Verbale Entgleisungen

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Ich ersuche Euch alle das Thema Atomkraft eine Zeit lang auf sich beruhen zu lassen, weil dieses letztendlich dazu geführt hat, dass ein Thread geschlossen wurde. Das heißt nicht, dass dieses Thema damit für alle Zeit verboten wäre, aber bis sich alle Beteiligten wieder ein wenig beruhigt haben, wäre eine Pause fein. Danke für Euer Verständnis.
 
Einen habbich noch, einen habbich noch!!

Schulligunk, liebster AJR, aber wie Du weisst bin ich ein Sympathisant des zivilen Ungehorsam, gg!

Also:
wenn Sach- und/oder Personenschaden entstehen könnten, finde ich schon ein starkes Stück.

Ich mag keine radikalen Personen, egal von welcher Ecke sie kommen, ob schwarz, gelb, grün, braun, links, rechts.... das ist mir einfach zuwider und macht mir auch Angst.

lg
~~M ~~

Ich finde es auch extrem daneben, wenn Sach-oder Personenschaden entstehen kann.

Aber weil ich eben solchen (naja, weniger Sach- als mehr Personenschaden) durch Verlängerung AKW-Laufzeiten und wenig vertrauenerweckende End- und Zwischenlager befürchte, halte ich es für unumgänglich, sich dagegen zu wehren.

Und allein die Art und Weise, wie über den Kopf der Bevölkerung hinweg entschieden wird, empfinde ich auch als eine Art von Gewalt.

Und das macht mir auch Angst.
Eine Riesenangst sogar.

Ich bin geneigt, daraus resultierend die Aktionen der Castorgegner als Notwehr zu definieren.

Tja, so seh ich das.



So, und nu is jut. :unsure:



SiSi <--- Ooooooooohmmmmmmmmmmmmm......:)
 
[...]

Und allein die Art und Weise, wie über den Kopf der Bevölkerung hinweg entschieden wird, empfinde ich auch als eine Art von Gewalt.

[...]

Nun, die Majorität der Wahlberechtigten, die ihr Bürgerrecht auch nutzen, hatte bei der letzten Bundestagswahl für die CDU/CSU/FDP entschieden (von denen man wußte, dass sie koalieren wollten).
Jeder konnte sich informieren, was das für Parteien sind und wofür sie seit vielen Jahren stehen.

Man kann dann nun nicht sagen, dass das über den Kopf der Bevölkerung entschieden wurde, denn die Bevölkerung hat die Wahl!

Die Art und Weise der Entscheidungen entsprach wohl den gesetzlichen Möglichkeiten, andernfalls man gerichtlich dagegen vorgehen könnte.


Beteilige dich doch in den demokratischen Parteien, die der christlich-neoliberalen Regierung ferne stehen und/oder werbe Wähler für solche Parteien!
Bei der nächsten Wahl kann es dann ja anders werden.
 
Nun, die Majorität der Wahlberechtigten, die ihr Bürgerrecht auch nutzen, hatte bei der letzten Bundestagswahl für die CDU/CSU/FDP entschieden (von denen man wußte, dass sie koalieren wollten).
Jeder konnte sich informieren, was das für Parteien sind und wofür sie seit vielen Jahren stehen.

Man kann dann nun nicht sagen, dass das über den Kopf der Bevölkerung entschieden wurde, denn die Bevölkerung hat die Wahl!

Die Art und Weise der Entscheidungen entsprach wohl den gesetzlichen Möglichkeiten, andernfalls man gerichtlich dagegen vorgehen könnte.


Beteilige dich doch in den demokratischen Parteien, die der christlich-neoliberalen Regierung ferne stehen und/oder werbe Wähler für solche Parteien!
Bei der nächsten Wahl kann es dann ja anders werden.

Wenn die Mehrheit blind gegenüber den Tatsachen ist, wofür die momentane Regierung steht, heißt das für mich nicht, das ich mich nicht übergangen fühlen darf. Noch dazu habe ich die "anderen" gewählt. Auch erinner ich mich nicht daran, das Angie mit "Wir verlängern die AKW-Laufzeiten" in den Wahlkampf gegangen ist.

