Probleme psychischer Art mit verordneten Kompressionsstrumpfhosen

Hallo @Robert1972 ,

ich möchte abschließend antworten, denn ich kann mich leider nicht in deine Situation hineindenken. Zu meiner Vorgeschichte: Eine mir sehr nahestehende Person hatte in 2022 eine schweren Tumorbefund erhalten. Die Behandlung enthielt die OP, Bestrahlung und Chemotherapie (Tablettenform).

Die Behandlung enthielten die Begleiterscheinungen und die dreimonatigen MRT Untersuchungen. Während der 1,5 Jahre Post-OP Behandlungen wurden die Dosierungen der Medikamente und Bestrahlungen immer wieder neu mit Nebenwirkungen justiert. Thrombose Prophylaxe durch Kompressionsstrümpfe wurde nicht verordnet.

Diese Person hatte die Schwerpunkte seines Lebens komplett neu ausgerichtet und neue Prioritäten festgelegt. Diese Person lebt prinzipiell in einem dreimonatigen Zeit Horizont und kann nur bedingt für die Zukunft planen. Meine Frau und ich konnten dieser Person nur durch intensive mentale Unterstützung ein wenig helfen. Diese Person hat, laut der Statistik, noch ca. 4 Jahre der Nachkontrollen und Hoffen auf einen stabilen Befund vor sich.

Diese Person hätte sich nicht einmal ansatzweise über die Reaktion der Mitmenschen bezüglich einer Kompressionsstrumpfhose Gedanken gemacht. Du hast bekräftigt, dass du nicht an einer (zwangsweisen) Präsentation von Strumpfhosen in der Öffentlichkeit interessiert bist und nur durch deinen Befund zu diesem Forum gefunden hast. Das habe ich doch richtig verstanden, nicht wahr?

Eine Kompressionsstrumpfhose kann unter einer Hose getragen werden. Du wirst dadurch sicherlich keine klimatischen Probleme erleiden. Ganz bestimmt kannst du auf Tarnsocken unter der Hose verzichten, denn die beinahe blickdichten Kompressionsstrümpfe fallen bestimmt nicht auf.

Eventuell kann ich dir noch eine Option anbieten. Ich nutze für meinen Laufsport diese Laufhosen (für Herren). Diese Laufhosen sind sehr dünn und mit einer Mikrofaserstrumpfhose zu vergleichen. Eventuell kannst du diese Hose über deine Kompressionsstrümpfe anziehen, sollte es einmal unerträglich warm sein.

 
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Hallo Samuel

Meine Prognose ist eigentlich richtig gut. Laut der Ärzte bin ich kreisfrei. Die Chemo dient definitiv nur der Sicherheit um eben kleinste ich sag mal Nester von Krebszellen zu zerstören bevor sie sich vergrößern können. In einem knappen halben Jahr sollte ich definitiv kreisfrei sein. Die 5 Jahre Nachkontrollen werden trotzdem stattfinden um sicher zu gehen.

Psychisch habe ich mit dem Krebs fast keine Probleme mehr. Das war natürlich am Anfang vor und auch eine Zeit lang nach der OP sehr viel anders. Meine Probleme liegen gerade bei den physischen Auswirkungen die die Chemo eben so mit sich bringt und eben an dem erhöhten Tromboserisiko. Das hatte ich vermutlich schon immer. Nur dadurch dass ich meine eigentlich ziemlich sportliche Lebensweise nach der OP Umstellen musste brach das durch und es kam eben auch zu der erwähnten Trombose. Da bei der Chemo das Risiko noch zusätzlich erhöht wird hat mein Arzt in Absprache mit der Onkologie eben die Kompression nicht nur empfohlen sondern mit Nachdruck angeordnet. Zumal ich an Sport im Moment nicht im geringsten denken brauche. Schon relativ kurze Spaziergänge auf der Ebene und kleinste Steigungen bringen mich an meine Grenzen.

Was mich mehr als die eigentliche Krebserkrankung (die so wie es aussieht geheilt ist) beschäftigt, ist eben das erhöhte Tromboserisiko und die damit wohl für die Zukunft dauerhaft nötige Kompression. Und da sind wir dann auch schon wieder im Psychischen. Ob es bei Strumpfhosen bleibt oder irgendwann Strümpfe ausreichen, ob es weiterhin Kompressionsklasse 2 oder sogar 3 werden wird oder mit etwas Glück auf 1 reduziert werden kann weiß ich nicht. Das was nötig ist, werde ich wohl tun müssen. Und auch tun.

