Strumpfhosen im Kontext von männlichen Styling und Mode

Vor einiger Zeit hat sich ein Busfahrer getraut, im Hochsommer einen Rock zu tragen. Das war sofort in allen Klatschportalen, ob online oder im Fernsehen. Daran merkt man schon einen soliden Unterschied.
Moin, ich hab mal nachgeschaut, bereits 2015 hat die Üstra in Hannover eine Kampagne gestartet:


Ich weiß allerdings nicht, ob sich das etabliert hat; vielleicht hat da ein Hannoveraner mehr Infos....
 
Da schließt sich der Kreis: das tragen Frauen auf der Straße, ohne, dass es für mich nach Cross Dressing aussieht, obwohl das alles unisex ist)
Na, so richtig schließt sich der Kreis nicht ;)
Einer meiner Lieblingslooks für die Straße ist ein bißchen vom boyfriendstyle abgeschaut: (Damen-Super-) Skinny Jeans; weißes, nicht zu enges Oberhemd (oder im Sommer Leinenhemd) über(!) der Hose (wichtig, denn der „Schritt“ kann sonst in der engen Jeans zu „männlich“ wirken…), schwarzes Jacket oder Pulli, schwarze Halbschuhe (DocMartens o.ä.) und dazu schwarze fsh. Zur Skinny Jeans:
Ist es denn Unisex, wenn eine Frau eine Damen-Super-Skinny Jeans und schwarze Feinstrumpfhosen trägt?

Ich gestehe aber, dass ich einen derartigen Look in Natura sehen müsste, damit ich mir mein eigenes Urteil darüber bilden könnte. Daher werde ich Deine Meinung auch so stehen lassen.
 
Tragen die Pilotinnen Herrenhosen, oder Damenhosen auf ihre weibliche Figur zugeschnitten? Es wird in diesem Forum oft darauf hingewiesen, wie ungerecht die Akzeptanz der Bevölkerung gegenüber einem Griff der Herren in die Damengarderobe sei. Damit wird suggeriert, dass die Menschen dort draußen rein nach gesellschaftlichen und geschlechtlichen Normen urteilen würden. In Wirklichkeit würden die Menschen vielleicht den Griff in die Damengardeobe klasse finden.

Das glaube ich nicht. Der optische Wirkungsgrad ist für mich ausschlaggebend. Es ist für mich schon ein optischer Unterschied, ob eine Pilotin eine Hose und Krawatte trägt oder ein Mann in Spagettiträger Top und Rock auf der Arbeit erscheint. Das Gesamtbild, inklusive der Person entscheidet. Es ist halt schwierig, die Strumpfhose in die Herrenmode zu integrieren.
Da hast du sicher in einigen Dingen recht. Mir ging’s um die reine Aussage mit der Herrenkleidung für Damen. Und ja, wie ich befürchtete, dreht sich die Diskussion im Kreis. 1. Krawatten sind grundsätzlich erstmal Kleidungsstücke für Männer. Sie werden auch von Frauen getragen. Das wird akzeptiert oder ist bei bestimmten Berufsgruppen sogar Teil der Arbeitskleidung. Und es ist festzuhalten, dass dabei die Akzeptanz höher ist, als wenn beispielsweise ein Mann einen Rock tragen würde. Dass die Hosen der Frauen auf deren Körperbau zugeschnitten ist, versteht sich von selbst und steht gar nicht zur Debatte. 2. Bei den Spaghettiträgern ging es mir vorwiegend darum, dass die Kleidung von Frauen im Berufsleben bei weitem mehr akzeptiert wird, auch wenn diese sich sich deutlich mehr der Freizeitkleidung annähert. Auch das ist bei Männern anders. Selbst in Banken sind Frauen in schönen Shirts allgegenwärtig, während Männer gerade mal auf die früher obligatorische Krawatte verzichten dürfen. Ein Hemd sollte es aber schon sein. Versteht mich nicht falsch. Ich jammere nicht darüber, stelle aber fest, dass die Freiheiten von Frauen die Garderobe betreffend signifikant größer sind, als es bei Männern ist.
Zum Rest deines Textes hatte ich mich gar nicht geäußert. Ich bin aber schon der Meinung, dass die Ansicht einiger Forenteilnehmer etwas vom eigenen Wunsch geprägt zu sein scheint.
 
Ich weiß allerdings nicht, ob sich das etabliert hat; vielleicht hat da ein Hannoveraner mehr Infos....
Ich habe den Beitrag in dem Link bis zum Ende durchgelesen, wenn ich es richtig verstanden habe, war das eine PR-Aktion, um weibliche Mitarbeiter für einen gerade von der Arbeitszeit unattraktiven Beruf zu gewinnen. Also nichts mit Männer tragen Röcke, sondern der Rock sollte betonen, dass der Beruf auch dem Personenkreis offen steht, der ohne viel Tam-Tam (und Forum) einen Rock anziehen "darf".
Aber vielleicht kann @mecki_77 was dazu sagen, wenn er mal wieder hier reinschaut.

Pilotinnen tragen sehr wohl im Dienst eine Krawatte und Hosen.
Zu den Hosen hat ja @Samuel schon was richtigerweise bemerkt, aber zur Krawatte möchte ich betonen, dass das ein Teil der Uniform ist, da können wir keine Rückschlüsse darauf ziehen, ob die Pilotinnen außerhalb der Arbeit eine Krawatte tragen und vielleicht mit so einer Begeisterung, wie Männer hier im Forum in ihrer Freizeit ihre Feinstrumpfhosen tragen und sogar zeigen, sie aber im Beruf überwiegend verstecken.

Nebenbei bemerkt, habe ich Pilotinnen gesehen, die zur ihrer "richtig" geknöpften Bluse, aber mit den Streifen auf der Schulter, den Kragen weit, aber sittsam geöffnet, ihre Krawatte so locker trugen, dass jeder Soldat bei so einer Trageweise sich einen Anschiss eingefangen hätte.

Die Pilotin auf dem Flug TIV-BEG am 6.7. dieses Jahres trug übrigens "nur" ein Halstuch wie die Flugbegleiterinnen.

Dass Busfahrerinnen und Pilotinnen in langen Hosen anzutreffen sind, hat in meinem Augen nichts mit kleidungstechnischer Emanzipation zu tun, sondern praktische Gründe, zum Beispiel das Platznehmen am Arbeitsplatz und halt ein breitbeinigeres Arbeiten, beide Berufsgruppen können nicht so "züchtig" sitzen wie Flugbegleiterinnen in ihren Röcken bei Start und Landung auf ihren Klappsitzen.
 
Teil der Uniform ist, da können wir keine Rückschlüsse darauf ziehen, ob die Pilotinnen außerhalb der Arbeit eine Krawatte tragen
Das habe ich überhaupt nicht getan.
habe ich Pilotinnen gesehen, die zur ihrer "richtig" geknöpften Bluse, aber mit den Streifen auf der Schulter,
Warum sollen die auch nicht richtig geknöpft sein? Mir ist schon klar, was du sagst. Von links anstatt von rechts, aber das ist vollkommen egal. Ich schrieb nirgends, dass Pilotinnen die komplette Uniform ihrer männlichen Kollegen anziehen müssen.
Die Pilotin auf dem Flug TIV-BEG am 6.7. dieses Jahres trug übrigens "nur" ein Halstuch wie die Flugbegleiterinnen.
Ein schönes Einzelbeispiel. Die Art der Uniform ist sicher auch von der Airline abhängig. Aber, wenn du es bedenkst, zeigt das Beispiel, dass Frauen einen größeren Spielraum bei Kleidung haben.
breitbeinigeres Arbeiten
Dünnes Eis.
 
Ich habe den Beitrag in dem Link bis zum Ende durchgelesen, wenn ich es richtig verstanden habe, war das eine PR-Aktion, um weibliche Mitarbeiter für einen gerade von der Arbeitszeit unattraktiven Beruf zu gewinnen. Also nichts mit Männer tragen Röcke, sondern der Rock sollte betonen, dass der Beruf auch dem Personenkreis offen steht, der ohne viel Tam-Tam (und Forum) einen Rock anziehen "darf".
Aber vielleicht kann @mecki_77 was dazu sagen, wenn er mal wieder hier reinschaut.

Sicherlich auch eine PR Aktion, aber aus dem Text geht hervor, daß 2 Rockmodelle für die Üstra designt wurden. Bei den Kommentaren wurde gefragt, ob die Röcke auch käuflich zu erwerben seien; eine Antwort darauf erklärt, diese wären Teil der Dienstkleidung und nicht zu kaufen. Dann also doch "Männer tragen Röcke". Da seitdem gut 10 Jahre vergangen sind wäre es schon interessant wer JETZT noch Röcke trägt, oder ob diese nach kurzer Zeit in der Versenkung verschwunden sind.

Off.topic und andersherum: mir ist ein Fall bekannt, als eine Frau, die aus religiösen Gründen nur Röcke trägt, bei ihrem Arbeitgeber eine Sondererlaubnis bekam, als dieser neue Dienstkleidung einführte (Tragepflicht) - allerdings nur Hosen im Programm hatte.
 
Na, so richtig schließt sich der Kreis nicht ;)

Ist es denn Unisex, wenn eine Frau eine Damen-Super-Skinny Jeans und schwarze Feinstrumpfhosen trägt?

Ich gestehe aber, dass ich einen derartigen Look in Natura sehen müsste, damit ich mir mein eigenes Urteil darüber bilden könnte. Daher werde ich Deine Meinung auch so stehen lassen.
Je mehr ich darüber nachdenke, je mehr gebe ich Dir Recht und je abstruser kommen mir der eine oder andere meiner Gedanken dazu vor. Danke dafür. Es ist ja einer der Gründe, warum, ich hier einen Austausch unter Gleichgesinnten suche. Auch wenn sich das „Gleich“ in „Gleichgesinnten“ sicher nur auf „Strumpfhose“ als Thema bezieht. Ansonsten ist hier ganz offensichtlich eine große Vielfalt vertreten. Das ist toll.

Zurück zum Style: Ich suche für mich gewissen androgynen Look, der aber dennoch „alltagstauglich“ ist. Da habe ich halt die schlanke Sillhoutte für mich entdeckt. Aber eben nicht in dem Style, wie Karl L, sondern eher etwas sportlicher. Mit dem einen oder anderen Kleidungsstück, dass es auch so oder ähnlich in der Damenabteilung gibt. Ausnahme: Super Skinny gibt es halt mehr in der Damenabteilung. Ich wurde noch nie darauf angesprochen, wenn ich eine solche Hose trug. Ich achte natürlich auch darauf, dass das Teil auch eher unisex gestylt ist...

Da können dann fsh auch eine Rollen spielen, denn sie werden eben oft als feminin wahrgenommen und brechen damit ein bißchen mit der „Männlichkeit“. Allerdings habe ich aus verschiedenen Posts verstanden, dass das wohl eher Einbildung ist, wenn man sie, wie ich, mit ein paar Millimeter zwischen Schuh und Hose eigentlich nicht zeigt...
 
Das habe ich überhaupt nicht getan.
Ich schrieb nirgends, dass Pilotinnen die komplette Uniform ihrer männlichen Kollegen anziehen müssen.
So langsam frage ich mich, warum Du die Pilotinnen überhaupt ins Spiel gebracht hast, wenn nun alles relativiert wird. Obendrein ist das eine Berufsgruppe, die doch noch von Männern dominiert wird.

Ein schönes Einzelbeispiel.
Ohne Zweifel, aber an diesem Tag habe ich keine weitere Pilotin von Air Serbia gesehen. So kann ich nicht sagen, ob das Halstuch fester Bestandteil der Uniform oder kleidungstechnischer Spielraum ist.
Aber ist die Frau, die Daphne hier in diesem Thread ins Spiel gebracht hat, nicht auf ein zu vernachlässiger Einzelfall?

Wieso? Ich habe zum Beispiel nicht geschrieben, das Pilotinnen und Busfahrerinnen so breitbeinig arbeiten, dass es als Aufforderung für sexuelle Handlungen angesehen werden kann.


Aber gehen wir mal weg von Busfahrerinnen und Pilotinnen.

Hier in diesem Thread habe ich herausgelesen, dass Frauen einen größeren Spielraum bei der Auswahl ihrer Kleidung haben, das möchte ich gar nicht abstreiten.

Aber kann das nicht auch eine lästige Pflicht sein?

Wenn ein Mann diese ganze Woche im Büro denselben Anzug und das gleiche Oberhemd anzieht, kräht kein Huhn und kein Hahn danach.
Bei einer Frau über eine Woche zum Beispiel in demselben Kleid gibt es aus meiner Erfahrung zumindest Getuschel mit Luft nach oben.

Der Spruch vor dem (vollen) Kleiderschrank "ich habe nichts zum anziehen" ist doch meiner Meinung nach eine weibliche Domäne.
 
So langsam frage ich mich, warum Du die Pilotinnen überhaupt ins Spiel gebracht hast
Wegen der Krawatte, die ganz offensichtlich Teil der weiblichen Uniform ist, obwohl im Grunde als männliches Kleidungsstück angesehen. Um alles andere drumherum ging’s mir nicht und kam auch erst im Laufe des Hin und Her dazu. Das ist die simple Erklärung.
 
Ich habe zum Beispiel nicht geschrieben, das Pilotinnen und Busfahrerinnen so breitbeinig arbeiten, dass es als Aufforderung für sexuelle Handlungen angesehen werden kann.
Das habe ich auch nicht so aufgefasst oder geschrieben. Trotzdem finde ich die Formulierung etwas fragwürdig. Später schriebst du züchtig. Da könnte man schon den Gedanken bekommen entweder breitbeinig oder züchtig. Das sind sicher beides keine Kategorien für emanzipierte Frauen.
 
dass Frauen einen größeren Spielraum bei der Auswahl ihrer Kleidung haben, das möchte ich gar nicht abstreiten.

Aber kann das nicht auch eine lästige Pflicht sein?
Als lästige Pflicht kann man nur etwas empfinden, von dem man ausreichend hat und nicht weiß, was man damit anstellen soll.
Wer zuviel Geld hat, für den ist es sicher lästig zu entscheiden, wofür er es ausgeben will. Es soll sogar Leute geben, die finden unsere demokratische Gesellschaft als lästig. Aber frage mal Leute ohne genug Geld oder ohne Demokratie. Die fragen, wo ist das Problem. Und so wird es auch mit den modischen Freiheiten sein. Die einen mögen sie lästig finden (wer weiß, ob überhaupt), die anderen sagen den ersten, dass sie gerne deren Probleme haben würden.
 
Zurück zum Style: Ich suche für mich gewissen androgynen Look, der aber dennoch „alltagstauglich“ ist. Da habe ich halt die schlanke Sillhoutte für mich entdeckt. Aber eben nicht in dem Style, wie Karl L, sondern eher etwas sportlicher. Mit dem einen oder anderen Kleidungsstück, dass es auch so oder ähnlich in der Damenabteilung gibt
Finde ich sehr gut. Alles im gewissen Rahmen. Übertreibungen sind der erste Angriffspunkt. Obwohl ich die Entwürfe von Karl schon erstaunlich schön finde. Schwarz hat was. Aber warum wundert sich wer, der in Heels, Strumpfhosen und Daisy Dukes durch die Gegend läuft, dass er angestarrt wird? Ist nun mal so. Die Leute starren bei so vielen Dingen, die selten sind. Ist doch irgendwie menschlich. Bedenklich ist es, wenn die Grenzen des Anstands oder des guten Geschmacks überschritten werden. Wobei, ist das beispielhafte Outfit guter Geschmack? Dazu habe ich meine Meinung, will aber gar nicht darüber streiten. Egal, ob Mann oder Frau drin steckt.
 
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