schwierig.
Dann bin ich plötzlich sehr schnell gewachsen, circa 40 cm in zwei Jahren. Mit der veränderten Physiognomie kam ich überhaupt nicht zurecht. Ständig bin ich über die eigenen Beine gestolpert und wahrscheinlich nur aufgrund der extremen mobilen Gelenke, habe ich mich nicht verletzt.
Später dann, das war schon in den höheren Klassen hatte ich einen Sportlehrer, der uns im Geräteturnen eigene Küren einüben ließ und diese wurden dann nach Jahrgang und Schwierigkeitsgrad bewertet. Beim Trampolin verspottete er mich schon während des Anlaufsund ihr könnt euch sicher vorstellen, wie sich das auf meinen Sprung auswirkt hat. Beim Barrenturnen bin ich dann durch die Holme gestürzt und hatte danach starke Schmerzen in den Fingern der rechten Hand.
Der Sportlehrer und später der Klassenlehrer haben es abgelehnt mich ärztlich untersuchen zu lassen. Es hieß ich würde mich nur anstellen. Ich habe mich dann entschlossen, eigenständig nach Hause zu gehen ( trampen). Auf dem Weg nach Hause musste ich meine Finger mit der linken Hand zur Faust schließen, die Finger waren zu dem Zeitpunkt geschwollen und waren blau-schwarz.
Meine Mutter, zu Hause angekommen, hat mich zunächst ausgeschimpft, weil die Schule angerufen hatte und mein unerlaubtes Entfernen von der Schule rügte. Als sie meine Hand sah sind wir zu Krankenhaus gefahren. Ergebnis war, dass die Finger (Zeige- und Mittelfinger) dreifach gebrochen waren.
Später auf der höheren Schule hatte ich eine sehr liebe und motivierende Sportlehrerin. Und plötzlich war ich, zum ersten Mal im Leben, richtig gut im Sport (Geräteturnen, Badminton, Tischtennis und Tennis, Volleyball; nur Fußball war immer noch schwierig) mit einem „sehr gut“ im Abschlusszeugnis.
Das war eine wichtige und wertvolle Erfahrung für mich. Aber glaubt mir - die meisten Schuljahre war Sportunterricht die Hölle.
 
Ich bin erstaunt, denn an meinen Schulsport in der Grammar school vor vielen (vielen) Jahren, kann ich mich so gut wie gar nicht erinnern. Ich erinnere mich dunkel daran, dass unsere Sporthemden einheitlich mit dem Logo der Schule versehen waren. Das habe ich nicht gemocht, denn ich mag "Uniformen" irgendwie nicht.

Dann kann ich mich an ein Ereignis erinnern, wo beim Fußball ein Mitschüler durch einen Rempler mit seinem Kopf gegen die Wand geschlagen ist. Der Knall war in der ganzen Halle zu hören und der Mitschüler hat benommen und mit einer Platzwunde am Kopf am Boden gelegen. Die einzige Reaktion einiger Mitschüler "... das war Foul... Strafstoß..." während der Junge sich vor Schmerz seinen Kopf gehalten hatte.

Strumpfhosen? Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht einmal, dass es "40den-highglow-innengemuffte-Esda-Kinderstrumpfhosen" ;) gab. Im Sportunterricht? Never! Im Winter war die Sporthalle warm genug, um in den Standard-Turnhosen Sport zu treiben. Im Sommer waren wir auf den Sportfeldern, wo sich niemand Feinstrumpfhosen, weil es ein wenig kühl draußen war, anziehen musste. "Mutti" kam nicht mal ansatzweise auf die Idee, mich zu Strumpfhosen zu verdonnern.

Beim Barrenturnen bin ich dann durch die Holme gestürzt und hatte danach starke Schmerzen in den Fingern der rechten Hand.
War mein persönlich eingestuftes "Hassobjekt".
 
so war´s bei mir auch: zum Sportunterricht wurde die kurze Lederhose über der (Strick-) Strumpfhose gegen die kurze schwarze Turnhose, sowie die Schuhe getauscht.
Wann gab’s denn Outfits wie kurze Lederhosen über Strumpfhosen? Ich bin als Bub nie so auf die Gasse oder in die Schule gegangen. Vielleicht hatte ich auch deswegen nie Turnhosen über Strumpfhosen zum Sportunterricht an. Liegen zwischen meiner und strumpi777‘s Schulzeit Dekaden? Ich mag es mir nicht vorstellen.
 
War mein persönlich eingestuftes "Hassobjekt".
Ist jetzt vielleicht nur am Rande im Sinne der Fragestellung hier im Thread, aber ich hatte auch unzählige Hassobjekte im Sportunterricht, und vermutlich hab ich mich auch geschämt - nicht wegen meiner Klamotten, sondern weil ich nix konnte und beim Wählen der Mannschaften auch immer einer der beiden letzten war, die gewählt wurden.

Mit Scham kann man unterschiedlich umgehen. Meine Strategie war, auf "ignorant" zu schalten und mir meine ablehnende Haltung zur Tugend zu machen. Was macht man, wenn man in einer Sache nicht mithalten kann? Eine Möglichkeit für einen noch unreifen Menschen ist eben, dass man das ganze lächerlich macht und verächtlich auf diejenigen herabschaut, die sich da investieren. Ich hab mich am Barren immer, wenn ich in der Schlange vorn war, wieder heimlich nach hinten gestellt, um garantiert nur 1x meine Oberarme geprellt bekommen zu müssen - während andere 3x dran kamen, und einige haben diese Rolle vorwärts sogar ohne Hilfestellung geschafft.

Insgesamt ein Kapitel in meinem Leben, an das ich mich nicht so gerne zurück erinnere. Im Nachhinein bedauere ich sehr, dass ich mich da selber nicht etwas mehr investiert habe in einem Alter, wo man Dinge eigentlich recht leicht erlernen kann. Aber naja, ich war halt auch noch sehr jung und hatte zu der Zeit tatsächlich auch noch andere knifflige Baustellen.
 
Ich kenne das auch nicht. Kam 1967 in die erste Klasse.
Im Sportunterricht war später Einheiskleidung angesagt - schwarz/weiss.
 
Bayern 1962 vielleicht?
Auch 1962 hatten Buben zu Lederhosen relativ dicke Kniestrümpfe an, also meiner Meinung nicht Erinnerung nach. Ich war da nicht dabei. Die gingen eventuell bis über die Knie. Aber Strumpfhosen, und die zum Dirrndl und nicht zur Lederhose, waren das Outfit für Mädels. Lederhosen für Mädels oder Frauen kamen später. Leder- plus Strumpfhose (klingt ein bisschen wie Fetischclub) war vielleicht noch früher oder ganz wo anders als vermutet.