Der Politikthread oder links - rechts - mitte, was denke ich und warum.

Ok. Dann reden wir von verschiedenen Beiträgen. Im Grunde sind die grundsätzlichen Einstellungen zum Thema gar nicht weit auseinander.
 
Ein Krankenpfleger hat eine größere Zeitspanne, Entscheidungen zu fällen
Nein, oft geht es um Sekunden, wenn du in der Forensik plötzlich mit einem Messer, einem Scherbe von einem Teller, oä angegriffen wirst.

Die Diskussion ist mir jedoch zu mühsam; es geht überhaupt nicht darum, dass ich keinen Respekt vor der Polizei habe, mir geht es um fragwürdige Moralität und Doppelstandards.

Bin ich der einzige, der es erschreckend findet, dass hier gefordert wird, es mögen doch bitte mehr Menschen von Polizisten erschossen werden?
Mir geht es außerdem darum und ich habe gestern beim überfliegen der Beiträge gedacht: und mit den Leuten verbringst du freiwillig deine Zeit. Ross und Reiter zu benennen, ist mir an dieser Stelle zu heikel und es ändert auch nichts - jedoch gibt es andererseits ebenfalls eine Handvoll von Usern, die ich schon recht gerne mag; das nur der Vollständigkeit halber ;).
 
Zuletzt bearbeitet:
Da es hier offensichtlich um einen Beitrag von mir ging, an dem sich die Gemüter erhitzt haben, möchte ich gerne noch ein paar Dinge anmerken bzw. klarstellen:

Ich lehne Gewalt ab und hatte auch selbst in meinem Leben noch keine gewaltsame Auseinandersetzung (vom Schäufelchen auf den Kopf hauen im Sandkasten vielleicht mal abgesehen). Gewalt geht aus meiner Sicht eher von schwachen als von starken Menschen aus.

Aber: Wer angegriffen wird, hat meine uneingeschränkte Sympathie, wenn er sich gewaltsam verteidigt. Das gilt insbesondere auch für Polizisten, die in ihrem Job für meine Sicherheit sorgen. Wenn dann jemand glaubt, dass ich Gewalt verherrliche oder dazu aufrufe, dann kann ich es auch nicht ändern.

Und: Es scheint ein evolutionäres Thema zu sein, dass Menschen gewalttätig sind. Seit es Menschen gibt, schlagen sich gar nicht wenige von ihnen gegenseitig die Schädel ein. Das war so, das ist so, und das wird auch immer so sein. Mit der sehr deutschen Denke "es kann nicht sein, was nicht sein darf" werden wir daran sicher nichts ändern können.

Hugh, ich habe gesprochen!
 
Vor vielen, vielen Jahren hatte ich das Vergnügen bei einem Messerangriff auf mich dem Angreifer den Arm zu brechen als ich ihn zu Boden brachte. In diesem Moment hätte ich gerne das Messer aufgehoben und gegen ihn verwendet, dieses Gefühl scheint so eine Art Urinstikt zu sein. Aber das dauerte nur sehr kurz bis mein Verstand die Oberhand gewann und ich mich dann doch für wegrennen entschied. Aber diesen kleinen gewünschten Rachemoment kann ich heute noch spüren, und er macht mir Angst.
 
Naja @transparenti, so ganz stimmt das ja doch nicht. Du hast geschrieben:
Och, wegen mir können das gerne noch ein paar mehr sein.

Die schießen ja nicht auf friedfertige Stuhlkreissitzer, die über die psychosoziale Komponente in Kafkas Spätwerk diskutieren, sondern auf aggressive Gewalttäter, die auf sie losgehen. Und da finde ich den Einsatz der Schusswaffe absolut angemessen.
Der Punkt ist, der Polizist ist kein Richter. Einer der Grundpfeiler der Demokratie ist die Gewaltenteilung in Legislative, Exekutive und Judikative. Wenn Du nun meinst, "es können noch gerne ein paar mehr sein", dann machst Du aus dem Polizisten auch einen Richter, der nicht mehr nur aus Notwehr handelt, sondern der darüber hinausgehend ein Urteil fällt, auf wen sonst noch geschossen werden soll. Das steht der Exekutive in einer Demokratie nicht zu und ist eher ein Merkmal in autoritär geführten Staaten.
 