Worum es hier hauptsächlich bei meiner Anmeldung ging, war vielleicht einen anderen Denkansatz dazu zu finden. Mit jemandem darüber zu reden. Unbefangen, was ich mich im persönlichen Gespräch „noch“ nicht traue. Über Ängste und Befürchtungen. Einfach damit klar zu kommen. Ohne immer den Druck im Nacken zu haben, den man sich allerdings selber macht. Um zeigen ging es primär nie. Wenn ich es aber richtig sehe hilft es, damit im allgemeinen besser klar zu kommen. Zeigen, und lernen, dass man sich dafür eigentlich nicht zu rechtfertigen braucht. Lockerer und eben unbefangener zu werden. Es war nie das Ziel zum Beispiel in Shorts und Kompression zum Stammtisch zu gehen. Und das wird es auch nie sein. Vielleicht eher darum, sich mal was von der Seele zu reden, Dabei aber nicht um den heißen Brei, also das eigentliche Problem herum reden zu müssen. Sagen können, was Sache ist….

Am besten erklärt sich das denke ich so, daß es vielleicht nötig und auch wichtig ist ein sogenanntes Outing zu wagen. Besonders Freunden und Bekannten gegenüber. Und wenn es eben so sein soll, jedem gegenüber. Ich habe nichts zu verbergen. Nur das in den Kopf zu bekommen und es dann auch zu tun…..

Auf jeden Fall ein sehr sehr großes Dankeschön, dass mir hier die Möglichkeit geboten wird das im Anonymen schon mal zu üben. Und noch ein größeres Dankeschön für die vielen Ratschläge, euer Verständnis und einfach dafür dass mir einige bei meinen Versuchen meinen Weg zu finden zuhören und auch helfen.

Gruß Robert
 
Hallo @Robert1972

Da ich mit einer Schwerbehinderung auf die Welt gekommen bin, sind meine Probleme dauerhaft. Es ist bei mir so das ich an meinem rechten Bein eine Orthese tragen muss, die mittlerweile Ausmaße erreicht hat wo ich zwar in eine normale Hose rein komme, diese allerdings einem extremen Verschleiß unterliegt wo eine Hose nach gut einem Jahr kaum noch tragbar ist.

Von daher ist das Tragen von Röcken oder seit neuestem von Marlene oder Culottte Hosen die optimale Lösung für mich. Als Vorteil sehe ich für mich den Umstand das ich alleine schon durch meine Gangart und auch meine orthopädischen Schuhe auffalle. Insoweit ist es für mich kein Unterschied mehr oder ich jetzt einen Rock oder andere Dinge aus der Damenabteilung trage. Ganz zu schweigen davon das die Kleidung in der Herrenabteilung oft genug mehr oder weniger farblos ist. Da ich schon immer eine extrem große Vorliebe für starke Farben habe wie Rot, Gelb, oder auch Blau, so bin ich schon sehr auffallend, wenn meine Schuhe entweder Rot oder Blau sind.

Auch FSH trage ich nicht aus Fetischgründen, sondern mehr aus praktischen Erwägungen da diese mir das tragen meiner Orthese etwas erleichtern. Nichtsdestotrotz sind auch meine FSH entweder Haut, Blau oder Rot und sehr selten auch mal schwarz. Will heißen ich laufe rum wie ein bunter Hund - ganz abgesehen davon das ich seit 40 Jahren auch noch täglich DW trage für die ich allerdings keine praktische Begründung habe - es sei denn die das ich mich darin einfach wohl fühle.

Es war schon ein langer Weg bis heute wo ich mir früher noch all zu oft Gedanken darüber gemacht habe, ob ich Dieses oder Jenes anziehen kann, ob ich damit oder damit auffalle und heute halte ich es frei nach unserem geschätzten @AJR - ich scheiß mir nix. Das Leben ist zu kurz und ich mit bald 64 zu alt um mir bei anderen Menschen Absolution zu holen. Jeder Mensch sollte so leben wie er es für sich und ggf. noch für seine Frau für richtig hält. Der große Rest der Welt sollte einem egal sein.

Dir Robert wünsche ich alle Kraft Deinen neuen Lebensabschnitt mit einem guten Gefühl weiterzugehen in der Hoffnung darauf das Du Deine Kompris eines Tages nicht mehr brauchen wirst.


