Das war vielleicht ein einzelfall aber dennoch habe ich das gefühl das sich so manche frau durch offenheit bei diesem thema vor den kopf gestossen fühl denn "is´ja nur wäsche".
Ich kann es zunächst verstehen, wenn sich Frauen damit erst einmal vor den Kopf gestossen fühlen.
Problem dabei ist, wie mit fast allen nicht alltäglichen Einstellungen/Wünschen/Bedürfnissen usw., dass der Grossteil der Frauen damit keine Erfahrungen gemacht haben.
Frauen erziehen sich zu einem Stück weit untereinander. Ein Nylontragender Freund usw. kam dabei aber nicht vor, ausser vielleicht damals, als man noch Kind war und es Spass machte, auch mal ein Jung in einem weiblichen Kleidungsstück zu sehen. Da war man aber noch Kind und hatte auch diesen Bonus.
Manche Frauen hörten vielleicht auch nur von Männern, die weibliche Kleidung tragen und verbinden das entweder mit Klischees (der ist aber bestimmt homosexuell, kein richtiger Mann, nicht normal, pervers, zu feminin usw.) oder aber befürchten, damit nicht klarzukommen (auch schamhaft, falls es eine Freundin erfahren könnte).
"Is´ja nur Wäsche" könnte man aus mehreren Richtungen interpretieren (
positiv für Dich, negativ für die Frau).
Ein weiteres Problem tritt auf: Frauen sprechen über das Thema nicht so gerne und können auch kaum nachvollziehen, wie man einem / mehreren Kleidungsstücken oder Schuhen so viel beimessen kann.
Frauen ziehen, teilweise recht gleichgültig, ihre Kleidung an. Sie überlegen dabei nicht viel. Natürlich sprechen sie über ein tolles neues Kleid, über neue Schuhe usw.
Dabei ist es aber ein Unterschied, ob sie mit einer Freundin / Frau sprechen oder mit dem Freund / Ehemann (letzterer soll eher die neue Errungenschaft
bemerken aber auch nicht stundenlang darüber sprechen).
Erschwerend kommt hinzu, dass es für Frauen nicht einfach, ja fast überraschend und verunsichernd ist, wenn ein Mann sich besser in der alltäglichen Mode (oder eben bei einem bestimmten Kleidungsstück, bspw. FSH) auskennt, als sie selbst.
Frauen wollen zwar gerne mehr, aber auch sie verfallen teilweise in ein traditionelles Denken ("Das ist doch nur etwas für Frauen").
Das ist aber auch nicht wirklich verwunderlich: Wird ein Mann in einem weiblichen Kleidungsstück gesehen, "blöcken" die Männer los und wenden sich gegen diesen Mann. Es ist so, manN hat gelernt, in diesen Situationen zu lachen, den anderen für "schwächer" zu degradieren, ihn nicht für voll zu nehmen (was manche Frauen auch so machen) und (und das ist vielleicht gar nicht mal so selten) von SICH selbst abzulenken (könnte ja auch sein, dass ein andere Mann der Männergruppe es gar nicht schlecht fand... oder es sogar selbst heimlich trägt??

).
Bei der Frau gibt es auch solche Verhaltensmuster. Sie reagiert mit Unverständnis, weil man so etwas als Mann nicht macht ("Das doch nur für Mädchen / Frauen"). Sie möchten damit zeigen, dass es einer ihrer Kleidungsstücke ist. Aber, und das ist bestimmt mit einer der Hauptgründe, sie haben ein (anerzogenes) Bild vor Augen, wie ein Mann auszusehen hat (in unseren Breitengraden möglichst schlicht und wenig geschmückt).
Sich hübsch machen, schminken, schmücken (farbige bzw. bunte Kleidungsstücke...) sind den Frauen vorbehalten.
Sie sind auch von dem Bild überzeugt, zumal es sich bei den meisten Frauen zeigt, dass sie gegenseitig möglichst maskuline Männer bevorzugen. Sind sie jünger, ist es noch der muskelbepackte, grosse ... Mann. Später merken sie zwar, dass sie diesen, vielleicht sogar "Traummann" nur schwer erreichen können.
