Der Politikthread oder links - rechts - mitte, was denke ich und warum.

Die Frage sollte vielmehr lauten: Wie kann man die Zahl derer, auf die geschossen wird, reduzieren, indem man beispielsweise verstärkt versucht, gewaltbereite Alphamännchen, die sich nix scheißen und die machen, was sie wollen, frühzeitig zu erkennen oder gar nicht erst ins Land zu lassen.
 
Es gibt zwei Fraktionen mit sehr unterschiedlichem Mindset: Die einen sehen die Polizei als ihren "Freund und Helfer", wie es früher so kitschig hieß (dazu gehöre ich), die anderen sehen in ihnen eher eine latent aggressive Truppe, die es in Schach zu halten gilt.
Ich zähle mich zu denjenigen, die die Arbeit der Polizei zu würdigen wissen, und ich hatte bislang fast ausschließlich angenehmen Kontakt mit Beamten, auch wenn mich manche Begegnung Geld kostete ;)
Obwohl ich also die "latent aggressive Truppe" nicht in meiner Gedankenwelt finde, oder vielleicht auch gerade deshalb, bin ich überzeugt, dass es sinnvoll ist, die Bewaffnung der Beamten möglichst angemessen gering zu halten. Nicht um ihnen das Leben schwer zu machen, sondern vielmehr, um die Folgen von Fehlern in der Dienstausübung möglichst schon dadurch so gering wie möglich zu halten.
 
Nur am Rande - welche Waffen sollen das den sein die das einsetzen der Schusswaffe rechtfertigen? Selbst Taschenmesser sind zu lächerlichen Werkzeugen verkommen, gerade noch geeignet um Amazon Pakete aufzumachen. Oder reden wir über den illegalen Waffenbesitz und rechtfertigen es damit? Also für 10 - 20% alle unter Generalverdacht stellen? Wie oft ist das vermeintliche Messer nur das Handy? Aber ja, es ging alles so schnell und ich musste schießen. Was für ein Quatsch.
 
Hier wird gerade diskutiert, als ob die Polizei mindestens jede Woche einen vollkommen Wehrlosen hinterrücks mit Waffengewalt niederstreckt. Das ist definitiv nicht verhältnismässig. Die deutsche Polizei ist sicher als Organ der Exekutive nicht latent aggressiv. Einzelne Mitglieder könnte man unter Umständen so einordnen, das liegt in der Sache und lässt sich nicht zu 100% ausschliessen. Es gibt sicher auch bei der Polizei Mechanismen, dass solche Typen aussortiert werden. Man hört davon doch eher selten und ich vermute, dass das nicht daran liegt, dass das unter den Teppich gekehrt wird. Für mich sind die Polizisten jedenfalls grundsätzlich die Guten. Und grundsätzlich heisst, dass es äusserst selten Abweichungen geben kann.
 
BTW, wegen einzelner schwarzer Schafe die Verteidigungsmöglichkeiten der gesamten Polizei in Frage zu stellen, erinnert mich an Maschinenstürmerei. Nicht, dass ich dabei gewesen wäre.
 
Wir sind an einem Punkt angelangt, wo die Argumente ins Leere laufen. Wir sind keine Polizisten. Eine gute Diskussion würde nur dann Sinn ergeben, könnte hier ein Polizist Rede und Antwort stehen. Ich kann nur indirekt über meinen Freund berichten, der sich ohne Waffe in seinem Halfter einige Einsätze nicht trauen würde. Diese Waffe erzeugt den Respekt, welcher ein Teaser oder Gummiknüppel nicht erbringen würde, auch wenngleich er seine Waffe im Einsatz noch nicht ziehen musste.

@Fahrenheit451 hat dennoch einen wichtigen Punkt angesprochen. Ginge es auch ohne Schusswaffe? Ich bin in UK aufgewachsen und kannte die Beamten ohne Schusswaffen. Die „einfachen“ Polizisten haben ihren Dienst recht gut meistern können. Die Gefahr, einen Passanten versehentlich durch Schusswaffengebrauch niederzustrecken, war nicht gegeben.

Wichtig: Das war zu einer Zeit, wo es Amokläufe und häufig schwere Gewaltverbrechen nicht gegeben hat. Die Polizisten wurden stärker respektiert. Heute: Kann ein Polizist mit einem Gummiknüppel oder Taser, der im Umkreis von 5m eingesetzt werden kann, einen Amokläufer stoppen? Ich mag nicht mehr weiter „fachsimpeln“.

