Wir sind an einem Punkt angelangt, wo die Argumente ins Leere laufen. Wir sind keine Polizisten. Eine gute Diskussion würde nur dann Sinn ergeben, könnte hier ein Polizist Rede und Antwort stehen. Ich kann nur indirekt über meinen Freund berichten, der sich ohne Waffe in seinem Halfter einige Einsätze nicht trauen würde. Diese Waffe erzeugt den Respekt, welcher ein Teaser oder Gummiknüppel nicht erbringen würde, auch wenngleich er seine Waffe im Einsatz noch nicht ziehen musste.
@Fahrenheit451 hat dennoch einen wichtigen Punkt angesprochen. Ginge es auch ohne Schusswaffe? Ich bin in UK aufgewachsen und kannte die Beamten ohne Schusswaffen. Die „einfachen“ Polizisten haben ihren Dienst recht gut meistern können. Die Gefahr, einen Passanten versehentlich durch Schusswaffengebrauch niederzustrecken, war nicht gegeben.
Wichtig: Das war zu einer Zeit, wo es Amokläufe und häufig schwere Gewaltverbrechen nicht gegeben hat. Die Polizisten wurden stärker respektiert. Heute: Kann ein Polizist mit einem Gummiknüppel oder Taser, der im Umkreis von 5m eingesetzt werden kann, einen Amokläufer stoppen? Ich mag nicht mehr weiter „fachsimpeln“.
Abschließend möchte ich meine Abneigung gegenüber derartige
„Rübe ab!“
Mentalität zum Ausdruck bringen. Ich finde es anmaßend, in einer angenehmen und behüteten Atmosphäre derartige Kampfparolen durch die Gegend zu schleudern. Vor allem, wenn diese Forderung an Polizeibeamte gestellt wird, die den Dreck machen sollen. Ist doch nett für den Protagonisten auf dem Sofa, der nicht aktiv werden muss, nicht wahr?
Ich habe ein wenig recherchiert und Folgendes gefunden. Ist vielleicht interessant, hier mal zu forsten. Es könnte das eine oder andere Argument für oder gegen Dienstwaffen sein.
https://de.statista.com/statistik/d...polizisten-getoetete-menschen-in-deutschland/
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Im Jahr 2019 wurden in der polizeilichen Kriminalstatistik 36.126 Fälle von Widerständen gegen und tätliche Angriffe auf Vollstreckungsbeamte und gleichstehende Personen erfasst; darunter waren 14.919 tätliche Angriffe. Von den 13.906 Tatverdächtigen bei den tätlichen Angriffen waren 11.486 männlich (82,6 Prozent).
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Ein Polizist darf in Deutschland die Schusswaffe nur unter sehr strengen Voraussetzungen gebrauchen, nämlich zur Abwehr einer gegenwärtigen, unmittelbaren Gefahr für Leib und Leben oder zur Verhinderung schwerer Straftaten wie Amokläufen oder Geiselnahmen. Der Einsatz muss verhältnismäßig sein, und andere Maßnahmen des unmittelbaren Zwangs müssen erfolglos angewendet worden sein oder offensichtlich keinen Erfolg versprechen. Das Ziel ist es, Personen angriffs- oder fluchtunfähig zu machen, selbst wenn dies unvermeidlich zum Tod des Angreifers führt.
Rechtliche Grundlagen
Der Gebrauch der Schusswaffe durch die Polizei ist in den Polizeigesetzen der Bundesländer sowie im Artikel 10 des Polizeibegriffsgesetzes geregelt.
Wann darf geschossen werden?
- Abwehr lebensgefährlicher Angriffe:
Wenn eine Person eine unmittelbare Gefahr für Leib und Leben darstellt (z. B. durch einen Messerangriff), darf die Polizei zur Abwehr dieses Angriffs die Waffe gebrauchen.
- Verhinderung von Verbrechen:
Bei Angriffen mit Schusswaffen oder Sprengstoff, wie Amokläufen oder Geiselnahmen, darf die Polizei auch schießen, um diese Taten zu verhindern.
Der Einsatz der Schusswaffe ist erlaubt, um eine Person, die eines Verbrechens verdächtigt wird und eine Waffe oder Sprengstoff bei sich führt, angriffs- oder fluchtunfähig zu machen.
Gegen eine Menschenmenge dürfen Schusswaffen nur eingesetzt werden, wenn Gewalttaten begangen werden oder unmittelbar bevorstehen und andere Zwangsmaßnahmen nicht zum Erfolg führen.
Einschränkungen
- Verhältnismäßigkeit: Der Einsatz der Waffe ist nur das letzte Mittel, wenn alle anderen Maßnahmen erfolglos angewendet wurden oder offensichtlich keinen Erfolg versprechen.
- Androhung: Die Anwendung der Waffe muss in der Regel vorher angedroht werden.
- Kinder: Gegenüber Personen, die nach dem äußeren Eindruck jünger als 14 Jahre sind, darf die Schusswaffe nur eingesetzt werden, wenn dies das einzige Mittel zur Abwehr einer unmittelbaren Gefahr ist.