Zwar folgen Abstriche, aber eben nicht so weit, und daran denkt eine Frau nicht, einen Mann finden zu wollen, der besonders feminin ist. Das ist eine grosse Ausnahme.
Viel wichtiger aber ist, es turnt sie ab, während es manche Männer anturnt.
Ein Mann, der lediglich ein weibliches Kleidungsstück trägt, ist zwar nicht wirklich weiblich und möchte auch nicht gar zur Frau werden (die Grundsorge macher Frauen), aber damit umzugehen, sich damit auseinanderzusetzen, auch der Nutzen für die Frau selbst, ist für Frauen eine grössere Überwindung.
Lösungen kann es nur geben, wenn die Frau bemerkt, dass es nicht unbedingt ausschliesslich "weibliche" und "männliche" Kleidungsstücke gibt, dass es durchaus spannend sein kann, wenn beide wissen, von was sie sprechen und etwas gemeinsam tragen, was zunächst unerklärlicherweise, "nur" für Männer ist.
Das Problem vieler Männer ist es, dass sie sich nicht frei von dem gesellschaftlichen Druck machen können, der zweifelsohne auf ihnen lastet (Hohes gegenseitiges Konkurrenzverhalten (man wäre ja schwächer, würde man nicht das typische männliche Rollenbild vertreten, sachlich, problemorientiert, zielstrebig, stark, immer der Beste sein usw.). Hinzu kommt es, dass sie zwar Frauen gefallen möchten, es aber auch schwierig ist, wenn dem Mann mal etwas gefällt, was eben nicht so alltäglich ist.
Der Unterschied in unserer Gesellschaft ist: Frauen können öffentlich ausprobieren, Männer mussen sich vor ihren männlichen Kollegen / Freunden / Bekannten verstecken, im häuslichen Bereich vor Ihrer Freundin / Frau / Lebensgefährdin und stellenweise vor sich selbst (denn es kostet auch Überwindung etwas "neues" auszuprobieren und zu sich stehen zu können).
Was hinzukommt ist, dass der Mann vor allem die Sorge hat, seine Freundin / Frau zu verlieren. Und die Frau wiederum weiss bestimmt darum. Manche Frauen (weitaus nicht alle) machen es sich auch einfach. Jeder Mensch hat seine Fehlerchen und Marotten. Wenn man wirklich, im Sinne von tatsächlich, jemanden liebt, dann ist das, im Verhältnis zu Drogen, Rauchen, nächtliche Autorennen usw., nicht annähernd vergleichbar. Es beeinträchtigt auch nicht die Gesundheit (ausser vielleicht, man hat keine Möglichkeit, zu sich stehen zu können).
Die männliche Situation ist, unbestitten, die schlechte Variante ... obwohl sie das nicht sein müsste.
Was Männern alles durch den Kopf geht, wenn die Frau möchte, dass ihr Freund etwas bestimmtes anzieht, dass einem aber selbst nicht so zusagt, überlegt der Mann und überlegt und überlegt... ob er das wirklich machen soll, für sie ja schon gerne, aber was sagen die ANDEREN (Kollegen usw.).
Viele Frauen können allerdings nicht nachvollziehen, was es für den Mann heisst, etwas anderes als dieser "normale" Rahmen (was ist schon normal

) zu machen (und sei es auch im Rahmen alltäglicher männlicher Kleidung).
Du siehst also, man könnte sich im Kreise drehen, denn irgendwo hängt es eben doch nicht an den Männern alleine.
Das beide Zeit benötigen und vielleicht vor allem die Frau, für die das Neuland ist kann man dadurch evtl. besser nachvollziehen.
Für manche Frauen ist es eher "uncool" oder spötisch "ein Beschützer in Strumpfhosen, ist für mich nicht attraktiv genug oder eben keiner oder zu schwach". Eine Frau, gekleidet wie ein Mann, muss einem Mann auch nicht wirklich gefallen. Diese Frauen stehen allerdings dazu und finden trotzdem einen Mann. Umgekehrt wär auch fair.
Bis dahin.
Liebe Grüsse
Miri