Alles liebe aus Mainz
Gotti
 
Hallo Gotti

Schön zu hören, wie gut du mit deiner doch noch viel schwierigeren Situation als meiner umgehst. Ich denke du hast recht. Man sollte sich einfach nichts drum scheißen was andere über einen denken. Und auch da habe ich die wesentlich einfachere Situation. Ich kann es verstecken und mache das ja auch. Ich muss es nur noch schaffen eine allgemein bessere Einstellung mit meiner Situation zu finden. Dann wird und ist alles gut.

Man sollte wohl nie aufhören an sich zu arbeiten. Das wird einem erst bewusst, wenn es mal nicht so läuft und vor allem wenn einem andere Menschen das vorleben.

Ich danke Dir!!!

Gruß Robert
 
Hallo zusammen

Danke für die Tips.Ich werd mir mal so eine Creme besorgen. Ich werde das aber trotzdem am Montag im Krankenhaus in der Onkologie ansprechen, da der Ausschlag nicht nur an den Beinen ist sondern auch auf dem Rücken. An den Beinen ist zusätzlich dann noch die total trockenen Haut. Die schuppt schon. Beim ausziehen der Kompressionsstrumpfhose ist die innen schon mit hellem Hautstaub voll.

Spaziergang heute: Weil das Wetter nicht so gut ist, war ich nur ums Dorf unterwegs. Natürlich da mit langer Hose. Ich habe geschwitzt wie selten mal. Mich strengt im Moment eh die kleinste Steigung an. Vor der OP konnte ich stundenlang in den Alpen die steilsten Wege nach oben gehen. (da will ich wieder hin)

Es war zwar heute nicht so warm, aber die hohe Luftfeuchtigkeit hat mich ziemlich mitgenommen. Zuhause musste ich die Strumpfhose wechseln weil sie völlig nassgeschwitzt war.. Zum Glück war die von gestern schon trocken. Die Zeit nehme ich mir vor dem zu Bett gehen. Ausziehen, Handwäsche, aufhängen. Die verschwitzte ist schon gewaschen. Zumindest soweit hat sich schon eine Routine eingespielt.

Ich kann nur schauen dass ich nochmal zusätzliche Strumpfhosen bekomme. Auch auf die Tatsache hin, daß ich sie selber bezahlen muss. Wie soll man mit 2 Teilen im Jahr klar kommen? Das soll mir mal einer erklären.

Morgen soll das Wetter zum Glück wieder schöner werden. Ml sehen ob ich wieder ein Stück weg fahre.

Gruß Robert.
 
Von DM, Müller, Rossmann geht auch. Kostet ein Drittel. 10% Urea ist ne gute Dosierung und Urea ist Urea.
Die mischt meine Apotheke selbst an, ist nochmal günstiger.
An den Beinen ist zusätzlich dann noch die total trockenen Haut. Die schuppt schon. Beim ausziehen der Kompressionsstrumpfhose ist die innen schon mit hellem Hautstaub voll.
Das ist aber normal, die Haut schuppt ständig. Was glaubst du, wo der ganze Hausstaub her kommt? Du musst die Kompris natürlich regelmäßig waschen.
 
Ich kann nur schauen dass ich nochmal zusätzliche Strumpfhosen bekomme. Auch auf die Tatsache hin, daß ich sie selber bezahlen muss. Wie soll man mit 2 Teilen im Jahr klar kommen? Das soll mir mal einer erklären.
Das ist das übliche Problem von uns Kompri Trägern. Ich versorgte mich daher auch privat, d. h. Ich schaue auf Ebay oder Kleinanzeigen nach günstigen noch nicht getragenen Kompris. War nicht immer erfolgreich, aber die eine oder andere Kompri für 20 - 30 Euro hab ich schon bekommen.
 
Moin zusammen

Ich habe da mal eine Frage an die alten Hasen, was den Tragekomfort und vor allem Probleme in dieser Richtung angeht.

Ich sag mal, machen kann ich eh nichts. ich muss mit der Kompression leben. Damit habe ich mich abgefunden und das ist soweit auch ok. Dann sollte es aber am besten so sein, daß mich die Strumpfhosen so wenig wie eben möglich stören.

Da ist aber was, was mich den Tag über immer wieder und und vor allem bei meinen Spaziergängen ziemlich nervt.

Ich muß zugeben, daß ich etwas größer (1,86) und vielleicht auch etwas schlanker als der Durchschnitt bin. Ich weiß nicht ob es daran liegt. Aber irgendwie habe ich das Gefühl dass die Kompressionsstrumpfhose nach unten rutscht. Und dann entsteht am Hintern und im Schritt ein Hohlraum. Ich weiß nicht ob nur mich das stört. Ich weiß auch nicht ob nur ich das habe. Aber irgendwie treibt es mich in den Wahnsinn. Alle Nase lang ziehe ich das wieder nach oben, was aber eigentlich gar nix bringt. Erst wenn ich mich bis auf die Kompression ausziehe und die von ganz unten wieder nachschiebe hält es wieder eine Weile.