Abschließend möchte ich meine Abneigung gegenüber derartige

„Rübe ab!“

Mentalität zum Ausdruck bringen. Ich finde es anmaßend, in einer angenehmen und behüteten Atmosphäre derartige Kampfparolen durch die Gegend zu schleudern. Vor allem, wenn diese Forderung an Polizeibeamte gestellt wird, die den Dreck machen sollen. Ist doch nett für den Protagonisten auf dem Sofa, der nicht aktiv werden muss, nicht wahr?

Ich habe ein wenig recherchiert und Folgendes gefunden. Ist vielleicht interessant, hier mal zu forsten. Es könnte das eine oder andere Argument für oder gegen Dienstwaffen sein.

https://de.statista.com/statistik/d...polizisten-getoetete-menschen-in-deutschland/

---------------------------------------------------------------------

Im Jahr 2019 wurden in der polizeilichen Kriminalstatistik 36.126 Fälle von Widerständen gegen und tätliche Angriffe auf Vollstreckungsbeamte und gleichstehende Personen erfasst; darunter waren 14.919 tätliche Angriffe. Von den 13.906 Tatverdächtigen bei den tätlichen Angriffen waren 11.486 männlich (82,6 Prozent).

---------------------------------------------------------------------

Ein Polizist darf in Deutschland die Schusswaffe nur unter sehr strengen Voraussetzungen gebrauchen, nämlich zur Abwehr einer gegenwärtigen, unmittelbaren Gefahr für Leib und Leben oder zur Verhinderung schwerer Straftaten wie Amokläufen oder Geiselnahmen. Der Einsatz muss verhältnismäßig sein, und andere Maßnahmen des unmittelbaren Zwangs müssen erfolglos angewendet worden sein oder offensichtlich keinen Erfolg versprechen. Das Ziel ist es, Personen angriffs- oder fluchtunfähig zu machen, selbst wenn dies unvermeidlich zum Tod des Angreifers führt.

Rechtliche Grundlagen

Der Gebrauch der Schusswaffe durch die Polizei ist in den Polizeigesetzen der Bundesländer sowie im Artikel 10 des Polizeibegriffsgesetzes geregelt.

Wann darf geschossen werden?

  • Abwehr lebensgefährlicher Angriffe:
Wenn eine Person eine unmittelbare Gefahr für Leib und Leben darstellt (z. B. durch einen Messerangriff), darf die Polizei zur Abwehr dieses Angriffs die Waffe gebrauchen.

  • Verhinderung von Verbrechen:
Bei Angriffen mit Schusswaffen oder Sprengstoff, wie Amokläufen oder Geiselnahmen, darf die Polizei auch schießen, um diese Taten zu verhindern.

  • Fluchtunfähig machen:
Der Einsatz der Schusswaffe ist erlaubt, um eine Person, die eines Verbrechens verdächtigt wird und eine Waffe oder Sprengstoff bei sich führt, angriffs- oder fluchtunfähig zu machen.

  • Menschenmengen:
Gegen eine Menschenmenge dürfen Schusswaffen nur eingesetzt werden, wenn Gewalttaten begangen werden oder unmittelbar bevorstehen und andere Zwangsmaßnahmen nicht zum Erfolg führen.

Einschränkungen

  • Verhältnismäßigkeit: Der Einsatz der Waffe ist nur das letzte Mittel, wenn alle anderen Maßnahmen erfolglos angewendet wurden oder offensichtlich keinen Erfolg versprechen.
  • Androhung: Die Anwendung der Waffe muss in der Regel vorher angedroht werden.
  • Kinder: Gegenüber Personen, die nach dem äußeren Eindruck jünger als 14 Jahre sind, darf die Schusswaffe nur eingesetzt werden, wenn dies das einzige Mittel zur Abwehr einer unmittelbaren Gefahr ist.
 
Ich diskutiere nicht, ich schreibe meine Meinung. Und da hilft auch kein Polizist weiter. Soll er sagen „Wir sind die Guten“ oder „Wir sind die Bösen“?
Aber ich stimme dir zusammenfassend zu. Es bringt nichts Neues.
Nein, der Polizist könnte aber seine Meinung gegenüber den Sinn einer Dienstwaffe beisteuern. Es geht nach meiner Meinung nicht um "Gut" oder "Böse".
 
hier noch mal der erste teil der Rede.