Wenn der Profit über das Volk gestellt wird, frage ich mich, wo die ganzen "Reichen" herkamen, die für die Mehrheit der CDU/CSU gesorgt haben. Nur weil die für 4 Jahre gewählt wurden, heißt das für mich nicht, ich habe jetzt für diese Legislaturperiode Sendepause! Wenn mir was stinkt, kann ich das sagen. Und wenn die da oben nicht zuhören, muss ich deutlicher werden, und das hört bei mir erst beim zivilen Ungehorsam auf.

In irgendeinem Forum hat eine alleinerziehende Mutter mit zwei Kinder der v.d. Leihen vorgeschlagen mal zu tauschen, ob sie mit Harz IV, mehr ausrichten kann als sie.

Es stinkt mittlerweile so derbe da oben, das bei der nächsten Wahl hoffentlich die Mehrheit aus ihrer Scheissegal-Stimmung oder Lethargie aufwacht, bevor die noch mehr gegen die Wand fahren.

Sonst stirbt der Mittelstand endgültig...

Grummel, so jetzt muss ich erstmal runterfahren...
 
Man kann dann nun nicht sagen, dass das über den Kopf der Bevölkerung entschieden wurde, denn die Bevölkerung hat die Wahl!

Nun ja, das muss man, glaube ich, ein wenig differenzierter sehen, denn die Wahl, vor der die Bevölkerung stand, umfasste ja nun nicht nur den einen Punkt Kernkraft, sondern viele andere Themen auch. Die einzelnen Parteien stehen in der Regel nicht nur für einen einzelnen Themenbereich, und zwangsläufig muss man beim Wählen wohl mehr oder weniger Kompromisse eingehen, weil es sicher nur selten vorkommt, dass jemand mit dem kompletten Programm einer Partei vollends konform geht.

Deshalb glaube ich auch, dass sich der mündige Bürger gegen im Zweifel von ihm gewählte Regierungen und Pateien wehren darf, soweit er mit einzelnen Programmpunkten nicht einverstanden ist. Demokratie heißt ja nun nicht, dass alle Anhänger oder Wähler einer Partei politisch gleichgeschaltet denken müssen, ganz im Gegenteil. Insofern finde ich, dass die Stimmabgabe mit der Protestkultur eigentlich nichts zu tun hat.

Anders ausgedrückt, ich kann sehr wohl CDU oder FDP wählen und gegen Atomkraft sein (auch als aktiver Demonstrant) oder als SPD- oder Grün-Wähler Kernkraft ganz toll finden.

Ein Wort noch zu den Sach- und Personenschäden. Da sollte man vielleicht ein wenig entspannter mit dem Thema umgehen. Beim Schottern wissen ja nun alle Bescheid, dass da etwas passiert, daher wird auch entsprechende Aufmerksamkeit beim Transport an den Tag gelegt. Ein viel größeres Risiko, Sachen oder Personen zu gefährden, gehe ich tagtäglich ein, wenn ich mein Auto im öffentlichen Verkehr bewege. Und nicht nur da, unser ganzer Alltag ist voll von solchen Risiken, die weit weniger aufmerksame Beachtung finden als geschotterte Gleise.

Und wenn jetzt jemand einwenden möchte, beim Schottern handele es sich um vorsätzliche und/oder illegale Handlungen, dann möge er/sie bitte bedenken, dass die Sachlage bei erheblicher Geschwindigkeitsüberschreitung oder Fahrten unter Alkoholeinfluss nicht viel anders ist. Allerdings schätze ich das Risiko, dass tatsächlich etwas passiert, beim Schottern als deutlich geringer ein.
 
Wenn die Mehrheit blind gegenüber den Tatsachen ist, wofür die momentane Regierung steht, heißt das für mich nicht, das ich mich nicht übergangen fühlen darf. Noch dazu habe ich die "anderen" gewählt.
Klar, Du darfst dich übergangen oder wie auch immer fühlen, so wie alle einschl. meiner irgendwie fühlen können
Ich habe übrigens auch immer die anderen Parteien des demokratischen Spektrums gewählt.

Die Aufgabe muss dann aber im demokratischen Sinne sein, die Mehrheit der aktiven Wähler mit friedlichen Mitteln zu gewinnen.
Und dafür muss man etwas tun, wenn man die Situation ändern will! Da der demokratische Prozess naturgemäß langsam verläuft, muss man dann schon Geduld mitbringen.