Meine Kompressionsstrumpfhosen sind nicht auf Maß gefertigt sondern eben auch nur aus dem normalen Sortiment angemessen. ich denke sie sind zu kurz für mich und rutschen deswegen. Größere hätten dann vielleicht weniger Kompression, was dann auch wieder schlecht wäre.

Einfach mal die Frage: Hat sonst noch jemand das selbe Problem und was macht ihr dagegen? Meine Frau, die ziemlich pragmatisch auf solche Dinge reagiert hat mir einen Body empfohlen. Ihr könnt euch vorstellen dass ich das natürlich nicht will.

Naja. Vielleicht hat ja jemand eine passende Lösung für mich. Würde mich freuen.

Gestern Abend war ich übrigens eine Weile beim Stammtisch. Ich habe mich da geoutet. Daß ich eben Kompression zu tragen habe. "Scheisse, dir bleibt auch gar nix erspart. Wenn du irgendetwas brauchst oder es dir mal nicht so gut geht, wir sind zu 100% für dich da." Dann war das Thema auch schon gegessen. Ich glaube den 3 war es am Ende eben auch klar, dass ich da nicht drumrum komme. Also auch für sie kein wirkliches Problem. Hat gut getan.

Meine Feunde eben.

Gruß Robert.
 
Kompressions-Sh in vorgefertigten Grössen sind immer problematisch und woher weisst Du dass die Kompression angemessen für Dein Probllem ist?
Lass Dir im Sanitätshaus eine Sh anmessen. Einige Apotheken machen das auch.
Ist vielleicht teuerer als von der Stamge abe die SH wird passen.
Wenn Du die Kompries auf Rezept bekommst, zahlt die Krankenkasse alles oder den grössten Teil des Preises für die Sh.
 
Hallo Azumi

Ich habe die Strumpfhosen auf Rezept bekommen und die wurden auch im Sanitätshaus angemessen. Aber ich denke eben dass es auch da manchmal zu gruße Schritte zwischen den einzelnen Größen (weite, Länge...) gibt die dann eben sowas verursachen können. Wie gesagt. Nicht extrem schlimm aber eben etwas lästig.

Gruß Robert
 
Da hat dann wohl jemand icht sorgfältig gemessen.
Hast Du im Sanitätshaus schon wegen der schlechten Passform vorgesprochen?
 
Hallo azumi

Nein. Ich denke auch nicht dass die einen Fehler gemacht haben. Ich glaube eher dass ich da etwas aus dem Raster falle. Im Moment kann ich eh nichts machen weil ich das Kontingent für dieses Jahr mit 2 Stück voll habe und ich eh nix neues bekommen werde ohne es selber bezahlen zu müssen. Ist jetzt auch nicht so schlimm. Ich kann damit leben.

Was ich auf jeden Fall tun werde ist mich nochmal ganz genau vermessen zu lassen. Weil ich mit den 2 Strumpfhosen sicher nicht über ein Jahr komme. Kaufen werde ich alledings erst wenn ich nach meiner Chemo die endgültige Situation kenne. Ob ich weiterhin Kompression brauche oder eben (hoffentlich) auch nicht. Das ist Mitte Januar 26 der Fall. Und bis da komme ich schon irgendwie klar damit. Genau genommen ist das noch eines der kleinsten Probleme an der ganzen Sache.

Gruß Robert
 
Hallo Robert,

nun, es ist tatsächlich normal, wenn die Kompris ein klein bisschen rutschen, aber wie du es beschreibst, sehe ich es so, dass es nicht die richtige Größe zu sein scheint. Welche Kompris in welcher Größe hast Du bekommen?

Am besten sind natürlich immer die. Massgefertigten. Meine erste war von Belsana. Das war eine wirklich sehr schöne Kompri, aber nachdem dann der Zahn der Zeit an der Kompri genagt hatte, musste sie leider weichen.

Investiere doch mal in ein paar Größere. Schau Dich auf Ebay oder Kleinanzeigen um. Halte Dich an die Masse Deiner jetzigen. Also cB, IG etc.

Wunderbar, dass Du einen kleinen weiteren Schritt zur Normalität gewagt hast. Kleine Schritte bringen Dich ebenfalls ans Ziel.
 
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