Der Polizist ist natürlich kein Richter, aber wir sprechen von dem Fall, dass er angegriffen wird. In meinem Weltbild ist das ein Grund, dass er sich verteidigen darf. Und wenn er mit Waffen angegriffen wird, dann bin ich vollkommen d'accord, wenn er sich mit Waffen verteidigt. Ich habe noch nicht gehört, dass Polizisten hier Exekutionen durchführen
 
Aha, also reichen Schlagstöcke und Taser nicht aus? Seltsamerweise klappt das in GB recht gut. Und wenn sich Polizisten nicht zutrauen im Ernstfall, die Beine, oder die Arme zu treffen, spricht das ja noch viel mehr die Waffe nicht einzusetzen und Alternativen zu nutzen.
In diesem Moment hätte ich gerne das Messer aufgehoben und gegen ihn verwendet, dieses Gefühl scheint so eine Art Urinstikt zu sein
Ja, das ist so. Imho ist es kein Problem diese Gefühl, diesen Impuls zu haben, es kommt nur darauf an wie du damit umgehst. Du hast dich dagegen entschieden - alles richtig gemacht.
 
Aha, also reichen Schlagstöcke und Taser nicht aus?
Genau, nehmt der Polizei die Schusswaffen weg! Als nächstes statten wir dann die Bundeswehr mit Schlagstöcken anstatt Gewehren aus, und irgendwann haben wir uns alle lieb...

Ironie beiseite: Diese Diskussion hier führt zu nichts. Es gibt zwei Fraktionen mit sehr unterschiedlichem Mindset: Die einen sehen die Polizei als ihren "Freund und Helfer", wie es früher so kitschig hieß (dazu gehöre ich), die anderen sehen in ihnen eher eine latent aggressive Truppe, die es in Schach zu halten gilt. Es herrscht ja dankenswerterweise Meinungsfreiheit!

Das war jetzt auch das letzte mal, dass ich was zu dem Thema schreibe
 
gibt zwei Fraktionen mit sehr unterschiedlichem Mindset: Die einen sehen die Polizei als ihren "Freund und Helfer", wie es früher so kitschig hieß (dazu gehöre ich), die anderen sehen in ihnen eher eine latent aggressive Truppe, die es in Schach zu halten gilt
Und beide Positionen sind angebracht und auch angemessen.
Das war jetzt auch das letzte mal, dass ich was zu dem Thema schreibe
Du kannst schreiben was du willst.
 
Das steht der Exekutive in einer Demokratie nicht zu und ist eher ein Merkmal in autoritär geführten Staaten.
Und auch das ist ja kein Problem. Dann soll sich der Staat halt ehrlich machen und ägyptische Verhältnisse als das neue Normal betrachten. Dann können an jeder Kreuzung Polizisten, oder auch Soldaten mit Maschinengewehren stehen und ich kann mir dann überlegen, ob ich weiterhin hier leben möchte, oder nicht.
 
Ich denke mal , solange die Hemmschwelle so niedrig ist das man andere mit Waffen bedroht oder verletzt, ist es absolut legitim das die Polizei alle erforderlichen Maßnahmen dagegen einsetzen kann und muss!
 
Ich finde es mehr als bedauerlich das der Respekt für Menschen der Blaulichtfamilie immer weiter schwindet wobei insbesondere Polizeibeamte jeden Tag ihren Kopf für uns unter Bedingungen hinhalten die mehr als bedauerlich sind. Schlechte bzw. veraltete Ausrüstung, dummer Datenschutz verhindert in vielen Fällen erfolgreiche Fahndungsarbeit weil Daten zwischen den Behörden nicht ohne weiteres ausgetauscht werden dürfen und ausserdem müssen sich Polizeibeamte auch noch Vorwürfe wegen Racial Profiling von zweifelhaften linken Gruppierungen anhören obgleich die Arbeit von Polizeibeamten auf allgemein nachvollziehbaren Erfahrungen beruht.

Und last but not least - wenn ein Polizeibeamter von einer Person mit einem Messer oder anderen Waffe angegriffen wird, dann hat JEDER Beamte mein absolut vollstes Verständnis wenn dieser reflexartig zur Waffe greift und schiesst. Eigenschutz geht unbedingt ohne jede Einschränkung vor und dafür sollte sich auch kein Polizeibeamter rechtfertigen müssen.
 
Meine Tochter wurde mal als THW-Helferin angefahren, weil der blöde Autofahrer absolut nicht einsehen wollte, dass die Durchfahrt wegen einer Parade gesperrt war. Die Polizistin - wenige Meter entfernt - wurde Zeugin und hat sich den Fahrer gleich vorgeknöpft.

Insgesamt sind Übergriffe und Anfeindungen auf die Blaulichtfamilie scheinbar salonfähig geworden.

War da nicht mal eine Politikerin, die mit "Polizisten gehören auf den Müll" bekannt wurde und kurze Zeit später von ebendiesen geschützt werden musste?
 
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