Auch erinner ich mich nicht daran, das Angie mit "Wir verlängern die AKW-Laufzeiten" in den Wahlkampf gegangen ist.
Selbstverständlich gehen eine Partei und ihre Vorsitzende mit dem gesamten Parteiprogramm und auch vielen bekannten Voraussetzungen in einen Wahlkampf. Dieses kann man nachlesen, man kann sich (z.B. im Internet) Informationen besorgen.

Die CDU ist doch nicht auf einmal für ihre Einstellung *gegen* die Kernkraft bekannt geworden, *für* den Ausstieg.
Jeder wusste, mit dieser Partei wird es pro Kernkraft (und deren Betreiber) gehen.

Wenn der Profit über das Volk gestellt wird, frage ich mich, wo die ganzen "Reichen" herkamen, die für die Mehrheit der CDU/CSU gesorgt haben.
Auch das war bekannt, dass die CDU z. B. immer wieder mit Parteispenden der Industrie und der Wohlhabenden geschmiert wird (schöne Grüße der Herren Kohl, Schäuble, Kanther ... wer heute die Gelder in Empfang nimmt, weiß ich nicht).
Wer CDU oder FDP wählt, weiß auch dass (oder könnte es wissen).

Dann sind es nicht nur "Reiche" sondern eben eine Menge von betulichen Mittelstandsbürgern, die bei der CDU ihre Schäfchen eher im Trockenen sehen, und die sich nicht bzw. weniger an solidarischen Sozialleistungen beteiligen wollen.


Nur weil die für 4 Jahre gewählt wurden, heißt das für mich nicht, ich habe jetzt für diese Legislaturperiode Sendepause! Wenn mir was stinkt, kann ich das sagen.
Klar, mit vollem Recht kannst Du das sagen. Das hat auch niemand bestritten - wir leben in demokratischen Ländern.

Nur sind demokratisch gewählte Regierungen nun einmal durch die Wahl legitimiert, gemäss den Gesetzen Beschlüsse zu fassen.
Ob die Beschlüsse mir oder dir passen, ist dabei unerheblich - solange diese nicht z. B. die Verfassung (hier: Grundgesetz) und die allgemeinen Menschenrechte brechen (wogegen es gesetzliche, rechtliche Handhabe gibt!).


Und wenn die da oben nicht zuhören, muss ich deutlicher werden, und das hört bei mir erst beim zivilen Ungehorsam auf.
Da stimme ich nun nicht überein!
Wenn mir "die da oben" nicht zuhören, dann suche ich mir entweder ein Medium, dass gehört wird, oder ich beteilige mich mit andern in einer demokratischen Vereinigung (meist Partei) um meine Vorstellungen oder Teile davon durchsetzen zu können.
Erst wenn Grund- und Menschenrechte berührt werden, gibt es Veranlassung sog. zivilen Ungehorsam zu erwägen.

In irgendeinem Forum hat eine alleinerziehende Mutter mit zwei Kinder der v.d. Leihen vorgeschlagen mal zu tauschen, ob sie mit Harz IV, mehr ausrichten kann als sie.

Mag sein - nur verstehe ich nicht, was das mit der Diskussion hier zu tun hat.

Es stinkt mittlerweile so derbe da oben, das bei der nächsten Wahl hoffentlich die Mehrheit aus ihrer Scheissegal-Stimmung oder Lethargie aufwacht, bevor die noch mehr gegen die Wand fahren.

Ich wünsche mir nur, dass sich Menschen allgemein mehr um Politik aktiv kümmern würden und das mit demokratischen Mitteln.

Die Mehrheit, deren Erwachen du wohl herbeisehnst, fürchte ich, ist die Mehrheit, die sich nicht informiert, und die dann den Bauernfängern von extremen bzw. Einfrageparteien in die Arme läuft.
Das wünsche ich uns allen nicht.

Sonst stirbt der Mittelstand endgültig...
Auch hier ist mir der Zusammenhang mit der Diskussion nicht klar.
 
Nun ja, das muss man, glaube ich, ein wenig differenzierter sehen,

Danke für die Watschn: Mit Verlaub, wann wäre es denn differenziert genug? :)


denn die Wahl, vor der die Bevölkerung stand, umfasste ja nun nicht nur den einen Punkt Kernkraft, sondern viele andere Themen auch. Die einzelnen Parteien stehen in der Regel nicht nur für einen einzelnen Themenbereich, und zwangsläufig muss man beim Wählen wohl mehr oder weniger Kompromisse eingehen, weil es sicher nur selten vorkommt, dass jemand mit dem kompletten Programm einer Partei vollends konform geht.
Das habe ich in meinem vorigen, differenziertem ;) Eintrag thematisiert, der sich mit Deinem kreuzte.


Deshalb glaube ich auch, dass sich der mündige Bürger gegen im Zweifel von ihm gewählte Regierungen und Pateien wehren darf, soweit er mit einzelnen Programmpunkten nicht einverstanden ist. Demokratie heißt ja nun nicht, dass alle Anhänger oder Wähler einer Partei politisch gleichgeschaltet denken müssen, ganz im Gegenteil. Insofern finde ich, dass die Stimmabgabe mit der Protestkultur eigentlich nichts zu tun hat.

Ja, natürlich.
Es gibt ja dazu auch diverse demokratische Möglichkeiten, z. B. Beteiligung an Parteien, Bürgerinitiativen, Demos usw.


Was mich nur nervt, ist das Gemeckere mancher, die so tun, als ob Merkel & Co. völlig unerwartet pro-Kernkraft entscheiden sobald es den Hauch der Gelegenheit dazu gibt, - Wer das jetzt erst gemerkt hat, hat lange gepennt! - und das sie nicht die Legitimation dazu hatten. Leider haben sie die eben, und nun muss man, wenn man das nicht möchte, zusehen, dass nach der nächsten Wahl solche in der Regierung sind, die diese Beschlüsse ändern oder aufheben können.

Anders ausgedrückt, ich kann sehr wohl CDU oder FDP wählen und gegen Atomkraft sein (auch als aktiver Demonstrant) oder als SPD- oder Grün-Wähler Kernkraft ganz toll finden.

Natürlich trifft man die Wahl anhand eigener Prioritäten...
Aber einen Grün-Wähler, der bei vollem Verstand pro-Kernkraft ist, halte ich für eine höchst seltene Erscheinung.
 
Nuklar, eins muss man einräumen:

Laufzeitverlängerungen für als "sicher" (was auch immer da die Kriterien sind) geltende AKW standen bei CDU wie auch FDP auf dem Zettel.
Nur neue sollte es keine geben...Soweit, so wahr.
Und auch umgesetzt.

Ich hab tatsächlich keine der beiden Parteien gewählt.
Aber die meisten anderen eben doch (vergib Ihnen, denn sie wussten nicht, was sie tun) und nu haben wir den Salat.

Warum wohl sähen die Zahlen, wenn heute Wahlen wären, ganz anders aus?

Und das, OBWOHL wir (hurra) jetzt (zumindest auf dem Papier) nur noch 3 Millionen Arbeitslose und einen krassen Wirtschaftsaufschwung haben...?
Und mehr Kindergeld und phatte 5 Euro mehr Hartz4? [/zynismus off]?

Neenee, nur weil einer CDU/FDP gewählt hat, heisst das noch lange nicht, dass der ein Uranlager im Vorgarten haben will.
Da wurden andere Interessen vertreten als die des Volkes.



SiSi <--- macht sich aber keinerlei Illusionen durch Wahlen oder Parteiarbeit irgendwas reissen zu können, denn wie heisst es so schön: Wenn Wahlen irgendetwas ändern könnten wären sie verboten. Soll Tucholsky mal gesagt haben. Weiss aber keiner so genau.
 
Was mich nur nervt, ist das Gemeckere mancher, die so tun, als ob Merkel & Co. völlig unerwartet pro-Kernkraft entscheiden sobald es den Hauch der Gelegenheit dazu gibt, - Wer das jetzt erst gemerkt hat, hat lange gepennt!

Keine Frage, in dieser Bewertung sind wir uns absolut einig.


Erst wenn Grund- und Menschenrechte berührt werden, gibt es Veranlassung sog. zivilen Ungehorsam zu erwägen.

Ja sicher, hinter dieser Überlegung steht ja auch die Idee, dass demokratische Prozesse irgendwann ihren Niederschlag in Entscheidungen finden, die im Zweifel von der unterlegenen Minderheit geduldet werden müssen, sonst kann Demokratie nicht funktionieren. Erst bei Überschreiten gewisser Grenzen gibt es eine moralische Legitimation oder gar Verpflichtung, die Befolgung dieser demokratischen Grundregeln zu verweigern.

Allerdings frage ich mich:

1. Muss oder darf ich im Zweifel warten, bis tatsächlich Grund- oder Menschenrechte berührt oder gar verletzt werden, oder gibt es auf dem Weg dahin bereits Ereignisse, die mich zu Widerstand legitimieren oder gar verspflichten?

2. Ich bin nicht sicher, ob man das Recht auf zivilen Ungehorsam allein auf die so genannten Grund- oder Menschenrechte beschränken kann. Von vielen Menschen wird (mit, wie ich finde, guten Gründen) das Thema Kernkraft bzw. das Problem des Atommülls als existentielle Bedrohung für Gesundheit und Leben der Menschheit angesehen. Vielleicht kann man bereits aus einer solchen schwerwiegenden Lage die Verweigerung der Einhaltung der normalerweise geltenden Regeln verstehen und ein Recht auf Ungehorsam im Ergebnis bejahen. Das darf selbstverständlich nicht für jedes Problemchen gelten, das mich irgendwo drücken mag. Im Fall Kernkraft jedoch neige ich persönlich eher dazu, angesichts all der Risiken und ungelösten Probleme den (aktiven) Ungehorsam vieler Bürger als gerechtfertigt anzusehen. Alternativ stelle ich die Frage in den Raum, ob das Thema Kernenergie und die daraus resultierenden Probleme nicht bereits Menschenrechte berühren, wenn allein die "Endlagerung" derzeit noch vollkommen ungelöst ist und strahlendes Material das Leben auf unüberschaubare Zeiträume hinaus ernsthaft bedroht.
 
Zum Thema "Schottern" mal folgendes. Wollte mir eigentlich jeglichen weiteren Kommentar zum Thema verkeifen, aber Verharmlosungen finde ich nicht akzeptabel!

"Ist den Aktivisten gegen den Castortransport eigentlich klar, was sie da tun? Ich fürchte, sie halten das “Schottern” nur für eine originelle Weiterentwicklung des passiven Widerstands durch Blockaden. Ist es aber nicht. Das liegt am Strafgesetzbuch. Aktionen, welche die Sicherheit des Bahnverkehrs beeinträchtigen, werden nach § 315 Strafgesetzbuch bestraft. Gerichte werden das Schottern ohne viel Aufhebens als eine Beschädigung oder Beseitigung von Anlagen ansehen (§ 315 Absatz 1 Nr. 1 Strafgesetzbuch) oder zumindest als “ähnlichen, ebenso gefährlichen Eingriff” (§ 315 Abs. 1 Nr. 3 Strafgesetzbuch). Nicht ganz zu Unrecht übrigens.

Natürlich wird beim polizeilich und medial überwachten Schottern die Höchststrafe von zehn Jahren Gefängnis kein Thema sein. Allerdings sollten sich diejenigen, die zu dieser neuen Form des Protestes greifen, über die möglichen Folgen klar sein. Unter sechs Monaten Freiheitsstrafe läuft bei einem gefährlichen Eingriff in den Schienenverkehr normalerweise nichts. Selbst bei einem minderschweren Fall drohen noch drei Monate Haft.

Bei so manchen Interviews habe ich das Gefühl, die Aktivisiten wissen zwar, dass sie Ärger mit dem Gesetz bekommen, denken aber eher an Konsequenzen wie fürs Schwarzfahren oder den ersten Diebstahl im Drogeriemarkt. Damit dürften sie aber deutlich daneben liegen. Was schade ist, denn durch den unbedarften Abschied von der Gewaltfreiheit verbauen sich gerade junge Leute heute ihre persönliche Zukunft.

Die Verantwortung tragen jene Oberaktivisten, die das Schottern als Bagatelle darstellen. Das ist es nicht. Aber beim bösen Erwachen vor Gericht sind die Schönfärber dann ja nicht mehr dabei."

Quelle: Udo Vetter, RA & Strafverteidiger
 
Wenn Wahlen irgendetwas ändern könnten wären sie verboten. Soll Tucholsky mal gesagt haben. Weiss aber keiner so genau.

Äh, woher weißt Du, dass das keiner so genau weiss? :)

Zu faul zum Nachschlagen bin ich auch, obwohl ich die Gesamtausgabe da habe (ist aber lange her, als ich alle 10 Bände + einige Ergänzungen zur Gesamtheit verschlungen habe) und googeln könnte man auch - aber ich gebe meine Faulheit wenigstens zu. ... :)
 
Äh, woher weißt Du, dass das keiner so genau weiss? :)

Zu faul zum Nachschlagen bin ich auch, obwohl ich die Gesamtausgabe da habe (ist aber lange her, als ich alle 10 Bände + einige Ergänzungen zur Gesamtheit verschlungen habe) und googeln könnte man auch - aber ich gebe meine Faulheit wenigstens zu. ... :)

Diskussion:Kurt Tucholsky ? Wikiquote

Dort steht, das Zitat sei evtl eher Rosa Luxemburg zuzuordnen?

Aber wie dem auch sei, wahr ist es allemal.

Und es sei allen Menschen hinters Ohr geschrieben die meinen, alle 4 Jahre ein Kreuz zu machen reicht aus.

Weil "die da Oben" es schon richten werden.

Pustekuchen:eek:

lg
Satinlook
 
Immerhin darf man an dieser Stelle zu der überaus erfreulichen Erkenntnis gelangen, dass uns (ja, auch ich bin einer von denen) die Freude an guter Literatur, hier Kurt Tucholsky, über alle, meistens allerdings gar nicht so unüberbrückbaren, Meinungsverschiedenheiten hinweg verbindet. Aber zum Nachschlagen bin ich nun auch zu bequem ... :eek:
 
"Ziviler Ungehorsam" das ist ein Kandidat für das Wort des Jahres.

Diese Floskel ist die Aufforderung zu einer Straftat... bitteee kann jeder nachgehen, der nicht nachdenken will und eine Vorstrafe bekommen möchte.

Gott sei dank leben wir noch in einem Rechtsstaat.

Na warum wart ihr denn nicht dabei beim Schottern???

Und ja unter Merkels Führung sind die Arbeitslosenzahlen drastisch gesunken und der Wirtschaft - und SOMIT auch den Menschen gehts wieder besser.

Vergessen viele oft, daß Firmen auf gesunden Beinen stehen müssen, insbesondere der MIttelstand, damit Arbeitsplätze geschaffen werden können und es somit wiederum der Bevölkerung besser geht.

Ich hoffe nicht, daß die Grünen jemals das Regieren alleine übernehmen werden, dann gehts abwärts mit dem Wohlstand für den großen Teil der Bevölkerung aber ganz rapide.

- Ist meine Meinung...

lg
~~M~~
 
Klar, Du darfst dich übergangen oder wie auch immer fühlen, so wie alle einschl. meiner irgendwie fühlen können
Ich habe übrigens auch immer die anderen Parteien des demokratischen Spektrums gewählt.

Danke

Die Aufgabe muss dann aber im demokratischen Sinne sein, die Mehrheit der aktiven Wähler mit friedlichen Mitteln zu gewinnen.
Und dafür muss man etwas tun, wenn man die Situation ändern will! Da der demokratische Prozess naturgemäß langsam verläuft, muss man dann schon Geduld mitbringen.

Geduld in allen Ehren, aber das dauert mir zu lange. Abwarten bis das System funktioniert oder greift, geht ja weit über die 4 Jahre hinaus.


Selbstverständlich gehen eine Partei und ihre Vorsitzende mit dem gesamten Parteiprogramm und auch vielen bekannten Voraussetzungen in einen Wahlkampf. Dieses kann man nachlesen, man kann sich (z.B. im Internet) Informationen besorgen.

Klar, darum stehen die ja auch gesammelt auf den Wahlplakaten, und werden von jedem zweiten komplett gelesen. Jeder Mitläufer der sein Kreuz macht, hat das natürlich vorher durchgearbeitet. Um 75% der Wähler über das gesamte Wahlprogramm einer Partei aufzuklären, müßte das schon als 5-Zeiler auf Seite eins der Bild stehen. Wär mal ne Idee, die sind sowieso objektiv, informativ und vorurteilsfrei.^^

Die CDU ist doch nicht auf einmal für ihre Einstellung *gegen* die Kernkraft bekannt geworden, *für* den Ausstieg.
Jeder wusste, mit dieser Partei wird es pro Kernkraft (und deren Betreiber) gehen.

Siehe einen drüber.

Auch das war bekannt, dass die CDU z. B. immer wieder mit Parteispenden der Industrie und der Wohlhabenden geschmiert wird (schöne Grüße der Herren Kohl, Schäuble, Kanther ... wer heute die Gelder in Empfang nimmt, weiß ich nicht).
Wer CDU oder FDP wählt, weiß auch dass (oder könnte es wissen).

Mir ging es mehr darum, das es schon "Betuchte" sein müssen die sich für den Profit, und gegen Umwelt sowie den kleinen Mann entscheiden, mit ihrer Wahl.

Dann sind es nicht nur "Reiche" sondern eben eine Menge von betulichen Mittelstandsbürgern, die bei der CDU ihre Schäfchen eher im Trockenen sehen, und die sich nicht bzw. weniger an solidarischen Sozialleistungen beteiligen wollen.

Jupp, wie oben. Kohle sichern, anstatt auch an andere, und die die später einmal da sein werden, denken.


Klar, mit vollem Recht kannst Du das sagen. Das hat auch niemand bestritten - wir leben in demokratischen Ländern.

Danke

Nur sind demokratisch gewählte Regierungen nun einmal durch die Wahl legitimiert, gemäss den Gesetzen Beschlüsse zu fassen.
Ob die Beschlüsse mir oder dir passen, ist dabei unerheblich - solange diese nicht z. B. die Verfassung (hier: Grundgesetz) und die allgemeinen Menschenrechte brechen (wogegen es gesetzliche, rechtliche Handhabe gibt!).

Das ist aber kein Freibrief in den 4 Jahren alles machen zu können, ohne auf Proteste des Volkes einzugehen.

Das ist ja das perverse am deutschen Rechtssystem: % Euro Erhöhung sind zwar legitim, aber ein Witz und ein Schlag ins Gesicht. Die 13 Euro Bafög sind da auch nicht besser.

Da stimme ich nun nicht überein!
Wenn mir "die da oben" nicht zuhören, dann suche ich mir entweder ein Medium, dass gehört wird, oder ich beteilige mich mit andern in einer demokratischen Vereinigung (meist Partei) um meine Vorstellungen oder Teile davon durchsetzen zu können.
Erst wenn Grund- und Menschenrechte berührt werden, gibt es Veranlassung sog. zivilen Ungehorsam zu erwägen.

Klar ich gründe mal eben eine Partei und murkse da so lange rum bis ich mal 5 Min mit denen sprechen darf, und dann kein Gehör finde. Hat dann zwar nur 5-10 Jahre Parteiarbeit und Händeschütteln gedauert, aber wen kümmerts.

Ich will nicht das Schottern legitimieren. Das ist für mich wie Michelle gepostet hat eine Straftat und keine Bagatelle mehr. Ich zerstöre den "sicheren" Weg eines Atommülltransporters, mehr als geistige Umnachtung fällt mir dazu nicht ein. ABER:
Wenn jemand der weitab vom Zwischenlager mit seinen 50 Euronen die Stunde für mich entscheidet, das ist sicher, wir bleiben bei Atomkraft, auch wenn man das von heute auf Morgen auf Windkraft umstellen könnte, dann ist für mich schon ein Eingriff (Art.2 Absatz 2 Grundgesetz: Das Recht auf körperliche Unversehrtheit).


Mag sein - nur verstehe ich nicht, was das mit der Diskussion hier zu tun hat.

Synaptischer Querverweis meines Hirns. Ab und an fallen mir aufgrund eines Themas, andere Thematiken ein, die mich bewegen, die dann mit einfließen, ohne sich dem Aussenstehenden gleich zu erschließen. Sry dafür.



Ich wünsche mir nur, dass sich Menschen allgemein mehr um Politik aktiv kümmern würden und das mit demokratischen Mitteln.

Nö, ich wähle um nicht selber am Rednerpult stehen zu müssen. Mich informieren, sehe ich nicht als politische Aktivität an. Und demokratische Mittel sind zwar toll, aber viel zu langsam.

Die Mehrheit, deren Erwachen du wohl herbeisehnst, fürchte ich, ist die Mehrheit, die sich nicht informiert, und die dann den Bauernfängern von extremen bzw. Einfrageparteien in die Arme läuft.
Das wünsche ich uns allen nicht.

Wenn dem so wäre, dann hätten wir andere Wahlergebnisse. Ich denke eher das die Mehrheit resigniert, bzw. kapituliert hat. Und dadurch wiegen die Stimmen von z.B. NPD mehr als vorher.


Auch hier ist mir der Zusammenhang mit der Diskussion nicht klar.

Selbes Ding wie weiter oben, spontaner Querverweis meines Hirns auf ein anderes Thema das mich ärgert und eingeflossen ist. Nochmal Sry...
 
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