„Hoffnung… Es tut mir leid, aber ich will kein Kaiser sein. Das ist nicht meine Sache. Ich möchte niemanden beherrschen und niemanden bezwingen. Es ist mein Wunsch, einem jeden zu helfen – wenn es möglich ist – sei er Jude oder Nichtjude, Weißer oder Schwarzer. Wir alle haben den Wunsch, einander zu helfen. Das liegt in der Natur des Menschen. Wir wollen vom Glück des Nächsten leben – nicht von seinem Elend. Wir wollen nicht hassen und uns nicht gegenseitig verachten. In dieser Welt gibt es Raum für alle, und die gute Erde ist reich und vermag einem jeden von uns das Notwendige zu geben.

Wir könnten frei und anmutig durchs Leben gehen, doch wir haben den Weg verloren. Die Gier hat die Seelen der Menschen vergiftet – sie hat die Welt mit einer Mauer aus Hass umgeben – hat uns im Stechschritt in Elend und Blutvergießen marschieren lassen. Wir haben die Möglichkeit entwickelt, uns mit hoher Geschwindigkeit fortzubewegen, doch wir haben uns selbst eingesperrt. Die Maschinen, die uns im Überfluss geben sollten, haben uns in Not gebracht. Unser Wissen hat uns zynisch, die Schärfe unseres Verstandes hat uns kalt und lieblos gemacht. Wir denken zuviel und fühlen zu wenig. Dringender als der Technik bedürfen wir der Menschlichkeit. Güte und Sanftmut sind wichtiger für uns als Intelligenz. Mit dem Verlust dieser Eigenschaften wird das Leben immer gewalttätiger, und alles wird verloren sein.
 

Big Mac Markus scheint die Hit-to-Kill Drohne aus Bayern ziemlich zu feiern. Ich erinnere an die Diskussion von vor einigen Tagen, wo der private Drohnenbesitz sehr kritisch hinterfragt wurde - was da alles passieren kann. Nun können bis zu 600kg schwere Drohen mit einer bayrischen Drohne abgeschossen werden, die selbst bis zu 2,5kg wiegt.

Das wird garantiert eine (tod)sichere Sache. :)
 
Golem.de: IT-News für Profis
Big Mac Markus scheint die Hit-to-Kill Drohne aus Bayern ziemlich zu feiern. Ich erinnere an die Diskussion von vor einigen Tagen, wo der private Drohnenbesitz sehr kritisch hinterfragt wurde - was da alles passieren kann. Nun können bis zu 600kg schwere Drohen mit einer bayrischen Drohne abgeschossen werden, die selbst bis zu 2,5kg wiegt.

Das wird garantiert eine (tod)sichere Sache. :)
Ich finde Drohnen Scheiße. Ich lehne sie als militärisches Mittel ab, weil sie nur Unglück bringen. Ich finde, Drohnen gehören verboten, auch privat. Da sind sie doch nur ein Mittel, die Privatsphäre Unbeteiligter anzugreifen. Es gibt keinerlei Rechtfertigung für Drohnen (außer dem bekannten "Die machen's ja auch!" //Menschlich, moralisch, gesellschtlich ein Scheißargument)

@Paule Warum sollte man Drohnen im Privatbereich verbieten?
Dann müsste man auch RC-Hubschrauber oder RC-Flugzeuge verbieten,
denn eine Drohne ist nichts weiter als ein Hubschrauber in anderer Form.....
Und damit würde eine ganze Hobbysparte den Bach runtergehen und
vielen Menschen den Spaß am Spielen nehmen.

@Fahrenheit Ich sehe es nicht als eine (tod)sichere Sache, ich sehe es als eine
sichere Sache. Warum soll man bestehende oder neuentwickelte Technik nicht
nutzen, wenn man damit Gefahren abwehren kann?
Es hat ja in letzter Zeit Überhand genommen, Drohnen über Flughäfen oder Militär-
einrichtungen fliegen zu lassen und damit eine große Gefahr entstehen zu lassen.
Da ist es mir lieber, man nutzt die 2,5 Kilo, um bis zu 600 Kilo schwere Fluginstrumente
vom Himmel zu holen.
Denn lieber 600 Kilo abschiessen als das diese den Flugverkehr gefährden und
hunderte von Menschen in Lebensgefahr bringen.

spree
 
Tja @spree, wenn die Fragmentierung genau kalkulierbar wäre, würde ich dir vielleicht zustimmen Ist es aber nicht! Und damit ist das aus meiner Sicht ziemlich riskant. Ein Abschuss über freiem Feld dürfte schwierig sein, weil potentiell feindliche Drohnen eher nicht über Wiesen und Felder fliegen, sondern idR kritische Infrastruktur überfliegen.
Ich sehe vor meinen inneren Augen schon die ewig gleichen blöden Gesichter der Experten, die in die Kameras starren und versichern, dass man das so alles gar nicht hätte wissen können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben