Tod der Strumpfhose...

Ich denke mal, eine derart extreme Ablehnung der Strumpfhose wie in den USA wird es in Europa nicht geben. Nach der auch in Europa deutlich spürbaren Flaute in den 2000ern hat sich die Situation (zumindest gefühlt - ich habe keine Zahlen) wieder erholt. Es gibt einen aus meiner Sicht (in Westeuropa) konstanten Anteil von 10% von Frauen, die in der Öffentlichkeit Strumpfhosen tragen. In Osteuropa (das ich kaum bereise) scheint die Situation ja noch wesentlich besser zu sein. Ich denke mal, es ist zu früh, den Schwanengesang der Strumpfhose anzustimmen.

Was meines Erachtens gerade in den USA zu dieser flächendeckenden Zurückdrängung der Strumpfhose geführt hat, ist der doch große Drang der Amerikaner zur Konformität. Sie glauben zwar, sie wären Individualisten, sind aber in Wirklichkeit doch eher "Herdentiere". Mir ist das in vielen Besprechungen, die ich arbeitsbedingt mit AmerikanerInnen hatte, stark aufgefallen. Sich selber über irgend etwas Gedanken zu machen ist beim Großteil der Amerikaner eher nicht so stark ausgeprägt, und da ist es dann kein Wunder, dass US-Frauen das Diktat zum Nichtstrumpfhosentragen bedingungslos befolgen. Dieser Trend hat in der Zeit begonnen, in der die Frauenspersonen in "Sex and the City" plötzlich ohne Strumpfhosen aufgetreten sind. Zuerst Skandal, dann Trend, und jetzt Standard und praktisch Vorschrift. Wer die Serie "Friends" kennt, weiß, dass ihre 10-jährige Laufzeit (1994-2004) sich mit dieser Periode des Verschwindes der Strumpfhose deckt: In den ersten paar Staffeln tragen Rachel, Monica und Phoebe überwiegend (Mini-)Röcke und Strumpfhosen in allen möglichen Dichten und Farben, das wird dann immer weniger, und in den letzten Staffeln sind die Strumpfhosen praktisch verschwunden. Das geht sogar so weit, dass Phoebe, die in den ersten Staffeln stets mit bunten Strumpfhosen aufgepeppte Outfits trug, in einer der letzten Folgen, als sie bei ihren zukünftigen Schwiegereltern eingeladen ist und einen besonders guten Eindruck machen will, sogar sagt "I even wear pantyhose", um auszudrücken, wie sehr sie sich "verrenkt", um diesen alten Leuten zu gefallen. Echt verrückt.

Gebt euch diesen Artikel: https://www.glamour.com/story/i-tried-the-secret-behind-kate-middletons-flawless-legs

Da beschreibt eine amerikanische Frau ihr "Experiment" (!!!), eine Wochen lang Strumpfhosen zu tragen. Der totale Tabubruch, Wahnsinn! Und Formulierungen wie "The hardest part of getting used to sheer hosiery again is completely mental! For a good part of my trial run, I was convinced strangers were judging me—when actually, no one could notice the difference at all" klingen fast so wie wenn wir in diesem Forum beschreiben, wie es uns geht, wenn wir in Strumpfhosen ausrücken...
 
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Da beschreibt eine amerikanische Frau ihr "Experiment" (!!!), eine Wochen lang Strumpfhosen zu tragen. Der totale Tabubruch, Wahnsinn! Und Formulierungen wie "The hardest part of getting used to sheer hosiery again is completely mental! For a good part of my trial run, I was convinced strangers were judging me—when actually, no one could notice the difference at all" klingen fast so wie wenn wir in diesem Forum beschreiben, wie es uns geht, wenn wir in Strumpfhosen ausrücken...



Na da sind die Amerikaner(innen) uns ja weit voraus, wenn da die Frauen schon die gleichen Sorgen/Probleme/Vorbehalte/Aengste haben, SH zu tragen, wie hier die Maenner ;)
 
Strumpfhosen allgemein sind alles andere als tot. Wie ja einige schon berichteten hat sich die Feinstrumpfhose eine Zeit lang sehr schwer getan und leider einen gewaltingen Einbruch erlitten, aber tot ist auch sie nicht. Habe das Gefühl es hat sich auf ein gewisses Niveau eingependelt sogar mit Tendenz nach oben. Die blickdichten haben wohl eher die Herrschaft übernommen, weil sie halt unempfindlicher sind und Frauen scheint das offensichtlich wichtiger. Vielen ist auch gar nicht bewusst welche Erotik eine Feinstrumpfhose auslösen kann.
Wir haben bald wieder unser schönes Wiesenfest und da werden wieder hunderte von Mädels unter ihren Dirndln Feinstrumpfhosen tragen. Da gab es glücklicherweise nie irgendeinen Abruch.
Der etwas bedingte "Tod" ist vermutlich im Alltag geschehen, was meiner Meinung aber auch damit zusammenhägt, das Frauen einfach fast keine Röcke mehr tragen, das ist halt schade. Aber zu stilabhängigen Anlässen wie z.B. Bälle, Festen oder gewissen Berufen ist die Strumpfhose immer da gewesen und auch immer noch da.
Unterm Strich würde ich sagen einen "Tod der Strumpfhose" wird es nicht geben. Es gab leider einen Rückzug der dünnen, der aber durch die blickdichten zum Teil aufgefangen wurde. Strumpfhosen werden schon nach wie vor gerne getragen. Etwas mehr Aufklärung würde da auch helfen, aber das wäre ein anderes Thema.... Ich kann es wirklich oft nicht fassen, wie so was tolles und bequemes von Frauen abgelehnt werden kann, einfach unverständlich, deshalb diese Anspielung....
 
Mac 100 - stimmt vollkommen was du schreibst. Ich habe gestern / heute Nacht duzende von schönen Strumpfhosen und Halterlosen Strümpfen gesehen . Meistens die ca 20 Den . Zu Partys und Events jeglicher Art werden selbstverständlich Strumpfhosen getragen . Sie vervollständigen das Outfit und machen sexy .
Frauen wissen das ganz genau und setzen das auch ein .
Im Alltag ist heute eher praktisch angesagt, also Jeans. Im Sommer ist das eher etwas anders wenn auch Röcke getragen werden . Dann sieht man häufiger Strumpfhosen.
Auch ich konnte gestern Abend im Kitkat Club wieder Strumpfhosen + Rock tragen .
Immer wieder klasse .
Und mit Rock nach Hause, super
 
Ich habe gestern / heute Nacht duzende von schönen Strumpfhosen und Halterlosen Strümpfen gesehen
(…)
Auch ich konnte gestern Abend im Kitkat Club wieder Strumpfhosen + Rock tragen .
Es wäre schön wenn man bei einer Betrachtung seine eigene Käseglocke verlässt und versucht, das Gesamtbild objektiv zu betrachten.
Übrigens, ein Blick aus dem Fenster und auf die Uhr sagt mir, heute Nacht hat noch gar nicht begonnen.
 
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Hallo Mac,
Wir haben bald wieder unser schönes Wiesenfest und da werden wieder hunderte von Mädels unter ihren Dirndln Feinstrumpfhosen tragen.
Eigentlich stellt sich die Frage, wieviele von diesen prognostizierten Hunderte von "Mädels" am Tag nach dem Wiesenfest noch eine Feinstrumpfhosen tragen.




Aber zu stilabhängigen Anlässen wie z.B. Bälle, Festen oder gewissen Berufen ist die Strumpfhose immer da gewesen und auch immer noch da.
Wenn man auf ein Oldtimertreffen geht, dann könnte man den Eindruck bekommen, der Käfer ist schlicht und einfach der "Volks"wagen geblieben.
Da möchte ich eine große Dichte von Feinstrumpfhosen gar nicht abstreiten, aber als Alltagskleidung betrachte ich diese auf den Weg in die Bedeutungslosigkeit.
Welche Größenordnung spielen solche Ereignisse auf das Jahr verteilt (vielleicht das einzige Ereignis, wo eine Feinstrumpfhose aus der letzten Schublade hervorgekramt oder extra angeschafft wird)?
Und im meiner Meinung nach klassischem Strumpfhosenberuf, den der Flugbegleiterin, hat der Siegeszug der langen Hose gegenüber Kostüm und Feinstrumpfhose schon längst begonnen.


Ich kann es wirklich oft nicht fassen, wie so was tolles und bequemes von Frauen abgelehnt werden kann, einfach unverständlich
Auch möchte ich nicht abstreiten, das man temporär vermehrt blickdichte Feinstrumpfhosen sehen kann, die bei angenehm warmen Wetter keine Berechtigung haben, aber dieser Trend geht in meinen Augen zu lasten dünneren Feinstrumpfhosen als Jahreskleidung.

Ich denke aber, jede Frau hat einmal in ihrem Leben eine Strumpfhose getragen sollte selber entscheiden können, ob sie diese "Dinger" anzieht oder nicht und lässt sich sicher auch nicht reinreden, so wie der Mann in Feinstrumpfhosen seine Einstellung nicht ausreden lässt.
Gruß
Placebo
 
Zum Thema Tod der Strumpfhose habe ich letztens einen sehr aufschlussreichen Artikel der Modezeitschrift "Glamour" gefunden.
Der ist zwar jetzt auch schon wieder zwei Jahre alt, aber er zeigt auch ganz aktuell, warum hautfarbene Strumpfhosen in der großen Modewelt zu einem absoluten No Go geworden sind.
Die junge Dame, die sich entschließt, 5 Arbeitstage in einer hautfarbenen Strumpfhose zu verbringen, lebt in anscheinend in panischer Angst damit, unangenehm aufzufallen und fürchtet offenbar nichts mehr als das Strumpfhosenmobbing ihrer Kolleginnen:

The hardest part of getting used to sheer hosiery again is completely mental! For a good part of my trial run, I was convinced strangers were judging me—when actually, no one could notice the difference at all.

Insgeheim hofft sie also, dass es niemand bemerkt und wenn doch, dann sind die Kollegen und Kolleginnen immer überrascht, dass sie wirklich eine Strumpfhose trägt.
Was hoffen lässt, ist das das Fazit der Autorin, dass es insgesamt vom Tragegefühl her doch ein angenehmes Erlebnis war.

Hier ist er Link (leider in Englisch, aber relativ leicht zu lesen)

https://www.glamour.com/story/i-tried-the-secret-behind-kate-middletons-flawless-legs

Grüße
teka
 
Zuletzt bearbeitet:
Wer sich ins Hemd wegen eventuell zu sehenden hautfarbenen FSH macht, kann sie auch gleich weglassen oder schwarze tragen. Bei meinen 1.000 Außenauftritten in Kreuzberg habe ich absichtlich Neon 40 und andere auffallende FSH getragen. Macht doch sonst keinen Spaß. Mich interessiert eh nur mein FSH-Leben. Sollen die Mädels doch ohne gehen. What shalls?
 
Mich interessiert eh nur mein FSH-Leben.

Mich irritiert das sehr, wenn jemand so etwas sagt.
Der Mensch ist ein soziales Wesen, das ohne andere Menschen nicht lebensfähig ist, da kann es eigentlich nicht schaden, sich zumindest mal mit den Gedanken anderer zu beschäftigen.
Man muss es sich ja nicht zu eigen machen, aber ich denke, die Welt ist viel interessanter und spannender, wenn man mal etwas über den eigenen Tellerrand hinausschaut.
Aber gut, muss ja letztlich jeder selbst wissen.

Grüße
teka
 
Der ist zwar jetzt auch schon wieder zwei Jahre alt, aber er zeigt auch ganz aktuell, warum hautfarbene Strumpfhosen in der großen Modewelt zu einem absoluten No Go geworden sind.



Grüße
teka


Wenn das vor zwei Jahren ein absolutes "no go" war . . . dann ist es zur Zeit wohl voll in Mode . . . .

Ich habe heute (war dienstlich wieder mal unterwegs ) innerhalb von 5 Minuten sieben Frauen gesehen, welche kurze Röcke und auch Shorts trugen,
und alle mit hautfarbenen FSH gekleidet waren.
Die Frauen, die farbige oder auch schwarze FSH zu Röcken und Shorts trugen, habe ich gar nicht erst gezählt . . to mutch to list ..

würde mir eh keiner glauben . . .:cool::cool::rockon:


Gruß spree
 
tja, offensichtlich gibt es in der hauptstadt genug menschen denen die große modewelt egal ist. ;)
 
Ist ja immer wieder nett, Loblieder über Berlin mitzubekommen, von Leuten, die dort wohnen oder arbeiten. Aber Berlin ist nicht stellvertretend für ganz Deutschland und hat doch obendrein irgendwie den Hang zur Insellage.
 
Ist ja immer wieder nett, Loblieder über Berlin mitzubekommen, von Leuten, die dort wohnen oder arbeiten. Aber Berlin ist nicht stellvertretend für ganz Deutschland und hat doch obendrein irgendwie den Hang zur Insellage.

Hallo Placebo,
natürlich ist Berlin nicht stellvertretend für ganz Deutschland. Ist es doch die größte Deutsche Stadt und dementsprechend wohnen hier auch die meisten Menschen. (so um die 3,5 Mio, wenn ich mich nicht irre, also so viele wie in München, Hamburg und Magdeburg zusammen). Dementsprechend hoch ist wohl auch der Anteil von Frauen und die Gelegenheit, die in Feinbestrumpfung zu entdecken.:rolleyes:
Zur Insellage meiner Geburts- und Heimatstadt möchte ich nur kurz sagen, dass diese ja seit 1989 auch für mich vorbei ist. Meine funktionierende Stadtmauer gibt's ja seit dem Jahr nicht mehr. Falls Du aber meinst, dass Berlins "Hang zur Insellage" bedeutet, son Bischen anders zu sein als der aller größte Teil der deutschen Städte, da gebe ich Dir Recht. Um hier gerne zu leben muss man schon ein Wenig Plemm-Plemm sein.

Nun aber mal zu dem Loblied . . .

Ich habe das verdammt große Glück, einen super Job zu haben, der mir sehr viel Abwechslung bringt. Man kann sagen, so 50 zu 50....in Bezug auf Arbeit im Bürohaus und dem Unterwegssein in der Stadt.
Da mir Autofahren in Berlin nicht besonders viel Spaß macht bin ich zu 95 % mit den Öffis unterwegs. Privat wie dienstlich.
und weil ich eben ständig mit offenen Augen unterwegs bin, sehe ich auch viel. (Mal so nebenbei erwähnt, ich könnte, wenn ich die Zeit hätte, auch stundenlang in einem Straßencafe` sitzen und mir vorübergehende Menschen ansehen. Kann ich aber leider nicht.)

Aber ich vermute, dass ich wegen meinen offenen Augen und der vielen Zeit, die ich Draußen verbringe, auch mehr feinbestrumpfte Beine zu sehen bekomme als die Menschen, die den größten Teil ihrer Arbeitszeit oder Freizeit in geschlossenen Räumen verbringen und lediglich auf dem Weg zur Arbeit und zurück ihre Zeit im Freien verbringen.

Vielleicht kommt es mir deswegen so vor, dass in Berlin besonders viel Nylon am Bein zu sehen ist und es deswegen mal vorkommt, dass ich Loblieder über feinbestrumpfte Beine von mir gebe.... egal welche Farbe das Nylon hat :p.

Gruß spree
 
Ob Prognosen in "Glamour" oder sonst wo" fake news" zu unserem Lieblingsthema gesendet werden. Vor drei Tagen , im Süden, in meinem Lieblingslokal, bei ca 28°C, in zwei m Entfernung, hauchzart feinbestrumpfte Beine im glitzernden Sonnenlicht senden eine andere Botschaft.
zimmy
 
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